Beiträge von MetalPirate

    Liebe Leute... Spätestens bei dreistelligen Preisen und unscharfem Liefertermin irgendwann in der Zukunft sollte einem auch auffallen können, dass "zum Projekt beitragen" vielleicht doch nicht ganz das Gleiche sein könnte wie "<Produkt> in den Warenkorb legen" im normalen Online-Shop. Und wenn das nicht reicht, gibt's dann auf der nächsten Seite noch die aufklappbare FAQs.

    Könnte es deutlicher sein? Klares ja! Es ist die SO. Die reizen Grauzonen gerne aus, und das so oft, dass es schwer fällt, da nicht an Absicht zu glauben. Ein anständiger Händler würde z.B. das Senken von Förderhöhen exakt gleichberechtigt und parallel zum Erhöhen erklären oder auf Widerrufsrechte deutlicher hinweisen. Aber es kann mir doch absolut niemand mit etwas Lesekompetenz erklären, dass er eine Spieleschmiede-Projektförderung für eine stinknormale Vorbestellung im Shop der Spiele-Offensive gehalten hätte. Spätestens durch den eigenen organisatorischen "Spieleschmiede"-Rahmen, die Dichte der Hinweise und die Tatsache, dass die dort geförderten Projekte nicht im normalen SO-Warenkorb landen, kann, nein: sollte!, man doch merken, dass das etwas anderes ist.

    wir in der Bubble wissen natürlich, was Crowdfunding bedeutet. Aber der normale Verbraucher weiß das eben nicht.

    Okay. Von mir aus unterstellen wir mal, dass man noch nie etwas von Crowdfunding gehört hat. Irgendwann hat auch jeder von uns mal seinen Erstkontakt damit gehbt.

    Ist es dann wirklich zu viel verlangt, in der Projektseite zu einem irgendwann in ferner Zukunft auszuliefernden Spiel (in diesem speziellen Falle für stolze 150 Euro!) ein besonderes Angebotsformat zu erkennen, bei dem man vor der Bezahlung vielleicht mal etwas genauer hinschauen sollte, wofür und unter welchen Bedingungen man da gerade Geld raushaut?

    Es gibt hier IMHO genau zwei akzeptable Verhaltensweisen: Entweder vorher informieren und bewusst handeln. Oder ohne viel Informieren das Geld raushauen, dann aber auch bitte dazu stehen und es ggf. klaglos abschreiben. Alles andere ist ... irgendwie naiv und weltfremd.

    Das vom Kunden abschöpfbare Geld ist nunmal begrenzt, daran ändern auch neue Vertriebsmodelle nichts. Wenn alle Verlage z. B. gleichzeitig ihre Preise verdoppeln würden, würden die Käufer nicht automatisch doppelt soviel zahlen, sondern eher nur halb soviel kaufen und noch mehr selektieren.

    Grundsätzlich sehe ich das ganz genauso. Die zur Verfügung stehende Geldmenge der Kundschaft ist nun mal endlich. Vor allem, und das ist dann doch irgendwo ein recht spezielles Problem der Brettspiel-Blase, wächst sie nicht im gleichen Maße mit wie das durchschnittliche Brettspiel immer mehr Zeugs für immer mehr Geld wird.

    Jedoch ist das Brettspiele-(Kauf)-Hobby kein geschlossenes Bezugssystem, sondern steht im Wettbewerb mit anderen Geldausgaben. Auf dieser Ebene, d.h. letztendlich auf Kosten anderer möglicher Hobbys, würde es denjenigen, die mit Spielen ihre täglichen Brötchen verdienen, dann doch wieder helfen, wenn man ihre Arbeit mehr wertschätzen würde und z.B. den "fairen" Preis von Spielen weniger in Kilos von Spielmaterial samt ihrem Deluxifizierungsgrad bemessen würde.

    Da muss man dann doch irgendwo konstatieren, dass andere Anbieter von Hobbyleistungen offensichtlich besser von ihrer Arbeit leben können. Vielleicht ist es auch schlicht zu einfach, beliebig weit aufgemotzte Durchschnittsspiele in China herstellen zu lassen, um sie mit Influencer-Werbung und Crowdfunding zu vermarkten. Auf der einen Seite gut, dass im Prinzip jeder diesen Marktzugang hat. Auf der anderen Seite blöd für die gesamte Branche, wenn es jeder dahergelaufene Möchtegern-Autor dann auch wirklich tut...

    Nur haben deutsche Verbände bei der Terminierung internationaler Wettbewerbe nur begrenzten Einfluss.

    Die nationalen wie auch internationalen Sportverbände wissen sehr wohl, dass sie nicht gegen die zuständigen Sicherheitsbehörden agieren können. Es gibt ja auch so Europapokal-Regelungen wie dass zwei Vereine aus der gleichen Stadt (bzw. aus unmittelbarer Nähe wie Porto-Braga) nicht am gleichen Tag Heimspiele haben dürfen. Wenn's gute Gründe gibt, lässt sich da einiges drehen, und gegen alles in Richtung Polizei, Ordnungsdienste und Sicherheit lässt sich wenig sagen, denn da will garantiert niemand nachher schuld sein, wenn etwas schief läuft, schon gar nicht nach vorheriger Warnung.

    Das meiste von solchen Terminierungsregeln kriegt der normale Konsument auch gar nicht erst mit, weil bei mehreren zur Verfügung stehenden Terminen einfach rechtzeitig hinterlegt wird, dass Verein X am Termin Y nicht in der Auswahl ist. Es hat ja einen Grund, warum zwischen Europapokal-Auslosungen und konkreten Ansetzung mit Ort und Termin immer etwas Zeit vergeht. Eben um sowas auszukaspern, gerade bei komplexen Gebilden wie Gruppenauslosungen.

    Real mit einer schlechten Quote als Bayern? Haben die mal Spiele der Vereine dieses Jahr gesehen?

    Nein. Die Computer sind cleverer, die brauchen keine Spiele sehen. Unter anderem wissen sie auch, an wem Real heute abend noch vorbei muss, wenn sie den CL-Titel gewinnen wollen.

    Dass Augsburg in die CL kommt, wird nicht passieren. Dazu müssten ja (ohne Überholen von Dortmund und/oder Leipzig -- und das können wir, glaube ich, ausschließen) gleich vier Sachen passieren:

    • Dortmund wird 5. in der Abschlusstabelle.
    • Augsburg wird 6. in der Abschlusstabelle.
    • Deutschland verteidigt Platz 2 in der UEFA-Jahreswertung
    • Dortmund wird CL-Sieger

    Von oben nach unten halte ich die Punkte für zunehmend unwahrscheinlicher. Die ersten beiden Sachen: vielleicht. Das dritte: glaube ich nicht. Das letzte: guter Witz.

    Ärger weil El Grande, Tikal und Torres zu komplex waren, und dann Puerto Rico wählen.

    Hey, mit Carcassonne hatten sie etwas Leichtgewichtigeres *und* Gutes dazwischen, das sie finanziell eigentlich saniert haben müsste, wenn sie für jedes verkauften Spiel ein bisschen was für die Logo-Nutzung bekommen haben. Und Villa Paletti ist nun wirklich nicht allzu toll, das kann sich auch nicht in Massen verkauft haben. So viel schlechter hätte da Puerto Rico auch nicht abgeschnitten.

    Bei Ville Paletti haben sie dann aber auch gemerkt, dass sie es übertrieben hatten und zu weit gegangen waren.

    Mit ein bisschen mehr Mut hätten sie damals auch Puerto Rico wählen können. Das war der gleiche Jahrgang. Schon klar: der perfekt geeignete SdJ-Gewinnertitel war Puerto Rico natürlich auch nicht. Aber zumindest nicht so komplett belanglos wie Villa Paletti.

    Torres war laut SdJ-Chronik eines ehemaligen Jurymitglieds endgültiger Auslöser für die Entwicklung, "leichtere" Spiele zu prämieren, auch weil die Verkäufe bei Torres miserabel waren und so die Vereinskasse schröpften.

    Hmmm. So schwergewichtig habe ich Torres gar nicht in Erinnerung. Eher als schrecklich abstrakt und hässlich; von daher wenig überraschend, dass die Verkaufszahlen nicht so pralle waren, gerade im Vergleich zu SdJ-Vorgänger Tikal und SdJ-Nachfolger Carcassonne, die beide IMHO qualitativ mindestens eine, wenn nicht zwei Nummern über Torres liegen. Aber wahrscheinlich gab's in dem Jahr einfach nichts geeigneteres für den Preis. Schwache Jahrgänge bedingen nun mal schwache Siegertitel, während in einem anderen Jahrgang dann z.B. Einfach Genial und Sankt Petersburg gegen Zug um Zug antreten dürfen.

    War nicht Tikal der vermeintliche Auslöser dafür, dass der Komplexitätsanspruch für die nachfolgenden Spiel des Jahres Titelträger von der Jury gesenkt wurde ?

    Verwechselst du das eventuell mit #Dominion? Das hat 10 Jahre später für größere Diskussion und letztendlich die Abspaltung von Kenner- und Kinderspiel geführt.

    BTW: Im Jahr direkt nach #Tikal war #Torres Preisträger. Auch nicht weniger grübelanfällig, dazu abstrakter und außerdem von der Jury mit Altersangabe "ab 12" (statt "ab 10" wie Tikal) versehen. Also: eher nein.


    Auf jeden Fall hat Java als Nachfolgespiel von Tikal nur noch 5 Aktionspunkte pro Zug spendiert bekommen.

    Ich glaube, dass 5, 10 oder 20 Aktionspunkte bei den Grüblern nicht viel Unterschied machen.

    Der Vergleich ist auch etwas wackelig, weil Aktionen in Tikal tendenziell teurer sind als in Java. Und waren es nicht 6 AP pro Zug bei Java?

    Warum begründen eigentlich die genau gleichen Leute, die sonst (zurecht!) gerne mit "es interessiert mich nicht, was du mal dafür gezahlt hast" ankommen, bei 5+ Jahre Spielen mit "es hat damals auch nur 30 Euro gekostet", dass es heute nur noch 10-15 Euro kosten darf?

    Zum "angemessen": Ich plädiere dafür, das viel mehr vom Spielspaß und Wiederspielreiz abhängig zu machen. Alles andere, von Ausstattung bis zum (ehemaligen) Listenpreis, ist letztendlich sekundär. Und insbesondere bei den älteren Spielen heißt das dann, dass man die besten davon (und ja, das ist ein kleiner Bruchteil!) auch ruhig schon dann hoch schätzen darf, bevor die OOP-Preise explodieren und/oder eine Zweitauflage am Horizont auftaucht.

    Die Frage ist halt, was man hier als einen fairen Preis betrachtet. Für ein Spiel, dass 2015 neu 30/40/50e gekostet hat, was wäre da für dich ein fairer Preis für ein mehrfach gespieltes Spiel?

    Wenn dir der DSP-Top-3 Titel von vor 5+ Jahren mehr Spielspaß bringt als 99% der aktuellen Neuheiten der 50-80 Euro Preisklasse ... warum diskutieren wir hier dann überhaupt noch, ob da 15 oder 20 Euro für ein gut erhaltenes Exemplar angemessen sind?!

    Die ganzen SdJ-Titel sind vll sogar nochmal Sonderfälle, da das meist Spiele sind, die in Massen produziert wurden

    Ich rede nicht von den Gewinner-Titeln. Die sind ein Sonderfall. Sondern von den Nominierungslisten oder DSP-Platzierungen. Da kannst du im Prinzip alles durchgehen und kriegst die Sachen bei Ebay für ein Appel und 'n Ei, wenn's 5+ Jahre alt ist.

    Jedem Einsteiger in unser schönes Hobby kann ich 100% sicher garantieren, dass er da mit etwas Rechercheaufwand tolle Spiele entdecken kann, die genau zu seinem Geschmack passen.

    Die teuren Preise hast du bei Sammler-Zeugs, Sachen mit Kickstarter-exclusive Minis und sowas. Gute Spiele kriegst du sehr, sehr günstig, wenn sie nicht brandneu sein müssen. Aber klar ist natürlich: Renommee auf Social Media bringt das nicht und beim Mitspielen zum öffentlichen Spieltreff wird man im Worst Case auch nur mitleidig angeschaut, der frisch ausgelieferte Kickstarter macht da oft mehr her... Da muss man dann manchmal ein bisschen drüber stehen und die Leute dazu erziehen, sich weniger von Äußerlichkeiten blenden zu lassen. Und ein Spiel mehr als 2-3 Mal auf den Tisch zu kriegen, ist oft schon ein guter Anfang, denn danach ist bei vielen Blendern schnell die Luft raus.

    Ich greife mal einen Satz raus, wohlwissend, dass es die Diskussion in eine komplett andere Richtung bringen kann

    Dass die logosche Folge ist, dass sich hier nur die absoluten Toptitel (oder zumindest die mit dem besten Marketing) durchsetzen, ist ja klar.

    Ohne gutes Spiel bringt auch das beste Marketing nichts, und ohne Marketing wird das beste Spiel zum kommerziellen Rohrkrepierer. Soweit logisch. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass "Toptitel" und "bestes Marketing" immer weiter auseinanderlaufen. Wir sehen immer öfter gnadenlos gehytpe Durchschnittsware, die dann mit zwei Jahren Abstand die BGG-Rankings runterrauscht wie ein nasser Sack, und wir sehen gute Spiele oft kleinerer Verlage, die ums Verrecken niemand zur Kenntnis nehmen will. Das gab es früher nach meinem Gefühl so krass nicht.

    Und so ein bisschen bringt das dann auch zusätzliche Unordnung in den Markt, wenn eben Hypes nicht nachhaltig sind und sich Stückzahlen für die Produktion schlechter abschätzen lassen.

    Aktuell habe ich auch den Eindruck, dass gebrauchte Spiele nicht mehr so gut weg gehen wie noch vor 10 Jahren.

    Das kommt schlicht und einfach auch daher, dass in den letzten 10 Jahren wesentlich mehr neue Spiele erschienen sind als in den 10 Jahren zuvor. Völlig logisch, dass das auch Auswirkungen auf den Gebrauchtmarkt hat. Auch ohne Berücksichtigung von Corona, Social Media Beeinflussung oder sonstiger Faktoren.


    die Preisvorstellungen, die viele für ihre gebrauchen Spiele haben, sind oftmals viel zu hoch. Bei nur 10€ unterschied plus Porto (!), kauf ich dann oftmals lieber das neue Spiel

    Das ist sicher richtig für den Bereich der 1-2 Jahre alten Neuheiten, erklärt aber noch lange nicht, warum 5+ Jahre alte Spiele, die den Vergleich mit aktuellen Neuheiten meiner Meinung absolut nicht scheuen müssen, bei Ebay & Co regelmäßig für 10-20 Euro weggehen. Und da rede ich nicht von den Sachen, die es halt damals auch noch gab und für die sich damals schon kaum jemand interessiert hat, sondern von Sachen auf Nominierungs- oder Empfehlungslisten beim SdJ oder Top-10-Platzierungen beim DSP. Also die Jahrgangs-Besten, ganz egal mit welcher Metrik gemessen. Zumindest die Besten sollten meiner Meinung nach auch in Zeiten der Neuheiten-Fluten mit allerlei Zeugs, das gerne in der Vergessenheit versinken darf, trotzdem dauerhafter gefragt sein. Sind sie aber irgendwie nicht.

    Wenn man das erklären will, muss man dann IMHO doch über Social Media reden und die jüngere Spielergeneration, die oft werbegetriebene Berichterstattung von Fremden für unabhängige Empfehlungen von netten Leuten hält. Totaler Humbug. Bei Social Media Influencern kommt alles, was keine Clicks bringt, einfach nicht mehr vor und das passiert schneller als der Neuheiten-Status endet.

    Edit: eine Anforderung hätte ich vielleicht noch. Ist es bei den aktuellen TV Modellen möglich, den Ton gleichzeitig über Lautsprecher und via Bluetooth auf Kopfhörer wiederzugeben? Mein Windows-HTPC kann das eher nicht, bzw. nur über Umwege.

    Bei sowas ist das Problem: der Kopierschutz für digitale Signal. Signalweichen sind per Definition verboten. Deshalb ist die (an sich technisch simple!) Anforderung an zwei identische Ausgänge nur unverhältnismäßig teuer zu haben und daher nur in Oberklasse-Modellen zu finden, egal ob beim HiFi-Receiver oder Fernseher. Und jegliche "Umwege" sind dann sofort rechtliche Grauzonen.

    Immer öfters habe ich das Gefühl, dass Spiele aufgebläht oder "überproduziert" sind

    [...]

    Geht es euch da manchmal ähnlich?

    Ja. Deshalb kaufe ich auch nur noch höchst selten Spiele der dreistelligen Preisklasse. Auch bei den Spieleverkäufen der letzten Jahre mussten oft Spiele dran glauben, weil der Platzbedarf im Regal unverhältnismäßig war, genauso wie das Zusammensuchen der Regeln aus zig (Mini-)Erweiterungen. Ich vertrete inzwischen sogar die (hier sicherlich nicht mehrheitsfähige :) ) Meinung, dass Erweiterungen theoretisch ein Spiel sogar aktiv schlechter machen können, nämlich wenn die zusätzlichen Kosten (Regeln, Platz, Aufbauaufwand, etc.) nicht von einem entsprechenden spielerischen Mehrwert gedeckt werden. Und das tun sie oft nicht mehr in einer Zeit, wo teilweise jedes 08/15-Durchschnittsspiel direkt mehrere Erweiterungen verpasst bekommt.

    Je länger ich in dem Hobby bin (bzw. wieder bin, denn beim Magic-Hype in der zweiten Hälfte der 90er habe ich mal ausgesetzt), umso eher schätze ich Spiele, die es schaffen, sich auf ihre wesentlich, zentrale, Spielspaß bringende Spielidee zu fokussieren. "Viel hilf viel!" ist oft Quatsch.

    Wobei wir an dieser Stelle auch ein bisschen unterscheiden müssen zwischen Materialupgrade (dagegen ist ja erstmal wenig zu sagen) und dem "mehr, mehr, mehr!!!" bei Inhalten, insbesondere in Form von zig Spieleschachteln und Boxen mit allerlei Zeugs. Letzteres ist oft ein Zeichen für aufgeblähte Spiele, kann aber auch mal okay sein, z.B. im Bereich der thematischeren Spiele.

    Und dann, wenn ein Spiel zu den besten 10%, vielleicht 20% meiner Sammlung gehört, dann (ERST dann!) bin ich auch gerne mal bereit, mir die teure Deluxe-Ausgabe zu kaufen. Erweiterungen wie auch Deluxe-Upgrades brauche ich eigentlich nur für meine am meisten gespielten Spiele. Das heißt dann eigentlich automatisch: nicht von Anfang an, denn diesen Status müssen sich Spiele erstmal verdienen.


    Von welchem Spiel würdet ihr euch eine "Essential-Edition" wünschen?

    Das sehe ich grundsätzlich eher kritisch. Direkt ein Crowdfunding-Spiel mit zwei großen und fünf kleinen Erweiterungen zu entwickeln, ist ja eine bewusste Designentscheidung. Da kommt ein anderes Ergebnis heraus als bei mehr Wert auf Streamlining von Anfang an. Und es ist auch nicht gesagt, dass das gute "normalgroße" Spiel sich dann auch noch als echte Teilmenge aus dem aufgedunsenen Etwas wieder vernünftig herausoperieren lässt.

    Von daher: Macht ruhig die überdimensionierten Crowdfunding-Spiele, dann isses halt für andere und nicht für mich. Kein Problem. Die Zeiten, wo ich regelmäßig meinte, sowas mal ausprobieren zu wollen, habe ich hinter mir. Und gerade im Crowdfunding-Bereich gilt mit sehr hoher Sicherheit: alles, was wirklich gut ist, kommt wieder.

    Haben wir eine freie Marktwirtschaft?

    Nein, wir haben (bisher) eine soziale Marktwirtschaft. Die ist nicht optimal, aber (bisher) besser als alles andere, was sonst so in der Vergangenheit ausprobiert wurde.


    Ich will eigentlich keine politische und wirtschaftliche Diskussion führen.

    Eben. Und deshalb ist von meiner Seite aus jetzt hier auch Schluss.

    Das ist auch bei Büchern so, die Buchpreisbindung bedeutet ja nur, dass der Endkunde nicht auf Schnäppchenjagd gehen muss. Amazon kann durch seine Marktmacht den Verlagen schon eine höhere Marge abpressen als der örtliche Buchladen.

    Marktmacht durch gutes Wirtschaften und Nutzung von Computern ist das eine. Das andere sind Fehlentwicklungen wie die, dass der "Vorzeige-Europäer" Jean-Claude Juncker in seiner Zeit als luxemburgischer Finanzminister dafür gesorgt hat, dass Amazon in Europa quasi keine Steuern zahlt.

    Wer von den Amazongegnern hat den Prime oder nur einen Account um für andere zu bestellen?

    Geht dich eigentlich nix an, aber mein Amazon-Account existiert bestimmt schon 20 Jahre, bei Prime hatte ich genau einmal einen kostenlosen Probemonat (nämlich als die Eintracht Champions League gespielt hat; genau einmal genutzt) und in den letzten beiden Jahren habe ich eine bzw. zwei Bestellungen dort getätigt, in diesem Jahr noch keine.

    Bin ich der Einzige, der nach dem Klick auf beide Links eine Warnung angezeigt bekommt, daß es sich um eine Fishing-Webseite handelt?

    Wohl eher Nutzertracking als Phishing, aber ja, bei Newslettern von US-Anbietern wird auch bei mir mittlerweile sehr vieles geblockt. Bei Miniature Market habe ich sogar schon die automatische Newsletter-Abmeldung erhalten, weil ich nach deren Analyse die Mails nie gelesen hätte.

    Ums mal plakativ für mich auf den Punkt zu bringen: Ich sehe den Versuch, dass Verlage mit unterschiedlichen Methoden, die Preise kontrollieren/unter Kontrolle halten wollen.

    Und das kann ich am Ende als Konsument nicht befürworten. Freier Preiskampf ist ein zentrales Argument der freien Marktwirtschaft.

    Da bin ich ganz bei dir. Aber suche die "Bösen" bitte nicht nur unter den Verlagen; auch im Handel ist die Marktmarkt einiger weniger Big Player längst nicht mehr gesund für einen echten Wettbewerb. Und der Konsument darf sich ruhig auch mal überlegen, was wohl mit den Preisen passiert, wenn ein Monopolist alle Konkurrenz erstmal plattgemacht hat.

    FCB und der BvB [...] können sich deutlich eher einen Fehlschuss für z.b. 7,5 Mio leisten. als zum Beispiel Bochum, für die wäre das wohl der sportliche Niedergang.

    Von den 80 Mio, die der FCB allein für den Transfer von Lucas Hernandez rausgehauen hat, könnten Bochum, Heidenheim oder Darmstadt zwei Jahre lang die Gehälter des gesamten Kaders bezahlen.

    Das Problem ist nicht, dass "Groß" sich bei "Klein" bedient. Sowas gab's schon immer. Wird auch nie anders sein. Das Problem ist, wie extrem die Schere zwischen arm und reich mittlerweile auseinander gegangen ist.

    Ist doch ganz einfach...

    Wer sich mit dem ersten Link registriert, bekommt sein Pledge am 1. Sankt-Nimmerleins-Tag.

    Wer sich mit dem zweiten Link registriert, bekommt sein Pledge am 2. Sankt-Nimmerleins-Tag.

    Wer sich gar nicht registriert, bekommt sein Pledge am 3. Sankt-Nimmerleins-Tag.

    ;)

    [Preisverfall]

    Das ist ein ganz normaler Prozess in der Unterhaltungsindustrie

    Richtig. Aber der Markt für Brettspiele ist doch längst nicht mehr nur reine Unterhaltungsindustrie, wo alles irgendwann günstiger wird, die schlechten Sachen schneller, die guten langsamer.

    Diverse Verlage und nicht zuletzt der gesamte Crowdfunding-Sektor versuchen doch, im Spielmarkt ein Luxus-Segment aufzubauen, wo dann andere Gesetze gelten. Da werden stabile, hohe Preis zum Wert an sich, weil sie soziale Distinktion ermöglich. Also weniger "Spiele sind für alle da, jeder ist im Hobby willkommen" und dafür mehr "schau mal, was ich mir leisten kann/will und du nicht", auch wenn das natürlich niemand gerne zugeben möchte.

    Außerdem ist klar festzustellen, dass Verlage, die Sachen wiederholt für 50% und mehr Rabatt gegenüber UVP abgeben, dass nicht auf Dauer durchhalten und von der Bildfläche verschwinden werden. Spätestens wenn sich bei einem Verlag einmal herumgesprochen ist, dass man nur auf Rabattschlachten warten muss, wird es für den Verlag schnell existenzbedrohend.

    Oder konkreter: Tiletum mag ich, aber das war mit dem beige-braunen-JASE Charakter (zum x-ten Mal mittelalterlicher Handel und Kirchenbau, gähn!) nie tauglich für größeren kommerziellen Erfolg. Sowas wird dann zur Verlustminimierung verramscht, wenn der Verlag als Folge von gestörten Corona-Absatzzahlen zu viel Überproduktion im Lager hat. Aber wenn auch Nucleum dieses Jahr zu Black Friday (oder wann auch immer) mit mehr als 30% Rabatt verkauft wird, gebe ich Board & Dice noch maximal drei Jahre bis zur Pleite. Ich sage: Das wird nicht passieren.

    Erwartet nicht dauerhaft Ramschpreise, wie wir sie seit dem letzten letzten Weihnachtsgeschäft quasi überall sehen. Das kann kein Dauerzustand sein, einfach weil es nicht nachhaltig für die Branche ist. Sonst reden wir in ein paar Monaten über Verlagspleiten und Fusionen.

    wie lange kann der VfB überperformen?

    Nächstes Jahr wird schwächer, die Frage ist nur wie viel.

    Der Blick auf Union würde mir als VfB-Fan da mehr Angst machen als der auf die Eintracht. Wer hätte da bei Saisonbeginn gedacht, dass Urs Fischer jetzt nicht mehr Trainer ist?

    Gerade beim Durchschauen des alten Threads entdeckt, aus Juli 2019, ca. ein Jahr nach Start der Kampagne:

    bin happy damit. auch wenn es erst 2023 kommt.

    Tja. Wenn bei einer als unzuverlässig bekannten Firma die Realität auch noch die Worst Case Abschätzung überholt...


    Alles Backern viel Glück, dass sie ihre Sachen noch bekommen. Bei mir ist es zum Glück bei nur einem versenkten Dollar geblieben. (Und Oktober 2019 dann eine Vorbestellung der Retail-Version bei Fantasywelt, die 1,5 Jahre später dann wieder storniert wurde.)

    Ich glaube immer noch, dass in Hyperspace ein gutes Spiel als Kern drinsteckt, die Macher hätten es nur nicht so völlig überdimensional für Kickstarter aufblasen dürfen. Grundspiel mit 4-6 Rassen, dann bei Erfolg weitere Rassen als Erweiterung nachlegen, fertig.

    Spätestens mit der Asmodee-Verramschung scheint da im Handel einiges ins Rutschen gekommen zu sein.

    Es sind ja nicht nur bei den Händlern die Regale voll, sondern bei den Spielern ganz genau. Auch auf dem Gebrauchtmarkt kriegt man ja viele gute Spiele für 10-20 Euro, sobald sie mal zwei oder drei Jahre alt sind. Das hat dann zur Folge, dass viele Neuheitenpreise einfach nicht mehr am Markt durchzusetzen sind, wenn die ersten Reviews eher mäßig sind. Dann geht's für die Händler nur noch um die Verlustminimierung.

    Inzwischen kam die Mail als Update über alle KS-Projekte von Petersen Game. In meinem Fall heißt das, dass es acht Mal kam.

    =O

    Was bin ich froh, da nur einen einzigen Dollar für Hyperspace versenkt zu haben. Das TTS-Anspielen war überraschend gut, aber die Firma war mir einfach zu unseriös und das Produkt außerdem zu aufgeblasen, um da im Pledge Manager richtig einzusteigen.


    Etwas stört mich dieser Passus am Ende des Formulars: [...]

    Da Amis haben eine etwas andere Einstellung zu Datenschutz als viele Europäer. (Ich sage bewusst "viele" und nicht sowas wie "die Europäer", denn die Mehrheit hier schmeißt ja auch bereitwillig ihre Daten jedem x-beliebigen Datensammler in den Rachen.)

    [Eintracht]

    So langsam ziehen die Argumente Umbruch und Dreifachbelastung auch nicht mehr.

    Jo. Es wird immer schwieriger, beim "Großen und Ganzen" da noch Geduld aufzubringen und auch in den Kleinigkeiten passen da Sachen nicht, etwa dass Toppmöller unter Nagelsmann mal für Standards zuständig gewesen sein soll. Echt jetzt?! Bei Standards ist die Eintracht offensiv so harmlos wie kaum ein anderes Bundesliga-Team, ehemals ganz ordentliche Standardschützen wie Chaibi werden immer schlechter, und über die defensive Anfälligkeit bei gegnerischen Standards reden wir besser nicht (wobei das zugegebenermaßen auch schon unter Glasner seit Hintereggers Abgang dauerhaft schwach war).

    Auf der anderen Seite sehe ich, dass Leute, die mehr Ahnung von Fußball haben als ich, immer wieder betonen, wie schwer eine Umstellung auf Ballbesitzfußball ist, dass die Mannschaft noch sehr jung ist und dass man Geduld haben muss. Und wann gab's zuletzt mal 4 (!) NLZ-Spieler mit Startelf-Debüt in einer Saison? Außerdem mal ganz unabhängig davon: massiv ersatzgeschwächt (incl. kurzfristigem Ausfall von Götze obendrauf) bei einer deutlich besseren Mannschaft auswärts auch mal chancenlos unterzugehen, ist jetzt auch nichts, was es zuvor noch nie gegeben hätte.

    Ich hoffe einfach mal, dass die Verantwortlichen am Saisonende wissen was sie tun. Wenn die das Experiment Toppmöller als gescheitert bewerten, bin ich jetzt nicht böse. Wenn sie weitermachen wollen, aber auch nicht.

    Ich glaube schon, dass Bayern im Sommer sehr viel Geld ausgeben wird.

    Ich auch. Aber wenn man sieht, wie viel Geld die Bayern in den letzten Jahren für welche Spieler ausgegeben haben, dann haben andere Vereine ihre vorhandenen Mittel deutlich cleverer investiert.