23.02.-01.03.2015

  • [...]Aber wie gesagt, grundsätzlich ein Top-Spiel, das ich an Wochenenden jederzeit wieder mitspielen würde. Gerade die Auslotung der verschiedenen Möglichkeiten der Fraktionen verlockt mich schon sehr. Bei den Menschen hatte ich so ein wenig das Gefühl, dass die die "Jack of all trades, master of none"-Fraktion sind und einem sehr viele Möglichkeiten zur Flexibilität bietet. Vielleicht auch für einen Einstieg ins Spiel nicht das einfachste, aber das kann ich natürlich erst nach ein paar weiteren Partien beurteilen. In jedem Fall ein grundsätzlich sehr spaßiges Spiel, bei dem mit Kenntnis der Karten auch die taktischen Fehler geringer werden werden. Die spontane Bewertung von @Bierbart, der das Spiel unter seine Top10 sortiert hat, würde ich so spontan jedenfalls nicht unterstützten. Aber Top20 ist das allemal. Vielleicht ja auch Top10, da müsste ich mal überlegen... OK, eher so um Platz 15 rum :D


    Genreübergreifend schafft es Runewars auch nicht in meine Top10. Ich bewerte immer ja auf des Vielspielers liebsten Seite im Internet fleißig alles, was ich kennenlerne, und derzeit habe ich exakt 21 von i.g. 284 Einträgen der Datenbank besser bewertet. Alleine die AT-Ecke für sich betrachtet habe ich aber nur 8 Einträge besser bewertet als Runewars mit einer BGG-8, allerdings mit Perspektive zur 9.
    [...]


    Runewars geistert bei mir ebenfalls in der Sammlung herum, aber mir geht's da eher wie AngryDwarf: unter den Top 10 ist es sicherlich nicht.
    Fairerweise muss ich aber auch dazu sagen, dass ich das Spiel erst ein einziges Mal gespielt habe, und das noch dazu ohne Erweiterung.Momentan steht es bei mir auf der "Liste verkaufsgefährderter Spiele", weshalb in nicht allzu ferner Zukunft nochmal 1-2 Partien geplant sind, um das Ganze nochmal zu prüfen.
    Ich hatte damals sehr hohe Erwartungen an das Spiel: das eigene Reich aufbauen, Helden hochleveln und ausrüsten, neutrale Monster, Kämpfe... was kann da schon schiefgehen...
    Nach dem Spiel dann grosse Ernüchterung bei mir. Das Grundgerüst ist "Warcraft - The Boardgame" in neuem Gewand - die Rassen und das Universum heisst anders, aber Spielgefühl und Stärken/Schwächen der Völker sind identisch. Gleichzeitig fühlt sich das Spiel im Vergleich zu Warcraft stellenweise künstlich aufgebläht (Helden und das ganze Klimbim drumherum, Kampfsystem, Monster anwerben) an, bei anderen Elementen fühlt es sich dann schon wieder wie ein Möchtegern-Euro (Mangelverwaltung der Aktionen dank der Jahreszeiten, "Basisbau" über die Spielertableaus) an.
    Ich bin mal gespannt, wie sich die Erweiterung bemerkbar macht (hab sie geschenkt bekommen, sonst hätte ich sie wohl nicht gekauft) und vor allem wie sich das Spiel bei erneutem Spielen dann so schlägt. Denn aktuell halte ich "Warcraft - The Boardgame" trotz seiner ebenfalls vorhandenen Schwächen (Balancing-Probleme, wenn die Helden im Spiel sind) für das bessere Spiel...

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • So, in der abgelaufenen Woche haben wir folgendes gespielt:


    Viticulture: Top! Macht Spaß :)


    Ruhm für Rom + Erweiterung: immer wieder schön. Meine Freundin hat schnell auf Sieg gespielt und die Katakomben errichtet. Ich hatte allerdings deutlich mehr Siegpunkte am Ende, die sie übersehen hatte ;) Eines unserer Lieblingsspiele, kommt immer wieder auf den Tisch.


    Sternenschiff Catan: In Gedenken an Leonard Nimoy (RIP) wollten wir noch etwas mit Space-Thema spielen - und das lag noch ungespielt im Schrank. Funktioniert ganz gut und hat hinreichend Distanz zum "normalen" Kartenspiel. Lässt aber auch ein wenig Charme vermissen. Dennoch nicht schlecht!

  • Gestern haben @Bierbart und ich und kopfüber in die Welt des ALSSK #1 gestürzt und etwa 6 Stunden lang Vierville regetaked. Dabei war auf dem Schlachtfeld jedoch relativ viel Pause angebracht, da die Soldaten dann doch recht oft unsicher waren, ob und wie und sie schießen konnten, wie und wohin sie gehen konnten, was zur Hölle im Nahkampf eigentlich abgeht oder wann sie dann eher doch deprimiert sein sollten. Gut, dass Lieutenant General Bierbart da dank eines mehrtägigen Regelstudiums und zahlreicher Unterlagen meist recht zügig für "Klarheit" sorgen konnte (Was ist schon klar im Nebel der Schlacht?).


    Die Deutschen konnten jedenfalls zu Beginn gleich ein Zielobjekt und ein strategisch offenbar ziemlich wichtiges Haus im Nord-Osten besetzen. Dieses Haus würde den Amis noch viel Ärger bereiten... Nach kleineren Scharmützeln im Dorfinneren konnten die Deutschen auch ein zweites Zielobjekt besetzen. Die beiden anderen wurden von den Amis gehalten. Die nächsten paar Runden waren davon geprägt, dass das erwähnte Haus im Nord-Osten ein unüberwindliches Hindernis darstellen sollte, da die anwesende Einheit offenbar auch mit verschlossenen Augen eine Fliege in 100m Entfernung aus der Luft geschossen hätte...


    Im Dorfinneren war das Bild umgekehrt. Dort konnten die zunächst heldenhaften Einheiten ihre Zieleroberung nicht mit weiteren Taten unterstreichen. Vielmehr waren Sie anders als ihr nord-östlicher Kollege in etwa so effektiv wie Mario Gomez bei der WM 2010... Der Führer raste und drohte mit standesrechtlichen Erschießungen (durchgeführt von anderen Einheiten natürlich, zum Beispiel dem Herren im Nord-Osten...).


    Letzten Endes wurde dann doch die wackere Einheit von den US-Eliten überrollt und durfte sich nicht mehr mit der ebenfalls wackeren US-Einheit im Dorfe (die sich von den dortigen Blindfischen niemals treffen lies) nicht mehr zum Post-Kriegsbier treffen. Schade. Die US-Offensive konnte dann tatsächlich im Nahkampf ein mächtig gehaltenes Zielobjekt erobern, wurde jedoch von nebenan faktisch umgehend wieder rausgeschossen. In einem verzweifelten Einsatz konnte zudem eine unbedeutende, bislang eher feige, deutsche Einheit das Gebäude mit dem tapferen US-Schneiderlein in einen Nahkampf verwickeln (oder besser die Einheit darin). Die Amerikaner zeigten wenig Rücksicht für die eigenen Truppen und schossen von außen in das Gestecke. Leider hat das nur die eigenen Truppen entsetzt. Die Deutschen waren wohl im Nebenraum und eher amüsiert.


    Damit endete die Schlacht mit einer krachenden Niederlage für die Amerikaner. Die deutschen Blindfische wurden entweder zurecht von den US-Soldaten bereits erschossen oder konnten mit ihrem Einsatz in letzter Sekunde doch noch einem Militärgericht entgehen.



    Und nun die Frage: Wie hat der Einstieg in den "heiligen Gral" der Wargames gefallen. Wir beide waren erst einmal der Ansicht "Ja, doch ganz OK. Würden wir wieder spielen. Braucht aber noch etwas Zeit." Das erste Problem ist glaube ich das Regelheft.Auch wenn die Fans der Serie dieses Heft mögen, ich habe selten eine schlechtere Anleitung gelesen. Und ich darf mich täglich mit juristischen Aufsätzen oder dem Palandt auseinandersetzen! Selbst Arkham Horror ist mit der Regel für mich eingängiger. Das Spiel ist im Kern eigentlich relativ einfach und ich glaube, man könnte es auch relativ einfach darstellen. Irgendwie scheint das aber dem Publischer gegen die Ehre zu gehen. Hey, wir sind kein Kinderspielzeug. Wir sind hard core... Gerade eine annotierte Beispielrunde, wie sie sich mittlerweile oft bei den GMT-Spielen findet, wäre hier überragend gut gewesen. Auch ein paar weitere Player Aids hätten eine Tonne geholfen. Gut, dass wir einen Rundenablauf aus dem Netzt ausgedruckt hatten und auch sonst noch einige kleinre und größere Hilfen.


    Natürlich waren die sechs Stunden zu lang für das Spiel, so dass ich hier nicht über die Spielzeit schimpfen will. Für zwei Stunden trägt das Szenario allemal. Es war durchaus spannend und bei den entscheidenden Würfelwürfen auch immer wieder recht emotional. Bei einer so geringen Counter Density wie in diesem Szenario habe ich aber das Gefühl, dass hier ein paar meiner guten Würfe zu Beginn das Leben dem Ami unfair hart gemacht haben. Es gab vielleicht ein paar zu wenige Würfe, um das Glück wirklich auszugleichen. Außerdem bin ich glaube ich ein größerer Freund von I-Go-U-Go wie bei Conflict of Heroes oder Combat Commander als von abwechselnden Turns, wo der Defender (auch wenn er ja durch First Defensive Fire recht aktiv sein kann). Eine ganze Zeit relativ wenig macht. Aber das wird sich in einigen Spielen zeigen, wenn das Tempo zunimmt. Vielleicht ist dann auch die Turn-Länge nicht mehr groß.


    Alles in allem war es sicherlich ein sehr unterhaltsamer Abend und ich bin auf die nächste Runde gespannt. Ob für mich persönlich das Spiel auch das Potenzial zum "heiligen Gral" hat, bezweifele ich aber noch.

  • Mal vom letzten Freitag noch nachgetragen, bevor die Detail-Erinnerung an einen entspannten 2er-Spiele-Treff verblasst:


    Roll for the Galaxy : So langsam solte ich damit meine zehnte Partie in diversen Spielrunden erreicht haben. Der Einstieg klappt wie gewohnt einfach, das Spiel lässt sich gut erklären und anhand der Sichtschirme kann man sich gut an den Details entlanghangeln. Vom Handling immer noch etwas umständlicher als das Kartenspiel, weil wir hier mit Würfeln, Plättchen und Statusmarkern hantieren. Das Kartenspiel ist da eleganter und reduzierter. Allerdings kann man es auch prima mit Erstspielern zocken, weil man eben nicht erst eine ganze Symbolsprache erklären muss, denn die Erklärungen dazu stehen auf den Plättchen selbst.


    Zu zweit kommz mit einem Aktionswürfel eine weitere Aktion ins Spiel, die eben zufällig Runde für Runde neu ausgewürfelt wird. Da kann man Glück oder Pech haben und hat keinerlei Chance, wie bei den Mitspielern, abzuschätzen, was denn da kommen wird. Ein Nachteil? Vorteil zu zweit ist allerdings, dass man besser den Überblick behalten kann, wer was jetzt baut und macht. In Vollbesetzung mit fünf Spielern klappt das bei mir nicht wirklich und das Spiel wird teils zum Solovergenügen mit mal Blicken nach links und rechts.


    Ich finde es immer noch gut, trotz des durchaus vorhandenen Glücksfaktors durch die Aktionswürfel, die blind gezogenen Plättchen und die teils überraschenden Aktionen der Mitspieler nach dem Motto "wie, die hast kein Verschiffen gewählt???". Was dem Spiel allerdings ein wenig fehlt, das ist ein steigender Spannungsbogen im Mittelspiel. Da plätschert eine Partie so vor sich hin. Jeder baut auf und Runde um Runde passiert im Grunde nicht viel neues. Die Planeten geben eben neue Würfel und die Entwicklungen dauerhafte Vorteile. Wer kaum Entwicklungen nutzt, spielt sehr gradlinig und wenig überraschend. Wer zu viele Entwicklungen hat, kann schnell den Fokus und die Übersicht verlieren.


    Was bleibt, das ist ein rundherum gutes Spiel, dem aber dann doch der allerletzte Kick fehlt. Habe mich in letzter Zeit schon mehrmals selbst erwischt, dass ich lieber andere Spiele vogeschlagen habe, als das Spiel nochmals zu erklären und spielen zu wollen.


    Viticulture : Im Direktvergleich ein völlig anderes Kaliber, nicht nur gut, sondern inzwischen in meiner persönlichen Top 3. So gut, dass ich aktuell immer und jederzeit das Spiel vorschlagen würde - egal ob nur zu zweit oder in Sechserbesetzung gespielt. Durch die starke thematische Verknüpfung läuft das Spiel nach der Erklärung einfach rund. Der Wettlauf um die 20 Siegpunkte ist spannend, niemand will einen Punkt liegenlassen. Nie kann man sich sicher sein, ob die eigene Führung noch reicht oder man sich zu viel Zeit beim Aufbau seines Weingutes gelassen hat, während die Mitspieler schon Richtung Siegpunktziellinie marschieren.


    Zu zweit spielt sich Viticulture etwas anders, aber genauso gut. Denn es gibt keine Bonusfelder und damit keine Bonusaktionen, die enorm Zeit sparen können. Stattdessen ein Hauen & Stechen um das eine Einsatzfeld pro Aktion und wenn man seinen Vorarbeiter schon eingesetzt hat, kann man den Gegenspieler böse auflaufen lassen. Die Entwicklung dauert allerdings etwas länger, die Runden sind dafür aber kürzer.


    Unsere Partie war trotz recht deutlichem Ergebnis spannend. Eben auch weil die Karten soviel Varianz und neue Möglichkeiten ins Spiel bringen. Meine Konzentration auf wenige, aber eben siegpunktträchtige Aufträge zahlte sich aus und auch die Taktik, wenn immer möglich den einen Siegpunkt auf der Spielreihenfolge-Skala mitzunehmen.


    Immer wieder gerne, auch weil ich etliche der Tuscany-Erweiterungen noch überhaupt nicht im Spiel gesehen habe.


    Star Realms : Schnelles, kleines Deckbauspiel mit direkter Konfrontation. Ich baue meine Kartenhand nur auf, um den Gegner zu vernichten, mich vor Vernichtung zu schützen und im Laufe der Partie, das alles zu optimieren. Das SciFi-Thema passt, die Illustrationen sind atmosphärisch und es gibt keine Wartezeiten - entweder greift man an oder man wird angegriffen. Die Kaufphasen dazwischen, um bessere Karten zu bekommen, sind ebenso fix abgehandelt - Geldkarten durchzählen, Karten kaufen und fertig. Wenn es nicht schon diverse Mitspieler vor mir gekauft hätten, ich würde es mir direkt selbst zulegen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Nach dem Spiel dann grosse Ernüchterung bei mir. Das Grundgerüst ist "Warcraft - The Boardgame" in neuem Gewand - die Rassen und das Universum heisst anders, aber Spielgefühl und Stärken/Schwächen der Völker sind identisch. Gleichzeitig fühlt sich das Spiel im Vergleich zu Warcraft stellenweise künstlich aufgebläht (Helden und das ganze Klimbim drumherum, Kampfsystem, Monster anwerben) an, bei anderen Elementen fühlt es sich dann schon wieder wie ein Möchtegern-Euro (Mangelverwaltung der Aktionen dank der Jahreszeiten, "Basisbau" über die Spielertableaus) an.

    Ich habe leider keinen Vergleich zu Warcraft, weil ich das Spiel nicht kenne. Ich habe allerdings zumindest auch das Gefühl, dass bei Runewars die Heldenaktionen und das militärische Geschehen auf dem Brett irgendwie entkoppelt sind. Dass Helden Armeen unterstützen können und Runen sammeln, die die Armeen dann beschützen -- okay, ist klar. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass man eigentlich zwei verschiedene Spiele spielt, die mehr oder weniger in eines gezwängt wurden, nämlich auf der einen Seite ein Abenteuerspiel, auf der anderen Seite ein klassisches Area Control. Es ist nicht so, dass mich das stört, aber es ist auffällig, von daher glaube ich, dass ich verstehe, in welche Richtung Deine Kritik zielt.


    Jedenfalls, in diesem Moment, in dem ich das hier schreibe und an das Spiel denke -- hey, ich richtig Bock drauf, Runewars genau jetzt zu zocken! :D


    Ich kann mir übrigens vorstellen, dass wir bei unserer Partie vor ein paar Tagen nicht das Potenzial ausgeschöpft haben, das in dem Spiel steckt. Im Prinzip eröffnet es, so wie jedes Spiel mit direkter Interaktion, viel Raum für Verhandlung und "spielgruppenreguliertes" Balancing, ähnlich wie beispielsweise Eiserner Thron. Vielleicht ändert sich die Spielerfahrung schon alleine dadurch, wenn man an das Spiel auf diese Art annimmt? ...hm, wobei das thematisch evtl. nicht so stimmig wäre. Naja, jedenfalls ist z.B. auch Imperial 2030 unheimlich gewachsen, als wir damit anfingen, zu verhandeln und zu paktieren.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Noch ein Nachtrag:
    Am 27.02. spielten wir #OmegaCentauri zu Dritt. Ein tolles Spiel, in das @Torlok einführte.
    Obwohl Torlok die Veleks als Volk erhielt, spielte er gegenüber uns beiden Newbies mit gebremsten Schaum und frustierte uns nicht schon gleich im ersten Spiel durch seinen ungebremsten Eroberungsdrang (der für sein Volk eigentlich typisch ist). Was sich prompt auch in seiner Punktzahl bemerkbar machte - er schaute sich nämlich den Highscore am Ende des Spiels von hinten an, während wir Neulinge uns unverhofft und freudig auf dem Siegertreppchen wähnten... :whistling:
    So füttert man begeisterte Anfänger an - didaktisch ein großes Lob von mir, Torlok, ob Deiner Zurückhaltung. :blumen:


    Mich hast Du jedenfalls bei Omega Centauri überzeugt - das Spiel kommt noch häufiger auf den Tisch! Eine sehr gelungene Mischung aus Workerplacement, Ressourcen- & Forschungsmanagement sowie Eroberung.
    Wunderbar, das wir auf diese Weise meinen Zukauf von @St.Peter so schön einweihen konnten!


    @SanktPeter : Warum hast Du es verkauft? Stiess es in Deiner Spielerunde wieder auf Ablehnung?

    Viel Spass beim Spielen!


    Andreas

  • Ich habe leider keinen Vergleich zu Warcraft, weil ich das Spiel nicht kenne. [...]

    Dann solltest du es vielleicht mal noch ausprobieren. Unbedingt mit Erweiterung (sonst Balancing-Probleme), Helden optional (nicht den Dämonenjäger der Elfen, sonst wieder Balancing-Probleme). Würde mich wundern, wenn es dir nicht gefällt. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Dann solltest du es vielleicht mal noch ausprobieren. Unbedingt mit Erweiterung (sonst Balancing-Probleme), Helden optional (nicht den Dämonenjäger der Elfen, sonst wieder Balancing-Probleme). Würde mich wundern, wenn es dir nicht gefällt.

    Leider sind mir die ganzen Warcraft-Spiele aufgrund des schlechten Images (Computersucht etc.) bei mir vorbei gegangen. Jetzt, ein bissel älter und gelassener ;-), würde ich es mir mal gerne anschauen.
    Neben den Preisen, die mal wieder jenseits von gut und böse sind, sehe ich nun aber 2 Versionen von Warcraft The Boardgame?
    Welches ist gemeint und was sind da die Unterschiede?

  • Beide. ;)
    Das ist einerseits das Grundspiel, das andere ist die Erweiterung. Die Preise sollten sich eigentlich im normalen Rahmen bewegen - das Spiel war nie der grosse Überflieger und ging immer ein bisschen unter.
    Zum Spielen reicht erstmal auch das Grundspiel, und solange niemand Elfen spielt, passt das Balancing auch da. Elfen sind ebenfalls spielbar, man muss dann nur hausregeln, was die Erweiterung dann eh bringt: Lähmungsgift wirkt nicht mehr auf die gesamte Armee in allen Kampfphasen, sondern nur noch im Fernkampf.


    Die Erweiterung bringt primär eine Menge optionaler Regeln sowie ein paar Regelanpassungen der Völker: neben den Spezialfähigkeit der Elfen werden die Spezialfähigkeiten der anderen Völker ebenfalls etwas korrigiert, meist etwas nach oben.
    Ausserdem gibt's neue Kampfkarten, auf denen die Wirkung jetzt auch erklärt ist (im Grundspiel ist einfach nur eine riesige Abbildung drauf, die Erklärung dazu steht auf dem Übersichtsbogen jedes Volks) und die völkerspezifische Karten enthalten.
    Neben den Regelkorrekturen sind aber die optionalen Regeln das Herzstück:
    - Helden, die hochgelevelt werden können (die aber nicht besonders gut ausbalanciert sind - die Spannweite reicht von "nutzlos" bis "völlig überzogen")
    - alternative Regeln für Rohstoffbeschaffung und Grösse der Rohstoffvorräte
    - alternative Regeln für Kampfkarten
    Ausserdem noch neue Kartenteile und Szenarien, darunter auch ein Dreispieler-Szenario. Wobei ich drei Spieler für Warcraft nur bedingt empfehlen würde, wenn man auf ein faires Spiel Wert legt. Zwei oder vier sind besser. Denn das "Streiten sich zwei, freut sich der Dritte"-Phänomen ist hier sehr stark ausgeprägt.


    Kleine Anmerkung noch:
    Das Spiel mag auf den ersten Blick nach Euro aussehen (recht schlichtes Design, Holzkomponenten...). Aber es ist fern davon. WarCraft ist so Ameritrash, wie es nur geht. Nicht täuschen lassen. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • @Dirtbag
    Danke für die Ausführung. Nach einem schnellen Überblick erinnert das ganze zu Recht an Runewars. Auch wenn ich Runewars schon besitze, werde ich mir dieses Warcraft mal genauer anschauen. Ich würde Runewars gerne öfter auf den Tisch bringen, aber es ist ein typisches Wochenend-Spiel und dann gibt es andere, auf die wir mehr Lust haben, wie z.B. Descent 1. Edition oder Games of Thrones.
    Hast du das andere Warcraft schon mal gespielt?

  • Ja, habe ich. Das letzte Mal am vergangenen Weihnachten. ;)
    World of Warcraft ist ein Monster, in jeder Hinsicht. Menge an Spielmaterial, benötigter Platz, Spieldauer, Sonderregeln. Es ist eher ein Event als ein Spiel. Die Erweiterungen bringen das Ganze dann noch auf ein völlig absurdes Level.
    Mir gefällt es sehr gut, aber das Spiel polarisiert. Die Gründe sind vielfältig. Kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass World of Warcraft sämtliche Design-Todsünden eines modernen Euros in sich vereint.
    Ausführlich sind es:
    - der Charakter: nicht nur muss man sich einen Charakter aussuchen, man sollte sich auch einen Plan zurechtlegen, wie man ihn spielen möchte. Bei (mit Erweiterungen) 6 Levels pro Charakter und pro Level 5+ Skills und nochmal so vielen Feats, die z.T. synergistisch aufeinander aufbauen und mal mehr, mal weniger von Waffen/Rüstungen/etc abhängig sind, ist allein das schon ein "Spiel" in sich
    - brutale Downtime. Da immer in Teams gespielt wird (Horde vs Allianz) und dann eben 2-3 Helden gleichzeitig ihren Zug planen und meist auch zusammenarbeiten, kann es sich ziehen, bis das eigene Team wieder dran ist. Downtime von 30 Minuten und mehr ist keine Ausnahme, sondern in der zweiten Hälfte des Spiels eher die Regel. Man kann sich also prima zwischendurch mal ne Pizza machen, essen, trinken, gemütlich das Spielgeschehen beobachten, und sich dann mal wieder an den Tisch setzen
    - Sonderregeln ohne Ende: am Anfang ist alles noch einigermassen überschaubar. Irgendwann wird das zunehmend schwieriger, man ist mit seinem eigenen Charakter beschäftigt. Und am Ende hat man keine Ahnung mehr, was die eigenen Team-Mitglieder eigentlich so können, geschweige denn das gegnerische Team. Es werden haufenweise Würfel geworfen, dann werden über Skills, Feats, Items, Charaktersonderregeln, globale Events und Monsterfähigkeiten Würfe und Ergebnisse nochmals modifiziert. Was nicht so schlimm ist, denn spätestens wenn man selber wieder dran ist, kann man das ja auch alles machen. Und aus demselben Grund ist auch die Abwesenheit für die Pizza kein Problem - man blickt eh nicht durch, was das andere Team da denn nun genau macht.
    - Spielzeit von locker 6 Stunden (wenn die Spieler schnell und immer bei der Sache sind), realistisch sind wohl eher 8-12 Stunden.


    Wenn man sich damit arrangieren kann, ist das Spiel super. Das Skill-System ist im Brettspielbereich unerreicht, die Teamarbeit ist eng, der Charakter fühlt sich am Ende auch nach hochgeleveltem Elite-Krieger/Jäger/Magier an.
    Aber es ist sicherlich kein Spiel für jeden, und kein Spiel für Zwischendurch.
    In meinem Fall besitze ich es noch nichtmal selbst - mein Bruder hat es samt beiden Erweiterungen, und das reicht. Das wird dann 1x pro Jahr als Event gespielt, bei dem alle ihren Spass haben und es am Schluss eigentlich niemand so recht interessiert, wer denn nun eigentlich gewinnt - Hauptsache die Charaktere rocken ordentlich. Was eigentlich immer der Fall war bisher. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dirtbag ()

  • das klingt ja absolut gruselig... wieso tut man sich sowas freiwillig an? ?(:whistling::saint:


    In der Zeit kann man ja 2-3x gemütlich den Ringkrieg spielen bei dem epische Schlachten geschlagen und heldenhafte Geschichten geschrieben werden... (mit solidem Regelwerk und sehr moderater Downtime)

  • Besser 30 Minuten Downtime in WoW, als 30 Minuten Agricola!



    ('tschuldigung, auf BGG ist gerade wieder Geek Madness.) :D


    Nee, aber jetzt mal ohne Spaß. Ich glaube auch, heutzutage würde ich erstens keine Runde mehr zusammenbekommen, die an so einer Spielerfahrung interessiert wäre, und auch ich selber kann mir nicht so recht vorstellen, wie das über 6 oder mehr Stunden funktionieren soll. Früher, bei Axis and Allies, da ging das ab und zu, aber auch nur die ersten paar male, bis dann der Frust die Spielfreude überwog. Zu fünft ist da ein Zug pro Stunde durchaus drin. Und dann am besten noch als Russland: 8 Inf kaufen, 1 Land abtauschen, Truppen verschieben, Einkommen, fertig... A&A würde ich heute nur noch maximal zu dritt spielen wollen.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Danke dir, ich gebe wie immer mein bestes :thumbsup:
    Wo du allerdings ein "Workerplacement" ausgemacht hast, musst du mir nochmal zeigen...

    Na, die sogenannten "Flotten" sind doch nichts andreres als Arbeiter - und die dazugehörigen Holzsteine sind auch nicht als Raumschiffe zu identifizieren, sondern könnten aus irgendeinem beliebigen Workerplacement-Spiel stammen.
    Ich habe die Steine daher etwas "aufgehübscht", damit sie nicht ganz so einfallslos wirken. Vielleicht finde ich auf der SPIEL 2015 ja noch besseren Ersatz. - pimpen ist ja Teil meines Spiele-Hobbys. ;)

    Viel Spass beim Spielen!


    Andreas