Hallo zusammen,
wir hatten am Wochenende Besuch und der hat als Absacker das mir unbekannte #Kanagawa von Bruno Cathala und Charles Chevallier mitgebracht.
Im Spiel geht es thematisch darum ein Gemälde zu fabrizieren. Dazu haben wir zwei Kartenreihen - das eigentliche Gemälde und das Atelier. Startpunkt der Kartenreihen ist ein kleines Papptableau. Eine Reihe oben, das Gemälde, und eine Reihe unten, das Atelier. Die Karten im Spiel sind multifunktional: Eine etwas größere Gemäldeseite und eine etwas kleinere, farblich abgesetzte Atelierseite, die quasi seitenverkehrt zur Gemäldeseite auf der Karte abgebildet ist. Hier mal ein Bild der Kartenauslage in der Mitte:
Wie man die Karten bekommt basiert aus der Kartenablage (schönes Material: Eine Bastmatte). Dies ist ein Pool von Karten, aus dem man zu einem bestimmten Zeitpunkt auswählt. Die Karten müssen Spaltenweise genommen werden. Zuerst liegt aber nur eine Reihe (Anzahl Karten = Spieleranzahl) aus. Will man also eine Kartenspalte nehmen, besteht diese nur aus einer Karte. Verzichtet man, so sind die anderen Spieler an der Reihe. Wer eine Spalte auswählt macht seinen Spielzug und verbaut die gewählten Karten. Und steigt aus dem aktuellen Durchgang aus. Passt man aber, so will man weiter im Rennen um mehr Karten bleiben. Ist das Zugrecht einmal um den Tisch gegangen und es sind noch Spieler im Durchgang dabei. so wird eine neue Kartenreihe hingelegt. Es werden also mehr Karten. Wieder geht das Zugrecht einmal um den Tisch und man wählt Karten (und verbaut sie) oder passt um noch eine dritte Kartenreihe zu sehen. Diese Struktur wiederholt sich bis zum Ende.
Steigt man aus dem Durchgang aus indem man eine Kartenspalte wählt, so legt man diese je nach Anwendungswahl der Karte entweder in die Gemäldespalte oder in die Atelierspalte. Malen kostet Farben. Dazu braucht man ein hölzernes Farbtöpfchen auf einem der Gemäldefarbe entsprechendem Farbsymbol in der Atelierreihe. Manchmal auch mehrere der Farbtöpfchen. Je nach Gemäldekomposition.
Das Atelier ist also dafür da um unser Gemälde zu unterstützen. Da gibt es die Möglichkeit Karten einer Runde zu speichern, neue Töpchen zu bekommen, Töpfchen zu verschieben, neue Farbtöpfe, etc. Mit deren Hilfe malen wir Personen, Tiere, Gebäude, Bäume... Alles in der Hoffnung die Auftragsplättchen in der Mitte abzugreifen. Am Ende ein Set-Collection-Ding, aber wirklich sehr schön und schnucklig umgesetzt!
Das Spiel ist erstaunlich einfach. Der Kartendraft einfach aber kniffelig. Es kommt drauf an die richtigen Karten zu bekommen und den anderen die richtigen wegzunehmen. Kleines Management-Element dann im Atelier. Kann ich meine Pinsel-Töpfe passend umsetzen? Hab ich überhaupt die passenden Farben für das Gemälde? Die Mehrfunktions-Karten tun ihr übriges: Male ich das Gemälde weiter? Brauche ich die Karte im Atelier? Beim Gemälde bekomme ich Sonderpunkte, wenn ich eine Reihe von Karten mit gleichem Wetterhintergrund habe. Aber ich brauche auch eine bestimmte Anzahl Bäume, unterschiedliche geformte Gebäude, ein bestimmtes Set Tiere... Gerade einfach genug und tief genug für ein schnuckeliges und nicht belangloses Absackerspiel. Oder einfach mal was nicht ganz so Anspruchsvolles.
Mich hat das Spiel, auch mit dem wirklich tollen Spielmaterial, nach der ersten Partie total geflashed! Tolle Entscheidungen, nicht zu einfach, nicht zu komplex!