Beiträge von ode. im Thema „Welcher Rosenberg für mich ?“

    Also, nur eben zur Info:


    Ich möchte nicht, dass das Spiel 100%ig planbar ist. Ich spreche nur von einer nicht ganz passenden Charakteristik. Bei dem meiner Ansicht nach ein planerisches Spiel um Rohstoff- und Produktionsoptimierung nicht zu einem Zocker- und Bluff-Element passt.


    Trotzdem mag ich das Spiel. Aber es hat eben (aus meiner Sicht!) diese eine Schwäche. Damit will ich nicht das ganze Spiel abwerten.


    In meinen Spielrunden ist es nicht so, dass die typischen Optimierfreaks oder Euro-Spieler andere Spielarten grundsätzlich ablehnen. Es passt halt die Verhältnismäßigkeit nicht. Ansonsten sind die meisten Leute viel offener was unterschiedliche Spielecharakter anbelangt (bsw. im Vergleich zu mir - ich bin sehr stark eingeschränkt mittlerweile, was meinen Spielspaß anbelangt).

    Nur bei der Glasstraße finde ich persönlich einfach, dass die Kartenphase notwendigerweise dazugehört. Es ist das Salz in der Suppe. Ohne diese Phase wäre mir das Spiel zu zentriert auf das Optimieren und vor allem das Ressourcenrad.

    Aus meiner Sicht passt eben jene Kartenphase nicht zum Rest des Spiels. Vom Charakter her. Natürlich ist die Kartenphase für sich ziemlich gut. Nur halt nicht in Verbindung mit dieser Optimiererei, die sie irgendwie konterkariert... Würde das Spiel länger dauern, und sich mehr Gelegenheiten ergeben diesen Effekten trotzdem noch langfristige Spielwege entgegen zu stellen, wäre es etwas anderes. Ich hoffe daher immer noch auf die Version des Spiels, die ich damals anfangs mit Uwe getestet habe. Das Spiel war deutlich komplexer. Bsw. gab es 3 Räder statt nur 2. Vielleicht kommt dieses andere Spiel ja irgendwann doch noch...

    Unabhängig vom Thema des Threaderstellers

    2 Spieler -> Die Glasstraße fällt raus. Ich liebe die Glasstraße, das darfst du mir bitte glauben, aber das Spiel strahlt(!) mit drei oder vier Spielern. Einfach weil es A so schnell gespielt ist im Vergleich zu fast allen anderen Rosenbergs und B (noch wichtiger), weil die Kartenmechanik dann besser funktioniert und definitiv mehr Spaß macht als nur mit zwei Spielern. Du spielst mit mehr als zwei Spielern erstmal verdeckt jeder eine Karte aus und deckst dann der Reihe nach auf (mehr Spannung), plus: zu hoffen, dass mehrere andere Spieler keine deiner Karten auf der Hand haben, ist einfach spaßiger, als es nur bei einer anderen Person zu hoffen. Daher würde ich dir also eher von der Glasstraße abraten. Ja, das Spiel ist deswegen trotzdem noch cool zu zweit, aber eben nicht "optimal (geeignet)". Meiner Meinung nach.

    Ich möchte hier eine andere Sichtweise darstellen.


    Ich finde, dass Glassstrasse gerade zu zweit deutlich besser ist als mit mehr Spielern. Der Grund liegt darin, dass das Spiel dann steuerbarer ist. Der große Nachteil des Spiels - meiner persönlichen Sichtweise nach - ist, dass du in diesem eigentlich sehr planerischem Optimierspiel, ständig von den anderen Spielern die Aktionen aus der Hand gezogen bekommst, die du eigentlich zu anderen Zeitpunkten brauchst. Ja, das ist der Reiz und durchaus auch reizvoll. Auf lange Sicht aber verhindert das für mich den Spielspaß und konterkariert auch den Rest des Spiels. Es geht eben darum zu optimieren. Und das kann man kaum, wenn einem ständig alles zerschossen wird. Und das auch oft relativ zufällig.


    Und das passiert gerade im 2er zwar auch, aber nicht im gleichen Maße wie im Mehrpersonenspiel, weil eben ein bis zwei Leute weniger Hackfleisch aus meiner Kartenhand machen.


    Das ist für mich so ein wenig das grundsätzliche Problem des Spiels. Das Kartenmechanik und Spielcharakter so nicht 100%ig zueinander passen. Der Vorteil ist: Das Spiel ist kurz genug damit es nicht völlig aus dem Rahmen fällt.


    Und ich spiele es auch sehr gern. Trotz dieser Unstimmigkeit. Allerdings spielen wegen dieser Sache kaum andere Spieler das Spiel mit mir... :crying:

    Ach so, kleiner Heißmacher:


    Soweit ich das verstanden habe kommt nun nach langer Zeit endlich im Herbst #Nusfjord von Uwe raus. Das Spiel kann ich nur wärmstens empfehlen für den geforderten Anspruch. Es ist ein eher mittelkomplexes Spiel von Uwe rund um die Fischerei auf den norwegischen Lofoten. Mal wieder Worker-Placement, aber eher simpel. Einfach Scheibe einsetzen und fertig. Ich hatte den Proto mal ein paar Monate bei mir, das ist aber schon Jahre her. Aber in dem Spiel gibt es/gab es damals auch sehr viele Gebäudeplättchen, die das Spiel bestimmen und immer wieder anders machen. Wie viele der sehr vielen Gebäude am Ende im Spiel landen weiß ich nicht, da ich schon ewig nix mehr von dem Spiel gehört habe. Auch im Agricola-2er ist nur ein Bruchteil der Gebäude gelandet, die ich kannte.


    Edith: Kleiner Hinweis auf den Podcast der Cliquenabendler von Herne 2017 - dort wird kurz über Nusfjord berichtet.
    Edith2: Und hier gibt es ein Video von den Cliquenabendlern, Interview und Spielvorstellung mit Uwe. Wenn man sich das Interview zu Beginn ein wenig anschaut versteht man auch, warum das Spiel schon so alt ist und trotzdem noch nicht raus ist (oder jetzt erst raus kommt). Das sind aber auch wirklich Gedanken, die sich jemand macht, der sein Brot mit Spielen verdient... ;)

    Hi @Nydo,


    da wirst du es etwas schwer haben bei Uwe, denn er legt meist Wert darauf, dass nicht zu viele Zufälle seine Spiele bestimmen. Was dazu führt, dass man, bis auf die Aktionen der anderen Spieler, im oft durchrechnen kann, wenn man denn will (und kann - ich kann das nicht). Ora ist da das Paradebeispiel. Bsw. gibt es (wenn ich mich nicht vertue) auf BGG jemanden, der das Solospiel mal durchgerechnet hat (aber ich glaub, das gab es für Agricola auch). Denn das Solospiel kommt ja ohne störende und sich ständig anders verhaltende Mitspieler aus.


    Arler Erde ist auch ein Spiel, das im Kern immer gleich ist (bis auf wenige Gebäude in der offenen Auslage). Caverna auch (bis auf eine kleine Variation bei der Aktionsreihenfolge).


    Allerdings gibt es da noch DIE GLASSSTRASSE. In dem Spiel gibt es eine sehr bestimmende offene Auslage von Gebäudeplättchen. Da liegen immer recht wenig aus einer doch sehr großen Auswahl aus. Und vor allem hängt viel in dem Spiel davon ab, was die Mitspieler so machen. In dem Spiel kann man wohl kaum immer gleich spielen. Daher vermute ich, dass dieses Spiel am ehesten deinen Vorstellungen entspricht.


    Wenn ich aber etwas vorschlagen darf: Vor den Toren von Loyang. Hier bestimmt der Kartenstapel, wie das Spiel verlauft. Und das sehr bestimmend. Allerdings ist Loyang als 2er-Spiel erdacht und vor allem die 3er-Version kann ich nur bedingt empfehlen. Viele würden dich vielleicht auch vom 4er-Spiel abraten, was ich, als riesen Loyang-Fan, nicht tun würde. Das Besondere daran ist, dass nach einer gemeinsamen Kartenphase der Rest einer Runde so aufgeteilt wird, dass jeweils zwei Spieler gemeinsam die Aktionsphase durchspielen. Man spielt also quasi zwei 2er-Spiele nebeneinander. Allerdings wechseln die Spielerkonstellationen von Runde zu Runde und für mich ist das ein sehr reizvolles und ungewöhnliches Spielgefühl...