Beiträge von ravn im Thema „Kickstarter Skepticism“

    Manche normalen Verkaufsversionen von Kickstarter-Spielen fühlen sich für mich irgendwie "abgespeckt" und "weniger" an - Du bekommst weniger, bezahlst aber mehr. Hatte ich bei Underground Railroad so erlebt, bei dem ich mir dann die Kickstarterversion vom Gebrauchtmarkt gekauft habe mit Aufpreis. Das war mir das Atmosphäreplus der Sklavenjäger-Pöppel statt Pappcounter dann wert. Aktuell wieder bei "5 Minute Dungeon" erlebt. Die ehemalige Kickstarterversion, längst gelaufen und erst jetzt auf das Spiel aufmerksam geworden, hat mehr spielrelevanten Inhalt und damit mehr Variation. Die Verkaufsversion bietet das nicht. Auf dem Gebrauchtmarkt werden hingegen Mondpreise für die Kickstarterversion verlangt.


    Somit entsteht bei mir der Eindruck bei einigen Kickstarter-Spielen, dass man das Spiel nur vollständig und bezahlbar bekommt, wenn man das Risiko eingeht, die Katze im Sack zu kaufen. Zu dem Zeitpunkt der Finanzierung haben es nur ausgewählte Personen gespielt und berichten auf ihre ganz eigene Art darüber. Auf die vielfältigen und auch kontroversen Meinungen der Kritiker kann man zu dem Zeitpunkt nicht zurückgreifen, um sich ein umfassendes Bild von dem Spiel zu machen. Die Besprechungen im Rahmen der Kickstarter-Kampagne sehe ich aber als reine Werbung an oder habt Ihr da mal gehört und gelesen, dass jemand die Negativpunkte des Spiels herausgearbeitet hat?


    Somit ist Kickstarter für mich eine Vorbestellplattform, die eine bewusste Verknappung nutzt, um mehr Exemplare abzuverkaufen. Als Käufer kann ich es mir anders wünschen, aber den Komfort der durch die Kritiker selektierten Neuheitenflut bekommt man nicht zum Nulltarif. Wer später kauft, der zahlt in der Regel mehr und bekommt weniger. Oder man wartet noch länger und kauft dann ein paar Jahre später gebraucht oder verramscht, wenn sich der Hype doch nicht erfüllt hat.