Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „29.05.-04.06.2017“

    Der verlinkten Kritik von Udo Bartsch würde ich trotzdem weitestgehend zustimmen. Sieh es so: Die Spannungskurve geht wellenförmig nach oben. Im Großen und Ganzen stimmt's, die Steigerung über die Gesamtspielzeit ist definitiv da.

    Die Spannungskurve ist auch eigentlich gar nicht mein Problem mit dem Spiel, das war mehr so eine Vermutung, bevor ich es gespielt habe, dass das tendenziell nach oben geht, ist mir inzwischen schon auch klar.


    Mein "Problem", wenn man es so nennen will, ist ein anderes.
    Mehr als in jedem anderen Worker Placement Spiel, das ich kenne, wird hier zwischen "Arbeit" und "Vergnügen" getrennt. Ich "will" plündern, ich "muss" ins Dorf.
    Das ist nicht nur thematisch zweigeteilt, es wird graphisch durch den Aufbau des Spielplans hervorgehoben, und es ist mechanisch überdeutlich: ich bekomme Punkte, Beute, bessere Worker.
    Ich will da hin.


    Das Dorf dagegen ist pure Arbeit. Ich baue keine richtige Engine auf, ich muss immer wieder alle Stationen abklappern. Die Aktionen werden nicht wirklich besser, ich gebe immer noch mehrere Züge ab, um Wikingerkarten bezahlen zu können und sie dann auszuspielen und mir die Nahrung für Raubzüge zu besorgen.
    Was es an "Engine" gibt, bezieht sich auch wieder nur auf den Spaßteil, weil eine bessere Crew besser plündern kann.


    Klar kann ich zwischendurch mal mehr Nahrung nehmen, als ich akut brauche, aber das ändert nichts daran, dass sich das wie ein verlorener Zug anfühlt. Weil ich gar nicht erst im Dorf sein will.


    Gekoppelt mit dem Wettlauf um die besten Beutestücke sorgt das für ein Spielgefühl, das ich eben eher im "Negativen" verorten würde. Ich fühle mich aufgehalten, gebremst, zu Tätigkeiten gezwungen, die ich nicht wahrnehmen will und die ich nicht verbessern kann. Jeder Spielzug im Dorf ist ein Scheißzug. ;)


    Es ist "fair", weil für alle gleich negativ, aber reicht das?


    Zitat

    (Im 2er-Spiel ist z.B. Walküren-Nehmen anders als beim 4er-Spiel kompletter Quatsch, der nur zur Niederlage führt, und das kann man auch mit Erwartungswerten & Co mathematisch begründen.)

    Sowas fällt für mich erstmal unter "Details".
    Es ist ok für mich, dass bei wechselnder Spieleranzahl "Strategien" ihre Wirksamkeit einbußen. Dann ist das halt so. In einem meiner Lieblingsspiele, #Bubu, passieren zu zweit und zu viert auch völlig andere Dinge. Macht es für mich nicht kaputt.


    Auch dass einige Wikingerkarten absurd gut und andere eher unbrauchbar wirken, dass Eisen unnötigerweise eine Mangelware darstellt, dass die Aufgebote für den Jarl (oder wie das heißt) meist eher unattraktiv sind, weil man sich mit dem Bezahlen der Dinger den eigenen Spielfluss abtötet. Erstmal geschenkt.


    Unterschiedliche Strategien sind ja immer noch möglich. Plündere ich kleines oder großes Zeug, baue ich eine Kämpfer- oder eine Utility-Crew auf, will ich eine Allstar-Crew oder nehme ich, was ich kriegen kann, und kann die Typen dafür gegen Walküren verheizen... Passt schon irgendwie.

    Nochmal #RäuberderNordsee, diesmal zu viert.
    In lang: Angespielt – Räuber der Nordsee | Peters kleine Spielewelt
    In kurz: Ich mag's irgendwie, aber irgendwie ist es auch komisch.
    Material total geil, der "Flow" irgendwie unbefriedigend. Alle Spieler waren stets nur am Meckern.


    @MetalPirate
    Du hattest mir irgendwo hier im Forum sowas geschrieben wie "der Wechsel zwischen Aufbauen und Plündern ist nicht repetitiv, weil..." Weiß gerade nicht mehr genau, wo.
    Ja, ist weniger gleichtönig als erwartet... aber das "Problem" ist schon noch da, zumindest in Ansätzen (Udo Bartsch meckert zum Beispiel richtig daran herum).


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    Danach endlich (!) eine weitere Bildungslücke geschlossen, #Istanbul (ich nehme an, ohne Erweiterungen).
    Schönes Spiel. :)
    Hab mich vermutlich eher schlecht als recht geschlagen, macht aber Lust auf mehr.

    gestern ein paar Spiele zu zweit...


    #RäuberderNordsee Das musste ich zwecks Nominierung jetzt doch mal anspielen. Gefällt, der WP Mechanismus ist schnell verinnerlicht, das Spiel nimmt nach etwas langsamerem Einstieg schnell Fahrt auf und hat einen schönen Wettlaufcharakter. Mein Spiel war etwas aus dem Takt, verdient verloren.


    #Handoftheking Zu zweit definitiv denklastiger. Montag auch schon gegen einen anderen Gegner versucht, bisher alle Partien gewonnen. Vor allem Dank sonderkarten, selbst wenn man die den Mitspielern direkt unter die Nase legt, sie brauchen ein paar Runden zu lange, um deren Implikationen zu verstehen.
    Nettes Spiel.


    #MasterofOrion, das kleinere Terraforming Mars. Ich mag's auch wesentlich lieber.
    Einmal eine kriegerische Strategie mit "Selbstmord" ausgekontert, es gibt ein paar Karten, mit denen man das Spiel zu einem deftigen Preis vorzeitig beenden kann, ging haarscharf auf. Und einmal einen konventionellen Sieg mit minimal schnellerer Engine.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das den zigtausend #VerboteneWelten -Spieler nicht schon aufgefallen wäre, wenn das Spiel nicht ausbalanciert wäre. Irgendwas haben wir da falsch gespielt....ich wüsste nur nicht, was?!

    ...mir erschienen bisher die Orks übertrieben stark, weil sie mit ihren irre starken Kampfkarten ungefähr alles umpusten können.
    Wenn der Marine immer nur Schilde würfelt, weiß ich nicht, ob das ein Designfehler ist.


    Zitat

    Ach so: die Warp-Stürme fanden wir auch insgesamt nicht so prickelnd, denn ich hätte den Vormarsch (und damit den Sieg) der Space Marines am Schluss tatsächlich noch blocken können - wollte aber meinen Angriff durchziehen und hoffte auf die beiden Streithähne und den Verteidiger der sich wacker schlägt.
    Ich hätte es besser wissen müssen, denn es waren ja schließlich die nicht zu schlagenden Space Marines.

    ...das ist halt so ein bisschen der Sinn der Warp-Stürme, dass du den aktuell gefährlichsten Spieler mit unüberquerbaren Blockaden ausbremsen kannst (außerdem machen sie das Spielfeld größer, als es eigentlich ist).


    Gehe aber konform mit dir. Das Spiel dauert schon fast obszön lange, gerade bei den Kämpfen sitzen die Unbeteiligten viel zu lange dumm rum, und allzu "fair" fühlten sich meine Partien auch nicht an.


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    Bei mir gab's gestern dreimal #GameofThronesHandoftheking im Freibad. Voll der übersichtliche Titel.
    Hab das eigentlich nur wegen der Bildchen eingepackt, das Spiel von Bruno Cathala ist aber auch ganz niedlich.
    Ist eigentlich ein kurzes und abstraktes Set Collection Spiel, mit einer gaaaanz feinen Dosis Flavour.


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    (Bildquelle: BGG)


    Die Information ist fast vollständig offen, alles ließe sich planen, aber wie immer: Zu zweit ja, schon zu dritt weigert sich mein Kopf, seinen Schmalz zu investieren.
    Ein bisschen stellt sich dennoch das Gefühl ein, dass die Partie mit dem zufälligen Aufbau des 6x6 Grids eigentlich schon gelaufen ist.


    Durch einen klitzekleinen Kniff (schon Gleichstände reichen, um jemandem einen Punkt zu mopsen) fühlt es sich hundsgemein an, alle wären andauernd am Meckern... zum Glück liegen "3 Eyed Raven" tokens bei, die jeglichen Tabletalk unterbinden. ;)


    Ich glaube, ich mag's prinzipiell. ;)


    In länger: Angespielt – GoT Hand of the King | Peters kleine Spielewelt