[2016] London Dread - Erste Einschätzungen?

  • Hallo!

    Ich hatte auf der Messe Gelegenheit das Spiel zu spielen. Mechanisch fühlt es sich an wie eine Mischung aus Space Alert (programmierte Aktivitäten, die unter Zeitdruck koordiniert werden müssen) und Haus der Sonne (mit passenden Symbolen Aufgaben lösen) an. Die benötigte App sorgt mit Flavortext für einer passende Stimmung, übernimmt für das Spiel ansonsten aber hauptsächlich die Funktion eines Timers.

    Es gibt verschiedene Szenarien, deren Storykarten in den Stadtvierteln erst aufgespürt und dann gelöst werden müssen. Knifflig wird es dadurch, dass gerade diese nie von einem Spieler, und oft auch erst zu einer bestimmten (von vier) Tageszeiten gelöst werden können. Hierfür müssen die Spieler kommunizieren, damit dann im richtigen Augenblick die Charaktere zusammen bei der Aufgabe stehen, die am meisten zur Problemlösung beitragen können. Daneben tun sich noch viele kleine Aufgaben auf, die man zwar auch ignorieren kann, die aber dann vor dem Endkampf den Gegner stärken. Löst man sie andererseits, kann man sie sogar bei weiteren Kämpfen als Unterstützung nutzen.

    Mechanisch funktioniert das Spiel (soweit man das nach einer Partie sagen kann) einwandfrei. Die Zeitvorgabe von 12 Minuten für die Planung kam uns jetzt nicht sonderlich knapp vor, wird einem aber bei komplexeren Szenarien vermutlich auch knackiger vorkommen. An den von der App vorgetragenen Texten und den Zwischentexten auf den Szenarienkarten merkt man, dass die Autoren viel Herzblut in die Atmosphäre gesteckt haben. Leider gelingt es mir oft nicht, mich in solch eine Atmosphäre fallen zu lassen (selbst bei diversen Arkham Horror Spielen, die ich sehr mag). So auch bei diesem Spiel. Hier befürchte ich deshalb, dass trotz unterschiedlicher Szenarien der grundlegende Mechanismus für mich zu repetetiv ist. Spieler, die bei solchen Spielen die Geschichte förmlich mitleben können, werden denke ich ihren Spaß haben.

    Gruß - Dancer