Schon Exodus: Proxima Centauri gespielt?

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf Exodus: Proxima Centauri aufmerksam geworden und wollte mal in die Runde horchen, ob es schon jemand gespielt hat und wie der Eindruck von dem Spiel ist. Hat es etwas von TI3? Oder doch eher eine Art Eclipse? Spielt es sich flott? Ordentliche Downtime vorhanden oder doch fluffig und zack zack? Skaliert es gut über die Anzahl Spieler oder ist es nur etwas für 5 und 6 Spieler? Die üblichen Fragen halt... :)


    Übrigens: Es gibt ein sehr kurzweiliges Miami Dice Video-Review zu dem Spiel und die beiden sind vollauf begeistert


    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=MwdoYI2paTk


    Und das Eclipse Bashing ist wirklich super! :D

  • Ah, das ist ein interessanter Hinweis!
    Kenn das noch nicht und kann dir also auch keine Antwort liefern. Aber bin da auch ganz interessiert.


    TI3 hat ja u.U. ganz ordentliche Downtimes. Das ist bei Eclipse schon besser. Aber ein direkter Vergleich ist da vielleicht auch nicht optimal.


    Das Spiel hier sieht mir mehr nach Eclipse aus. Schneller als TI3. Vor allen Dingen kommt es ohne hunderte Karten aus :)
    Bei Spieletest.at gibt es was zu lesen darüber! Sehr interessant.

  • Spannend: Ich sehe es genau umgekehrt, TI3 dauert zwar länger als ECLIPSE, hat aber viel weniger downtime, weil mich viel mehr interessiert, was die anderen Spieler machen. MECATOL REX ist viel wichtiger für die siegbringenden Objectives als das galaktische Zentrum bei ECLIPSE, und i.d.R. ist die Galaxie auch "kleiner" als bei ECLIPSE, so daß ich potentiell mit allen anderen Spielern ins Gehege komme - nicht nur mit meinen Nachbarn. Allein schon durch die Aktionskarten, mit denen ich anderen ins Handwerk pfuschen kann, und die Politikphase...
    Bei ECLIPSE dagegen kann ich, wenn ich nicht an der Reihe bin, getrost eine Kuchen backen gehen. Es ist EGAL, ob ich am Spieltisch bin oder nicht. Das ist für mich die Definition von Downtime.


    Ich glaube, E:PC ist ein gutes SciFi-Spiel (selten genug!), das ein paar pfiffige Ideen von beiden Vorbildern (ECLIPSE & TI3) kombiniert. Ich glaube allerdings auch, daß die Kombination nicht originell genug ist, daß ich es entweder als drittes Spiel haben wollen würde (vielleicht geschenkt), oder aber mich von den beiden anderen dafür trenne. Es ist trashiger als ECLIPSE, dafür nicht so elegant; es spielt sich wohl schneller als TI3, ist dafür aber auch um viel Spaß reduziert... (Ich empfinde es als Nachteil, daß ECLIPSE und E:PC ohne hunderte Karten auskommen müssen!).

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  • Womit ich sagen will, dass E:PC eine gute Wahl für diejenigen sein kann, die weder TI3 noch ECLIPSE besitzen, und sich für keins von beiden entscheiden können. Eine sehr schmale Zielgruppe...

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  • Ich gebe Dir Recht, dass die Spielzüge der anderen Spieler bei TI3 (wir sind immer zu sechst) interessant sein können. Und zwar dann, wenn sie eine Strategie spielen und ich überlegen muss, ob ich den sekundären Teil nutzen will. Auch ist es interessant, was andere Spieler für Aktionen durchführen, weil ich immer darauf achten muss, wie sich das auf mich auswirkt. Also die Durchführuntg der Aktionen ist natürich interessant. Da bietet TI3 auf jeden Fall mehr, als Eclipse. (Ich bevorzuge auch TI3 deswegen)


    Nehmen wir mal TITAN von Valley Games. Spiel das zu viert oder zu sechst. Je weiter fortgeschritten das Spiel ist, desto höher die Downtimes. Da les ich dann ein Buch nebenbei (backen mag ich nichtg ;) ). Aber auch hier: Sobald ein Mitspieler etwas plant, bewegt oder generiert, das mich beeinflusst oder beeinflussen wird, ist es wieder interessant und ich lege das Buch weg.


    Ich meine eher die Phasen, in denen ich echt nichts zu tun habe. Nicht das Treiben verfolge, weil es für mich interessant sein muss.
    Also ich verteufel diese Downtimes nicht. Ich sage nur, sie sind da. Den Spielspaß verliere ich deswegen nicht an den Spielen.
    Wir haben jede Menge Spaß während andere grübeln, tüfteln und Spielzüge ausführen.

  • Ist eine reine Frage der Definition. Ich spreche nur dann und exakt dann von "downtime", wenn es egal ist, ob ich in der Zeit am Spieltisch sitze, oder nicht. Alles andere ist keine Downtime, sondern ich bin eben nur nicht am Zug. Reines Interesse am Zug der anderen ist da kein ausreichender Grund; es geht mehr darum, ob mir das Spiel erlaubt, während des Zuges der anderen "mitzuspielen". Aus meiner Sicht übrigens DAS geniale an SvC, daß durch das Handeln jeder stets eingebunden ist. Ich halte das für ganz entscheidend für den großen Erfolg des Spiels. Aber ich schweife ab.

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  • Exodus war schon vor Eclipse in Entwicklung...kann man also nicht wirklich als "Vorbild" bezeichnen. Eclipse war "nett". Sehr eurolastig und wie üblich dem Hype nicht gerecht. Vor allem da die einzige wirkliche Interaktion der Kampf ist und der in der Regel erst in den hinteren Runden passiert.
    Bin auf Exodus gespannt. Liegt auch noch schön OVP rum :)

  • Wir haben es vor kurzem gespielt. Mit 5 Spielern und es hat 8 Stunden gedauert.
    Inklusive Aufbauen und Regeln durchgehen.
    Der Autor hat in einem Erklär-Video schon vor einer langen Spieldauer im ersten Spiel gewarnt
    und die Map für 5 Spieler ist dann auch noch eher für die lange Variante gedacht.


    Allerdings ging viel Zeit durch selbstverschuldete Downtime drauf.
    An vielen Stellen des Spieles könnte parallel gespielt werden.
    Das haben dann leider nicht alle beherzigt.
    So wurde dann immer brav gewartet bis die anderen alles schön abgearbeitet hatten.
    Beispielsweise bei den zahlreichen Kämpfen.
    Da wurde ein System fein säuberlich nach dem Anderen durchgeballert.
    So kennt man es von Eclipse. Aber nein, hier werden keine Siegpunkte aus nem Sack gezogen.
    Man kann auch Kämpfe in unterschiedlichen Systemen gleichzeitig abwickeln.
    Spieler 1 und 2 im System A und Spieler 3 und 4 im System B.


    Die Ähnlichkeiten zu TI3 und Eclipse sind meiner Meinung nach eher optisch.
    Alles wird irgendwie anders gehandhabt. Bewegung, Handel, Politik, Kämpfe etc..


    Zum Beispiel die Technologie.
    Man kann sich "jederzeit" jede Technologie nehmen, wenn man sich es leisten kann.
    Man muss nicht das Glück haben das diese Technologie gerade verfübgar ist (Eclipse)
    und man muss keine technischen Vorbedingungen erfüllen (TI3).


    Bei mir ist das Spiel nach dem ersten Versuch nicht durchgefallen.
    Ein Fazit verkneife ich mir, weil wir einige Dinge gar nicht genutzt haben.
    So wurden z.B. fast keine Raketen gebaut, wodurch man Interaktion bis in die hinterste Ecke des Spielplans bekommt.


    Das einzige Manko des Spiels ist das Material. Für ein 50€-Spiel grenzwertig.
    Spielkarten und Spielkarton sind hochglänzend. Da wird jeder Fingerabdruck zur Freude.
    Die Counter sind mit einer schlecht gestanzten Folie überzogen.
    Beim Auspöppeln der Counter muss man höllisch aufpassen.
    Die Ressourcen sind kleine Zylinder. Sehr fitzelig und wenn sie umfallen, rollen sie wild durch die Gegend.
    Die Politokkarten sind recht klein und die Schrift auf den glänzenden Karten nicht gut lesbar (jedenfalls für mich).

    4 8 15 16 23 42

  • Hallo,


    schon mal vielen Dank für die Antworten. Wenn noch jemand ne Meinung hat... immer her damit... :)


    Zum Thema Materialqualität: Habe ich schon mehrfach gelesen/gehört, dass die nicht so pralle ist. Weiß vielleicht jemand, ob da nachgearbeitet wird? Oder gibts bald ne 2nd Edition? Oder ist es dann doch nicht sooo schlimm?

  • Zitat

    Original von ingo
    Zum Thema Materialqualität: Habe ich schon mehrfach gelesen/gehört, dass die nicht so pralle ist. [...] Oder ist es dann doch nicht sooo schlimm?


    Mit Skalpell und Kleber bewaffnet und 3 Stunden Zeit, kann man es in einem zufriedenstellenden Zustand auspöppeln.


    Dass sich die Laminierung (keine Ahnung, ob das der Fachbegriff ist) bei einigen Teilen wie Haut nach einem Sonnenbrand löst, lässt sich kaum vermeiden.


    Insgesamt ist es ok, wenn man alles mit extremer Vorsicht und viel Zeit macht.


    Als gut möchte ich die Qualität aber nicht bezeichnen.