der Startspieler hat schon einen uneingeschränkten Vorteil.
Ha! Ich sag's schon lange. Der Startspieler hat einen riesigen Vorteil, weil er den Erstzugriff auf die beste Gewinnstrategie hat: das Eisen wegplündern, schnell Rüstungsleiste hochtreiben, Walküren vermeiden wie der Teufel das Weihwasser, sicher gewinnen. Wirkliche strategische Entscheidungen bietet Räuber der Nordsee nicht. Ab und zu begünstigen die Crew-Karten bestimmte Wege, aber auch dann wählt man nicht aktiv eine Strategie, sondern macht das, was einem die Karten sagen. Gezielt auf irgendwelche Karte und deren Effekte spielen geht kaum, dann das heißt Tempoverlust und das ist bei einem Spiel mit so starkem Renncharakter bloß ein Weg in die sichere Niederlage, sofern nicht alle Spieler gleichermaßen ineffizient spielen. Sechs mal gespielt, sechsmal mehr oder weniger deutlich gewonnen, Spiel verkauft. Design-Problemchen wie festgefahrene "offering tiles", schlechte 2er-Eignung, Runaway Leader Problem, viele kleine Schwächen. Für mich war Räuber der Nordsee nach anfänglicher Begeisterung über den cleveren Worker-einsetzen-Worker-wegnehmen Doppelzug-Mechanismus eine ziemliche Enttäuschung. Ich hoffe sehr, dass das nicht KSdJ wird.