Beiträge von MetalPirate im Thema „22.05.-28.05.2017“

    Nach 5x Odin in der letzten Woche haben wir es abgeräumt und leichtere Kost auf den Tisch gebracht:


    [...]


    1x #Vinhos
    Non-deluxe.

    Du hast ein eigenartiges Verständnis von "leichterer Kost"... :D


    Die Deluxe-Version gefällt mir spielerisch (nicht unbedingt grafisch!) übrigens klar besser als die alte Version von WYG. Wesentlich "aufgeräumter", Konzentration auf das Wesentliche, den unnötigen Banken-und-Zinsen-Mechanismus mit Trennung zwischen Bankkonto und verfügbarem Geld völlig zurecht wegoperiert. Vinhos Deluxe ist für mich das beste Spiel bisher von Vital Lacerda, weil es mal nicht Komplexität mit unnötiger Verkomplizierung verwechselt.

    Gestern als 4er im Spieletreff gespielt: #Yokohama (Deluxe Version von TMG). Ich fand's spitze und freue mich auf die nächste Partie. Ein anderer Mitspieler (wurde 30 Punkte hinter mir Zweiter) fand's auch toll. Den beiden anderen Mitspielern, die klar hinter uns beiden gelandet sind, war's schon ein Stück zu komplex und verkopft.


    Yokohama ist ein heftig komplexer Brocken, auch wenn die Regeln gar nicht so schwierig sind. Ausgangspunkt ist das "gehe irgendwo hin und mache die Aktion des Zielortes" bei einem modularen Spielbrett, so wie man das von Hawaii, Istanbul, Islebound und ein paar anderen Spielen kennt. Allerdings ist vor die Bewegung noch eine Vorbereitungsphase gesetzt, die die Komplexität deutlich erhöht. Am Anfang jedes Zuges setzt man 2-3 "Assistenten" auf dem Spielbrett ein und bewegen darf man sich nur über Felder, auf denen man mit Assistenten vertreten ist.


    Die Zahl der eigenen Assistenten plus Gebäude auf dem Zielfeld bestimmt dann auch noch die Stärke der Aktion. Gegenseitiges Blockieren möglich, so dass man immer ein paar Züge im Voraus mit bedenken muss und wirklich starke Aktionen ein bisschen vorbereitet werden müssen mit ein paar schwächeren Aktionen zuvor, in denen man Assistenten spart und schon mal vorab dort parkt, wo man später hin will. Man braucht ständig auch einen Plan B, darf sich nicht zu abhängig machen von den Zügen der anderen, soll auch noch diverse unterschiedliche Sachen erledigen und durch ständigen Ressourcenverbrauch klemmt's hier und da immer wieder mal. Geld geht einem aus, Assistenten gehen einem aus, die Shops (Häuschen) gehen einem aus, überall klemmt's, ohne dass es sich auch nur im Geringsten nach dem Standard-Gähn-Euro "tausche Ressource A gegen Ressource B gegen Siegpunkte" angefühlt hat. Eben weil man Ressourcen weniger tauscht, sondern gefühlt eher verbraucht, sei es zum Engine Building oder als "Betriebskosten". Alles sehr variabel, sehr schön, sehr herausfordernd und nach meinem Ersteindruck gut balanciert -- aber für manche sicher schon zu komplex, denn auch das Thema bleibt irgendwo immer etwas oberflächlich. Ja, ich produziere und exportiere japanische Güter, kriege dafür Geld, Siegpunkte, Importgüter und diverse Boni, das passt schon irgendwie, aber durch die starke Mechanismenlastigkeit kommt das Thema trotzdem eher wenig durch.


    Ach ja: ich bin froh, die Deluxe-Version gebacken zu haben. Haufenweise Holzspielsteine, und das macht hier einen genauso großen Unterschied wie bei Orléans Grundspiel gegen Upgrade-Pack.

    [Lignum]

    Ich glaub, das Spiel hat auch ein wenig einen schlechten Eindruck hinterlassen, weil Mücke Spiele damals ordentlich bei der Crowdfunding-Geschichte gepatzt hat.

    Ja. Das gehört zu den wenigen ungespielten Sachen im Regal. Eigentlich hatte ich mich ja darauf gefreut, aber dann war das Spiel unvollständig (ich gehörte zu denen, die auf den Nachdruck der zunächst nicht enthaltenen persönlichen Spielbretter noch ewig warten mussten) und nach dem ganzen Kommunikationsdesaster mit Schönreden von Fehlern hatte ich dann nie wirklich Lust, das Spiel zu spielen... :/


    Aber danke für die positiven Berichte und Empfehlungen. Dann rückt das Spiel wieder etwas nach oben in der Liste.