Wieso?Für mich steht diesem Gefühl die "jederzeit verfügbar" - Mentalität im Weg.
Ben Hur hat "jeder gesehen", weil der halt Samstag Abend im TV lief und sonst nichts. Und bis zur nächsten Wiederholung konnte man ihn auch nicht sehen... In Schulen war das Montags dann DAS Pausengespräch.
Wieso nicht? Ich bin fest überzeugt, dass auch heutzutage noch so gute Filme, Platten und auch Spiele gemacht werden, dass man noch in Jahren darüber spricht und sie auch trotz oder gerade wegen der Möglichkeit des "jederzeit verfügbar" seins, zum wiederholten mal genießen kann und sie nicht in der Versenkung verschwinden werden ohne irgendwelche Spuren hinterlassen zu haben. Es fällt mir schwer, das für aktuelle Filme (<10 Jahre) vorherzusagen, aber wenn ich mal ein paar Filme aus den 80ern oder 90ern durchgehe, sind da schon einige dabei, die diesen Status erlangen können.
Zitat von SternenfahrerAuf Spiele übertragen, früher haben wir im Urlaub und auf Freizeiten immer Monopoly und Risiko gespielt, hunderte Partien. Heute nehme ich zu jeder Gelegenheit andere, an die Zielgruppe angepasste Spiele mit... Wie soll da Tradition entstehen? Und warum auch?
Klassiker im Sinne von Spielen bedeutet für mich nicht unbedingt, dass man diese genauso häufig und wiederholt spielt wie aktuelle Spiele. Aber den Status verlieren sie deswegen ja nicht. Auch in Jahrzehnten werden wir uns vielleicht noch daran erinnern, wie z.B. Keydom das Worker Placement "erfunden" hat und in Klassikern wie Caylus oder Agricola perfektioniert wurde. Das bedeutet nicht, dass man aus "Tradition" (der Begriff passt auch irgendwie nicht. Ich schau Ben Hur ja nicht "aus Tradition" auch wenn das Fernsehprogramm der Sender dies zu Ostern oder Weihnachten vermuten ließe) olle Kamellen spielen muss/will/soll.