Lewis & Clark (Hunter & Cron Edition)

  • Hunter & Cron wollen dieses Jahr wieder ein altes Spiel auf Deutsch herausbringen, das out of print ist: Lewis & Clark. :)



    Bei Erfolg kommen auch mindestens zwei Promo-Karten dazu heraus, je nach Anzahl der Teilnehmer auch mehr.


    Da es eine Mindestzahl an Bestellern braucht und auch neue Promos kommen, passt es für mich sehr gut ins Crowdfunding-Forum. :)


    Hier lässt sich das bestellen/founden, für 55 Euro, dazu gibt es einen 5-Euro-Gutschein von denen, der auch für die nächsten Spiele gültig wäre:


    Lewis & Clark - Hunter & Cron Edition inkl. Promoerweiterung | Hunter & Cron


    Ich persönlich finde es toll, dass die alte Spiele auf Deutsch wiederaufleben lassen. Ich wollte das schon lange haben, man konnte es aber nirgends mehr bezahlbar kaufen. :)

  • Es war nach ihrem ersten Spiel schon zu erwarten, dass sie diesen "Fan-Service" als neues Geschäftsfeld für sich ausgemacht haben. Alleine, dass im Zuge dieser Kampagnen Umfragen zu Spielen stattfinden, die neuaufgelegt werden sollten laut Zuschauerschaft, zeigt diese Bestrebung relativ deutlich. Das kombiniert mit dem Crowdfunding-Gedanken, der jedes Eigenrisiko ausschließt, ist bestimmt nicht komplett unlukrativ und geht für mich mit der von vielen damals proklamierte Philanthropie ("Die verdienen daran ja fast nichts. Ist nur für die Fans und weil sie wollen, dass nicht nur sie selbst die Spiele im Schrank stehen haben.") konträr.


    Letztlich ist es mir ziemlich egal, solange sie nicht jedes Jahr einen neuen und noch größeren Cajon-Rucksack zur Spiel rausbringen.


    Wer Lewis&Clark haben wollte und nicht bekam, der hat hier die Möglichkeit. Bei den zuletzt aufgelegten Spielen war es aber auch so, dass sie auf dem Sekundärmarkt noch relativ gut zu finden waren, wenn man bereit war zu suchen.


    Für mich hat das hier aber wenig mit Crowdfunding zu tun. Zumindest nicht im eigentlichen Sinn, da hier keine Idee verwirklicht wird, sondern ein bestehendes Spiel gewinnbringend neu aufgelegt werden soll und dieser Ansatz mit System regelmäßig verfolgt wird.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • Bei den zuletzt aufgelegten Spielen war es aber auch so, dass sie auf dem Sekundärmarkt noch relativ gut zu finden waren, wenn man bereit war zu suchen.

    Das ist so ähnlich wie „komm vor 09:00 zur Messe, dann bekommst Du einen Parkplatz“ oder sei direkt um 10:00 am Stand, dann bekommst Du das Spiel“. Solche Hinweise können prinzipbedingt nur funktionieren, wenn die meisten sie eben nicht befolgen,...

    Natürlich gab es hin und wieder mal ein Fiese Freunde Fette Feten und ein Aquasphere auf dem Sekundärmarkt, aber natürlich nicht genug für alle, die sich dann die Spiele gekauft haben und in der Regel auch zu weit höheren Preisen als den späteren Neupreisen.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Hast Du das schon mal probiert und kann das was?

    Tatsächlich gehört das zu meinen seeeehr seltenen Soloerfahrungen. Ja, das kann was. Lewis & Clark ist ja ein reines Rennspiel. Wer zuerst am Ziel ankommt, hat gewonnen. Jedes mal, wenn der Spieler seinen Zug beendet hat, geht der Solo-Gegner einen (?) Schritt (na, oder so ähnlich, er bewegt sich jedenfalls recht zügig). Also muss man versuchen, vor ihm im Ziel zu sein. Dabei spielt man das Spiel selbst ganz normal (es gibt ein paar überschaubare und notwendige Anpassungen). Dadurch, dass es ein Rennspiel ist und der Gegner einfach den Fluss rauffährt muss man auch keinen Automa oder so etwas verwalten, das ist kinderleicht. Auch wenn ich das dann nie wieder solo gespielt habe (weil ich solo-Verweigerer bin :) ), fand ich die Spielerfahrung doch nicht sooo schlecht.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Bisher habe ich Lewis & Clark 3 mal als Solospiel ausprobiert und fand diese Erfahrung schön. Funktioniert meiner Meinung nach wunderbar, ist schnell auf- und abgebaut, grübellastig, mehrere Strategien sind möglich und der Schwierigkeitsgrad ist auch anpassbar. Könnte allerdings sein, dass einem auf Dauer die Langzeitmotivation fehlt.


    Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler konzipiert, wobei für mich 3 Spieler das Optimum darstellen. Zu fünft würde ich das auf gar keinen Fall spielen wollen, da die Downtime zu hoch sein wird. Seinen Zug kann man erst zu 100 % planen, wenn der Vorspieler mit seinen Aktionen durch ist, weswegen sich das Spiel ziehen kann. Als solitäres Spiel empfinde ich Lewis & Clark überhaupt nicht.

  • Ich hab's einmal zu viert gespielt und es war zäh wie Kaugummi ... für mich "2" auf BGG.


    Hier mein Kommentar von damals:

    OMG. An extremely boring exercise of changing this into that and then changing it into something else, so that my little meeple on the track can move ahead. A totally abstract puzzle with a paste-on topic. I was totally bored after the first 20 minutes. Might play Sudoku instead next time. And if someone is interested - I even won my first and also last playing of that tiresome game ...

  • Das langsamste Rennspiel der Welt.

    Es sieht Klasse aus, es ist in Teilen sehr clever.
    Aber jemand der es öfter gespielt hat, wird es immer gewinnen, und wenn einer mal vorraus ist, holste den nimmer ein. Solo war es n absoluter Langweiler.

    Ich denke das Spiel wird es bald auf der Resterampe geben. Und wenn ich mich nicht täusche ist das nit wirklich schwer aufzutreiben... kein gehüteter Schatz... naja die Fans werden es kaufen. Auch wenn 55€ hart sind. Das Spiel gabs damals für 40 :D

  • Ich wusste gar nicht, dass das OOP ist. Gefühlt hat das jeder in meinem Umfeld ...

    Da es aber zu einer der schlimmsten Spieleerfahrungen meines Lebens gehört (und das, ohne ein "Catan" im Titel ...!), habe ich mich auch nie näher mit der Verfügbarkeit beschäftigt ... 🤔


    Freut mich aber für alle, die es jetzt noch kriegen können. 😊👍🏻

  • Hallo,

    dass es zu solitär ist.

    Häh?
    Wettrennen, die Auslage gemeinsam nutzen, Workerplacement klassisch, offene gemeinsame Nachziehkarten-Auslage.

    Also ich ärgere mich in den Partien wirklich oft über meine Mitspieler. =O

    Liebe Grüße
    Nils (hat aber tatsächlich mehr Freude, es mit Kennern des Titels zu spielen.)

  • Ich finde es auch ziemlich gut, wobei ich es mir nicht solo vorstellen kann. Die Mechanik, dass man die Symbole auf den Karten der beiden Nachbarn nutzt, geht dann verloren. Und das finde ich eigentlich einen recht cleveren Mechanismus, da man entsprechend seine Karten ausspielen kann bzw sollte.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Eines der besten Euros der letzten Jahre (weil recht thematisch). Ich finde es super!


    BGG 9 bei mir. Und: nicht mit "Discoveries Lewis and Clark" verwechseln. DAS war wirklich nicht gut

    Einmal editiert, zuletzt von mavman ()

  • Ich denke das Spiel wird es bald auf der Resterampe geben.

    Tatsächlich würde ich darauf hoffen - sofern sie die Grafik nicht verändern. Bei meinem ist nämlich das Brett leider gerissen, und es gibt wohl keine Chance, Ersatz zu bekommen... 😔

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Das langsamste Rennspiel der Welt.

    Du hast offensichtlich noch nicht "Das letzte Kamel" gespielt. 8o

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Bei Lewis & Clark gingen die Meinungen immer schon sehr auseinander. Ich mag es. Man darf es aber nicht in großer Runde mit Grüblern spielen. Dann zieht es sich wie Kaugummi, vielleicht auch deshalb, weil der Rennspiel-Charakter dann komplett verloren geht.


    Ich hatte es mir damals auf der Messe gekauft. Die Kartenqualität ist super und das Spiel ist einfach spannend.

    Wenn ich mich recht erinnere, gab es mehrere Version und die waren nicht alle super. Auf der Messe erschien das Spiel erstmal in einer rechteckigen Schachtel (ich glaube, das war sogar multilingual). Das war so ein "Messe-Geheimtip". Kleine Auflage, schnell ausverkauft, eine kurze Zeit für astronomische Preise auf dem Sekundärmarkt gehandelt. Dann kam wenige Monate später die Zweitauflage, made in China, mit lokalisierten Versionen. Ich meine, mich dabei an Qualitätsprobleme beim first printing zu erinnern, was aber dann später gelöst wurde.

  • Hier mein Kommentar von damals:

    OMG. An extremely boring exercise of changing this into that and then changing it into something else, ...

    Ist das (also die von dir beschriebene Tauschorgie) dann vom Spielgefühl her ähnlich zu Century - Die Gewürzstraße?

  • Ich kann nur für meine deutsche Version sprechen, da gabs keine Materialprobleme. War eines der wenigen Spiele die ich mir damals kurz nach Erscheinen geholt hatte.


    Denn vom Thema und Artwork her, finde ich es immer noch fantastisch und auch spielmechanisch sehr interessant.


    Aber wie hier schon geschrieben wurde, gibt es einige Dinge die potenziell schwierig sind.

    • Zum einen verführt es mit seiner Mischung aus Deckbuilding, zwei unterschiedlichen Möglichkeiten des Worker-Placement und dem Ressourcenmanagement in Verbindung mit einem Wettrennen zum Grübeln. Man muss auch meistens warten, auf die Auslage der Gegner und kann nicht schon vorplanen. Es ist kein Mehrspieler-Solitär.
    • Aus-dem-Bauch-Spieler gehen hier gegen jemanden der viel überlegt unter. Normalerweise nicht mein Ding, hier gefällts mir aber. Man sollte es meiner Meinung nach nicht mit mehr als 3 Leuten spielen, eher noch zu zweit. Und diejenigen sollten bei aller Rechnerei nicht eh schon dazu neigen öfters in Denkstarre zu verfallen.
    • Denn dazu kommt noch eine wechselnde Auslage mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten die angeheuert werden können. Die sind auch bei weitem nicht alle gleich stark, das heißt gleiche Spielerfahrung ist von Nöten. Anfänger gehen hier auch baden. Hinzu kommt zumindest für mich, der das Spiel jetzt schon viele Male gespielt hat, das ich mir immer noch nicht wirklich die Symbolik merken kann. Aber das mag anderen anders gehen.

    Das klingt jetzt negativer als es ist, aber ich mag es wirklich gerne. Es ist sehr elegant im Zusammenspiel und die Mechanik passt wunderbar zum Thema. Man kann mit einer riesen Expedition gut ausgerüstet, mit vielen Indianern und Booten gewinnen, oder mit einer kleinen agilen Truppe nur mit dem nötigsten versehen. Die vielen Persönlichkeiten sind zudem alle mit einer recht ausführlichen Erläuterung versehen, was ich schön finde.


    Der Solomodus ist einer der Besten die ich kenne. Er erfordert wie schon gesagt, so gut wie keine Anpassung und während des Spiels null Aufwand. Und trotzdem ist es teilweise enorm schwer zu gewinnen und war bei mir immer knapp.


    Von mir daher unter den o.g. Einschränkungen eine Empfehlung.

  • Mechanisch fand ich Lewis & Clark durchaus interessant, wir haben es auch ein paar mal gespielt. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass man mit einem möglichst klein gehaltenem Deck die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen wesentlich höher war, als wenn man mit einer großen Expedition unterwegs ist. Hat noch jemand diese Erfahrung machen können?

    we are ugly but we have the music

  • Hier mein Kommentar von damals:

    OMG. An extremely boring exercise of changing this into that and then changing it into something else, ...

    Ist das (also die von dir beschriebene Tauschorgie) dann vom Spielgefühl her ähnlich zu Century - Die Gewürzstraße?

    Das kenn ich leider nicht ... sorry.

  • Ich hab das Spiel tatsächlich eher solitär in Erinnerung. Worker Placement bei den Ureinwohnern hatte ich als nicht ganz so zentrales Element in Erinnerung. Aber klar, bei der gemeinsamen Ausalge für Helfer kann was weggeschnappt werden. Dennoch empfand ich es so, dass man einen Großteil mit solitären Überlegungen (also in welcher Reihenfolge spiele ich meine Karten um dann was mit meinen Rohstoffen zu machen?) verbracht habe.


    Ich müsste es aber tatsächlich nochmal spielen, um meinen Eindruck zu untermauern oder zu revidieren.


    Mechanisch fand ich Lewis & Clark durchaus interessant, wir haben es auch ein paar mal gespielt. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass man mit einem möglichst klein gehaltenem Deck die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen wesentlich höher war, als wenn man mit einer großen Expedition unterwegs ist. Hat noch jemand diese Erfahrung machen können?

    Absolut. Das fand ich auch angenehm unterschiedlich zu anderen Spielen, bei dem man eine immer größer werdende Engine baut. In L&C braucht man zum einen eine "Engine" um über Wasser zu kommen, zum anderen eine um über Berge zu kommen. Diese können aber beide durchaus klein sein.


    Erfahrerene Spieler sollten aber umbedingt mit der Variante spielen, dass man quasi komplett neu anfängt, falls man 5 Schritte hinter St. Louis fällt. Ansonsten kann man quasi immer rasten und sich eine riesige Expedition zusammenstellen, mit der man dann ohne zu ratsten bis zum Pazifik kommt. Unthematisch und weil man Mitspielern das ganze Spiel über den Mechanismus "Symbole des Nachbarn nutzen" verwehrt auch ziemlich spaßbefreit.

    2 Mal editiert, zuletzt von ringo84 ()

  • Ist das (also die von dir beschriebene Tauschorgie) dann vom Spielgefühl her ähnlich zu Century - Die Gewürzstraße?

    Century Die Gewürzstraße ist für mich die Karrikatur eines komplett seelenlosen Ressourcentausch-Euros. Kategorie "erstes Spiel = letztes Spiel". Bäh, wie mies!

  • MetalPirate

    Ok, so drastisch hätte ich es nicht formuliert :lachwein: aber darauf ziele ich ab. Das von PzVIE beschriebene Tauschen erinnert mich vom Spielgefühl her an Century. Wenn das zutrifft, ware L&C nichts für mich. Sind die Spiele dahingehend vergleichbar?

    Schau Dir das Spiel doch einfach mal online an. Musst ja nichtmal mitspielen. Meine Meinung zu dem Spiel könnte kaum von der von PzVIE weiter weg sein. Aus meiner Sicht also: Nein, ist nicht vergleichbar.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Sind die Spiele dahingehend vergleichbar?

    Nein. Bei L&C kommt das Thema durch. Bei Century gilt dagegen: "Thema? Welches Thema?! Was ist das?" ^^ Auch wie Interaktion oder anderen Sachen komplett unterschiedlich.


    Vergleichen kann man natürlich immer alles, aber für mich wäre das ein Vergleich wie Äpfel und, nein nicht wie Äpfel und Birnen, das wäre beides immerhin Obst, eher wie eher wie Äpfel und Bohrmaschinen. Lewis & Clark und Century haben ein KOMPLETT anderes Spielgefühl.

  • :thumbsup:Dank euch beiden. Dann bekommt es doch ne Chance bei mir. Und angefangen wird natürlich erst mal mit nem Let'sPlay Video (was ich nicht ohne weitere Meinungen gemacht hätte - dazu war ich bereits zu abgeschreckt).

  • Lewis&Clark gehört zu den Spielen, die ich wirklich mag und von denen ich "gar nicht verstehen kann", wie man das nicht mögen kann.


    Ich habe die erste Ausgabe in rechteckiger, flacher Schachtel, multilingual. Es ist ein Rennspiel, ein Workerplacement-Spiel, ein Deckbuilder zu einem interessanten Thema.

    Das Spiel nimmt sein Thema immerhin so ernst, dass die Spielregel nicht nur einen Abriss des historischen Hintergrundes enthält, sondern auch zu allen Begleiterkarten eine Information darüber, welche Rolle diese Figur für das Geschehen gespielt hat. Lässt man sich darauf ein, nicht einfach nur Mechaniken abzuarbeiten, sondern thematisch zu denken, macht das richtig Spaß und ist keineswegs langweilig, sondern durchaus spannend.


    Ich habe das Spiel solo, aber auch zu zweit und zu dritt gespielt; immer fand ich es gut.


    Um auf dem Fluss voranzukommen, braucht man immer wieder Hilfe der Indianer. Davon hat man anfangs nur einen. Indianer sind aber die Worker, die man im Indianerdorf als Helfer braucht. An mehr davon zu kommen, schafft schon ein Gerangel um die in ihrer Zahl ja begrenzten Indianer. Um Aktionen im Indianerdorf spielen zu können, setzt man dort Indianerfiguren ein, sofern man sie hat. Sind sie einmal im Dorf im Einsatz, können sie von ihren Einsatzorten zum Feiern in die Dorfmitte gerufen werden. Von dort kann man dann so viele nehmen, wie man will und unterbringen kann, also auch alle. Das beeinträchtigt alle anderen, weil die halt aktuell keine weiteren für sich beschaffen können.


    Die "Tauschorgie" ist keine solche. Mit Hilfe von Indianern kann ich Bäume fällen (und ins Dorf schaffen) und dort z.B. mit Hilfe anderer Indianer daraus ein Kanu bauen. Kanus braucht man zum Transportieren von Rohstoffen und Indianern. Ich sehe so etwas nicht als "Tauschorgie", sondern als thematisch sinnvolle "Produktionskette".


    Man kann auch neue Helfer anheuern (Karten), die einem neue, verbesserte Möglichkeiten geben. Damit vergrößert man sein Deck. Das hat Vor- und Nachteile. Deshalb kann man sich auch beim "Abschied" von bis zu drei Karten trennen. Die Karten geben einem mehr Möglichkeiten, aber sie können auch hinderlich sein. Wenn man nämlich sein Lager aufschlägt, was man im Spielverlauf und auch am Ziel immer wieder muss, muss man zunächst seinen Forscher um so viele Felder zurücksetzen, wie man noch Charakterkarten und Zeitsymbole auf seinen erworbenen Kanus hat. So war ich z.B. in meinem ersten Solospiel vier Felder hinter dem Ziel, bevor der Gegner das Ziel erreicht hat. Gewonnen habe ich aber trotzdem nicht, weil ich mein Lager dort nicht aufschlagen konnte; ich hatte nämlich noch durch Charakterkarten und entsprechende Kanus zuviel Zeit mit dem Lagerbau zu verbringen, was durch Zurücksetzen des Forschers auf der Strecke symbolisiert wird, ehe er an der Stelle, die er so erreicht, das Lager aufschlagen darf. Deshalb wäre ich also letztlich nicht im Ziel gewesen. Bläht man sein Deck zu sehr auf, um seine Möglichkeiten auf der Reise zu verbessern, muss man es auch rechtzeitig wieder abbauen; bei den Booten geht das so nicht.


    Es gibt nicht nur den Fluss, auf dem man fährt, es gibt auch zwei Bergstrecken, die man überwinden muss. Dafür braucht man Pferde. Die muss man sich im Indianerdorf per Tauschhandel besorgen. Ich finde es thematisch sinnvoll, dass man für ein Pferd drei verschiedene Rohstoffe abgeben muss, die man sich ja auch erst beschaffen muss. Ein wenig unglücklich spricht die Regel bei Kanus und Pferden von verarbeiteten Waren, gemeint ist einfach, dass beides nicht einfach wie Rohstoffe beschafft werden kann. Kanus werden aus Holz, das man besorgt hat, hergestellt, Pferde werden gegen Rohstoffe eingetauscht.


    Im Gegensatz zu dem Kartenspielableger zum gleichen Thema werde ich Lewis&Clark behalten, weil es einfach ein gutes und interessantes Spiel ist. Ob ich mir deswegen die Neuauflage von H&C kaufe, ist eine ganz andere Frage; das werde ich nur wegen der Promos sicher nicht machen. Hätte ich das Spiel noch nicht und wüsste vom Spiel, was ich weiß, wäre das für mich eine klare Kaufentscheidung.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Erfahrerene Spieler sollten aber umbedingt mit der Variante spielen, dass man quasi komplett neu anfängt, falls man 5 Schritte hinter St. Louis fällt. Ansonsten kann man quasi immer rasten und sich eine riesige Expedition zusammenstellen, mit der man dann ohne zu ratsten bis zum Pazifik kommt. Unthematisch und weil man Mitspielern das ganze Spiel über den Mechanismus "Symbole des Nachbarn nutzen" verwehrt auch ziemlich spaßbefreit.

    Das absichtliche zurückfallen wurde nachträglich von Ludonaute gefixt:


    Offizieller Hang Back Fix (BGG)