Spieleankaufsplattformen

  • Da ich gerade am Ausmisten bin wollte ich fragen, ob es Ankaufsplattformen ala ReBuy auch für Brettspiele gibt? Hab gestern kurz bei 2-3 Anbietern geschaut, aber da beschränkt es sich überwiegend auf technisches Zeug oder Bücher. Die Barcodes der Spiele wollte er nicht.


    Wie werdet ihr denn mehrere Spiele auf einmal los? Verbrennen, Altpapier, Ebay/Kleinanzeigen würde ich gerne vermeiden.

  • Hehe,


    ich (gelegentlich mit Freund mit einem zusätzlichen Zelt) habe im Ort ca. zehn Mal am Markt teilgenommen. Ein wenig regionale Werbung dafür gemacht und jedes mal ca. 10 Kellerkisten weitergebracht. Mir ist die Handreichung der gut gebrauchten Spiele im Vis-a-vis am liebsten. Gebrauchte Ware im Netz zu verkaufen macht wenig Spaß. So lerne ich auch nette gleichgesinnte Leute in der Region kennen. Leider ist unser letzter Markt auch schon bald drei Jahre her.
     
         

    Möglich - beliebig viel anzubieten - sind natürlich auch die Spielebasare /-flohmärkte. Aber da geht auch nur "billig" etwas weiter und der Veranstalter will auch noch etwas daran verdienen.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Da ich gerade am Ausmisten bin wollte ich fragen, ob es Ankaufsplattformen ala ReBuy auch für Brettspiele gibt?

    Brettspiele sind völlig unattraktiv für solche Plattformen, und zwar vor allem wegen des Prüfverfahrens beim Wareneingang. Bei einem Buch oder einer DVD kann man in wenigen Sekunden den Zustand prüfen und das Ding annehmen oder ablehnen. Bei einem Spiel braucht alleine die Vollständigkeitsprüfung mehrere Minuten. Das heißt, der reine Zeitaufwand beim Wareneingang ist grob geschätzt ca. 30-100 Mal so hoch wie bei einem Buch. Das frisst Arbeitszeit.

    Hinzu kommt, dass der Markt für Brettspiele viel kleiner ist als für Bücher. - Kleiner Markt und viel Aufwand -> unattraktiv.

  • Freunde haben so einen ReBuy mal für Spiele in Anspruch genommen. Sie haben Kleinstbeträge für die Spiele erhalten.
    War natürlich zum "Entsorgen" eine angenehme Lösung. Einpacken und weg. Vielleicht macht man andere damit noch glücklich.

  • Standardspiele probier ich gar nicht erst zu verkaufen- die werden ausbanelt und der Rest entsorgt. Selbst auf lokalen Messen bringe ich das Zeugs nicht an ... ich meine 5 Euro für ein großes Spiel in Top-Zustand? Na, da werf ichs lieber weg.

    Nur exotischere Dinge verkaufe ich. Und selbst das ist manchmal mühsam. Ich hab einmal zwei 18xx nach China verkauft ... der Typ hat mehr fürs Porto und Versicherung als für die Spiele gezahlt ...

  • Standardspiele probier ich gar nicht erst zu verkaufen- die werden ausbanelt und der Rest entsorgt. Selbst auf lokalen Messen bringe ich das Zeugs nicht an ... ich meine 5 Euro für ein großes Spiel in Top-Zustand? Na, da werf ichs lieber weg.

    Nur exotischere Dinge verkaufe ich. Und selbst das ist manchmal mühsam. Ich hab einmal zwei 18xx nach China verkauft ... der Typ hat mehr fürs Porto und Versicherung als für die Spiele gezahlt ...

    Statt Wegwurf empfiehlt sich da oft auch noch das Spenden. Meine Bücherei war über Brettspiele immer sehr glücklich, Jugendzentren bspw auch

  • Statt Wegwurf empfiehlt sich da oft auch noch das Spenden.

    Was Sachspenden für den "guten Zweck" angeht, nicht nur bei Spielen, bin ich mittlerweile etwas desillusioniert. Viele Vereine, Gruppen oder Institutionen, die theoretisch solche Gebrauchtwaren annehmen, wollen effektiv nur die Top-Sachen und das dann manchmal auch nur, um es selbst sicher und ohne Sachkenntnisse durch Weiterverkauf zu Geld machen zu können. Was bei Spielen kein SdJ-Logo hat, ist für Büchereien oder soziale Hilfsorganisationen nach meiner Erfahrung uninteressant. Die wollen auch nicht zur Abfallentsorgung missbraucht werden.

    Das werfe ich diesen Organisationen auch gar nicht vor. In der heutigen Zeit ist's einfach so, dass vieles, was man selbst nicht mehr haben will, auch für andere nicht mehr gut genug ist. Also gilt für Verkaufswillige recht oft: kurz und schmerzlos ab in die Tonne damit. Lohnt den Verkaufsaufwand nicht.

    Das muss man nicht toll finden, aber man kann sich ja schlecht über eine "Wegwerfgesellschaft" beklagen, wenn niemand für 5 Euro plus Versand das mittelmäßige Spiel kaufen will, das man vor vielen Jahren nach dem Motto "für den Preis kann man nicht falsch machen" für ~20 Euro eingesackt und seitdem vielleicht einmal gespielt hat, wenn überhaupt. Bei mindestens 80 % der Kickstarter-Spiele gilt im Prinzip das Gleiche: nach ein paar Jahren bestenfalls hübsch anzusehender Schrott. Da ist dann weniger die Gesellschaft und deren Desinteresse an abgelegten Sachen das Problem, sondern das eigene Konsumverhalten. So ehrlich zu sich selbst sollte man dann schon sein...


    Verbrennen, Altpapier, Ebay/Kleinanzeigen würde ich gerne vermeiden.

    Ausschlachten, thermische Verwertung (d.h. verbrennen) oder Altpapier sind nicht die falscheste Verwendung für abgelegte Spiele, wenn anderes nicht funktioniert...

  • Statt Wegwurf empfiehlt sich da oft auch noch das Spenden.

    Was Sachspenden für den "guten Zweck" angeht, nicht nur bei Spielen, bin ich mittlerweile etwas desillusioniert. Viele Vereine, Gruppen oder Institutionen, die theoretisch solche Gebrauchtwaren annehmen, wollen effektiv nur die Top-Sachen und das dann manchmal auch nur, um es selbst sicher und ohne Sachkenntnisse durch Weiterverkauf zu Geld machen zu können. Was bei Spielen kein SdJ-Logo hat, ist für Büchereien oder soziale Hilfsorganisationen nach meiner Erfahrung uninteressant. Die wollen auch nicht zur Abfallentsorgung missbraucht werden.

    Das werfe ich diesen Organisationen auch gar nicht vor. In der heutigen Zeit ist's einfach so, dass vieles, was man selbst nicht mehr haben will, auch für andere nicht mehr gut genug ist. Also gilt für Verkaufswillige recht oft: kurz und schmerzlos ab in die Tonne damit. Lohnt den Verkaufsaufwand nicht.

    Das muss man nicht toll finden, aber man kann sich ja schlecht über eine "Wegwerfgesellschaft" beklagen, wenn niemand für 5 Euro plus Versand das mittelmäßige Spiel kaufen will, das man vor vielen Jahren nach dem Motto "für den Preis kann man nicht falsch machen" für ~20 Euro eingesackt und seitdem vielleicht einmal gespielt hat, wenn überhaupt. Bei mindestens 80 % der Kickstarter-Spiele gilt im Prinzip das Gleiche: nach ein paar Jahren bestenfalls hübsch anzusehender Schrott. Da ist dann weniger die Gesellschaft und deren Desinteresse an abgelegten Sachen das Problem, sondern das eigene Konsumverhalten. So ehrlich zu sich selbst sollte man dann schon sein...

    Sowas kann es natürlich auch geben, hier habe ich zumindest jedoch komplett andere Erfahrungen gemacht. Und ein Versuch schadet ja nicht :)

  • empfiehlt sich da oft auch noch das Spenden. Meine Bücherei war über Brettspiele immer sehr glücklich, Jugendzentren bspw auch

    Schön - dass du gute Erfahrungen gemacht hast.

    Ich habe meine Erfahrungen gemacht und bin davon eigentlich abgekommen. Der örtlichen Bücherei ist das Handling mit dem Spieleprüfen nach dem Ausleihen selbst zu viel. Jugendorganisationen, die eine gepflegte Spieleecke haben, brauchen einfach kaum Nachschub.
    Ja und dann gibt die Organisationen, die die Spiele den Kindern "überlassen". Da kann man davon ausgehen, dass die kurzfristig hinüber sind. Das ist leicht an der vorhandenen Spieleecke zu erkennen. Oder man fragt die örtlichen Kinder, was denn eigentlich mit den vorhandenen Spielen ist. :crying:

    Da treibe ich doch lieber den wenig lukrativen, hohen Aufwand mit dem örtlichen Markt und gebe guten Gewissens die Spiele in Hände ab, die erwiesener Maßen die Spiele zu schätzen wissen.
    Da sind dann auch oft Leute dabei, die die Spiele für ihre Jugendorga kaufen. Es ist ja nicht so, dass es dafür kein Budget gibt. 8-))

  • Statt Wegwurf empfiehlt sich da oft auch noch das Spenden. Meine Bücherei war über Brettspiele immer sehr glücklich, Jugendzentren bspw auch

    Was MetalPirate bereits dazu sagte unterschreibe ich gerne. Auch sind meine Spiele fast alle in Englisch (obwohl es den jugendlichen nicht schaden würde, ihre Englischkenntnisse etwas aufzubessern, habe ich auf öffentlichen Spieletreffs doch die Erfahrung gemacht, dass die meisten nicht bereit dazu sind).

  • Ich habe da auch ganz andere Erfahrungen gemacht. Hier im Kreis und auch in den Nachbarstädten gibt es überall Sozialkaufhäuser und die nehmen grundsätzlich alles an. Es wird kontrolliert und selbst eine Deutschlandreise von 19xx findet für 1,50€ noch einen Abnehmer. Ich bekomme selber regelmässig unvollständige Spiele, die ich dann vervollständige und (zB Frauenhäuser) verschenke. Es käme mir nie in den Sinn ein vollständiges Spiel in den Müll zu werfen, nur weil ich es nicht mehr verkaufen kann. Was dann anschliessend damit passiert, kann ich natürlich nicht sagen, aber zumindest habe ich dem Spiel und den Abnehmern die Chance gegeben, damit Spass zu haben.