Am Sonntagabend noch ein UCI Bochum Besuch eingeschoben ...
Abigaile : Ich kannte leider schon den Trailer und damit leider schon ein Grossteil der Handlung. Somit war für mich klar, wohin die Story steuern würde. Als wissender Zuschauer war es zwar durchaus interessant, dem Spiel der ahnungslosen Charaktere zuzuschauen, aber ebenso gerne hätte ich auf dieses Vorabwissen verzichtet. Eben weil sich der Film viel Zeit und Raum lässt, bis die Charaktere meinen Vorab-Wissensstand erreicht hatten. Bis dahin passiert recht wenig und die Handlung nimmt arg viel Tempo raus - nur um den Kontrast danach nochmals deutlicher zu machen. Fast schien es mir so, als ob ich erst ein Thriller-Drama schauen würde und dann das bekam, mit dem der Film beworben wird.
Nicht falsch verstehen, dieser langsame Aufbau hat mir gefallen, da ich halt Filme mag, die nicht überhetzt und hektisch erzählen. Warum sich der Film aber durch sein Marketing selbst DEN möglichen Überraschungsmoment nimmt, verstehe ich immer noch nicht. Ihr? In der zweiten Hälfte der Film dann richtig auf und wird zu einer Groteske und Parodie seiner selbst in den gezeigten Übertreibungen. Wenn "mehr" nicht ausreichend scheint, gibt es eben "noch mehr". Hat mir gefallen und war ein irrer Spass. Nur der eingeschobene und mir zu langatmige Erklärteil (mal wieder tell and not show) wollte für mich nicht zum Rest dieses Teils passen. Und zu genau sollte man dann das alles auch nicht hinterfragen, weil dann könnten Logiklöcher den Gesamtspass verderben. Hat mir in Summe wirklich gut gefallen und deshalb meine Empfehlung, wer diesen Genre-Mix aus bekannten Versatzstücken und die Besonderheit durch den titelgebenden Charakter mag.
Godzilla x Kong: The New Empire ... da möchte ich gerne noch was richtigstellen. Popcorn-Spektakel ohne Sinn und Verstand kann mir Spass machen. Wenn ich da an Pacific Rift (Teil 1) zurückdenke, den habe ich echt abgefeiert. Mechs gegen Monster und das als Techporn insziniert - whow! Bei Godzilla x Kong empfand ich die Menschen aber als so nebensächlich und langweilig entwickelt und erzählt von deren Storylines, dass mich die so gar nicht interessiert haben. Mit den Rift-Piloten von Pacific Rift habe ich hingegen mitgefiebert.
Bei Godzilla x Kong waren mir zudem die Monster zu vermenschlicht von den Gesten und Gehabe - Stichwort Zahnweh und Zahnersatz-Schadenfreude. Da wurden mir diese majästetischen Monster fast schon entzaubert und lächerlich gemacht. Das wollte für mich nicht passen, selbst auf einer Popcorn-Spektakel-Ebene nicht.
Aber Geschmäcker sind da verschieden und mit anderen Erwartungen und einem anderen Fokus hätte ich Godzilla x Kong eventuell besser empfunden. Hat aber nicht meine Geschmacksrichtung getroffen und das hatte noch viel mehr Gründe, als ich hier bisher aufgezählt habe. Weil (und das nur kurz angerissen) immer dann, wenn ich den Eindruck habe, dass sich die Filmemacher keine Mühe gegeben haben und mich mit den Inkonsistenzen ihrer eigenen Erzählung für blöd verkaufen wollen, weil sie die Regeln ihrer eigenen Welt brechen, dann schalte ich innerlich ab und so ein Film hat mich dann auch verloren.
Beispiele für die Inkonsistenz der Story:
Dr. Andrews sucht die Hilfe des Verschwörungstheoretikers Bernie Hayes. Er hilft und sie verspricht ihm dafür alles. Kurze Zeit später darf er aber zunächst nicht zu Hohlerde-Fahrt mitkommen, weil das angeblich zu gefährlich wäre. Was war da mit dem Versprechen? Und warum ist es für die Adoptivtochter nicht gefährlich? Zwei kurze Wortwechsel später dürfen beide mit.
Der Aussenposten in der Hohlerde liefert Signale weiter, die erst dazu führen, dass die Expedition in die Hohlerde gestartet wird. Als die Expedition vor Ort ankommen ist alles zerstört. Dabei war die Zerstörung zeitlich schon viel früher gezeigt und niemanden ist es aufgefallen, dass der Aussenposten keinen Kontakt mehr zur Oberfläche hat? Dazu muss die Expedition erst vor Ort sein, um arg überrascht festzustellen, dass der Aussenposten zerstört ist?
Warum hat Trapper einen Prototyp einer Exoskelett-Armstütze, die Kong perfekt passt und woher kann er die so schnell besorgen? Wurde die auf Verdacht für Kong gebaut, falls der sich mal den Arm verletzt oder mehr Power im Arm braucht? Arg viel passender Zufall zur genau rechten Zeit am rechten Ort.
Der Skar-King kontrolliert Shimo mithilfe eines Kristalls durch Schmerzen. Obwohl offensichtlich ist, weil sehr deutlich gezeigt, was die Kontrolle auslöst, kämpft Kong erstmal arg unnötig gegen den Skar-King und Shimo, anstatt sich auf den Kristall zu fokussieren, um den in Ketten gelegten Titanen Shimo aus der Unterjochung zu befreien. Das passiert es viel später, weil es viel später besser ins Drehbuch passte für den Showdown aufgehoben.