Beiträge von Kuh des Grauens im Thema „ Rise of Tribes“

    Ich habe den ersten Kickstarter unterstützt und bin gerade auch noch am überlegen, ob ich mir die Erweiterung holen soll oder nicht. Wir haben insgesamt ca. 5 oder 6 mal zu zweit bzw. zu dritt Rise of Tribes auf den Tisch gebracht. Ich finde es okay und würde wohl auf BGG eine 6 vergeben. Folgendes kann ich auf deine Punkte antworten:

    - Das Spiel ist komplizierter als es auf den ersten Blick erscheint. Es gibt bei der Spielerklärung einige Feinheiten zu beachten, dazu waren im damaligen Regelheft auch ein paar Regeln unscharf geschrieben. Dafür ist es dann doch nicht tiefgründig wie erwartet gewesen. Insofern ja, ein Gateway Spiel, welches allerdings nicht so leicht zugänglich ist.

    - Ja - Größtenteils sprachunabhängig.

    - Artwork, Material, Optik alles herausragend. Gerade die Landschaftsplättchen und die Clanplatten sind sehr schön anzusehen. Definitiv eins der optisch atemberaubendsten Spiele in meiner Sammlung.

    - Glückselemente sind definitiv gegeben (und mir tatsächlich auch zu groß). Das liegt gar nicht mal an den Würfeln, sondern vor allem an den zu ziehenden Fortschrittskarten, da über diese die meisten Siegpunkte erzielt werden. Diese Siegpunktbedingungen sind an bestimmte Voraussetzungen geknüpft wie bspw. habe die Mehrheit in drei Waldgebieten. Manche Karten kann man anhand seiner derzeitigen Position superleicht erfüllen, manche Karten so gut wie gar nicht. In unseren Spielen war dies oft ein Problem, da der Sieger meistens genau die Karten gezogen hat, die er ohne Probleme erfüllen konnte.

    - Die chaotischen Elemente werden entweder von den Spielern eingebracht (Überfälle auf benachbarte Stämme), oder von den Eregniskarten wie z.B. einem umherirrenden Säbelzahntiger. Leider kamen die Ereigniskarten in unseren Partien viel zu selten vor, weswegen das Chaos auf einem gemäßigten Niveau blieb.

    - Die negative Interaktion ist definitiv vorhanden und auch ganz cool umgesetzt. Der Kampf ist schnell abgehandelt, aber leider sehr unspektakulär.


    Das Spiel hat in meinen Augen zwar richtig viele coole Ideen, aber es hapert an der Umsetzung bzw. an dem Balancing. Sachen wie ein schmelzender Gletscher, ein zu zähmendes Mammut, assymetrische Clanfähigkeiten, Clanleader usw. hören sich alle toll an, haben allerdings dann doch relativ wenig Einfluss. Ich wollte das Spiel immer mal mit Hausregeln versuchen, um die Abhängigkeit vom Forschrittsdreck (ehrlich gesagt weiß ich die deutsche Übersetzung nicht - im englischen heißt die Aktion "lead") zu verringern, indem die maximale Anzahl von offenen Karten des Decks auf 2 begrenzt werden. Auf BGG finden sich auch einige Vorschläge für einen größeren Durchsatz der Ereigniskarten. Die Dörfer sollten ebenfalls aufgewertet werden.


    Verkauft habe ich es noch nicht, weil ich auf eine Erweiterung gewartet habe, die das Spiel komplexer macht, da die Entscheidungsmöglichkeiten im Grundspiel begrenzt sind. Die vorgestellten zwei Module hören sich auch richtig cool und spannend an, allerdings hatte ich diesen Gedankengang beim Grundspiel auch schon. Insofern tendiere ich gerade dazu die Erweiterung auszulassen, das Grundspiel mit Hausregeln noch einmal zu probieren und dann bei Nichtgefallen zu verkaufen.