MLEM - Katzen in Space

  • Tach!


    Ich hab mir vor geraumer Zeit mal MLEM gekauft weil ich Katzen einfach knuffig finde und die Prämisse mit dem Weltraum auch irgendwie ganz witzig ist. Hinzu kommt dass das Artwork recht schön ist und das Spielbrett in Form der länglichen Neoprenmatte, auch was hermacht. Und gerade so "Push your luck"-Spiele können ja auch richtig Spaß machen und immer wieder für emotionale Höhepunkte sorgen. Nun jetzt kam ich endlich mal dazu das Spiel auszupacken und los zu spielen.


    Aber so richtig spaßig war das in kaum einer Runde.


    Jede Runde läuft so ab, dass alle ihre Katze in die Rakete packen. Die Katze ganz vorne ist der Kapitän und würfelt dann die Würfel und entscheidet wie weit geflogen wird. Die anderen Katzen sind in dem Sinne nur passive Passagiere und können nur entscheiden ob die vorher rauswollen. Beim Flug der Rakete kann man Würfel verlieren wodurch es immer riskanter wird noch weiter zu reisen. Hört sich erst mal gut an, ist aber komischerweise sehr ereignislos und richtige Spannung kam bei uns in keiner Runde auf.


    Und dabei sind wir durchaus empfänglich für diese Art von Spiel. Das Thema ist gut, "Push your luck" mögen wir, aber hier... wars einfach nur fad.


    Woran liegts? Wir hatten alle das Gefühl dass wenn man nicht der Kapitän ist und nur als Passagier auf der Rakete ist, die Reise einfach recht langweilig ist weil man nur entscheiden kann ob man aussteigt oder nicht. Man ist zu passiv. In einer 5 Spieler Runde ist man oft einfach nur auf die Rolle des Passagiers degradiert und muss dann ziemlich lange warten bis man selbst steuern darf. Und wir alle fanden das ist weitaus weniger spaßig als der Kapitän zu sein. Und als Kapitän kann man den Mitreisenden zu wenig in die Suppe spucken. Bei uns kam nie ein wirkliches Gefühl von Dringlichkeit oder Spannung auf. Wir haben die ganze Zeit darauf gehofft das gleich Momente kommen bei denen man aufjubelt oder sich irgendwie auch über Missglück der anderen freut aber ne, es plätschert einfach so vor sich hin. Dafür sind die Regeln auch einfach zu verworren für so ein simples Spiel und die Sache mit den Fähigkeiten der unterschiedlichen Kapitäne ist auch etwas nervig weil jeder oft auf die Rückseite der Anleitung schauen muss um zu sehen was denn nun die Fähigkeit ist bzw. was das Symbol bedeutet. Vor allem weil es halt keine kleinen Karten für jeden gibt, wo die Symbole erklärt werden. Das hätte man ruhig beilegen können.


    Danach haben wir ne Runde My Gold Mine gespielt. Und direkt wurde da mitgefiebert und versucht andere Spieler auszubuhlen während man riskiert dass der Drache doch etwas zu gefährlich nahe kommt weil man im Goldfieber ist. Auch Diamant gefällt uns da ne ganze Ecke besser. Finde ich irgendwie schade weil das Setting und das Production Value durchaus toll ist, die eigentliche "Push your Luck"-Mechanik hier aber wenig Glücksgefühl vermittelt weshalb das Spiel aus der Sammlung fliegen wird. Oder um es mit den Regeln von MLEM zu sagen: Die Rakete ist hier abgestürzt statt zu neuen Spielspaßsphären aufzusteigen.


    Cheers!

  • Die Module bringen doch etwas Abwechslung hinein. Uns gefällt es enorm gut für ein Push your Luck-Spiel und in den Runden geht es meist auch ziemlich lustig zu.


    Die Fähigkeiten merkt man sich zudem ziemlich gut (nachvollziehbare Symbole), sollte das aber nicht in Runde 1 erwarten.

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  • Oder um es mit den Regeln von MLEM zu sagen: Die Rakete ist hier abgestürzt statt zu neuen Spielspaßsphären aufzusteigen.

    Ist wohl einfach Geschmackssache. :) Ich find's absolut super und mir gefällt, dass im Gegensatz zu so vielen anderen Push-Your-Luck Absackern eben immer alle involiert sind. Die Regeln fand ich jetzt nicht sperrig, aber auch das ist vermutlich subjektiv. Gibt aber ja nur 8 Fähigkeiten und davon sind allein 3 einfache Punkteverdoppler. Kann nachvollziehen, dass man manchmal ein Spiel einfach mögen will und das nicht klappt, aber in eurem Fall: verkaufen und abhaken. :)

  • In meiner Spielerunde ist MLEM sehr gut angekommen. Sogar bei den Hundefreunden, die nicht so auf Katzen stehen wie ich.

    Selten so gelacht bei einem Brettspiel! 😻

    Ist wohl Geschmackssache und wie immer von den Mitspielenden abhängig.

  • Grafisch / thematisch finde ich das Spiel eigentlich zu schräg, macht aber ab und an Laune in der passenden Runde. Dabei entsteht der Spaß vor allem durch Anfeuern beim Würfeln, Sprüche,...die Entscheidungen sind letztendlich trivial.

  • Meine Spielerunden - und zwar sowohl Viel- als auch Gelegenheits- sowie Neuspieler - fanden es allesamt spannend und lustig. Wir haben es komplett ohne, mit einzelnen und mit allen Modulen gespielt und es war immer eine Mordsgaudi.

    Jeder hat mitgefiebert, wenn die Rakete startet, wenn ich als letzter Passagier unbedingt aussteigen möchte, weil es mein Auftrag will oder ich eines der Gemeinschaftsauftragsplättchen ergattern möchte, wibbele ich herum, ob mein Feld noch frei ist, wenn der Kapitän aussteigt und der nächste Passagier mit einem ganz anderen Ziel zum Kapitän wird ... es gibt viele Stellen, an denen man sich ärgern, sich freuen oder auch aufgeregt wartet, bis man dran ist.

    Dadurch, dass es allen Spielenden bei uns - egal welchen Erfahrungslevels - gefällt, eine überschaubare Spielzeit aufweist, bis zu 5 Spielende zulässt und modular ein wenig komplexer wird ohne am Ende zu viel zu wollen, ist es für mich ein heißer Kandidat auf den roten Pöppel in diesem Jahr.


    Achja und der "Oh-wie-süss,-Katzen"-Faktor trägt sein Übriges dazu bei. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Mojoh ()

  • Wie steht ihr zur Ähnlichkeit zu Celestia? Ich habe MLEM noch nicht gespielt, aber das Spielgerüst selbst sieht mir ziemlich identisch aus. MLEM nutzt eben Würfel, Celestia Karten, aber sonst?


    Kennt jemand beides und kann was dazu sagen?

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Wie steht ihr zur Ähnlichkeit zu Celestia? Ich habe MLEM noch nicht gespielt, aber das Spielgerüst selbst sieht mir ziemlich identisch aus. MLEM nutzt eben Würfel, Celestia Karten, aber sonst?


    Kennt jemand beides und kann was dazu sagen?

    Celestia nutzt sogar beides: Die Würfel, um die kommenden Gefahren zu ermitteln; die Karten, um eben diese Gefahren zu meistern. Dadurch ist Celestia variabler im Spielaufbau, MLEM vielleicht etwas zugänglicher weil berechenbar.


    MLEM ist auch in anderer Hinsicht berechenbar als Celestia: Die Sonderfähigkeiten jeder Astronauten-Katze sind sichtbar, als letzter Spieler in der Runde weiß man schon, ob weniger Würfel dabei sind, ob jemand den Kometen erreichen möchte etc.

    Bei Celestia liegt durch die zufällige Verteilung unterschiedlicher Karten ein höherer Zufallsgrad vor; das macht das aber auch spannender, weil man sich doch mit den Karten ordentlich ärgern kann.


    Mir persönlich gefällt Celestia bei aller Ähnlichkeit doch klar besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Beezle ()

  • Celestia habe ich nur einmal gespielt und war nicht so überzeugt.

    Es schien mir, zu zufällig zu sein.

    Nach einer Partie mit vielen Mitspielern, zwei davon Kinder, insgesamt etwa 4, die es zum ersten Mal gespielt haben, ist das nicht besonders aussagekräftig.


    MLEM habe ich mehrfach, immer zu dritt, gespielt.

    Das hatte mich allerdings schon beim ersten Versuch gleich so gepackt, dass wir direkt weitere Partien gespielt haben.

    Es liegen alle Informationen offen. Das gefällt mir.

    Wir lassen die Punkteplättchen (mit dem Katzenspielzeug drauf) einfach weg, weil wir sie sowieso öfter mal vergessen haben, und rechnen einfach alle Punkte erst am Ende zusammen.

    Insgesamt ist MLEM doch taktischer, als ich es vorher erwartet hatte.

    Mir macht es richtig viel Spaß!

  • Mlem wurde hier in den Treffs immer gerne gespielt, da ging es auch durchaus hoch her. Mir persönlich ist es auch zu sehr Punkteschleuder, kann mir daher zu taktisch gespielt werden. Insebsondere das Modul mit den Aufträgen, macht das ganze schon sehr flach. Was bei mir zumindest das euphorische Mitfiebern deutlich dämpft.