Descent 2. Edition Overlordzug dauert ewig

  • Hallo Community,


    ich habe Descent 2. Edition neu und es ist auch das erste Spiel aus diesem Genre.

    Wir spielen mit 4 Helden und natürlich einem Overlord.

    Ist es denn normal, dass ein Overlordzug gefüllt eine Ewigkeit dauert, und die Helden sich dabei langweilen? Besonders bei größeren

    Abenteuern, wenn der Overlord 4 Monstergruppen hat und jedes Monster aktivieren und bewegen kann, dann dauert es ja ewig, wenn

    er jedes Monster bewegt und womöglich noch angreift. :sleeping:


    Ist das bei euch auch so oder machen wir etwas falsch?

    Ich finde das macht dieses an sich schöne Spiel so extrem langatmig und langweilig.:crying:

    Wäre schön, wenn ihr mir mal sagen könntet ob das bei euch auch so ist und ob das normal ist.


    Wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

  • Das kommt darauf an, wie lange der OL zum nachdenken braucht. Das gilt genau so für die Heldenzüge.


    Dass man sich als Held aber langweilt, während der Gegner am Zug ist, kann ich nicht nachvollziehen. Man spielt doch nicht interaktionslos nebeneinander her, sondern der OL spielt aktiv gegen die Helden und greift diese in vielen Fällen auch direkt an. Bei uns waren die Partien immer sehr spannend und wir haben bei jedem Würfelwurf mitgefiebert und die Aktionen/Reaktionen des Gegners immer mit Spannung erwartet. Taktisch ist Descent mit Overlord nämlich sehr anspruchsvoll, mit Positionierung, klugem Spielen der OL-Karten und Wahl der Aktivierungsreihenfolge (zusätzlich zur Wahl und Startplatzierung der richtigen Monstergruppen). Wenn euch das langweilig vorkommt, ist das Spiel wohl eher nichts für euch. Zeitlich betrachtet spielt sich ein OL Zug normalerweise sehr flott runter, sobald man die nötige Erfahrung besitzt (was ja bei euch sicher noch ein Problem ist).

  • Öhm. Also natürlich aktiviert der Overlord seine Monster einzeln, und dazu kommen Angriffe und Karten, aber bei uns ist das nie langwierig - die Helden sind ja integriert. Bei uns herrscht da immer Diskussion am Tisch und jeder ist voll dabei.

    Davon abgesehen hängt es naürlich auch am Overlord, inwieweit er seinen Zug im Voraus plant, das ist zwar oft von den Entscheidungen und Bewegungen der Helden abhängig, aber dennoch kann er ja schon seine Karten planen, oder die Bewegung und Aktionen von Monstern, die nicht in der aktuellen Helden-Schusslinie sind.

    Also langweilig wird's uns auch bei langen Overlord-Zügen nie. Zumal die Helden selbst ja auch lange brauchen, da wird ja auch viel diskutiert und überlegt... Ich wüsste gar nicht, WIE sich das langatmig anfühlen sollte, ehrlich gesagt.

  • Wie lange dauert denn ein OL-Zug bei euch? Ist der OL spielerfahren oder muss er öfters Regeln nachlesen.


    Ich habe schon sehr viel Descent 1+2 gespielt und nie kam mir der Zug eines OL lang vor :/

  • Ich würde sagen, dass die Züge der Helden bei guter Absprache viiiiiiieeeeel länger dauern als der Overlordzug

    So kann ich das für unsere Gruppe definitiv auch bestätigen. Eigentlich isses dann eher so, dass der Overlord mehr zuguckt und "wartet". Das wird mir als OL dennoch nie langweilig. Bei Descent ist jeder immer mit dabei, das is ja einer der Pluspunkte :)

  • Ich bin der Meinung, dass der OV denselben Job hat wie ein RPG GM: Den Spielern Freude zu bereiten. Wenn er langweilt, sitzt dort der Falsche ...

    Das sehe ich völlig anders. Wenn ich einen GM möchte, dann spiele ich ein RPG. Von einem OL erwarte ich, dass er (innerhalb des Regelwerks) alles gibt, um den Spielern das Leben schwer zu machen. Von einem GM erwarte ich eher, dass er Kämpfe so gestaltet, dass sie (dumme Aktionen der Spieler ausgenommen) zwar spannend sind, aber für die Spieler gewinnbar sind. In einem RPG darf ein GM auch mal im Zweifel etwas an den Regeln drehen, wenn dass das Spielgeschehen spannender macht, auch wenn das für einen erfahrenen GM auch nur in Ausnahmesituationen vorkommen sollte. (Wenn ich mich als Spieler zu sehr darauf verlassen kann, dass der GM das schon dreht, wird es auch langweilig. Ich habe auch schon Kampagnen gespielt, wo von Anfang an klar war, dass Spielercharaktere nicht immun sind und auch sterben können - nicht von einem einzelnen doofen Wurf aber durchaus durch Folgen von riskanten Entscheidungen und mehreren schlechten Würfen in Folge.) Ein OL ist an die Regeln gebunden, sollte aber da das maximum ausschöpfen. Man kann dann gerne nachher bzw. vor der nächsten Partie darüber diskutieren, ob man irgendwelche Hausregeln einführen sollte, wenn sich das Spiel als schlecht balanziert herausstellt. Bei einem Wargame erwartet schließlich auch niemand, dass eine Seite nur zur Bespaßung der anderen Seite da ist. Warum sollte das hier anders sein nur weil ich statt Truppenverbände einzelne Personen durch die Gegend schiebe und da ein Fantasy-Setting drum herum habe?

    Das "nicht langweilen" sollte dann automatisch daraus folgen, dass die Spieler alles geben müssen um gewinnen zu können.

    Bezüglich Zeitverbrauch gilt auch für alle, dass sie niemand anderen langweilen sollten - ich habe auch als OL schonmal eine Sanduhr auf den Tisch gestellt, weil die Helden ewig beraten haben aber gefühlt nicht weiter kamen.

    Spannend ist die Frage, wie viel Zeit der OL für seine Züge haben sollte. Darf er genau so viel Zeit verbrauchen, wie die Helden? Darf er sogar mehr Zeit verbaruchen, da er oft auch mehr EInheiten auf dem Feld hat? Sollte er weniger Zeit verbrauchen, da er nur ein Spieler ist und es "unfair" ist, wenn ein Spieler so viel Zeit verbraucht, wie alle anderen zusammen? Wir hatten mit dieser Fragestellung selten Probleme, aber wenn die OL-Züge als zu lang empfunden werden, sollte man mal in der Gruppe über diesen Aspekt reden.

  • Also bei uns war es auch eher so, dass wir Spieler uns zu Tode beratschlagt haben, bis der OL dann mal auf den Tisch gehauen hat und uns "gar schröckliche Dinge" angedroht hat :D


    "Woooorrrrrrte der Quaaaaaaaaaaal"

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • War bei uns auch so. Die Spieler brauchen ewig, der Overlord handelt seinen Zug dann zügig ab.

    Von Zeitlimits halte ich wenig. Wenn der Overlord gerade 4 Gruppen kleiner vieler Monster hat dauert es halt eine Weile.

    Von einem OL erwarte ich, dass er (innerhalb des Regelwerks) alles gibt, um den Spielern das Leben schwer zu machen.

    Naja, vielleicht nicht Alles. Ich hab das immer die freien Monster Gruppen (und gegebenenfalls andere Startparameter) mehr nach GM Manier ausgewählt. Im Szenario selbst hab ich als OL aber nicht "dumm" gespielt, eher gnadenlos.

    Also wenn die Helden vorher chancenlos waren gab's halt mal Zombies statt Schattendrachen.


    Descent 2 funktioniert ganz wunderbar so lange alle erst mal aufs Powergaming verzichten.

  • Ich hab das immer die freien Monster Gruppen (und gegebenenfalls andere Startparameter) mehr nach GM Manier ausgewählt.

    Bei so etwas bin auch absolut dabei! Das fällt für mich ein wenig unter den Aspekt "mal außerhalb des Spiels darüber reden". Man muss ja keine feste Regel machen "Monster X darf maximal jedes 3. Szenario vorkommen" aber ein generelles "Etwas Abwechslung bei der Monsterauswahl tut gut - auch wenn bestimmte Monstertypen spürbar stärker sind und der OL die zur Gewinnoptimierung immer nehmen sollte" reicht oft auch. Und wenn du diesem Gespräch zuvorkommst, indem du das von selbst machst, umso besser.

  • Eine Option wäre es vielleicht auch auf den Quasi-Nachfolger Imperial Assault umzusteigen, da sich dort die Helden mit einer der Gruppen des Overlords abwechseln.


    Aber auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Helden zusammen deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Overlord. Er hat zwar oft mehr Einheiten, genauso aber i.d.R. weniger Optionen bzgl der Aktionen und muss sich auch nicht absprechen. Das Absprechen der Helden hat oft so lang gedauert, was sicherlich auch daran lag, dass diese nie wissen, was sie noch so erwartet.


    Daher vermute ich auch, dass ihr evtl den "Falschen" dran sitzen habt.

  • Obwohl ich die Zugfolge in Imperial Assault durchaus besser finde, hat sich diese vom Zeitverbrauch eher negativ ausgewirkt.

    Da wurde bei jedem Zug neu diskutiert, weil man hat ja nicht damit gerechnet, dass der OL dies oder das macht oder so gut/schlecht würfelt.

  • Obwohl ich die Zugfolge in Imperial Assault durchaus besser finde, hat sich diese vom Zeitverbrauch eher negativ ausgewirkt.

    Da wurde bei jedem Zug neu diskutiert, weil man hat ja nicht damit gerechnet, dass der OL dies oder das macht oder so gut/schlecht würfelt.

    Übrigens einer der Gründe, dass ich es am Liebsten zu zweit spiele - _ein_ Rebellenspieler diskutiert nicht so lange mit sich selbst... Oder halt aktuell zu viert gegen Redjaks...

  • Obwohl ich die Zugfolge in Imperial Assault durchaus besser finde, hat sich diese vom Zeitverbrauch eher negativ ausgewirkt.

    Da wurde bei jedem Zug neu diskutiert, weil man hat ja nicht damit gerechnet, dass der OL dies oder das macht oder so gut/schlecht würfelt.

    Übrigens einer der Gründe, dass ich es am Liebsten zu zweit spiele - _ein_ Rebellenspieler diskutiert nicht so lange mit sich selbst... Oder halt aktuell zu viert gegen Redjaks...

    Wie findest du es denn insgesamt gegen Redjaks?

  • Übrigens einer der Gründe, dass ich es am Liebsten zu zweit spiele - _ein_ Rebellenspieler diskutiert nicht so lange mit sich selbst... Oder halt aktuell zu viert gegen Redjaks...

    Wie findest du es denn insgesamt gegen Redjaks?

    Ich finde es gut. Die mangelnde echte Intelligenz wird durch die Ereigniskarten halt wett gemacht...

  • Hallo


    Wie ist das Spiel denn so zu zweit?

    Ich glaube das kommt sehr auf die 2 Spieler an – wenn einer den Overlord mimt, und der andere die Helden, dann sollte der Heldenspieler mindestens 2 Helden steuern, am besten ist es aber, meiner Meinung nach, mit allen 4 Helden. Da ist Abwechslung drin, da gibt es mega viele verschiedene Fähigkeiten, die abgestimmt werden können. Wenn also einer der beiden Spieler Bock drauf hat, 3-4 Helden zu verwalten, dann kann das durchaus auch zu zweit funktionieren.

    Allerdings fehlt natürlich die ganze Diskutiererei – was machen wir wie, wer geht nach vorne, wer hebt den Schatz, wer greift an – das muss der Heldenspieler dann im Zwiegespräch mit sich selbst ausmachen und für uns macht das einen großen Teil des Spiels aus. Für mich ist Descent kein Spiel für 2, aber ich kann keine Erfahrung dahingehend vorweisen.


    Tatsächlich würde ich euch empfehlen, für 2 Spieler mal einen Blick auf die App zu werfen. Da kann jeder 2 Helden steuern und ihr könnt gemeinsam gegen die App als Overlord spielen. Das kommt allerdings nur in Frage, wenn ihr vollkooperativ spielen mögt, klar.

  • [Tom] Auch der für Descent? Ich habe hier noch den ganzen Kram stehen, aber irgendwie werde ich mit der App nicht so richtig warm...

    Ich kenne Redjak nur für Imperial Assault. Von einem analogen System für Descent habe ich noch nix gehört

  • Ich glaube das kommt sehr auf die 2 Spieler an – wenn einer den Overlord mimt, und der andere die Helden, dann sollte der Heldenspieler mindestens 2 Helden steuern, am besten ist es aber, meiner Meinung nach, mit allen 4 Helden.

    Sehe ich ähnlich. Ich habe IA nur eine Kampagne gespielt und das ist echt lange her, aber ich meine mich zu erinnern, dass es auch manche Szenarien gab, die sich ganz seltsam gespielt haben, wenn ein Held zwei mal pro Runde aktiviert wurde und einfach an allen Gegner vorbeigerannt ist um irgendein wichtiges Missionsziel im Hinterland zu erfüllen. In dem Moment wo es mehr auf Bewegungsreichweite als auf Kampfkraft ankommt ist eine extra Aktivierung einfach stärker als eine zusätzliche Monstergruppe. Wir haben damals zu dritt gespielt und sind sehr schnell dazu übergegangen, dass ich immer zwei Helden gespielt habe.

  • Bei Descent 2 finde ich dagegen 3 Helden auch ziemlich gut.

    Da hab ich zwar noch zu wenig Spielerfahrung, könnte mir aber vorstellen, dass das Balancing eher etwas besser ist als mit 4 Helden.

    Mit drei Helden sind große Monster für den OL weniger attraktiv, irgendwie fühlen sich die Monster Gruppen bei drei Helden in sich stimmiger an

    (und dazu kommt: die Bewegungsregeln für große Monster finde ich persönlich halt .... <X)

  • Große Monster werden überschätzt. Sobald die Helden anfangen, die mit einem Oneshot zu killen, bevor der OL sie überhaupt auch nur aktivieren kann, nimmt selbiger dann lieber eine Gruppe mit 4-5 Figuren, damit wenigstens ein paar Angriffe durchkommen bzw. ein paar mehr Heldenaktionen zum auslöschen der Gruppe notwendig sind. Gerade im Spiel mit 3 Helden, wenn die großen Monster nur eine Figur verwenden dürfen, ist die Verwendung von Monstergruppen mit mehr Minis deutlich vorteilhafter, sobald die Helden ausreichend stark sind.

    Einmal editiert, zuletzt von danom ()