Spiel abgebrochen

  • Da ich mich hier angesprochen fühle, muss ich doch ein "Ist das so?" dazwischenwerfen. Wann ist denn der Punkt erreicht, ab dem man sich ausreichend vorbereitet hat? Zwei Video-Reviews, drei geschriebene und noch einmal das komplette Regelbuch durchgelesen?

    Man kann ja auch anders herum argumentieren und sagen:
    Wieso soll ich 2 Stunden lang nachforschen, wie gut ein Spiel ist, wenn ich es in den 2 Stunden auch spielen könnte??
    :)

  • Es braucht einfach Zeit und eine gewisse Übung/Erfahrung um seinen persönlichen Spielegeschmack auszuloten und die Häufigkeit von Fehlkäufen zu verringern. Nichtsdestotrotz kommt mir (und ich bin mir ziemlich sicher, dass es jedem hier genauso geht) von Zeit zu Zeit immernoch eine richtige Niete in den Einkaufswagen. Letztes Beispiel von mir: 7 Wonders Duel. Hatte sich toll angehört, aber sich in meinen Augen als totale Grütze entpuppt.

    Da sehe ich zwei verschiedene Kategorien Spiel:

    • Spiele, die viele Kritiker oder auch die "Spiel des Jahres" Jury gut finden, aber die nichts für dich persönlich sind - davor kann man sich in der Tat nur mit ganz viel Erfahrung "schützen". Dein Grützespiel #7WondersDuell wäre so eins. Viele andree Spieler mögen es.
    • Spiele, die auf den ersten Blick zwar irgendwie ganz cool aussehen, aber die wirklich jeder Kritiker verreisst. #Praetor zum Beispiel - schöne große Schachtel, sieht ganz nett aus, aber wo man auch nachliest kam es schlecht bis sehr schlecht weg. So ein Spiel landet nicht unbewusst im Spieleschrank, wenn man ein bisschen nachliest - oder sich auch nur von einem guten Spielehändler beraten lässt.
  • Man kann ja auch anders herum argumentieren und sagen:
    Wieso soll ich 2 Stunden lang nachforschen, wie gut ein Spiel ist, wenn ich es in den 2 Stunden auch spielen könnte??

    Nunja, da gibt es natürlich auch durchaus nachvollziehbare Gründe. Die naheliegendsten wären wohl der monetäre Aspekt und dass für die allermeisten die Zeit die man mit Mitspielern zur Verfügung hat, sehr, sehr viel weniger ist, als die in der man sich informieren kann. :)


    @SpaceTrucker: Da gibt es aber leider auch noch eine dritte Kategorie - und das ist die, die mir am meisten "Bauchschmerzen" bereitet. Spiele, die bei den Kritikern nicht sonderlich gut ankommen, aber mir durchaus sehr gut gefallen. Zugegebenermaßen sind solche Spiele wahrscheinlich sehr rar, aber sie kommen vor. Wäre ich bspw. nach Rahdo und dem DT Review gegangen, hätte ich mir nie Dungeon Lords gekauft. Das war auch eher einer solcher Zufallskäufe am Anfang meiner Sammlung und es ist mir bis heute noch eines der liebsten Spiele überhaupt.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Man kann ja auch anders herum argumentieren und sagen:Wieso soll ich 2 Stunden lang nachforschen, wie gut ein Spiel ist, wenn ich es in den 2 Stunden auch spielen könnte??
    :)


    Na, beim Nachforschen verschwendest du nur deine Zeit, wenn man es dann zu viert spielt verschwendet man die Zeit von vier Leuten (und wenn es eine Gurke ist, hätte man womöglich was anständiges spielen können).

  • @Oliver K.
    Selbst wenn ich ein Spiel abgebrochen habe, habe ich die gespielte Zeit mit meinen Freunden nie als "verschwendete" Zeit gesehen!
    Immerhin habe ich dabei Erfahrungen gesammelt und Zeit mit meinen Freunden verbracht!


    Nur: wir hatten keine Motivation, das Spiel zu Ende zu spielen, weshalb wir es abgebrochen haben!

  • Spiele, die bei den Kritikern nicht sonderlich gut ankommen, aber mir durchaus sehr gut gefallen. Zugegebenermaßen sind solche Spiele wahrscheinlich sehr rar, aber sie kommen vor. Wäre ich bspw. nach Rahdo und dem DT Review gegangen, hätte ich mir nie Dungeon Lords gekauft. Das war auch eher einer solcher Zufallskäufe am Anfang meiner Sammlung und es ist mir bis heute noch eines der liebsten Spiele überhaupt.

    Was sicher ein wichtiger Punkt ist: Man muss sich "seine" Kritiker suchen, mit denen man etwas anfangen kann und deren Geschmack man teilt.#DungeonLords ist toll - aber ich denke auch insgesamt garnicht schlecht angekommen bei den Kritikern und Preisen:

  • @Oliver K.
    Selbst wenn ich ein Spiel abgebrochen habe, habe ich die gespielte Zeit mit meinen Freunden nie als "verschwendete" Zeit gesehen!
    Immerhin habe ich dabei Erfahrungen gesammelt und Zeit mit meinen Freunden verbracht!


    Nur: wir hatten keine Motivation, das Spiel zu Ende zu spielen, weshalb wir es abgebrochen haben!

    Mit Freunden zu spielen ist prima. Aber mit ihnen gute Spiele zu spielen ist natürlich besser.
    Für die gesammelte Erfahrung gibt es ja leider keine Punkte und man erreicht nicht den nächsten Level, wenn man sich durch ein Spiel quält :D

  • Als Anfänger in dem Hobby kauft man viel Zeug auf Verdacht, darunter auch nicht so tolle Sachen. Geht vermutlich jedem so. Aber wer sich auch nur ein bisschen auskennt, braucht doch keine 2 Stunden Recherche, ob ein Spiel vermutlich etwas taugt. Das Geheimnis besteht darin zu lernen, welchem Autor, welchem Verlag, welchem Videoreviewer oder welchem Forumsschreiberling man wieviel vertrauen kann. Dann braucht man die genannten zwei Stunden doch allerhöchstens mal in den seltenen Fälle, wo sich verschiedene Eindrücke fundamental widersprechen.

  • richtig abgebrochen nur 1xMal: Regelfragen konnten mit der Regel nicht geklärt werden.


    Auf Veranstaltungen kommt es eher mal vor. Ansonsten nur bei krassen Spielfehlern, oder bei der Erstpartie wenn Spieldauer nicht zur verfügbaren Spielzeit paßt.

  • Bei uns werden Spiele in aller Regel zu Ende gespielt, dann aber ist meine reguläre Spielgruppe gnadenlos und das Spiel - eimal in Ungnade gefallen - wird niemals wieder hervorgeholt (Ich bin da etwas weniger streng und gebe Spielen öfter eine zweite Chance - manchmal hängt das Spielerlebnis ja auch stark von der Gruppe ab ;) ). Lediglich bei Zweierspielen wird mal eine Ausnahme gemacht, wenn einer dem anderen in der Wertung zu weit enteilt ist und das Weiterspielen kaum mehr Sinn macht :( .

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • @MetalPirate
    Deine Argumentation kann ich nachvollziehen. Wenn ich von einem Kleinverlag ein Produkt habe, habe ich automatisch andere Ansprüche und nehme ihnen grobe Ecken, scharfe Kanten und Übersetzungsfehler nicht krumm.
    Dann muss ich z.B. bei Kickstarterprodukten genauer hinschauen oder eben mit einer neugierigen Einstellung herangehen, wenn mich sowas extrem stört.
    Wenn ich allerdings ein Prodoukt aus einem "Großverlag" habe, dann kann ich es nicht nachvollziehen. Mir ist bewusst, dass meine Spiele (Ameritrash) immer noch einen vergleichsweise kleinen Anteil im Ludoversum einnehmen, dennoch bin ich dort nicht bereit Flüchtigkeitsfehler u.ä. zu akzeptieren. Mit einem ordentlich gelernten Korrektur ist sowas zu vermeiden. Logisch, dass er nicht für Erdnüsse und Vitamalz arbeitet.
    Wenn ich zusätzlich lesen muss, dass in Foren Mitglieder zum Übersetzen für Produkte aus "Großverlagen" gesucht werden, oder Studenten tätig sind, sind solche Missstände doch Vorprogrammiert.


    Sorry für das Abschweifen.

  • Aber wer sich auch nur ein bisschen auskennt, braucht doch keine 2 Stunden Recherche, ob ein Spiel vermutlich etwas taugt. Das Geheimnis besteht darin zu lernen, welchem Autor, welchem Verlag, welchem Videoreviewer oder welchem Forumsschreiberling man wieviel vertrauen kann. Dann braucht man die genannten zwei Stunden doch allerhöchstens mal in den seltenen Fälle, wo sich verschiedene Eindrücke fundamental widersprechen.

    Da gebe ich dir Recht und widerspreche dir trotzdem gleichzeitig :D


    Ja, so kann man es machen und so machen es sicher auch viele. Ich kann nur für mich sprechen und sagen, dass ich es NICHT so machen MÖCHTE (auch wenn mein innerer Drang mich immer wieder dem zuwiderhandeln lässt). Eigentlich möchte ich einem Spiel unvoreingenommen eine Chance geben. Ich möchte nicht vorher sagen: ...ah, das ist vom Autor der auch xy gemacht hat...das Spiel hat Elemente von Spiel xy...puh, Spiel xy hat den Teil aber eleganter gelöst... <X


    Ja, es gibt besseres als ein mittelmäßiges Spiel zu spielen. Aber mal ehrlich, der finanzielle sowie der zeitliche Aufwand dafür sind doch überschaubar. Ich kauf ja nicht jeden Tag ein Spiel und werfe es meinen Freunden vor im Sinne von "Spiel oder stirb". Warum dieser Optimierungs-Wahn? Ich weiß, Spielezeit ist begrenzt aber deswegen mit allem Eifer immer nur Top-Spiele (subjektiv) auszuwählen damit es ja jedem gefällt? Und am Ende des Tages sitzen 3 Freunde still am Tisch, optimieren vor sich hin in einem super Spiel und erklären hinterher wie toll der Abend war... :thumbsup:


    Gas rausnehmen, mit den Freunden quatschen und wenn es nicht das beste Spiel ist wird es die Kommunikation am Tisch um so mehr :)

  • Kurz davor einen Abbruch ins Gespräch zu bringen war ich letztens bei #ScheibenweltAnkhMorphok. Letztlich nur darauf verzichtet, weil ein Freund es unbedingt mal spielen wollte. Fing ja eigentlich ganz vielversprechend an: Echt schönes Material, schräges, starkes Thema, klasse Autor (Martin Wallace), Kartenmanagement und Area Control auf Gatewaylevel - aber im Endeffekt läuft alles auf Königsmacherei, Würfelglück, chaostisches Hauen und Stechen sowie ein Zufallsergebnis in Reinform heraus - da halte ich es mit Udo Bartsch: misslungen. (hätte ich vllt. vorher lesen sollen...)

    So schlimm finde ich das Spiel gar nicht. Als Fan der Bücher musste ich es natürlich kaufen und finde es auch ganz nett.
    Der Nachfolger allerdings "Die Hexen" ist wirklich misslungen. Aber sogar das darf in meinem Regal bleiben.

  • [...] Das Geheimnis besteht darin zu lernen, welchem Autor, welchem Verlag, welchem Videoreviewer oder welchem Forumsschreiberling man wieviel vertrauen kann. [...]

    Ich denke, das Geheimis besteht eher darin, herauszufinden, was die eigenen Vorlieben und Abneigungen sind, was man toleriert, was nicht - sprich, sich des eigenen Spielegeschmacks bewusst zu werden.


    Autor, Verlag, Reviewer, etc - das ist doch alles Schall und Rauch. Nur weil ich "Blue Moon" von Knizia mag, muss ich Keltis noch lange nicht mögen. Nur weil selbiges Spiel bei Kosmos erschien, sagt das überhaupt nichts über deren andere Spiele aus. Und nur weil Reviewer X bei drei Spielen meinen Geschmack teilt, kann das vierte genauso gut völlig daneben liegen.


    Ich überfliege nur noch Spielebeschreibungen und schau mir kurz die Darstellung an. Wenn das meine Pre-Select-Checklist erfüllt, dann schau ich noch in zwei oder drei gut bewertete Reviews rein, springe direkt zum Fazit (vielleicht lese ich dazwischen noch ein bisschen quer) und prüfe, ob das meinen Erwarterungen an das Spiel entspricht. Wenn ja, kommt's auf die "Könnte man bei Gelegenheit mal kaufen"-Liste. Wenn nicht, vergess ich es direkt wieder. :D


    @SpaceTrucker
    Du solltest 51st State nohcmals eine Chance geben. Das Spiel ist sehr gut, in der alten Version steht ihm allerdings seine nicht allzu gut verständliche Regel etwas im Weg. Ich habe bei New Era (das am gleichen Problem leidet) 3 Anläufe gebraucht. Beim vierten hat's "Klick" gemacht. Seitdem bevorzuge ich es gegenüber Race for the Galaxy.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Weil solch eine Beschäftigung mit dem Hobby abseits des Spieltisches Ersatzbefriedigung sein kann, weil man das im ÖPNV, im Büro oder während was in der Glotze läuft nebenbei macht

    Mir ging es weniger um die Vorbereitung als um den Optimierungswahn rund um die Spielzeit selbst. Das Spiel muss "perfekt" in die Runde passen damit...? Ich kenne das Gefühl, man schlägt ein Spiel für eine Runde vor und wärend des Spiels schaut ein Mitspieler irritiert aus, schon kommen einem schlechte Gedanken: War es das falsche Spiel? Habe ich einen Fehler gemacht?...


    Ich finde das einfach sehr viel Druck für ein Hobby das man zum Spaß macht. Natürlich müssen gerade komplexe Spiele vorbereitet sein und bei einem regelmäßigen Spieletreff werden schnell Rituale eingeführt, welche dann den Rahmen abstecken. Aber etwas Spontanität tut einem Hobby doch auch gut. Hier bekomme ich aber immer wieder das Gefühl das Spieletreffen generalstabsmäßig geplant und durchgeführt werden, das wäre mir einfach zu stressig (zumindest wenn es nur solche Treffen gäbe)... :crying:

  • HI,


    Hier werden viele Spiele genannt, welche durchaus speziell sind. z.B. World of Warcraft, Golden Ära oder Imperial Settlers - alles Spiele wo ich verstehen kann das sie beim 08/15-Eurogamer nicht gut ankommen (aus unterschiedlichen Gründen). Es sind am Ende alles Spiele in denen man, wenn man schrott spielt, auch entsprechend keine Chancen auf den Sieg sehen wird. (Imperial Settlers mit abstrichen) - solche Spiele polarisieren nach meiner Erfahrung halt sehr oft.


    Das letzte Spiel was ich abgebrchen habe war Norderwind. Das hat in der Runde überhaupt nicht gezündet, ich würde es aber wieder spielen - allerdings dann mit Leuten die auch willens sind sich auf das Spiel einzulassen (was imo meistens das eigentliche Problem darstellt).


    Atti

  • Hier werden viele Spiele genannt, welche durchaus speziell sind. z.B. World of Warcraft, Golden Ära oder Imperial Settlers - alles Spiele wo ich verstehen kann das sie beim 08/15-Eurogamer nicht gut ankommen (aus unterschiedlichen Gründen). Es sind am Ende alles Spiele in denen man, wenn man schrott spielt, auch entsprechend keine Chancen auf den Sieg sehen wird. (Imperial Settlers mit abstrichen) - solche Spiele polarisieren nach meiner Erfahrung halt sehr oft.

    Puh.. was habe ich denn bei Goldene Ära übersehen? Bin normalerweise sehr wohlwollend Spielen gegenüber und *wollte* es seinerzeit sogar gut finden (aus irgendwelchen Gründen, hat man manchmal).


    Liebe Grüße,
    Dein 08/15 Eurogamer :)

  • Es sind am Ende alles Spiele in denen man, wenn man schrott spielt, auch entsprechend keine Chancen auf den Sieg sehen wird. (Imperial Settlers mit abstrichen) - solche Spiele polarisieren nach meiner Erfahrung halt sehr oft.

    In meinem Fall war das nicht der Fall. Ich hab die erste Partie haushoch gewonnen und richtig gut gespielt. Auch da hatte ich aber schon das Gefühl, dass mir an dem Spiel was fehlt. Das hat sich in Partie 2 manifestiert. Mir gefällt das Spieldesign einfach nicht. Für mich es ist da relativ egal, was ich mache - Spaß, Spielreiz verbreitet das nicht.


    Aber das soll andere nicht daran hindern das Spiel mit Begeisterung zu spielen!

  • was habe ich denn bei Goldene Ära übersehen?

    Potenzielle Verwechslungsgefahr, der die mir erst unterlaufen ist und vllt. dem ein oder anderen Leser auch: Goldene Ära/Golden Age von 2008 ist nicht das zuletzt oft sehr gut bewertete The Golden Ages.


    @SpaceTrucker
    Du solltest 51st State nohcmals eine Chance geben. Das Spiel ist sehr gut, in der alten Version steht ihm allerdings seine nicht allzu gut verständliche Regel etwas im Weg. Ich habe bei New Era (das am gleichen Problem leidet) 3 Anläufe gebraucht. Beim vierten hat's "Klick" gemacht. Seitdem bevorzuge ich es gegenüber Race for the Galaxy.

    Mal schauen. :) Verkauft wird's wohl erstmal nicht - viel bekommt man ja nicht dafür...

  • Hi,


    Das kann ich dir nicht sagen. Goldene Ära ist bei uns hervorragend angekommen, allerdings lag es schon viel zu lange nicht auf dem Tisch (wobei ich beim letzten Spielebrunch mir noch gesagt habe "Na, Goldene Ära könnte man auch mal wieder auf den Tisch bringen". Und jetzt ist es hier Thema ... :)


    Atti


    Hi,


    Btw: Das letzte Spiel was ich sofort abgebrochen hätte: Skull King Würfelmist.


    *Schauder*


    Atti

  • @Klaus_Knechtskern Es geht ja nicht um das Alter des Spiels sondern um die persönliche Entwicklung. Meist fängt man doch mit einfachen Spielen an und ohne es zu merken arbeitet man sich Stück für Stück höher. Das soll auch keine Wertung sein was besser (leichte Kost vs. Brecher)...

  • Das Spiel muss nicht zwingend schlecht sein, um in meinen Runden abgebrochen zu werden. Wenn wir gemeinsam merken, dass das Spiel für die Runde nicht taugt und keinen Spass macht oder sich ein Einzelnen aufgrund der spielerischen Besonderheiten so schwer damit tut, dass es eher eine Quälerei ist, dann wird auch schon mal eine Partie abgekürzt und vorzeitig beendet. Weil am Ende steht der gemeinsam erlebte Spielspass an erster Stelle und nicht, unbedingt ein Spiel durchstanden zu haben. Gibt bei mir zum Glück ausreichend andere Runden und Chancen, es erneut auf den Tisch zu bringen. Wenn der auch zeitliche Aufwand fürs Regelerklären aber entsprechend hoch war, liegt die eigene Schmerzgrenze zu einem Abbruch allerdings schon weitaus höher. Dann ziehen wir fast immer auch durch und versuchen, das Bestmögliche aus dem Spiel zu machen.


    Erst letztens bei Ninja Arena erlebt. Schnell erklärt und nach x Spielzügen gemerkt, dass das Spiel nicht für die Gruppe trägt und/oder spieltechnische Schwächen hat, die in der Runde besonders stark zu tragen kamen. Also gemeinsam besprochen und ebenso gemeinsam entschieden, die Partie vorzeitig zu beenden. War absolut ok und in der Situation auch die beste Entscheidung.


    Ebenso haben wir den InCity Prototyp nicht bis zum bitteren Spielende durchgespielt. Nach vier Runden war klar, dass da nichts mehr Neues kommt, es konkrete Schwächen hat und wir dazu den Autoren Feedback geben können. Dann lieber die Zeit für andere Spiele nutzen und den Autoren die Chance zu geben, Ihr Spiel in veränderter Form mit anderen Mitspielern weiter auszuprobieren.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Es sind am Ende alles Spiele in denen man, wenn man schrott spielt, auch entsprechend keine Chancen auf den Sieg sehen wird. (Imperial Settlers mit abstrichen) - solche Spiele polarisieren nach meiner Erfahrung halt sehr oft.

    Gut möglich, aber das finde ich eher positiv in einem Spiel. Wenn ich mies spiele, dann muss es eben auch Konsequenzen haben, das ist doch gerade der Reiz. An WoW (und auch an Imperial Settlers) haben mich viel mehr die mitunter sehr, sehr langen Spielzüge/runden ohne nennenswerte Interaktion gestört und gelangweilt.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Gut möglich, aber das finde ich eher positiv in einem Spiel. Wenn ich mies spiele, dann muss es eben auch Konsequenzen haben, das ist doch gerade der Reiz. An WoW (und auch an Imperial Settlers) haben mich viel mehr die mitunter sehr, sehr langen Spielzüge/runden ohne nennenswerte Interaktion gestört und gelangweilt.


    Hi,


    Das ist imo Geschmacksache. Gegen eine Lange Downtime gibt es aber ein Mittel: Schneller spielen! Echt! - Es ist wahnsinn was man ein Spiel beschleunigen kann, wenn man seine Mitspiele nicht mit ewiglangen Denkorgien nervt. Alle haben mehr Spass. - Wer will denn sowas?


    Im ernst: World of Warcraft kann sich etwas ziehen, wenn man mit der Zusammenstellung der Würfelpools noch unerfahren ist, dann braucht das halt erstmal seine Zeit bis man Routine hat. WoW ist sowieso ein Spiel was man spielt um es zu geniessen. Ob es nun 6 oder 8 Stunden dauert ist (mir) da echt wurst.
    Bei Imperial Settler hilft der Tip "schneller spielen" ungemein. Man muss nicht aus allem eine Denkaufgabe machen.


    Atti

  • Bei Imperial Settler hilft der Tip "schneller spielen" ungemein. Man muss nicht aus allem eine Denkaufgabe machen.


    Vielen Dank für die aus der Luft gegriffene Unterstellung, ich habe nirgends Imperial Settlers mit Downtime in Verbindung gebracht. Sowohl mein Gegner als auch ich haben in jeder gespielten Partie für den manuellen Teil der Aktion (Karten ablegen, Rohstoffe nehmen, etc.) immer deutlich länger gebraucht, als für die Entscheidungsfindung welche Aktion denn ausgeführt wird. Downtime war praktisch keine vorhanden, aber die gefühlten Endlosschleifen aus Rohstoffaquise, Gebäudebau und -aktivierung haben spätestens nach der dritten Partie zu unglaublicher Langeweile geführt.


    In WoW war die Zusammenstellung des Würfelpools für meinen Gegner und mich der einzig halbwegs interessante Aspekt an dem Spiel und der hat durchaus zu etwas Downtime geführt. Da das Spiel dann noch das Nebeneinanderspielen und nicht das Gegeneinanderspielen belohnt, musste es aus meiner Sammlung weichen. Schnelleres Spielen hätte WoW für mich auch nicht besser gemacht, sondern den einzig spaßigen Teil komplett eliminiert.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Habt ihr schon einmal ein Spiel vorzeitig abgebrochen, weil es einfach zu schlecht war?


    Bei uns hat es Grand Austria Hotel getroffen. Belangloses Spiel mit krasser Downtime zu dritt und viert und AP Anfälligkeit. Dazu absolut langweiliges Setting.

    Jup...


    abbrechen kommt bei uns höchst selten vor, aber Händler von Genua, Ja, Herr und Meister und Bremerhaven hat dieses Schicksal ereilt.
    Intrige mussten wir einmal vorzeitig abbrechen, weil der MItspieler die Sache zu persönlich genommen hatte und das echt eskaliert ist....sehr unschön....zumal ich vorher in einer anderen Gruppe echt sehr viel Spaß mit dem Spiel hatte...nun denn....kommt vor ;)

  • Ja, abbrechen mussten wir noch Arrgh-Tec, weil, das Pärchen sich mit den Plastikkeulen prügelte und wir befürchteten, dass es sonst blutiger Ernst wird. Die Story hatte ich schon mal in einem Wochenthread erzählt.
    Da war das Spiel einfach mit den Mitspielern nicht kompatibel.
    Dies ist, wenn ich den Thread so interpretiere, der häufigste Grund.

  • Five Crowns - fühlten uns irgendwie verarscht.
    Auch bei Phase 10 erging es uns so.
    Letzte Woche Stille Post extrem abgebrochen. Dieses hochgelobte lustige Spiel wurde in meiner wirklich lockeren Runde gleich von 3 Spielern als doof empfunden.
    Portato Man und Stichling auch abgebrochen.
    Das sind ja schon mal einige. Doch einige dieser Partien sind schon lange her. Bei den vielen Spielen, die ich spiele, sind die abgebrochenen Spiele verschwindend gering und die große Ausnahme.
    Selbst Spiele, bei denen wir im Laufe des Spiels feststellen, dass wir sie nicht so mögen, werden anständig zu Ende gespielt und denen, die sie gut finden, nicht vermiest.

    Kinners, das waren noch Zeiten, als Republic of rome bei mir ein Absacker war.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jack of heart ()