20.06.-26.06.2016

  • 3. Durch die arg dunkle Farbgebung übersehe ich allzu schnell Wände, die Übersichtlichkeit geht verloren und Flüchtigkeitsfehler sind die Folge


    Ja, das kann ich nur bestätigen. Mein Gegner hat mich scherzhaft des Mogels bezichtigt, weil ich ständig irgendwelche Wände nicht identifiziert hatte.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Als #EarthReborn raus kam, waren hier sehr viele begeisterte Stimmen zu hören - und plötzlich dann gar Nichts mehr...


    Wie sieht es denn bei den damaligen Fans aus? Was hat euch davon abgehalten weiter zu spielen? Oder wurde es weiter gespielt, nur nicht davon berichtet??

    Hin und wieder kann ich meine Frau davon überzeugen, es mitzuspielen.
    Im Brettspielbereich finde ich es noch immer das beste Skirmish überhaupt, es ist unübertroffen. Material, Regeln, Mechanik, Spielatmosphäre - exzellent. Auch die Minis sind für ein Brettspiel hervorragend und besser als alles, was in den CoolMiniorNot-Spielen zu finden ist.
    Grösstes Hindernis ist die immense Komplexität und die fehlende Erweiterbarkeit. Gäbe es weitere Fraktionen, mehr Spielplanteile, mehr Szenarien - ich würde wohl einfach Earth Reborn als Skirmisher spielen. Gibt es aber nicht, weshalb das aufwendige Einarbeiten in die Regeln am Ende in eine Sackgasse führt. Also spiele ich Earth Reborn hin und wieder mal, aber immer nur die Einstiegs-Szenarien. Und sonst Infinity.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Skirmish-Systeme leben nicht nur von einem guten Regelwerk, das viel Freiheiten und komplexe Interaktionen ermöglicht, sondern auch von Vielfalt.
    Earth Reborn ist unterm Strich gesehen nichts anderes als ein Skirmish-System in Brettspielform, nur ohne die Option, sein Einsatzteam wirklich auch mal radikal zu ändern. Es hat ein bisschen Auswahl, aber nicht wirklich viel. Der Kern bleibt gleich.


    Infinity hat mittlerweile ein sehr gutes Regelsystem, spielt sich sehr interaktiv (man ist immer dran), ermöglicht ebenfalls sehr komplexe Interaktionen, und hat eine sehr reichhaltige Miniaturenauswahl.
    Ähnlich wie bei Earth Reborn will das Spiel erst gelernt werden, und es erfordert etliche Spiele (ich bin selbst noch beim Lernen, spiele aber auch nicht sehr oft) bevor man behaupten könnte, dass man das System und seine Möglichkeiten "im Griff" hat. Anders als bei Earth Reborn endet das Spiel aber nicht in einer Sackgasse, die nur noch SAGS kennt: ich kann mein Einsatzteam sehr frei zusammenstellen - welche Grösse, welche Spezialisierung, welches Thema. Es gibt ein Kampagnensystem (das hat mich schlussendlich dazu gebracht, es anzufangen), Story-Missionen, auch Turnierspiel, wenn man möchte. Der Aufwand, sich in das System einzuarbeiten, lohnt sich schlichtweg mehr.


    ABER: es ist ein Tabletop.
    Das heisst, Miniaturen wollen zumindest gebaut werden (und sie sind alle aus Zinn). Es braucht Gelände, was auch gekauft und gebaut werden will. Der Aufbau geht nicht wirklich schneller vonstatten als bei Earth Reborn (je nach Spielgrösse und Geländemenge gerne auch mal länger). Die Regeln sind umfangreicher. Und dann wären da noch die deutlich höheren Kosten. Selbst mit dem kostenlos erhältlichen Regelwerk ist man für eine Starterbox 45€ los, und dabei wird es nicht bleiben.



    Für mich ist Earth Reborn kein echtes Brettspiel mehr, sondern ein Hybrid. Es eliminiert viele der weniger schönen Elemente der Tabletop-Systeme (je nach Sichtweise: Miniaturen bauen, Gelände haben, Gelände aufbauen, hohe Kosten, Platzbedarf), bietet aber mit einem schlanken, sehr durchdachten Regelwerk die Faszination dieser Spielsysteme und baut sie teilweise sogar noch aus (Räume durchsuchen, Wände einschlagen).
    Es bietet aber bei allen Vorteilen langfristig nicht die Vielfalt eines echten Tabletop-Systems. Und in der Brettspielwelt sind sowohl Aufbau- als auch Lernaufwand in Bereichen anzusiedeln, die bei nur sehr wenigen Spielern auf Zustimmung stossen.
    Insofern ist es, so gern ich es auch mag, in einer etwas schwierigen Position.




    PS: Du kannst auch gerne mal vorbeikommen und beide ausprobieren. ;)

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  • Nein.


    MERCS - das Tabletop-System - ist ein eigenständiges System, das mit allen Nach- und Vorteilen von Tabletopsystemen daher kommt. Es soll aber angeblich nicht so komplex sein wie Infinity. Kann ich nicht beurteilen, ich hab's noch nicht gespielt. Mein Regelbuch aus der Kickstarter-Kampagne ist noch nicht angekommen. ;)


    MERCS - Recon dagegen ist ganz klar ein Brettspiel. Die Regeln sind kurz und überschaubar, es ist rein kooperativ, und es bietet nicht im Ansatz die Tiefe von Earth Reborn oder Infinity. Ebenso wenig braucht es grossartig Lernspiele. Es bedient mit seinem Setting aber Anhänger von Skirmish-Systemen, ganz klar. Die Spielmechanik ist sehr eigenständig und passt gut zum Setting, aber zur groben Einordnung würde ich es mal als Cross-Over von Gears of War und Space Hulk in einem Bürogebäude bezeichnen.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.