Hi,
gestern hab ich die H@ll9000-Spielvorstellung/ -rezi zu "Town Center" gelesen:
http://www.hall9000.de/html/spiel/town_center
Obwohl ich abstrakte Spiele meist nicht so mag, klingt dies doch ziemlich interessant für mich;
kennt jemand von Euch das Spielchen (evtl in Essen gespielt?) und kann eigene Eindrücke schildern?
Und: Wo gibt es das Spiel zu kaufen, nur über ausländische Onlinehändler? (Bei Spieleoffensive, Spieltraum, Milan, Amazon steht es nicht im Sortiment.)
LG,
Daniel
Hi,
Ich habe das Spiel noch in der Lego-Edition das erst mal gespielt. Es ist eine "3D"-Version von Card City und ich finde es sehr cool. Das Aufteilen der Steinchen ist zwar nicht ganz neu (San Marco) aber ist ein rel. seltenes Element was man in Spielen findet - wenn man Card City mag, muss man Town Center imo lieben.
Ist aber keins "für mal eben so" - das dauert, obwohl es simpel daher kommt schon eine ganze weile (sicher min 2 Stunden in der ersten Partie, eher 3 / bei 4 Leuten) - da qualmt einem schonmal der Kopf am Ende. 
Nach ein paar Partien wird das aber besser ... da bekommt man langsam einen Blick dafür.
Absolute Empfehlung von mir.
Atti
Hi,
Bestellen kannst du das direkt bei Ludicreations. Das ist auch kein Unterschied zu einem inländischen Anbieter - Porto sind 5,- nach Dt. Land.
Atti
Ist aber keins "für mal eben so" - das dauert, obwohl es simpel daher kommt schon eine ganze weile (sicher min 2 Stunden in der ersten Partie, eher 3 / bei 4 Leuten) - da qualmt einem schonmal der Kopf am Ende.
Ich habe 1 Stunde zu zweit in Erinnerung, 3 Stunden erscheint mir sehr viel, da muss man schon sehr grübeln.
Dass ich mal Deine Zeiten unterbiete hätte ich auch nicht gedacht
Hi,
Es geht schneller, wenn man mal die Bauregeln verinnerlicht hat - da war bei uns immer der "wie war das noch"-Effekt. Aber 1 Stunde für 2 Leute? - Sportlich! Aber deine Spielzeiten muss ja ja sowieo immer verdoppeln.
Atti
Ich habe auch die Lego-Version samt Erweiterungen, drei Zweier-Spiele gespielt. Wir haben nie mehr als einw Stunde gebraucht. Jeder setzt nur 10 mal 2 Steine, i.d.R. simultan. Ich finde es gut, aber nicht sehr gut. Zu sehr Solitär-Puzzle. Da finde ich Clinic besser, da ist mehr dran, aber das dauert deutlich länger
Jetzt bin ich geschockt von Attilas Spielzeit (die Rezension ist übrigens von mir). Also wir spielen das Spiel zu zweit in unter 30 Minuten und wir waren welchen von denen, die sonst doppelt so lange wie Atti brauchen :). Mit mehr Leuten haben wir auch nie wirklich länger als eine Stunde gespielt, selbst bei Neulingen.
Wenn Du außer dem was ich in der Rezi geschrieben habe noch was wissen möchtest, dann melde Dich ruhig.
Also, letzte Woche gabs:
Am Mittwoch und Sonntag Spieleabend zu dritt mit meiner Frau und einer Freundin.
Mittwoch gings erst mit einer Runde #Patchwork zu zweit los. Wir haben das 7x7 Bonusplättchen mal versuchsweise rausgelassen, da es in unseren bisherigen Spielen oft bis immer den Sieger bestimmt hat. Die Freundin hatte dieselben Erfahrungen gemacht. Einerseits find ichs schade, es rauszulassen, da es ja schon ein Wettrennelement bietet und so einen Anreiz schafft, evtl suboptimal zu bauen (damit das 7x7 Feld eher fertig wird, ggf mit dem Risiko nachher so einen schmalen Rand an Leerfeldern übrig zu haben, der die Teileauswahl stark einschränkt). Wie sind eure Erfahrungen damit?
Zu dritt gabs dann einen Testrunde #AdventureTours. Fand ich soweit erstmal ganz nett, würd ich gern in weiteren Partien noch mal probieren. Der Freundin hats nicht so gefallen, da es ihr zu destruktiv war (im Sinne von: ich mach dir deine Auslage kaputt). Danach gabs zwei Runden #TheCity, bei denen ich aber so gar nicht richtig in Schwung kam. Meine Brunnenstrategie im ersten Spiel lief noch ganz gut, konnte aber mit den Autos meiner Frau nicht mithalten. Beim zweiten Versuch bin ich dann ganz gescheitert, als ich versucht hab mit Wohnsiedlung und Einkaufsmeile zu starten, um dann später auf Einkaufswagen zu gehen. Es folgten unsere ersten beiden Partien #Coloretto (fast, es ist eins der wenigen Spiele die ich schonmal online probiert habe). Gefällt mir gut. Schönes kleines Spiel.
Zum Abschluss haben wir dann eine Runde #Cartagena gespielt. Das hatte ich mir für 5 EUR in Essen bei der SO gekauft. Zwar in der skandinavischen Ausgabe, aber grundsätzlich ist das Spiel ja sprachfrei. Da ich mir die Regeln aber nur mal vorab im Netz durchgelesen hatte, haben wir doch erst ein paar Fehler gemacht (insbesondere: nur eine Aktion je Spieler statt bis zu drei), so dass wir dann nochmal angefangen haben. Wir flüchten mit unseren 6 Piraten durch einen Tunnel, der mit diversen Symbolen gepflastert ist. Spiele ich ein Symbol, darf einer meiner Piraten auf das von ihm aus nächste freie Feld mit diesem Symbol vorrücken. Gibts keins mehr, gehts direkt ins rettende Boot. Um neue Karten zu bekommen, muss ich Figuren auf Felder mit 1-2 Piraten zurückziehen. Dann bekomme ich 1 bzw 2 neue Karten. Felder mit drei Piraten werden dabei übersprungen, mehr als drei dürfen nie auf einem Feld stehen. Gefällt mir auch sehr gut, auch wenn ich noch keinen richtigen Plan habe, wie ich da sinnvoll vorgehen muss
Am Samstag nur eine kurze Runde #TheCity zu zweit, dann am Sonntag nochmal zu dritt. Außerdem noch eine weitere Runde #Cartagena zu zweit (bei der mich meine Frau zum Glück abgelöst hat, als ich nach unserem Sohn schauen musste) und sie dann aus einer ziemliche schlechten Position heraus noch einen knappen Sieg herausarbeiten konnte. Hauptspiel am Abend war #Murano von Lookout. Wir bauen Glashütten, Läden und weitere Gebäude auf den Inseln vor Venedig. Die möglichen Aktionen befinden sich um das Spielfeld herum und werden durch (neutrale) Schiffe aktiviert. Wenn ich dran bin, darf ich ein beliebiges Schiff beliebig weit auf eine freie Aktion vorziehen und die Aktion ausführen. Naja, fast beliebig, denn auf jedem Feld darf nach klassischer Worker-Placement-Manier nur ein Schiff stehen und Schiffe können nicht überholt werden. Ich darf aber durch Einsatz von Münzen ggf auf dem gewünschten Feld Platz schaffen, indem ich zusätzliche Schiffe bewege. Ziel sind die meisten Siegpunkte, allerdings hat jeder Spieler andere Ziele, da er über eine Aktion erst entsprechende Charakterkarten ziehen muss, die dann individuelle Punktbedingungen definieren. Dabei wird jede weitere Karte immer teurer. Zusätzlich sind die Karten jeweils an eine bestimmte Insel gebunden. Um überhaupt Punkte für eine Karte zu bekommen muss ich zusätzlich zur Bedingung auf der Karte auch noch über eine Aktion eine Spielfigur (Gondoliero) an dieser Insel platzieren. Je Karte brauche ich einen eigene Figur, auch wenn mehrer Karten sich auf die gleiche Insel beziehen.
Und so schön ich diesen Ansatz mit den individuellen Karten und den Inseln auch finde: Spontan mag ich nicht, dass ein guter Teil der Siegpunktbedingungen nicht in meiner Hand liegen, sondern ggf zufällig durch die Aktionen der Mitspieler erfüllt werden (z.B. so und soviele Läden der und der Farbe auf Insel X). Das ist schon etwas, was mich bei den Sphinx-Karten bei #Egizia gestört hat. Wie seht ihr das?
Gekauft habe ich mir #AndroidNetrunner bei Milan aus dem Adventskalender. Hab zwar erstmal keinen der es mit mir spielt, aber was solls. Als meine ehemaligen Kollegen ihre heiße Netrunner-Phase hatten, hab ich da in der Schreibphase meiner Dissertation mal lieber ganz die Finger von gelassen. Das war mir zu heiß 
Hauptspiel am Abend war #Murano von Lookout.
[...]
Wie seht ihr das?
-> [Spiele-Jahrgang 2014] Murano
Zur konkreten Frage des "Siegbedingungen hängen von Mitspielern ab": das finde ich gar nicht so schlecht. Durch die bis zur Schlusswertung freie Zuordnung muss man eben mit einen Plan B (und ggf. Plan C) arbeiten. Motto: wenn ich den Gondoliere hier nicht für A gewertet bekomme, dann bringt B immer noch halbwegs ordentlich Punkte und dafür passt A dann auf der nächsten Insel vielleicht. Genauso wichtig ist es, auf Verdacht mal auf "fremden" Inseln zu bauen, in der Hoffnung, dem Mitspieler seine Pläne zu torpedieren. Das passt schon. Ich sehe die Schwächen von Murano anderswo (-> siehe Link).
Jetzt bin ich geschockt von Attilas Spielzeit (die Rezension ist übrigens von mir). Also wir spielen das Spiel zu zweit in unter 30 Minuten und wir waren welchen von denen, die sonst doppelt so lange wie Atti brauchen :). Mit mehr Leuten haben wir auch nie wirklich länger als eine Stunde gespielt, selbst bei Neulingen.
Vielleicht sind ja auch die Lego-Steine das Problem und das Türme-bauen klappt nicht so gut, wenn die Kindheit schon etwas länger her ist... 
Zum Schluss haben wir noch Dixit gespielt.
Zu dritt etwas blöde, weil man immer eine 50:50 Chance auf die richtige Karte hat, aber dennoch gab es einige tolle Situationen.
Bei Dixit finde ich es grundsätzlich, aber insbesondere bei wenigen Mitspielern, empfehlenswert, den ausgespielten Karten 1-2 vom Stapel hinzuzumischen. Reduziert die Trefferwahrscheinlichkeit und macht erstaunlich oft erstaunlich viel Sinn.
Vielen Dank @Attila und @gimli043 und die Anderen, die zu Town Center was geschrieben haben!
(Habe erst jetzt entdeckt, dass Ihr auf meine Frage geantwortet hattet.)
Freu mich über Eure hilfreichen und positiven Infos und werd mir das Spiel wohl bestellen 8))
Also: Danke schön!
Edit: War grad bei Ludicreations auf der Shop-Seite.. Dachte zuerst, wow, 40,- Euro sind aber teuer - aber dann hab ich gesehen, dass es ja wirklich viel und teilweise großes Holzmaterial beinhaltet und somit -besonders für ein englischsprachiges Spiel- der Preis wohl gar nicht so abwegig ist.
Übrigens ist da auch noch ein schönes und aussagekräftiges Cliquenabend-Video (mit Demo zum Spielablauf) hochgeladen, das lohnt sich ebenfalls anzuschauen, wenn man das Spiel noch nicht kennt.
Vielleicht sind ja auch die Lego-Steine das Problem und das Türme-bauen klappt nicht so gut, wenn die Kindheit schon etwas länger her ist...
...und Sehvermögen und Feinmotorik inzwischen nachgelassen haben? 
