Empfehlungen für Krimi Dinner?

  • wir überlegen gerade, ob wir im Familienkreis zu Weihnachten ein Krimi Dinner Spiel verschenken sollen...

    ein Teil der Verwandschaft geht gerne zu historischen Stadtführungen, macht exit games, etc.

    hat jemand Erfahrungen mit z.B. Exemplaren von "Mörderische Dinnerparty" oder andere Vorschläge?

    Einmal editiert, zuletzt von Hessbert84 ()

  • Ich habe zwei Spiele aus der Krimi total Reihe gespielt und fand beide super. Das eine war „Der Duft des Mordes“ (oder so ähnlich). Das andere spielte im Schönheitschirurgen-Millieu.
    Die Teilnehmer sollten schon Lust haben sich schauspielerisch zu betätigen. Ruhige, in sich gekehrte Menschen machen so ein Spiel eher kaputt. Wir hatten zwei komplett unterschiedliche Gruppen, die voll Bock drauf hatten, jeweils zu Neunt. Das waren unvergessliche Abende. Dauer jeweils 4-5 Stunden.

  • Mörderische Dinnerparty ist im Vergleich zu Krimi total stärker geleitet, wäre also für Anfänger besser geeignet. Mit Produkten beider Reihen haben wir viel Spaß gehabt. Ausnahme ist ein Fall des Samhain Verlags, in diesem Fall hatte der Täter ein Alibi, das nicht von einem Komplizen oder ähnlichem stammte. Der Fall war also unlösbar, das war so richtig scheiße am Ende bei der Auflösung.

  • Ich kann zu zwei unterschiedlichen Krimidinnern was beisteuern.

    Einmal zu "Tödlicher Wein" von Kosmos aus deren Murder Mystery Party Reihe.

    Und zum Anderen zu "Tödlicher Ruhm" von Culinario Mortale.


    Bei Culinario Mortale ist das ganze Material sehr wertig gemacht. Jeder Spieler bekommt ein Heftchen mit allgemeinen Infos und weiteren Details, und die einzelnen Kapitel sind versiegelt (das Papier ist im Heftchen vor-perforiert und wird dann gemeinsam aufgerissen und erst am Tisch gelesen - jedes Mal, wenn man ein Kapitel voranschreitet).


    Positiv:

    Der Fall "Tödlicher Ruhm" war sehr gut strukturiert und hat uns sehr viel Spaß gemacht, Sackgassen gab es kaum und nur bei ein, zwei kleinen Dingen konnte man sich in eine Sackgasse manövrieren. Das Material ist super und der Fall war schön spannend - der Mörder wurde nicht wirklich entlarvt.

    Negativ:

    Direkt beim Öffnen des Heftchens steht drin: "Sie sind der Mörder!" oder "Sie sind nicht der Mörder!"

    Das kann insbesondere bei Runden im Freundes- oder Familienkreis schwierig werden, wenn man sich sehr gut kennt und weiß, wie sich die Mitspieler normalerweise verhalten.

    Schade auch, dass es keine Zusammenfassung zum Ende des Kapitels gibt, in der nochmal rekapituliert wird, was im vergangenen Kapitel alles ans Tageslicht kam, so dass möglicherweise wichtige Informationen unter den Tisch fallen könnten.


    Der Kosmos-Fall "Tödlicher Wein" wirkte auf uns erstmal weniger wertig, was das Material angeht - dafür war der Inhalt sehr umfangreich. Hier waren wir Gastgeber und das Heftchen gibt Tipps zu Deko, Menüfolge (inklusive verschiedenen Rezepten und Einkaufsliste), Musikauswahl und mehr. Da die Heftchen nicht versiegelt sind, sollte man sie nicht vorher verteilen, sondern erst am Abend selbst, so kommt niemand in Versuchung, vorzublättern. Die Handouts die dabei waren waren wieder sehr schön und optional kann man das ganze von einer App begleiten lassen, bei der eine Erzählerin vorab das Setting zusammenfasst und auch nach jedem Kapitel alle wichtigen Dinge nochmal resümiert, sowie den Epilog erzählt.


    Positiv:

    Viel Material und Tipps für den Gastgeber um gleich ein passendes Setting zu schaffen. Bei den Einladungskärtchen sind auch Tipps zur Kleidung für die einzelnen Charaktere dabei, damit die Gäste sich vorbereiten können.

    Man erfährt erst im Laufe des Abends, ob man der Mörder ist, so kann jeder erstmal "befreit" losspielen und sich mit seiner Rolle vertraut machen. Gerade für Einsteiger in Krimidinner oder Leute, die nicht mit Rollenspielen oder Social Deduction Games Erfahrung gesammelt haben, finde ich diesen Ansatz sehr gelungen.

    Die Erzählerin der App: Nach jedem Kapitel fasst sie nochmals die wichtigsten Dinge zu allen Charakteren zusammen, so dass keine Kerninfos versehentlich im Eifer des Gefechts unter den Tisch fallen, und die Gruppe in eine Sackgasse geraten könnte.

    Negativ:

    Da wir von "Tödlicher Wein" so begeistert waren, wollten wir zwei Wochen später noch "Pasta und Pistolen" aus der gleichen Reihe ausprobieren. Dafür braucht man aber zwingend 8 Personen, die die Rollen von 4 Frauen und 4 Männern übernehmen. Das ist in unserem Freundeskreis terminlich garnicht so einfach zu stemmen. Bei "Tödlicher Wein" sinds hingegen nur 6 Personen - optional kann man auch zu 8 spielen, aber die beiden optionalen können nicht der Mörder sein (das ist auch vorab allen bekannt). Das ist dagegen wieder gut für Leute, die nur mal reinschnuppern wollen, aber keinesfalls die Rolle des Mörders wollen.


    Wer Lust hat kann sich auch gerne mal unseren (spoilerfreien) Blog-Beitrag samt vielen Fotos zu "Tödlicher Wein" anschauen:

    Krimi Dinner Tödlicher Wein