Das ist ja der Witz: Meist ist das Grundspiel schon super und das, was nachkommt, kann meist nicht mithalten.
Wundert dich das wirklich? Das Grundspiel ist das, was sich auf dem Markt bewähren muss, wenn der Verlag damit über Jahre hinweg stetigen Umsatz erwirtschaften will, anstatt nur durch Crowdfunding von der Hand in den Mund zu leben. Die KS-exklusiven Teile werden dagegen genau einmal verkauft, und das auch noch an die überzeugtesten Fans, die man sich als Verlag wünschen kann. Die finden eh alles toll -- wenn sie denn überhaupt dazu kommen, den Inhalt der zwei Dutzend Spieleschachteln einer typischen Miniaturenspiel-Kampagne überhaupt einmal zu spielen und sich nicht die Bewertung incl. Glückshormon-Ausschüttung auf "boah, ist das viel geiler Schei*!" beschränkt.
Wofür würdest du als Verlagsbesitzer mehr Arbeit für Playtesting und Balancing reinstecken? Grundspiel für viele oder obskure Add-Ons für Freaks, die zum gewissen Teil eh niemals gespielt werden? Na also.
Etwas bösartig gesagt, aber IMHO doch mit wahrem Kern: Die Ökonomie des Crowdfunding-Bereichs hat dazu geführt, dass die Ideen, die bei klassischen Verlagen während des Streamlining-Prozesses stumpf rausgeflogen wären, im Kickstarter-Bereich stattdessen den Backern als Stretch Goals oder gar kostenpflichtige Add-Ons angepriesen werden können. Die freuen sich und zahlen noch viel Geld dafür! Also kriegen sie wie gewünscht die Abfälle hingeworfen, je mehr desto besser...
Das heißt nicht, dass alle Add-Ons immer nur Abfälle wären. Aber es erklärt, warum man so problemlos unter den Add-Ons komplett überflüssiges Zeugs finden kann. Die Backer wollen es doch genau so! Solche Einstellungen wie "wenn ich backe, dann all-in!" machen doch effektiv nichts anderes als die Veröffentlichung von allerlei zusätzlichem Schrott zu fördern.