Beiträge von SpaceTrucker im Thema „[Strategie] Marco Polo“

    Dauerhaft und mit aller Gewalt auf Startspieler zu spielen und als letzter reisen, halte ich nicht für die beste Variante. Wie gesagt in Runde 1 ist man häufig besser dran als erster zu reisen und in Runde 5 ist es völlig egal. Wenn ich natürlich meine Aktionen so planen kann und das Reisefeld schon belegt ist, führe ich natürlich zuerst noch andere Aktionen aus und reise zuletzt. Startspieler zu sein ist auch häufig stark bei Marco. Als ersten Zug der neuen Runde Kamele nehmen, Aufträge wählen oder sofort wieder reisen ist natürlich stark. Auf Teufel komm raus sicher nicht zu empfehlen, aber trotzdem eine starke Strategie.


    Die beiden erwähnten Charaktere Raschid und Berkhe unterstützen diese Spielweise (Startspieler sein) auch am besten.
    Raschid ist sowieso stark mit schwarzen Würfeln, weil er immer das Optimum daraus ziehen kann. Er bekommt auch immer 6 Kamele am Markt und kann sich sofort einen schwarzen nehmen. Für ihn ist der Kamelmarkt generell stark, weil er selbst davon gut profitiert. Sinnvoll ist auch Gunst des Khan, da gibts auch Kamele, aber hier eher aus dem Motiv heraus, es den anderen mit ner 6 zu blockieren / zu teuer zu machen.Beim Reisen bezahlt Raschid nur so viel nach wie er wirklich braucht. Meist sind das 2 oder 3 Geld, da man diese Anzahl Schritte am häufigsten reist.

    Einer der Hauptgründe mit Rashid nicht auf "Immer Startspieler" zu spielen ist für mich das 5er-Goldfeld, mit dem er sehr effizient und einfach einen zweiten Reiseschritt bekommen kann - wenn man jedoch 5 Würfel in zwei Zügen legt, passt man selbst mit 7 Würfen kaum als letzter (kann man natürlich nicht immer machen, weil man für das Reisen noch Geld und Kamele auftreiben muss und das viele Gold gern noch in Aufträgen oder großen Städten versenken will).

    Niccolo/ Marco finde ich stärker als Wlhelm weil man insgesamt viel gezielter seine Auftragsstädte erreicht und easy die 9 Handelsposten setzten kann.

    Hmmm, also Rubruk

    • kann auch weiter als bis zum Erreichen der zweiten Stadt reisen, teilweise auch 3 Häuser mit einer Reise setzen
    • kann auch problemlos auf einer Oase stoppen
    • ist sehr schnell in Peking (was ein paar Punkte mehr bringt)
    • ist sehr schnell auf der anderen Seite der Karte
    • hat die Option 10 Punkte für das 11. Haus mitzunehmen, was meistens gut ist


    Niccolo/Marco:

    • bekommt über das Spiel verteilt ein paar Kamele
    • erreicht schneller Städte die nahe an Venedig aber auf unterschiedlichen Routen liegen


    So lange der grüne Punkt nicht sehr stark ins Gewicht fällt, finde ich eigentlich Rubruk spürbar stärker.


    Ich will dich aber nicht "überreden", beim Mercator sind wir ja auch geteilter Meinung.

    Da ich Ranglisten mag, habe ich alle Charaktere mal der Stärke nach aufgelistet:
    (...)

    Schöne Auflistung, der ich in vielen Punkten zustimme.


    Ein paar Punkte, die ich ein bisschen anders sehe:

    • Matteo Polo: So sehr gut, wie er auf den ersten Blick wirkt, finde ich den weißen Würfel nicht, da er zum Würfelergebnis dazu zählt. Dass man ohne den Würfel stattdessen Kamele bekommen hätte, kommt nicht so selten vor. Für mich eher solide als richtig gut.
    • Nicolo/Marco: Wie gesagt sehr gut wenn venedignahe Städte gut sind, sonst hat Rubruk für mich eigentlich mehr Potenzial
    • Rashid al-Sinan: Eigentlich nicht so schwer, mit ihm effizient zu reisen, da er als einziger Charakter zuverlässig Zugriff auf das 3xGold-Feld mit dem Extraschritt hat. Boshafte Strategie bei ihm: Früh die Gunst des Khans mit einem 6er blockieren.


    • Mercator: Für mich der stärkste Charakter des Basisspiels


    Ich liebe ja solche Diskussionen

    Hier gäbe es ausführlichen Lesestoff für dich:
    Travelling the silk road | The Voyages of Marco Polo | BoardGameGeek
    (Ein sehr umfangreicher Guide zu Marco Polo von einem der es können sollte - Riku ist seit längerem bestgerankter Marco Polo Spieler auf yucata.de)

    Meine nächste Herausforderung ist der Oasenspringer

    Harte Nuss - nicht so schlecht, dass man mit ihm nicht gewinnen könnte, aber unterm Strich klar der schlechteste Charakter. Der Fakir unter den Charaktären.

    dass er von den Brüdern nicht ganz so angetan war. (Wieo wohl? ) Ich fand die früher auch immer etwas mau, habe sie aber bei unserer letzten oder vorletzten Partie noch mal gespielt und war angenehm überrascht.

    Die Brüder sind manchmal sehr gut, wenn sie effizient doppelt reisen können und v.a. eher die Städte in der Nähe von Venedig gut sind.

    Das Ganze hat sich hier jetzt auch größer aufgebauscht, als ich erwartet habe.

    Ich hatte mich jetzt auch v.a. auf den Bericht von Metalpirate bezogen, der erweckte den Eindruck, dass Spiel wäre broken, wenn Spieler das Spiel gut genug spielen würden:

    Bei den 2%, in denen ein starker Spieler die "Ich bin und bleibe Startspieler!"-Sache knallhart durchzieht, passt es nicht mehr. Betonung dabei auf "starker Spieler", denn das braucht es dazu -- diese Dauer-Startspieler-Strategie ich nicht einfach zu spielen und deshalb dürften viele Leser hier das auch noch nicht live erlebt haben. Seid froh drum. Das macht das ansonsten so tolle "Auf den Spuren von Marco Polo" dann leider etwas kaputt, weil es im 4er-Spiel 1,5 Spielern wegen der falschen Sitzposition jegliche Siegchancen nimmt.

    Damit habe ich mir etwas schwer getan und habe versucht darzulegen, warum ich das nicht so sehe.

    Besagter Spieler hat dann das Brüderpaar genommen (Er hätte auch noch den Oasenspringer haben können.), wobei ein Bruder erst in Runde 6 5 Venedig verlassen hat.

    Das klingt so, als hätte er arg auf seiner Strategie beharrt und dafür die eigentlichen Stärken des Bruderpaars vernachlässigt - es ist eigentlich viel effizienter, immer möglichst mit beiden Brüdern zu reisen. 2x mit einem Charakter zu reisen kostet ungefähr gleich viel Gold, aber dopppelt so viele Würfel. Wenn er einen der beiden 2x Brüder stehen lässt, dann hat er eigentlich schon beide schwarze Würfel, die er sich mit seiner Strategie erkänmpft, verschenkt. ?(


    In der Form sollte das eigentlich schlagbar sein. :butcher:

    Im Falle von Marco Polo ist das aber in 98% der Fälle trotzdem kein Problem, weil man normalerweise nicht allzu gezielt auf "zuletzt reisen" (= Startspieler werden) spielt

    Warum sollte man nicht gezielt darauf spielen, wenn es für sich gesehen nichts kostet und gut ist, Startspieler sein ist doch für jeden attraktiv?

    Bei den 2%, in denen ein starker Spieler die "Ich bin und bleibe Startspieler!"-Sache knallhart durchzieht, passt es nicht mehr. Betonung dabei auf "starker Spieler", denn das braucht es dazu -- diese Dauer-Startspieler-Strategie ich nicht einfach zu spielen

    Sprichst du hier von gleich starken "starken Spielern" oder von einem schwachen Spieler in einer Runde starker Spieler?


    Was mir noch aufgefallen ist:

    In einer 3 Personen-Runde

    Denke dass eine solche Spielweise in einer Dreierrunde weniger Kompromisse erfordert als in einer Vierrerunde, da insgesamt etwas mehr Plätze für Würfel verfügbar sind, während man sich bei langsamem Spiel und vielen Würfeln in einer 4-Spielerpartie oft schwer tut, spät Würfel noch sinnvoll zu nutzen.


    Spielt der Spieler eigentlich immer die gleichen Charaktäre und was spielt ihr dagegen?
    Berke (keine Kosten für Setzen auf Würfel) könnte denke ich in dieser Situation ziemlich gut leben, Matteo hat auch schon eine Würfel mehr,...




    Wenn man ein wenig Audwand betreiben will kann MP auch durchaus mit variabler Spielerreihenfolge (in Abhängigkeit von Reisetätigkeit in der Vorrunde spielen)

    In Terra Mystica hält sich der Aufwand für variable Spielerreihenfolge (mit kleinem Tableau) in Grenzen, denke das wäre eine gute Variante, wenn die etwas zufällige Verteilung der Plätze 2-3/4 als zu enstcheidend empfunden wird. In TM ist die Regel in Tunierspielen Standard (wobei es hier keiner bestimmten Strategie bedarf, dass häufig der gleiche Spieler Startspieler wird, sondern sich das teils auch dadaurch einstellt, dass ein schwacher Spieler wenig Aktionen ausführen kann und deshalb immer wieder Startspieler wird, jemand anderes immer 2.)

    @SpaceTrucker: Die Idee bei dieser wirklich starken Strategie ist es, wenn notwendig immer zweimal zu reisen: einmal mit der eigenen Farbe und einmal mit zwei schwarzen Würfeln, die man als Startspieler, der gleich mit einer 5 oder 6 auf Kamele geht, auch fast sicher bekommt. Bei einem reisefreudigen Charakter als Gegner ist es sehr schwer bis unmöglich, dagegen anzukommen und derjenige, der rechts vom Dauer-Startspieler sitzt, d.h. immer Letzter ist, hat dann wenig Spaß an dem Spiel, weil er immer nur noch das abbekommt, was übrig bleibt. Dieser Spieler ist dann komplett aus dem Spiel genommen, ohne viel dafür zu können. Wenn diese Strategie geschlagen wird, dann fast nur vom linken Nachbarn des Startspielers. (Alles bezogen auf ein 4er-Spiel.)

    Klar, 2x reisen ist manchmal notwendig, wenn man mit einem normalen Charakter 9 Häusschen bauen möchte (und die Häuschen Nummer 6-9 nicht über 3xGold, Aufträge oder große Städte bekommen kann).
    Was ich aber jetzt nicht verstehe: Wer anffängt und 2x reist, der macht maximal 5 Züge mit seinen 7 Würfeln, was jeder andere spieler mit 6 Würfel im Prinzip auch schaffen kann, wenn er 1x reist. Dann gibt es noch Aufträge und den Charakter mit dem weißen Extrawürfel...


    Unter besonders reisefreudigen Charaktären verste ich eigentlich auch die, die ihre Häuschen effizienter setzen können (Rubruk, Niccolo/Marco).


    Egal, zurück zum Rosenberg. :) (oder ausleiten?)

    Einer meiner Mitpieler hat immer den gleichen Stil: Kamele nehmen, solange möglich jede Runde einen schwarzen Würfel nehmen (gerne auch Aufträge mit schwarzen Würfeln), mit der Mehrheit an Würfeln abwarten bis er garantiert als letzter Reisen kann und nächste Runde wieder Startspeler wird...

    Kann man natürlich probieren, aber:

    • Machen das die Gegner in einem gewissen Rahmen sicher auch? Das Kamelfeld ist sehr gut und Startspieler werden durch spät reisen ist in Runde 2-4 natürlich auch gut, außer man will in diesem Zug erster in Peking sein
    • Nicht immer kann man alle Würfel effizient ausgeben, wenn man maximal verzögert
    • Den ersten Zugriff auf die Aufträge haben eigentlich immer die anderen Spieler, falls er zuerst Kamele nimmt
    • In der ersten Runde ist als letzter Reisen ist oft nicht besonders gut (keine Boni aus großen Städten oder eine sehr unpopuläre Route)
    • Wenn es um das beste Feld im ersten Zug geht, sind Kamele zwar immer in der engsten Auswahl, aber nicht unbedingt immer das beste Feld
    • Nicht jeder Charakter eignet sich besonders gut für so einer Spielweise
    • Wenn er nicht anfängt, bekommt wohl jemand anderes in Runde 1 das Kamelfeld und den schwarzen Würfel Nummer x+1

    Vielleicht auch ein bisschen eine festgefahrene Situation bei euch?