Beiträge von Toadstool im Thema „19.06.-25.06.2017“

    Derzeit, bei der Wetterlage und Temperaturen von über 30Grad, bleiben die Brettspiele bei uns in den Regalen liegen. Die Hitze macht einfach apathisch; schon der Blick auf ein großes komplexes Spiel, wie beispielsweise Scythe, reicht aus, um ins Schwitzen zu geraten.
    Dennoch hat es gestern Abend ein Spiel geschafft unser Interesse zu wecken … okay, mein Interesse. Meiner Frau musste ich noch zwei Stunden lang gut zureden, bis sie sich überwinden konnte.
    Gespielt wurde jedenfalls #ExpeditionNorthwestPassage.


    Regeln waren schnell erklärt, wobei es für uns beide ein neues Spiel und damit die erste Partie war. Startspieler war, zufallsbedingt, ich.
    Obwohl das Spiel mehrere Strategien erlaubt, verfolgten meine Frau und ich dieselbe: Wir wollten jeweils als Erster die Nordwest Passage und damit 10 Siegpunkte erreichen und auf Hin- und Rückweg die verschiedenen Tokens (Steinhaufen, Inuit, Kanu usw.) einsammeln.
    Spannend war, dass unsere beiden Schiffe, kurz vor dem Ziel, auf demselben Plättchen eingefroren wurden, womit in der nächsten Runde das letzte kurze Stück mit dem Schlitten zurückgelegt werden musste. Da ich noch immer Startspieler war, konnte ich die 10 Punkte einheimsen, wohingegen meine Frau nur noch drei bekam.
    Auf dem Rückweg änderten sich dann unsere Strategien. Meine Frau wollte jetzt unbedingt als Erster Grönland erreichen, wohingegen ich ein paar Tokens abklappern wollte, um ein Punkteset zu schaffen.
    Meine Frau passte früh, um endlich auch mal Startspieler sein zu können, sammelte rasch den Schlitten auf und trat mit vollen Segeln den Rückweg an.
    Ich selber erkundete mit dem Schlitten eine große Insel, wo ich einen Inuit, sowie ein Kanu abpassen konnte. Mein Schiff steuerte währenddessen langsam um die Insel herum, in der Hoffnung den Schlitten wieder heilaufsammeln zu können.
    Wir beide hatten Erfolg. Wobei ich es geradeso mit dem letzten Mann (Aktionspunkt) in der letzten Runde zurückschaffte.
    Das Spiel endete knapp mit 52 zu 50 Punkten für mich.


    Mir hat das Spiel ziemlich gut gefallen. Vor allem bei der aktuellen Sommerhitze sich mit Schiff und Schlitten durch das Packeis zu kämpfen, kam gut an. Schön war aber auch, dass das Thema nicht von der Spielmechanik erschlagen wurde; wobei die in meinen Augen ebenfalls sehr gut funktioniert hat. Die gelungene Aufmachung ist dann das i-Tüpfelchen für ein, in meinen Augen, tolles Spiel.


    Leider hat meine Frau, im Gegensatz zu mir, doch ein paar Kritikpunkte:
    -Startspieler wechselt zu selten. Wechselmechanik ist zu schwach, zumindest im 2-Personen Spiel. (fand ich nicht ganz so extrem)
    -Die Sammeltokens sind zu fitzelig. (Womit sie leider Recht hat)
    -Spiel ist für mehr als zwei Personen ausgelegt. (die Ansicht teile ich nicht)


    So, viel geschrieben für nur ein Spiel. Mal sehen, ob bei den Temperaturen noch mal irgendwas gezockt wird.