Beiträge von LemuelG im Thema „Preise für (vorübergehend) ausverkaufte Spiele“

    Gegen die Freigabe der Kommentarfunktion im Marktplatz spricht aus meiner Sicht:

    • eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Anbieter öffentlich als Wucherer an den Marterpfahl gestellt werden, obwohl (wie in der Diskussion herausgearbeitet wurde) sie in keiner Weise verpflichtet sein sollten, sich als private Verkäufer bei der Preisgestaltung nach aktuellen Angeboten oder anderen privaten Verkäufern zu richten
    • eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass es zu Unterbietungswettbewerben (bei mir / bei xy gibt es das billiger) kommt, was nur böses Blut erzeugen kann
    • um diese beiden Punkte zu vermeiden, bräuchte es erhöhten und für unsere ehrenamtlichen Mods nicht ohne Weiteres leistbaren Moderationsaufwand, der aber zugleich keinen echten Mehrwert generiert, da für die Kunden Markttransparenz auch leicht anderweitig zu erreichen ist
    • jenseits der Markttransparenz kann die Informationsfunktion für den Verkäufer (Angebot scheint zu teuer / zu billig weil ...) auch leicht anderweitig, nämlich per privater Konversation erreicht werden
    • am Ende des Tages verstehe ich unknowns bei allem immer mal wieder auftretenden Dissens als freundschaftliche Community - aber nicht umsonst sagt das Sprichwort, dass bei Geld die Freundschaft aufhört (was ich im speziellen Fall zu Diskussionen über Geld konkretisieren würde)

    Edit: Autokorrektur-Typo korrigiert

    Das hängt doch davon ab, was ich als Verkäufer für einen angemessenen Preis halte, zu dem ich bereit bin, mein Spiel abzugeben. Wieso sollte ich da überhaupt in der Pflicht sein, irgendwelche Preise zu vergleichen?


    Entweder ich finde einen Käufer, dem das Spiel offenbar dann auch so viel wert ist - oder eben nicht. Dann muss ich das Spiel eben behalten oder nochmal darüber nachdenken, was ich für einen Preis ansetze.


    So viele Worte auch von Dir, aber ich verstehe immer noch nicht das grundlegende Problem: Wieso ist das schlimm wenn es das Spiel anderswo billiger gibt?

    Ich verstehe die Reaktion der Verkäufer hier nicht. Es gibt doch zwei Möglichkeiten - entweder A) der Preis ist auch für Informierte fair, oder B) eben nicht.
    In Fall A) schaden die Bemerkungen von @LookAtTheBacon nicht, im Fall B) sind sie gerechtfertigt.


    Ganz insgesamt funktioniert ein Markt v.a. für Käufer fairer, wenn er transparent ist.
    Genau diese Transparenz wird bei Unknowns immer wieder verhindert bzw. es ist ausdrücklich unerwünscht, Lesern einen anderen Blickwinkel auf Angebotspreise zu ermöglichen und welche Gründe kann es dafür geben, als die von @LookAtTheBacon vermuteten? Das konnte bei aller Häme und allem Spott noch niemand darlegen!


    Deswegen bin ich der Meinung, im Marktplatz bei Unknowns sollen explizit die Interessen der Verkäufer geschützt werden. Warum auch immer.

    Dein A vs. B Argument setzt implizit voraus, dass es einen objektiv fairen Preis gibt. Das ist aber, wie hier am Bsp. FCM gesehen, offenbar nicht der Fall. Insofern: Was jenseits eines allgemeinen Disclaimers "Leute, denkt dran, irgendwo in den Weiten des Internets oder irgendwann wird dieses Spiel vermutlich billiger zu haben sein" schwebt Dir denn vor an Käuferschutz? Ganz ehrlich, wer noch nicht gemerkt hat, dass Dinge an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich viel Geld kosten und dass es vermutlich eine gute Idee ist, sich zu informieren und Preise zu vergleichen bevor man signifikante Beträge ausgibt, dem ist ganz ehrlich nicht zu helfen.


    Was mich mal interessieren würde: Wo sind sie denn, die armen über den Tisch gezogenen, die hier zu überteuerten Spontankäufen verführt wurden? Wenn es die nämlich nicht gibt, dann ist die ganze Diskussion komplett akademisch.


    Und was den Verkäuferschutz angeht: Wir haben hier private Anbieter, die überschüssige oder nicht gefallende Spiele verkaufen wollen. Diese sehen sich einer großen Anzahl von potentiellen Käufern gegenüber, die aber in aller Regel (Ausnahmen bestätigen selbige) diverse Alternativoptionen haben. Die Marktmacht liegt daher in der Regel bei den Käufern, wir haben tendenziell einen Käufermarkt und sicher keinen Verkäufermarkt. Folglich finde ich einen gewissen Verkäuferschutz durchaus angemessen.

    Sternenfahrer meint so wie ich das einschätze die Tatsache, dass irgendwo in den Marktplatzregeln steht, dass man in den Kommentaren nicht über die angegebenen Preisvorschläge diskutieren darf. Das ist eine Art Bevormundung des Käufers und somit eine "Verkäuferorientierung" des unknowns-Marktplatzes, damit hat er schon Recht. Es "schützt" den Verkäufer. Ob das gut oder schlecht ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.

    Der Schutz ist davor, in einem öffentlichen Forum beschimpft und beleidigt zu werden, wie Du das ganz großartig hinbekommen hast. Wer gibt Dir das Recht zu beurteilen, was ein fairer Preis ist? Was andere verlangen oder bezahlen dürfen für immerhin sofortige Verfügbarkeit statt in 9 Monaten. Wer gibt Dir das Recht, auf dieser höchst wackeligen Basis andere Leute als egozentrisch und ihre Aktivitäten als traurig zu bezeichnen? Und komm mir jetzt nicht mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung - dissen bleibt dissen. Es gibt halt einen maßgeblichen Unterschied zwischen einem sachlichen "Spiel xy wird neu aufgelegt und ist ab Anfang 2018 billiger" und "Verkäufer abc ist ein Wucherer, wenn er nicht schon heute zu diesem Preis verkauft".


    Full Disclosure: Habe bisher im Marktplatz nur gekauft, nicht verkauft, und kenne weder @Netrunner noch @LookAtTheBacon persönlich.