Beiträge von Baseliner im Thema „[Strategie] Marco Polo“

    Heute habe ich die Erweiterung #DieGeheimwegedesMarcoPolo erhalten.


    Meine Frage, v. a. an Klaus_Knechtskern


    Zum Nutzen der Geheimwege heißt es:

    Willst du einen Geheimweg erkunden, legst du diesen vor dir aus. Ab sofort kannst nur du zwischen den beiden angezeigten Städten reisen, als wäre dort ein normaler Weg (ohne Zusatzkosten).


    D. h. doch, dass ich die per Reiseaktion (kostet 2 Würfel und Geld) oder per Zusatzaktion „1 Schritt“ ( z. B. bei drei Fünfern am Goldmarkt) reisen darf. Weitere Kosten fallen nicht an?!


    Oder sehe ich das falsch?

    Schöne Auflistung, der ich in vielen Punkten zustimme.
    Ein paar Punkte, die ich ein bisschen anders sehe:

    • Matteo Polo: So sehr gut, wie er auf den ersten Blick wirkt, finde ich den weißen Würfel nicht, da er zum Würfelergebnis dazu zählt. Dass man ohne den Würfel stattdessen Kamele bekommen hätte, kommt nicht so selten vor. Für mich eher solide als richtig gut.
    • Nicolo/Marco: Wie gesagt sehr gut wenn venedignahe Städte gut sind, sonst hat Rubruk für mich eigentlich mehr Potenzial
    • Mercator: Für mich der stärkste Charakter des Basisspiels

    Hier gäbe es ausführlichen Lesestoff für dich:
    Travelling the silk road | The Voyages of Marco Polo | BoardGameGeek
    (Ein sehr umfangreicher Guide zu Marco Polo von einem der es können sollte - Riku ist seit längerem bestgerankter Marco Polo Spieler auf yucata.de)

    Ich finde, der Mercator ist nur dann gut, wenn unerfahrene Spieler mitspielen.


    Niccolo/ Marco finde ich stärker als Wlhelm weil man insgesamt viel gezielter seine Auftragsstädte erreicht und easy die 9 Handelsposten setzten kann.

    Ich liebe ja solche Diskussionen und bin @Fluxx dankbar sowas mal wieder angestoßen zu haben.
    Vielleicht interessant jemanden meine persönliche Einschätzung der Charaktere nach ziemlich genau 40 Partien (hauptsächlich 4er Partien, nur eine 2er). Natürlich sind die Charaktere immer abhängig von der Auslage der Stadtkarten, der Spielweise und des Könnens der Spieler. Dennoch meine ich behaupten zu dürfen, dass ich mittlerweile sagen kann, dass einige Charaktere insgesamt (!) stärker sind als andere. Da ich Ranglisten mag, habe ich alle Charaktere mal der Stärke nach aufgelistet:


    1. Platz geht an Gunj Koköchin. Sehr universell einsetzbar und mit der Möglichkeit des zusätzlichen Reiseschrittes gerade für die südliche Strecke ein sehr starker Reisecharakter. Die andere eigene Würfelablagefläche (2 bel. RS plus 2 Kamele) ist super zum Aufträge erfüllen. Dass die Mitspieler partizipieren finde ich super und auch unbedingt notwendig.


    2. Niccolò und Marco Polo. Wenn man die noch als Startspieler bekommt oder damit als erster reisen kann, schwer zu schlagen. Man holt sich mit dem Zusatzfeld für 3 Münzen ausreichend Geld um im ersten Zug 3 Reiseschritte machen zu können und holt sich damit die Belohnungen in Moscow und Alexandria. Wenn dort nicht gerade ein zusätzlicher Auftrag liegt ist das ein enormer Boost für den Start. Als Routen wählt man die Nord- und Südroute und schafft immer alle 9 Häuser und seine Aufträge.


    3. Matteo Polo. Der zusätzliche weiße Würfel ist enorm stark und sehr flexibel einsetzbar. Man spielt fast immer um die meisten Aufträge mit. Schön zu spielen.


    Ab jetzt wird es schwieriger.


    4. Platz geht an Wilhelm von Rubruk. Mein Lieblingscharakter. Ich bin mir recht sicher, dass es eine offizielle Regelanpassung dahin geben wird, dass Wilhelm die Boni, die er während seiner Reiseschritte erhält, noch während der Reise einsetzen kann. Das macht ihn noch stärker. Klar, es ist eine große Herausforderung immer mindestens 3 Reiseschritte zu machen, allerdings geht das gut wenn 1-2 richtige Stadtkarten ausliegen.


    5. Raschid ad-Din Sinan. Ich gebe zu, dass ich ihn nur dann erfolgreich spielen kann wenn ich früh an die Stadtkarte komme mit der man 1 Gold und 1 Kamel in 4 SP umwandeln kann. Ich habe Mitspieler, die schaffen mit ihm auch alle 9 Häuser, was mir noch nie gelungen ist.


    6. Berke Khan. Ein wunderbar flexibler Charakter, dessen Eigenschaft oft überschätzt wird. Liegt mir einfach nicht so gut, vermittelt aber ein "befreiendes " Gefühl weil man nie was zuzahlen muss :)


    7. Khan Arghun. Sehr stark wenn 6 interessante Stadtkarten zur Verfügung stehen. Diese sollte man in den ersten zwei Runden fast komplett nutzen, dann kann man sich einen Vorteil erarbeiten, der einen ins Ziel tragen kann.


    8. Fratre Nicolao. Da man immer die Auswahl aus 3 Geschenken hat ist man flexibel genug mit den Geschenken geschickt zu arbeiten. Es kommt selten vor, dass die Geschenke in einer Runde unbrauchbar sind. Ein recht unplanbarer, aber gewiss kein schwacher Charakter. Es lockt mich immer wieder mit diesem Pfaffen zu spielen.


    9. Kubilai Khan. Macht mir sehr viel Spaß damit zu spielen. Ich tappe jedoch meist in die "Falle" zuerst den Dauerbonus in Xian holen zu wollen bevor ich die Reise nach Sumatra antrete.


    10. Altan Ord. Sehr schwer zu spielen weil man viel reisen und Häuser bauen muss um in den Genuss der Ausschüttungen zu kommen, man aber keinerlei Hilfsmittel für die Reise hat. Wenigstens 1 zusätzliches Kamel pro Runde, wie bei den Brüdern, wäre hilfreich.


    11. Mercator ex Tabriz. Zugegeben, der gute Schnorrer ist vielleicht nicht so schlecht wie ihn ihn hier mache. Aber ich mag ihn halt einfach nicht. Ein "Passivcharakter" liegt mir nicht. Gute Spieler können locker seine Stärken aus dem Spiel nehmen. Ist Gunj Koköchin mit von der Partie ist der Mercator komplett chancenlos weil die Mitspieler noch leichter eine Ware ihrer Wahl erhalten. Der einzige Charakter den ich nicht mehr spielen mag.


    12. Die größte Herausforderung ist Johannes Caprini. Unglaublich schwer mit diesem Charakter gegen starke Spieler zu bestehen. Man braucht Auftragskarten mit Städten, die wenige Kamele fordern um in diese zu kommen (Moscow, Adana, Lan-Zhou, Karakorum, Karachi). Da man i. d. R. 3 Reiseschritte macht sollte man möglichst wenig Kamele brauchen, sonst steigen die Reisekosten ins unermessliche.


    Zu der Strategie "Startspieler nimmt immer zuerst Kamele und schwarzen Würfel". Finde ich stark, mag ich persönlich nicht und spiele ich nur selten. Lässt sich mit passenden Charakter plus guter Stadtkarten schlagen (z. B. Wilhelm oder das Bruderpaar). Hier bin ich dankbar wenn ich die Reise in jeder Runde als 1. Nutzen kann.