Lehrer, verbeamtet und angestellt

  • Dachte auf wärst Lehrer. Die verdienen auch nicht mehr, aber halt ohne Sozialabgaben

    Wenn der Lehrer nicht verbeamtet ist, zahlt er die gleichen Abgaben wie alle anderen Arbeitnehmer auch. ;) Hier in Thüringen zB ist man mit Verbeamtung aktuell sehr zurückhaltend - im Gegenteil, man beschäftigt vermehrt Lehrer mit befristeten Arbeitsverträgen. Aber das ist jetzt ein ganz anderes Thema...

  • Dachte auf wärst Lehrer. Die verdienen auch nicht mehr, aber halt ohne Sozialabgaben

    Wenn der Lehrer nicht verbeamtet ist, zahlt er die gleichen Abgaben wie alle anderen Arbeitnehmer auch. ;) Hier in Thüringen zB ist man mit Verbeamtung aktuell sehr zurückhaltend - im Gegenteil, man beschäftigt vermehrt Lehrer mit befristeten Arbeitsverträgen. Aber das ist jetzt ein ganz anderes Thema...

    Der Standard-Lehrer ist Beamter und muss das rechtlich auch sein. Aber klar, für angestellte Lehrer gilt das nicht

  • Kaum vorstellbar. Da Lehrer eine hoheitliche Tätigkeit ausführen, muss eigentlich rechtlich der große Teil der Lehrer verbeamtet sein. Ok, ist aber eine andere Diskussion...

  • Kaum vorstellbar.

    Die Mehrzahl ist verbeamtet, ja, insbesondere weil das früher tatsächlich der Standard war. Heute bewegen wir uns im Bundesschnitt aber „nur“ noch bei ca. 78 %. Deswegen finde ich die Aussage so nicht mehr wirklich haltbar in ihrer Pauschalität. So hat MeckPomm beispielsweise nur 7 verbeamtete Lehrer (7 Stück, nicht 7 %), Sachsen verbeamtet nur Schulleiter und deren Vertreter (macht insgesamt ca. 3 %) und auch Sachsen-Anhalt fängt jetzt erst wieder damit an (aktuell 18 % verbeamtet). Interessante Info am Rande, weil ich es von zwei Freunden weiß, einer Sachsen und einer Berlin: als Ausgleich der fehlenden Verbeamtung sind beide mit einer höheren bzw. der Berliner sogar mit der höchsten Erfahrungsstufe ihrer Entgeltgruppe (E13) eingestiegen. Davon kann man auch halten, was man mag.

    Da Lehrer eine hoheitliche Tätigkeit ausführen, muss eigentlich rechtlich der große Teil der Lehrer verbeamtet sein.

    Das fordern glaube ich vor allem Lehrerverbände in Baden-Württemberg, kann das sein? Offenbar sehen das ja nicht alle so. Abseits der Lehrer gibt es genügend andere Positionen, in den Angestellte hoheitliche Tätigkeiten ausführen und nicht verbeamtet sind.


    Da ich die Nebendiskussion angezettelt habe, würde ich sie hiermit auch gern wieder beenden, um nicht Ärger mit dem Threadersteller zu bekommen. :saint:

  • Da ich in MV im Bereich Lehrerbildung arbeite, kann ich die oben genannte Zahl nicht stehen lassen, es gibt mehr als 7 verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer ;-). Früher wurde verbeamtet, dann nicht (Lehrkräfteüberschuss, Sparmaßnahme), dann haben (so gut wie alle Bundesländer) verpennt, sich rechtzeitig um ausreichend Nachwuchs zu kümmern und nun wird wieder mit Verbeamtung gelockt. Übrigens gibt es auch Lehrkräfte, die sich ganz bewusst dagegen entscheiden, sich nicht zu verbeamten (kenne nur persönlich Beispiele, keine Ahnung, ob das ein relevanter Teil ist, da gibt es keine Statistiken zu).

  • Da ich in MV im Bereich Lehrerbildung arbeite, kann ich die oben genannte Zahl nicht stehen lassen, es gibt mehr als 7 verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer ;-).

    Ok, die Zahl kam von Unterlagen der KMK. Hielt ich für vertrauenswürdig. Aber danke für den Hinweis. :) P.S.: Wenn du an der Quelle bist, wie ist denn die Entwicklung oder aktuelle Zahl? Gern auch per PN, da es hier nicht wirklich passt. Interessiert mich eher persönlich...

  • MetalPirate

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • Um da Mal weitere Aspekte einzubringen:

    Für eine Verbeamtung muss man körperlich gesund sein. Ich selbst leide an einem Herzfehler. Das hat eine Verbeamtung von Anfang an ausgeschlossen. (Einer der Gründe warum ich mich gegen das Lehrer dasein entschieden habe). Der nächste Punkt ist, dass das Bundesland Hessen nicht verbeamtete Lehrer nur befristet bis zu den Sommerferien anstellt und diese über die Sommerferien entlässt um Geld zu sparen - nicht immer, aber sehr häufig. In den Sommerferien gibts dann also ALG 1, da hab ich absolut kein Bock drauf. Ein weiterer Punkt ist die Gehaltsstufe. Als nicht verbeamteter Lehrer ist man im TVH oder TVL (Tarifvertrag Hessen bzw. Land) und bekommt die Stufe e10 oder e11. Das sind je nach Erfahrungsstufe so um die 2000 netto - pi Mal Daumen.


    Verbeamtung ist mittlerweile in ganz Deutschland alles andere als Standard und wird teilweise auch arg kritisch gesehen. Ich gehöre zu den Menschen die gegen eine Verbeamtung von Lehrern sind. Ich erlebe es zu oft, dass mit der erfolgten Verbeamtung eine "jetzt ist mir alles egal, jetzt kann mir keiner was" Einstellung einhergeht. Fasst das bitte nicht verallgemeinernd auf, nicht bei allen ist das so, aber für meinen Geschmack einfach zu oft.

    Nebenbei finde ich die Verbeamtung gegenüber anderen deutlich pädagogischeren Berufen nicht fair. Die Arbeit der Erzieher dehnt sich immer weiter bis ans Ende der Grundschule aus mit Ganztagsklassen, begleitenden Förderangeboten und und und... beginnend in der Krippe. Da denke keiner dass deren Arbeit so wichtig ist, dass sie mehr Geld oder eine Verbeamtung erhalten müssten.


    Eine Verbeamtung nimmt einem aber ja auch viele Rechte: Freie Wahl der Schule? Nope, nicht mehr. Wer einmal an einer Schule gearbeitet, die einen kaputt macht, weiss, was das bedeuten kann. Oder noch krasser: Umziehen in ein anderes Bundesland z.B. der Liebe wegen? Viel Erfolg, Beamtentausch zwischen Bundesländern ist nicht grade einfach...

  • Beamtentausch... ist das ne Serie auf RTL2 ? :D

    Das mit den 11 Monatsverträgen gehört allerdings bestraft. Nehme man an, dass man dann doch nicht nochmal übernommen wird... Kein Anspruch auf ALG da man die 12 Monate nicht voll bekommen hat.

  • Kein Anspruch auf ALG da man die 12 Monate nicht voll bekommen hat.

    Anspruch auf ALG 1 ist da, weil du innerhalb von 2 Jahren X Monate gearbeitet hast und ja immer nur für 6 Wochen ALG 1 beziehst. "Übernommen" wirst du schon, du kriegst deine Stelle nach den Sommerferien wieder. Oft wird die Stelle etwas umgeschrieben in der offiziellen Ausschreibung um rechtlich begründen zu können, das sei ne "neue Stelle" - alles schon erlebt.

    Beamtentausch

    Möchte ein Beamter in ein anderes Bundesland wechseln, so braucht er quasi einen Tauschpartner der den gleichen Wechsel in die andere Richtung macht zumindest bei Lehrern. Die jeweiligen Dienstherren müssen natürlich zustimmen und da kann es viele Gründe geben, warum sie ablehnen auch das hab ich schon im direkten Umfeld erlebt. (Ich hab fast nur Lehrer um mich herum, schreckliche Plage :P )

  • Verbeamtung ist mittlerweile in ganz Deutschland alles andere als Standard und wird teilweise auch arg kritisch gesehen. Ich gehöre zu den Menschen die gegen eine Verbeamtung von Lehrern sind. Ich erlebe es zu oft, dass mit der erfolgten Verbeamtung eine "jetzt ist mir alles egal, jetzt kann mir keiner was" Einstellung einhergeht. Fasst das bitte nicht verallgemeinernd auf, nicht bei allen ist das so, aber für meinen Geschmack einfach zu oft.

    Wenn man die Verbeamtung abschafft müssen andere Anreize geschaffen werden, um sicher zu stellen warum überhaupt Menschen den Lehrerberuf aufgreifen wollen/ sollen. In den meisten Schulformen herrscht doch großer Lehrermangel. Warum dann überhaupt eines der stärksten Anreizmittel abschaffen? Ich habe oft den Eindruck, dass hier unterschwellig eine Neiddebatte mitschwingt/ geführt wird. Außerdem kommen viele Länder überhaupt auf den Trichter die Verbeamtung wieder einzuführen. Zum einen ist das Bilanztechnisch für die Länder erheblich günstiger Beamte einzustellen. Dagegen muss man erst mal argumentieren. Klar am Ende "der Karriere" ist man für den Staat/Land wieder teurer, aber solange wir nicht über Quartale, Legislaturperioden schauen, wird sich daran nichts ändern .

    Ich denke vielmehr, man müsste den Lehrer eigentlich noch mehr Geld geben, um die wirklich Guten zu bekommen. Zum Einen sind die Lehrer für die Zukunft des Landes mitentscheiden. Sehr schönes Beispiel ist die IT-Branche. Ich finde Programmierkenntnisse sind für eine sogenannte Wissensgesellschaft unerlässlich. Bekomme ich für 50.000 € Netto-Jahresgehalt die wirklich Top-Informatiker? Die lachen bei solchen Gehältern. Jetzt sollen die vorhandenen Lehrer mit ihren kümmerlichen IT-Kenntnissen den Schülern Programmieren beibringen? An meiner Schule hatten wir einen Informatik-Studenten als verantwortlichen IT-Chef. Eigentlich ein Unding.

    Grundsätzlich sind die Schüler in der IT mehr auf Zack als die Lehrer. Was die manchmal abliefern, da kann man nur mit den Ohren schlackern.


    Nebenbei finde ich die Verbeamtung gegenüber anderen deutlich pädagogischeren Berufen nicht fair. Die Arbeit der Erzieher dehnt sich immer weiter bis ans Ende der Grundschule aus mit Ganztagsklassen, begleitenden Förderangeboten und und und... beginnend in der Krippe. Da denke keiner dass deren Arbeit so wichtig ist, dass sie mehr Geld oder eine Verbeamtung erhalten müssten.

    Seltsame Schlussfolgerung. Weil die Einen zu wenig bekommen, müssen die Anderen auch weniger bekommen? Warum nicht mal umgekehrt? Oder doch eher eine Neid-Debatte? Warum werden überhaupt Erzieher und Lehrer miteinander verglichen? Sie machen doch unterschiedliche Arbeiten. Warum werden nicht Lehrer mit Professoren verglichen? Habe ich jedenfalls in einer Diskussion noch nie gehört, dass die Lehrer das gleiche Gehalt wie Professoren bekommen sollen. Fände ich nicht schlecht ;)




    Möchte ein Beamter in ein anderes Bundesland wechseln, so braucht er quasi einen Tauschpartner der den gleichen Wechsel in die andere Richtung macht zumindest bei Lehrern. Die jeweiligen Dienstherren müssen natürlich zustimmen und da kann es viele Gründe geben,


    Inzwischen ist es schon etwas anders. Man braucht nicht mehr zwangsläufig einen Tauschpartner. Die meisten Stellen werden über die "Landesliste" vergeben. Außerdem schreiben die meisten Schulen direkt aus.

    Auch ein Direktor kann nicht mehr ewig blockieren. Ehrlich gesagt, kann er das auch gar nicht, sondern die Bezirksregierung erteilt oder Verweigert diese. Da nehmen sich die Direktoren oft eine Freiheit raus, die sie gar nicht haben und viele trauen sich dann nicht oder wissen es nicht besser. Es gibt aber ein nettes Büchlein, was einen aufklärt und jeder Lehrer sollte mal reingeschaut haben.

    Nach spätestens 5 Jahren wird (zumindest in NRW) in der Regel die Freigabe erteilt. Dennoch in diesem Falle immer den Kontakt suchen, Personalrat z.B.

  • Wenn man die Verbeamtung abschafft müssen andere Anreize geschaffen werden, um sicher zu stellen warum überhaupt Menschen den Lehrerberuf aufgreifen wollen/ sollen. In den meisten Schulformen herrscht doch großer Lehrermangel. Warum dann überhaupt eines der stärksten Anreizmittel abschaffen? Ich habe oft den Eindruck, dass hier unterschwellig eine Neiddebatte mitschwingt/ geführt wird. Außerdem kommen viele Länder überhaupt auf den Trichter die Verbeamtung wieder einzuführen. Zum einen ist das Bilanztechnisch für die Länder erheblich günstiger Beamte einzustellen. Dagegen muss man erst mal argumentieren. Klar am Ende "der Karriere" ist man für den Staat/Land wieder teurer, aber solange wir nicht über Quartale, Legislaturperioden schauen, wird sich daran nichts ändern .

    Ich denke vielmehr, man müsste den Lehrer eigentlich noch mehr Geld geben, um die wirklich Guten zu bekommen. Zum Einen sind die Lehrer für die Zukunft des Landes mitentscheiden. Sehr schönes Beispiel ist die IT-Branche. Ich finde Programmierkenntnisse sind für eine sogenannte Wissensgesellschaft unerlässlich. Bekomme ich für 50.000 € Netto-Jahresgehalt die wirklich Top-Informatiker? Die lachen bei solchen Gehältern. Jetzt sollen die vorhandenen Lehrer mit ihren kümmerlichen IT-Kenntnissen den Schülern Programmieren beibringen? An meiner Schule hatten wir einen Informatik-Studenten als verantwortlichen IT-Chef. Eigentlich ein Unding.

    Sehe ich ebenso. Wobei Geld alleie die Probleme nicht löst, man muss auch ein anderes Umfeld in der Schule schaffen. Mehr Erziehung, weniger Freiheit. Was da abläuft, ist teilweise schon krass. Ich bin froh, nach zweijährigem Test wieder zurück in der gemütlichen IT zu sein... Ja, die Ferien hätte ich gerne, alles andere lieber nicht...

  • Ich denke vielmehr, man müsste den Lehrer eigentlich noch mehr Geld geben, um die wirklich Guten zu bekommen. Zum Einen sind die Lehrer für die Zukunft des Landes mitentscheiden. Sehr schönes Beispiel ist die IT-Branche. Ich finde Programmierkenntnisse sind für eine sogenannte Wissensgesellschaft unerlässlich. Bekomme ich für 50.000 € Netto-Jahresgehalt die wirklich Top-Informatiker? Die lachen bei solchen Gehältern. Jetzt sollen die vorhandenen Lehrer mit ihren kümmerlichen IT-Kenntnissen den Schülern Programmieren beibringen? An meiner Schule hatten wir einen Informatik-Studenten als verantwortlichen IT-Chef. Eigentlich ein Unding.

    Ich bin da sogar bei dir. Das gilt aber eben nicht nur für Lehrer, sondern für so gut wie alle pädagogischen Berufe. Leider ist die Realität die ich erlebe aber auch, dass Lehrer oft etwas von ihren Fächern verstehen, aber umso weniger von Pädagogik, Lernverhalten und Psychologie. Die Basis wird zum Beispiel im Kindergarten gelegt. Basiskompetenzen wie Raumorientierung, Wortschatz, Regel & Rollenverständnis. Wenn das nicht klappt, doktort die Grundschule meistens nur dran rum und "das Problem" wird dann weiter gereicht an die weiterführenden Schulen.


    Wir haben bei den Erziehern sowie bei den Grundschullehrern (Sicht Hessen) einen eklatanten Mangel. Beides wird mit Quereinsteigern aufgefüllt, was teilweise fatal ist. Beides ist deutlich schlechter bezahlt als der Sek1/2 Lehrer. Aber diese Debatte kann man ewig weiter aufdröseln, ich kenn da auch keine Lösung. Ich bin nämlich durchaus der Meinung, dass ein Grundschullehrer vom Arbeitsvolumen her, weniger zu tun hat als ein Sek1/2 Lehrer und ein Erzieher muss so oder so seine 39 Stunden Woche im Betrieb leisten. Da ist nix mit frei verfügbare Vorbereitungszeit und Ferienzeiten...

    Ich finde aber es muss deutlich andere Anreize als eine Verbeamtung geben. Eine Verbeamtung macht die Lehrkräfte zu immun gegen Kritik an ihrer Arbeit. Wenn ich sehe, dass hier in der Gegend katastrophale Schulleiter quasi rausgeklagt wurden nur damit sie dann eben an eine andere Schule hier in der Gegend versetzt werden, weil anders kann man mit Ihnen als Beamte wohl nicht verfahren (kenne keine Details), dann bleibt einem schon die Kinnlade offen stehen.

    Nach spätestens 5 Jahren wird (zumindest in NRW) in der Regel die Freigabe erteilt.

    5 Jahre! 5 Jahre in denen jemand anderes darüber bestimmt, wie du dein Leben gestaltest. Ich weiß um die Vorteile eines Beamten, mir wäre es das nicht wert.

    Warum werden nicht Lehrer mit Professoren verglichen?

    Weil wir in Deutschland nach Abschlüssen bezahlen und die wenigsten Lehrer meines Wissens nach habilitiert haben. Die wenigsten Lehrer haben einen Doktortitel (irgendwie sind es meist die Mathematiker die den haben :P)

    Wenn man die Verbeamtung abschafft müssen andere Anreize geschaffen werden

    Andere Anreize währen zum Beispiel bessere Arbeitsbedingungen. Kleinere Klassen. Weniger Druck. Weniger starres Schulsystem. Ach ich könnt ewig weiter machen, aber ich gebe auch zu, ich hege große Antipathien gegen das deutsche Schulsystem.

  • ... ich hege große Antipathien gegen das deutsche Schulsystem.

    Welches? :D Wenn es wenigstens ein System gäbe :D

    Und ich hoffe, dass Lehrer mehr verdienen als neu eingestellte Professoren an der Uni :D Kein Wunder wenn der Nachwuchs ausbleibt, wenn die freie Wirtschaft dein Gehalt bei gleicher Arbeit verdreifacht :D

    Ich würde direkt ne Beamtenstelle nehmen. Ohne Flachs... Aber ich kann echt nicht bei BND oder diesem BSI Heini arbeiten :D
    Eine Beamtenstelle garantiert wenigstens dass meine Arbeit irgendeinen Sinn ergibt. In der freien Wirtschaft wird nur heiße Luft produziert .... bla bla ohne Mehrwert, der sich super verkauft. Weshalb ich auch meine Arbeitstelle wechseln werde, um wieder was sinnvollen in der IT zu machen. Neues Unternehmen, jeder bekommt Tariflohn, und transparente Lohnmodelle. Und die Chance wieder auszubilden. Das ist nämlich, um wieder den Bogen zum Thema zu bringen, was den Unterschied macht. Jungen Leuten helfen, sich selbst zu finden und einen guten Start zu haben.

  • Na ja, seht's eventuell mal so: Es könnte noch viel, viel schlimmer sein.


    Vielleicht kommt irgendein Schlaumeier in einem Ministerium ja mal auf die Idee, dass man Lehrerengagement ebenso gut öffentlich ausschreiben könnte? Der hochqualifizierte Lehrer wird einfach zum Freiberufler mit Werkvertrag, dann kriegt immer nur der billigste und/oder leidensfähigste Anbieter den Job, Arbeitnehmerschutz komplett ausgehebelt, Planungssicherheit = Null, aber Kostensenkung für die Schulen vermutlich mindestens um die 50 %.


    Oder die Lehrer werden von Consultingfirmen eingestellt? Diese Firmen kriegen dann ebenfalls über öffentliche Ausschreibungen Mandate für Schulen, und der Lehrer wird dann quasi wie ein Leiharbeiter bundesweit überall eingesetzt, wo gerade Mangel herrscht.


    Klingt auch nicht schlecht, oder? So läuft's nämlich bei uns. Wer tut so etwas? Das Land Baden-Württemberg. :cursing: Ich kann hier wirklich nicht ins Detail gehen, weil meine Tätigkeit so exotisch ist, dass ich sonst ebenso gut gleich meinen vollen Lebenslauf posten könnte, aber das, womit ich mein Geld verdiene, ist eine Arbeit, von der man bis in die 90er ebenfalls noch meinte, sie sei so verantwortungsvoll, dass man sie nur Beamten anvertrauen sollte.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Und ich hoffe, dass Lehrer mehr verdienen als neu eingestellte Professoren an der Uni

    Kannst Du doch alles googeln. Die Besoldungstabellen sind für jeden frei zugänglich. Lehrer (außer Grundschullehrer) bekommen am Anfang die Besoldungsgruppe A13. Bei Professoren kenne ich mich nicht aus, aber die dürften mit W2 anfangen, was deutlich über A13 liegt. Wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten verdienen natürlich deutlich weniger.

    Viele Beamte produzieren vor allem unglaubliche Mengen Papier, die nie wieder jemand liest.

    Viele würde ich hier rausnehmen. Zumal das Papier schon gelesen wird: Von den Vorgesetzten. Das Problem ist eher, dass da oftmals gute Dinge drinstehen, die aber dann von den Vorgesetzten aus verschiedensten Gründen in der Schublade belassen werden. Und wenn dann mal was zur Umsetzung kommt, ist halt auch mal eine Kassenbonpflicht darunter......

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Also ich bin Lehrerin in Sachsen, hier wird erst seit Anfang letzten Jahres verbeamtet. Und auch nur die unter 42.

    Warum? Weil Sachsen die Ideen ausgehen wie sie mit dem Lehrermangel umgehen sollen :rolleyes:

    Jahrelange fehlplanung kriegt man aber auch durch so eine Maßnahme nicht gelöst. Mir hat die Verbeamtung bisher eher geschadet als genützt da ich in Elternzeit bin :floet:

    Zumindest werden hier jetzt die Grundschullehrer genauso bezahlt wie die Oberschullehrer. Irgendjemand schrieb weiter oben die hätten weniger zu tun, also wenn ich mir die wirbeligen Zwerge so anschaue bin ich froh das ich in der Oberschule bin...

    Was überhaupt nicht geht, in Sachsen sind die meisten Kindergärten in freier Trägerschaft, die Löhne zum Teil nur knapp über Mindestlohn. Dementsprechend groß ist der Mangel an Erziehern. Und Wehe es ist noch eine krank, dann kommt ein Erzieher auf über 20 Kinder.

    Ähnlich voll sind die Klassen in den Schulen...

    Und dann wundern wir uns über die heutige Jugend

    Statt mehr Geld für einen kleinen Teil der Lehrer, bessere Arbeitsbedingungen für alle.


  • Und ich hoffe, dass Lehrer mehr verdienen als neu eingestellte Professoren an der Uni :D Kein Wunder wenn der Nachwuchs ausbleibt, wenn die freie Wirtschaft dein Gehalt bei gleicher Arbeit verdreifacht :D

    Warum sollte sich denn deiner Meinung nach die längere Studienzeit eines Professors am Ende nicht auszahlen? Oder habe ich was falsch verstanden?:/

  • Stimmt...von anderen Beamten..

    Ich sehe schon, dass Du mit dem Beamtentum nicht so wirklich etwas anfangen kannst ;)


    Ich sehe nur absolute Parallelen zur freien Wirtschaft. Da sagt ja dann auch mal gerne das Marketing einem Techniker wie er ein Problem lösen soll.....

    Ach ja? Definier mir "normal"!


  • Und ich hoffe, dass Lehrer mehr verdienen als neu eingestellte Professoren an der Uni :D Kein Wunder wenn der Nachwuchs ausbleibt, wenn die freie Wirtschaft dein Gehalt bei gleicher Arbeit verdreifacht :D

    Warum sollte sich denn deiner Meinung nach die längere Studienzeit eines Professors am Ende nicht auszahlen? Oder habe ich was falsch verstanden?:/

    Er meint, dass der Prof. an der Uni ja im Endeffekt auch nur ein Lehrer ist. Warum er dann dort jedoch viel mehr verdient leuchtet nicht ein. Denn einfach nur Studienzeit zu vergüten macht ja niemand. Dann würde ich mit 4 Semestern abgebrochenen Studium auch mehr verdienen als jetzt xD

  • Ich sehe schon, dass Du mit dem Beamtentum nicht so wirklich etwas anfangen kannst

    Das mag so klingen, stimmt aber nicht. Ich war selbst 13 Jahre lang im gleichen Status (allerdings mit grüner Uniform). Heute sitze ich auf der anderen Seite und bin unter anderem Geschäftspartner von öffentlichen Auftraggebern. Ich erkenne an, dass akribische Dokumentation durchaus nützlich ist, um auch viele Jahre später noch Nachweise führen zu können. Dennoch wirkt es erstmal sehr belastend und manchmal erweckt es den Eindruck als macht man Dokumentation nur um der Dokumentation willen, damit ein vorgeschriebener Prozess erfüllt wird. Der Beamte auf der Gegenseite kann mir dann sogar punktgenau erklären, warum dieser Prozess sinnvoll ist, lächelt und schreibt weiter Akten voll (bzw. fordert diese von mir ein).

  • Er meint, dass der Prof. an der Uni ja im Endeffekt auch nur ein Lehrer ist. Warum er dann dort jedoch viel mehr verdient leuchtet nicht ein. Denn einfach nur Studienzeit zu vergüten macht ja niemand. Dann würde ich mit 4 Semestern abgebrochenen Studium auch mehr verdienen als jetzt xD

    Ist ja schon ein Unterschied, ob man ein abgebrochenes oder ein erfolgreich abgeschlossenes Studium vergütet.


    Ich würde schätzen, dass ein Oberstufen-Lehrer im Schnitt in 4-5 Jahren fertig mit der Ausbildung ist, ein Professor braucht das Master-Studium, die Promotion und die Habilitation. Das sind 10+ Jahre, in denen man quasi nichts verdient und kaum Geld beiseite legen kann. Das man da, nach erfolgreichem Abschluss, versteht sich, mit Anfang 40 mit relativ hohem Einstiegsgehalt loslegt, ist wohl mehr als fair.

  • Warum sollte sich denn deiner Meinung nach die längere Studienzeit eines Professors am Ende nicht auszahlen? Oder habe ich was falsch verstanden?:/

    Er meint, dass der Prof. an der Uni ja im Endeffekt auch nur ein Lehrer ist. Warum er dann dort jedoch viel mehr verdient leuchtet nicht ein. Denn einfach nur Studienzeit zu vergüten macht ja niemand. Dann würde ich mit 4 Semestern abgebrochenen Studium auch mehr verdienen als jetzt xD

    Ein Professor studiert doch auch nicht länger, wäre schlimm wenn ausgerechnet er für sein Studium länger braucht:lol2:

    In der Zeit wo man promoviert und habilitiert ist man an der Uni als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt (Verdienst etwa wie Lehrer ohne Verbeamtung) oder man macht es extern und arbeitet in einer Firma. Aber die Leute verdienen in der Zeit auch schon Geld.

    Die Frage die sich stellt ist doch ob die Relationen noch gerechtfertigt sind. Eben zum Beispiel auch der Erzieher und Lehrer. Ein Erzieher braucht hier in Sachsen 5 Jahre, ein Lehrer muss erstmal 2 Jahre länger zur Schule (Abi) und dann mit Referendariat braucht er nochmal 6-7 Jahre. Also 4 jahre längere Ausbildungszeit. Rechtfertigt das einen Gehaltsunterschied von mehr als dem Doppelten:tap1:

    Einmal editiert, zuletzt von Manjh ()

  • Ich war selbst 13 Jahre lang im gleichen Status (allerdings mit grüner Uniform). Heute sitze ich auf der anderen Seite

    Du bist jetzt Verbrecher ? :lachwein: SCNR

    "Unerwartete Züge sind schwer zu kontern"

    aus dem Film "Karate Tiger"

  • Ich würde direkt ne Beamtenstelle nehmen. Ohne Flachs... Aber ich kann echt nicht bei BND oder diesem BSI Heini arbeiten :D
    Eine Beamtenstelle garantiert wenigstens dass meine Arbeit irgendeinen Sinn ergibt. In der freien Wirtschaft wird nur heiße Luft produziert .... bla bla ohne Mehrwert, der sich super verkauft. Weshalb ich auch meine Arbeitstelle wechseln werde, um wieder was sinnvollen in der IT zu machen. Neues Unternehmen, jeder bekommt Tariflohn, und transparente Lohnmodelle. Und die Chance wieder auszubilden. Das ist nämlich, um wieder den Bogen zum Thema zu bringen, was den Unterschied macht. Jungen Leuten helfen, sich selbst zu finden und einen guten Start zu haben.

    Eine Beamtenstelle garantiert, dass Deine Arbeit Sinn ergibt??

    Ausbilden als Sinn einer Firma?


    Also ich bin Lehrerin in Sachsen, hier wird erst seit Anfang letzten Jahres verbeamtet. Und auch nur die unter 42.

    Warum? Weil Sachsen die Ideen ausgehen wie sie mit dem Lehrermangel umgehen sollen :rolleyes:

    Jahrelange fehlplanung kriegt man aber auch durch so eine Maßnahme nicht gelöst. Mir hat die Verbeamtung bisher eher geschadet als genützt da ich in Elternzeit bin

    Wo genau schadet die Verbeamtung bei Elternzeit? Gerade da ist Lehrer ein Super-Job, weil man in beliebiger Teilzeit zurückkehren kann. Zumindest in BW. Verbeamten über 42 fände ich auch nicht gut, da würde ja jeder noch kurz vor Ende versuchen reinzukommen. Und vorher gab es keine verbeamteten Lehrer in Sachsen??

  • Also ich möchte jetzt auch ein paar Gedanken zu dieser Geschichte äußern. Ich bin eher gegen die Verbeamtung von Lehrern und meine, dass das Beamtentum grundsätzlich reformiert gehört. Außerdem bin ich natürlich für faire und durchaus wettbewerbsfähige Bezahlung durch den Staat. (Ist ja auch nicht immer der Fall...) Ich finde keinesfalls das es sich bei Lehrern um faule und überbezahlte Säcke handelt...

    Jetzt zu den Hintergründen:

    • Hoheitliche Tätigkeiten sind ziemlich breit gefächert und die Einteilung in Beamten und Angestellte erscheint mir willkürlich. Bahn und Post/Telekommunikation sind privatrechtlich organisiert. Krankenhäuser ebenso. Und Sicherheit am Flughafen teilweise. Ich finde dass diese Tätigkeiten genauso schützenswert sind wie pädagogische Berufe. Streiks sind in all diesen Bereichen kritisch aber nicht umbedingt fatal. (Notbesetzung)
    • Gehalt wird im Beamtentum häufig stärker nach Ausbildungsdauer als nach Verantwortung gestaffelt. Ich behaupte: Ein Polizist verdient sein Geld wesentlich härter als ein Lehrer. (Höhere Polizisten leiten in der Regel große Dienststellen und Einsätze. Ebenfalls für A13)
    • Bei Lehrern und Verwaltungsbeamten stimmt das Bezahlungsgefälle zu den nicht verbeamteten Kollegen nicht. (Warum wollen Lehrer denn meistens so dringend verbeamtet werden?) Vor ein paar Jahren hab ich für Bayern mal ausgerechnet, dass der Mehrwert bei Pension und Sozialversicherung bei A13 durchaus 400 bis 500 Euro netto monatlich ausmacht, wenn man die Lücke zusätzlich privat absichern will (am Beispiel von Allianztarifen.
    • Bilanziell lügt sich der Staat dabei selber an, wenn er knapp die Hälfte der Arbeitskosten einfach weglässt. Die Pension und Heilbehandlung muss er ja trotzdem zahlen.
    • Aus Sicht der deutschen Sozialversicherung halte ich es für bedenklich, wenn die Kette der Entscheidungsträger (vom Verwaltungsbeamten bis zum Staatssekräter) von dieser nicht betroffen sind und selbst ein teilweise doppelt so hohes Absicherungsniveau (Dienstunfähigkeit ...) haben.
  • in Professor studiert doch auch nicht länger, wäre schlimm wenn ausgerechnet er für sein Studium länger braucht:lol2:

    In der Zeit wo man promoviert und habilitiert ist man an der Uni als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt (Verdienst etwa wie Lehrer ohne Verbeamtung) oder man macht es extern und arbeitet in einer Firma. Aber die Leute verdienen in der Zeit auch schon Geld.

    War ja nicht nur auf das Studium bezogen, sondern auch auf die Zeit der Promotion, etc.

    Man ist übrigens erstmal zu gar nix angestellt, inzwischen gibt es in vielen Studiengängen gar keine Stellen an der Uni mehr, weil auch hier gespart wird. Bleibt übrig: Stipendium (mit Glück) oder Teilzeit/ Vollzeit extern arbeiten, was die Promotionszeit zum Negativen beeinträchtigt. Aus geplanten 4 werden dann schnell 5-6 Jahre. 5-6 Jahre in Teilzeit oder mit geringerem Lohn (40 Stunden-Woche und Promotion schaffen wohl die wenigsten) und von dem Geld dann noch Forschungsreisen, Ausgaben, etc. bezahlen... Da gibt es wohl leichtere Wege.


    Aber gut, führt zu weit vom Thema. Professoren und Lehrer sind wahrscheinlich für einen Vergleich eher weniger geeignet...


    BTT :)

    Einmal editiert, zuletzt von Fyannon ()

  • Ist ja schon ein Unterschied, ob man ein abgebrochenes oder ein erfolgreich abgeschlossenes Studium vergütet.


    Ich würde schätzen, dass ein Oberstufen-Lehrer im Schnitt in 4-5 Jahren fertig mit der Ausbildung ist, ein Professor braucht das Master-Studium, die Promotion und die Habilitation. Das sind 10+ Jahre, in denen man quasi nichts verdient und kaum Geld beiseite legen kann. Das man da, nach erfolgreichem Abschluss, versteht sich, mit Anfang 40 mit relativ hohem Einstiegsgehalt loslegt, ist wohl mehr als fair.


    Ein Oberstufen-Lehrer (Lehramt Gymnasium) muss ein Bachelor + Master + Referendariat vorweisen.
    Regelstudienzeit Bachelor = 3 Jahre,
    Master = 2 Jahre,
    Ref = 1 Jahr.

    In der heutigen Zeit entspricht Regelstudienzeit in keiner Weise dem Wortstamm. Rechne da lieber min. ein Jahr zusätzlich drauf. Wären in Summe also 7+ Jahr. Angestellt werden diese Lehrer (in NRW) mit TV-L E13.

    Für den Professor ist erstmal der Doktortitel nötig. Dafür arbeitet man in der Regal als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (TVöD/TV-L E13), also ähnliche Vergütung. Zu beachten sind jedoch %-Stellen. Oftmals sind dies nur 50%, 75% Stellen, sodass nur diese Arbeit vergütet wird und die "freie Zeit" soll für die DoktorArbeit genutzt werden. Es gibt aber auch 100% Stellen. Der Doktortitel ist eher Eigeninitiative, min. 3-4 Jahre Dauer. Erst dann wird eine Habilitation angestrebt. Also der zeitliche Aufwand ist schon deutlich höher als bei einem Lehramt.

    Einmal editiert, zuletzt von psych ()

  • Was das Thema Lehrer und Professoren betrifft:


    So ein Professor ist ja nicht nur ein Lehrer; er ist auch ein seit der Promotion lange bekannter und etablierter Forscher. Das ist schon ein Unterschied. Unter anderem darum sitzt so ein Professor "uns" gegenüber natürlich an einem viel längeren Hebel als so ein armseliger Lehrer. So ein Spitzenforscher wird eben überall mit Handkuss genommen (also natürlich nur, sofern der Forschungsbereich nützlich ist für die technologische oder wirtschaftliche Entwicklung des Landes oder Unternehmens).

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Was das Thema Lehrer und Professoren betrifft:


    So ein Professor ist ja nicht nur ein Lehrer; er ist auch ein seit der Promotion lange bekannter und etablierter Forscher. Das ist schon ein Unterschied. Unter anderem darum sitzt so ein Professor "uns" gegenüber natürlich an einem viel längeren Hebel als so ein armseliger Lehrer. So ein Spitzenforscher wird eben überall mit Handkuss genommen (also natürlich nur, sofern der Forschungsbereich nützlich ist für die technologische oder wirtschaftliche Entwicklung des Landes oder Unternehmens).

    Richtig. Ein Professor macht nicht nur Lehre. Er muss auch seine Forschung vorantreiben.
    Andererseits haben Profs auch nicht 6 Schulstunden pro Tag und das 5 Tage die Woche.


    Es gibt durchaus motivierte und weniger motivierter Professoren :p

    Einmal editiert, zuletzt von psych ()

  • Es gibt durchaus motivierte und weniger motivierter Professoren :p

    Professoren haben ja auch keine pädagogische Grundausbildung und viele sind mit dem Lehrbetrieb neben der Forschung an der Uni einfach überfordert.


    Und an durchweg motivierte Lehrer kann ich mich in der Schulzeit auch nicht erinnern. 8o

  • Wo genau schadet die Verbeamtung bei Elternzeit? Gerade da ist Lehrer ein Super-Job, weil man in beliebiger Teilzeit zurückkehren kann. Zumindest in BW. Verbeamten über 42 fände ich auch nicht gut, da würde ja jeder noch kurz vor Ende versuchen reinzukommen. Und vorher gab es keine verbeamteten Lehrer in Sachsen??

    Ich darf jetzt vom Elterngeld auch noch die Krankenkasse selber zahlen, das Elterngeld wird aber aus der Zeit vor der Verbeamtung berechnet ;)

    Ist aber bei mir jetzt definitiv ein unglücklicher Sonderfall.

    Es waren in Sachsen vorher nur die Schulleiter verbeamtet.

    Und jetzt werden eben nur die unter 42 verbeamtet, das betrifft an meiner Schule etwa ein Viertel...Zwei-Klassen-Gesellschaft im Lehrerzimmer. Es gibt definitiv Arbeitsklima-freundlichere Maßnahmen.

  • Vor allem in den ostdeutschen Ländern gab es Ende der 90er/Anfang 2000er einen großen Überschuss an Lehrkräften auf Grund des Geburtenrückgangs in der Nachwendezeit. Die Ausbildungskapazitäten wurden massiv runtergefahren und Lehrkräfte teilweise in Teilzeit geschickt. Der Beamtenstatus wurde abgeschafft um Geld zu sparen, da der Bedarf an Lehrkräften nicht groß war. Dann wurde es verpasst, gegenzusteuern (übrigens auch in westlichen Bundesländern, die den Überschuss früher hatten und teilweise längere Zeit die Strategie fuhren statt Kapazitäten hochzufahren, diese aus den Nachbarländern abzuwerben). Nun gehen viel alte Lehrkräfte auf einmal in den Ruhestand und kurzfristig kann nur mit Seiteneinsteigern reagiert werden, was jedes Bundesland anders händelt, häufig mit erschreckender Qualität und Umfang bzgl. der Qualifizierung. Der Beamtenstatus wurde wieder eingeführt, um den Beruf attraktiver zu machen. In MV werden bspw. auch die Grundschullehrkräfte auf E13 hochgestuft (über kurz oder lang folgt bestimmt auch die Anpassung der Studienanzeit an die anderen Lehrämter).


    Schön wäre es, wenn auch andere Arbeitsbedingungen angepasst werden. Stundenzahl, bspw. auch differenziert, ob jemand Sport oder Deutsch macht – nur in wenigen Bundesländern gibt es das). Hier in MV sind es 27h für ne Vollzeitstelle. Da bleibt pro Unterrichtsstunde nichtmal 1h für Vor- und Nachbereitung, wenn man von 40h ausgeht und dann kommen ja noch Prüfungen und und und dazu.


    Das gleiche Spiel bei den Erzieherinnen und Erziehern. 17 Kinder auf einen Erzieher, wie soll man da bitte pädagogisch arbeiten? Anschließen an Alex SpieLama , wenn man bedenkt, wie weitreichend das ist, was in den ersten 6 Lebensjahren passiert, ist es eigentlich ein Unding, dass die Leute so besch. arbeiten müssen und bezahlt werden. Wenn ich sehe und höre, wie in den KiTas tlw. gearbeitet wird (tlw. auch durch die besch. Arbeitsbedingungen geschuldet)*, dann würde ich mir wünschen, dass vor der Tätigkeit auch ein Studium stehen würde.


    Ich bin vom Thema abgekommen, aber jetzt habe ich schon soviel geschrieben.


    */edit keine Verallgemeinerung ich bin z.B. sehr zufrieden damit, was in unserer KiTa mit den gegebenen Umständen gemacht wird, weiß aber auch aus anderen KiTas von viel Mist

    Einmal editiert, zuletzt von F@ke ()

  • War ja nicht nur auf das Studium bezogen, sondern auch auf die Zeit der Promotion, etc.

    Man ist übrigens erstmal zu gar nix angestellt, inzwischen gibt es in vielen Studiengängen gar keine Stellen an der Uni mehr, weil auch hier gespart wird. Bleibt übrig: Stipendium (mit Glück) oder Teilzeit/ Vollzeit extern arbeiten, was die Promotionszeit zum Negativen beeinträchtigt. Aus geplanten 4 werden dann schnell 5-6 Jahre. 5-6 Jahre in Teilzeit oder mit geringerem Lohn (40 Stunden-Woche und Promotion schaffen wohl die wenigsten) und von dem Geld dann noch Forschungsreisen, Ausgaben, etc. bezahlen... Da gibt es wohl leichtere Wege.

    Da hast du natürlich vollkommen recht, in der Zeit wo ich an der Uni war, hatten wir gerade die glückliche Lage das viele Doktoranden und Post-Docs eine volle Stelle hatten. Zumindest im Ingenieurwesen, in den Naturwissenschaften sah das auch anders aus.

  • dann würde ich mir wünschen, dass vor der Tätigkeit auch ein Studium stehen würde.

    Die Ausbildung - zumindest in Hessen - steht auf einer Stufe mit einem Bachelorabschluss. Ich halte die Ausbildung aber in vielen Fällen für total an der Sache vorbei, aber das ist natürlich wieder ein anderes Thema.