Beiträge von widow_s_cruse im Thema „Maßstäbe für Literatur-Umsetzungen“

    Hallo,


    und hier sind wir wieder genau bei dem Problem angelangt, aus welchem Grund ich diesen Fred überhaupt erst begonnen habe.


    Das Thema Literatur-Umsetzungen scheint ja die Geister zu scheiden. Ich halte die Ursache dafür, dass unterschiedliche Maßstäbe bei der Beurteilung angesetzt werden.


    Da ist eine Gruppe, die ist immer unzufrieden - beklagen, das nicht alles genau so wie im Buch sein. Man hat schon fast den Eindruck, sie fühlen sich um etwas betrogen - so hoch sind die Erwartungen und sie bringen entsprechend ihre Entttäuschung zum Ausdruck.
    Ich gewinne da den Eindruck, es wird nicht ein Spiel beurteilt, sonder ein Genre.


    Die andere Gruppe sehen diese Ausgabe als ein Brettspiel und berücksichtigen die begrenzten Möglichkeiten dieses Mediums. Sie beurteilen, ob die Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, ob die Anlehnung stimmig ist und Gefühle und Empfingungen ausgelöst werden, wie sie im Buch entsprechend vorherschten.


    Stehen die unterschiedlichen Aussagen beider Gruppen nebeneinander und man versteht es nicht, die Grundvoraussetzung zu differenzieren, entsteht über das zu beurteilende Spiel ein ordentlich schräges Bild.


    Das finde ich eigentlich recht schade.


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo,


    und hier sind wir wieder genau bei dem Problem angelangt, aus welchem Grund ich diesen Fred überhaupt erst begonnen habe.


    Das Thema Literatur-Umsetzungen scheint ja die Geister zu scheiden. Ich halte die Ursache dafür, dass unterschiedliche Maßstäbe bei der Beurteilung angesetzt werden.


    Da ist eine Gruppe, die ist immer unzufrieden - beklagen, das nicht alles genau so wie im Buch sein. Man hat schon fast den Eindruck, sie fühlen sich um etwas betrogen - so hoch sind die Erwartungen und sie bringen entsprechend ihre Entttäuschung zum Ausdruck.
    Ich gewinne da den Eindruck, es wird nicht ein Spiel beurteilt, sonder ein Genre.


    Die andere Gruppe sehen diese Ausgabe als ein Brettspiel und berücksichtigen die begrenzten Möglichkeiten dieses Mediums. Sie beurteilen, ob die Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, ob die Anlehnung stimmig ist und Gefühle und Empfingungen ausgelöst werden, wie sie im Buch entsprechend vorherschten.


    Stehen die unterschiedlichen Aussagen beider Gruppen nebeneinander und man versteht es nicht, die Grundvoraussetzung zu differenzieren, entsteht über das zu beurteilende Spiel ein ordentlich schräges Bild.


    Das finde ich eigentlich recht schade.


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo Uli,


    Zitat

    Original von Uli L.
    Beide Spiele sehr amosphärisch und Beide haben mich jeweils dazu gebracht ca. 5 (Dune) bzw. 8 (Game of Thrones) dicke Wälzer zu lesen, wobei GoT (auf Deutsch "Das Lied von Eis und Feuer") das längste Werk ist, daß ich kenne, das ich durchgehend spannend fand.


    danke für die Tips. :)


    Dune habe ich auch komplett gelesen. Ich habe mir schon wiederholt gedacht, die Reihe mal wieder auszugraben.
    Wie sind denn Deine Erfahrung, wenn das Buch bereits über das Spiele ansatzweise kennt?


    Ich bin mal gespannt, ob sich mal ein Autor an "Otherland" von Ted Williams rantraut. Es ist herrlich schräg und hat viele Ebenen und Freiheiten. Aber ob man Kunden mit etwas "Anderem" überzeugen kann - oder besser gesagt, ob sich ein Verlagsredakteur von etwas Ungewohntem für eine Veröffentlichung überzeugen läßt. :boss:


    Ich habe auch schon von "Der eiserne Thron" gehört und gelesen. Eigentlich sollte meine Liste von der Ausstellung mit den Literatur-Spielen um diese Ausgabe erweitert werden. :tap2:


    Literaturspiele


    Das ganze Zeug von "Der Herr der Ringe" habe ich natürlich nicht einzelnd aufgeführt.


    Mit der Ausstellung möchte ich ja eigentlich dazu beitragen, über eine Buchkenntnis einen Weg zum Brettspielen zu bereiten. Ob "Der eiserne Thron" dafür der Wegweiser ist, lasse ich mal dahin gestellt sein.
    Meine Erfahrungen sind, dass sich Spiel-Unerfahrene auf "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" stürzen und begeistert sind. Mit so einem Quiz konnte die noch am ehesten was anfangen. :tap1:


    Knizias "Herr der Ringe" Reihe ist natürlich ein schönes Beispiel für eine tolle Literatur-Umsetzung. Das Spiel ist so gut, dass es mir ein einziges Mal gelungen ist, Freunde zu einer Runde zu überreden. Ich halte es für eins der am meisten geschätzten Brettspiele, das bei hohen Verkaufsauflagen unangerührt in den Regalreihen steht.


    Bei Knizias beide Beowulf-Spielen sieht es da ganz unterschiedlich aus. Das Spiel zur Dichtung bringt noch ein Handlungsgefühl rüber. Das Spiel zum Film ist dagegen ein ganz abstraktes Spiel - aber dadurch auch nicht schlecht - und optisch hat es mir auch noch gefallen.
    Übrigens mag ich jedem, den Film in 3D zu sehen, ans Herz legen - auch ein Erlebnis.


    "Der Goldene Kompass" ist ein tolles Laufspiel. Greift ansatzweise die Erzählung auf - lebt aber nicht davon.


    "Tintenherz" ist wirklich nur drüber gestülpt. Ich glaube, das Spiel gab es schon vor dem Roman.


    "In 80 Tagen um die Welt" ist wieder ein Spiel, dass die Geschichte nach meinem Geschmack gut umgesetzt hat. Ist ja auch wieder ein Rieneck.
    Ich habe mit dem Spiel schon einige Einsteigerrunden geführt. Und das Spiel ist immer gut angekommen - die Grenze der Überforderung von Wenigspielern ist sehr gut ausgelotet - zur Freude des Verlags.


    Im Vergleich zu diesen Spielen nimmt die Literaturumsetzung von "Die Säulen der Erde" einen guten Stellenwert ein.


    Wisst ihr weitere vergleichbare Spiele?


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo Uli,


    Zitat

    Original von Uli L.
    Beide Spiele sehr amosphärisch und Beide haben mich jeweils dazu gebracht ca. 5 (Dune) bzw. 8 (Game of Thrones) dicke Wälzer zu lesen, wobei GoT (auf Deutsch "Das Lied von Eis und Feuer") das längste Werk ist, daß ich kenne, das ich durchgehend spannend fand.


    danke für die Tips. :)


    Dune habe ich auch komplett gelesen. Ich habe mir schon wiederholt gedacht, die Reihe mal wieder auszugraben.
    Wie sind denn Deine Erfahrung, wenn das Buch bereits über das Spiele ansatzweise kennt?


    Ich bin mal gespannt, ob sich mal ein Autor an "Otherland" von Ted Williams rantraut. Es ist herrlich schräg und hat viele Ebenen und Freiheiten. Aber ob man Kunden mit etwas "Anderem" überzeugen kann - oder besser gesagt, ob sich ein Verlagsredakteur von etwas Ungewohntem für eine Veröffentlichung überzeugen läßt. :boss:


    Ich habe auch schon von "Der eiserne Thron" gehört und gelesen. Eigentlich sollte meine Liste von der Ausstellung mit den Literatur-Spielen um diese Ausgabe erweitert werden. :tap2:


    Literaturspiele


    Das ganze Zeug von "Der Herr der Ringe" habe ich natürlich nicht einzelnd aufgeführt.


    Mit der Ausstellung möchte ich ja eigentlich dazu beitragen, über eine Buchkenntnis einen Weg zum Brettspielen zu bereiten. Ob "Der eiserne Thron" dafür der Wegweiser ist, lasse ich mal dahin gestellt sein.
    Meine Erfahrungen sind, dass sich Spiel-Unerfahrene auf "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" stürzen und begeistert sind. Mit so einem Quiz konnte die noch am ehesten was anfangen. :tap1:


    Knizias "Herr der Ringe" Reihe ist natürlich ein schönes Beispiel für eine tolle Literatur-Umsetzung. Das Spiel ist so gut, dass es mir ein einziges Mal gelungen ist, Freunde zu einer Runde zu überreden. Ich halte es für eins der am meisten geschätzten Brettspiele, das bei hohen Verkaufsauflagen unangerührt in den Regalreihen steht.


    Bei Knizias beide Beowulf-Spielen sieht es da ganz unterschiedlich aus. Das Spiel zur Dichtung bringt noch ein Handlungsgefühl rüber. Das Spiel zum Film ist dagegen ein ganz abstraktes Spiel - aber dadurch auch nicht schlecht - und optisch hat es mir auch noch gefallen.
    Übrigens mag ich jedem, den Film in 3D zu sehen, ans Herz legen - auch ein Erlebnis.


    "Der Goldene Kompass" ist ein tolles Laufspiel. Greift ansatzweise die Erzählung auf - lebt aber nicht davon.


    "Tintenherz" ist wirklich nur drüber gestülpt. Ich glaube, das Spiel gab es schon vor dem Roman.


    "In 80 Tagen um die Welt" ist wieder ein Spiel, dass die Geschichte nach meinem Geschmack gut umgesetzt hat. Ist ja auch wieder ein Rieneck.
    Ich habe mit dem Spiel schon einige Einsteigerrunden geführt. Und das Spiel ist immer gut angekommen - die Grenze der Überforderung von Wenigspielern ist sehr gut ausgelotet - zur Freude des Verlags.


    Im Vergleich zu diesen Spielen nimmt die Literaturumsetzung von "Die Säulen der Erde" einen guten Stellenwert ein.


    Wisst ihr weitere vergleichbare Spiele?


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo Hans-Jörg,


    Zitat

    Original von hajott59
    Einen Roman als Spiel umsetzen ist meiner Meinung auch nur bedingt möglich. Bei Säulen der Erde wird ja auch nur das Bauelement der Kathedrale als technischer Akt umgesetzt, dazu noch ein paar Namen und Orte des Buches dazu.


    Wenn wir mal den Level auf der Höhe von den Brettspiel belassen, habe ich im Vergleich zu anderen Literaturspielen den Eindruck, mit "Die Säulen der Erde" eine verhältnismäßig gute Umsetzung vorliegen zu haben.


    Die Beschaffung der Rohstoffe und Handwerker, deren optimaler Einsatz ist ja nur eine Facette des Spiels. Über die Bedeutung des Marktes mag man sich ebenso streiten wie im Buch (und sich darüber die Schädel einschlagen).
    Aber die Ergebnisse aus den Vorteilskarten und das Nutzen der Baumeisterfelder stehen schon im Bezug zum Roman. Die zentrale Umsetzung der Geschichte sind jedoch die schiksalhaften Ereigniskarten, die immer ein Hoch oder Tief für alle Mitspieler auslösen.


    Wo sind denn nun die Beispiele von Brettspielen, wo die Umsetzung der Geschichte besser erfolgt ist? :tap2:


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo Hans-Jörg,


    Zitat

    Original von hajott59
    Einen Roman als Spiel umsetzen ist meiner Meinung auch nur bedingt möglich. Bei Säulen der Erde wird ja auch nur das Bauelement der Kathedrale als technischer Akt umgesetzt, dazu noch ein paar Namen und Orte des Buches dazu.


    Wenn wir mal den Level auf der Höhe von den Brettspiel belassen, habe ich im Vergleich zu anderen Literaturspielen den Eindruck, mit "Die Säulen der Erde" eine verhältnismäßig gute Umsetzung vorliegen zu haben.


    Die Beschaffung der Rohstoffe und Handwerker, deren optimaler Einsatz ist ja nur eine Facette des Spiels. Über die Bedeutung des Marktes mag man sich ebenso streiten wie im Buch (und sich darüber die Schädel einschlagen).
    Aber die Ergebnisse aus den Vorteilskarten und das Nutzen der Baumeisterfelder stehen schon im Bezug zum Roman. Die zentrale Umsetzung der Geschichte sind jedoch die schiksalhaften Ereigniskarten, die immer ein Hoch oder Tief für alle Mitspieler auslösen.


    Wo sind denn nun die Beispiele von Brettspielen, wo die Umsetzung der Geschichte besser erfolgt ist? :tap2:


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo,


    ich habe gerade Christians Rezi zu "Die Säulen der Erde" gelesen. :kaffee:


    Rezension "Die Säulen der Erde"


    Christian stellt fest, dass das Spiel wenig Bezug zum Buch hat. :undecided:
    Mich würde nun interessieren, welche Maßstäbe man hier ansetzen kann. Und wie die besseren Beispiele lauten.


    Ich habe zuerst das Spiel kennenlernen dürfen, und dann vor kurzem den Roman gelesen. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung im Frühjahr. :up:


    Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, die Romanfiguren bereits aus dem Spiel zu kennen und fand es spannend, wann die Ereignisse aus dem Spiel im Buch eintreten. In dem ganzen Buch dreht es sich um das Auf und Nieder einer Wirtschaftssimulation.


    Wenn dieses Spiele keine gute Literaturumsetzung ist, dann frage ich mich, wo ihr die Maßstäbe setzt und welche besseren Beispiele genannt werden können.


    Ich mache dieses Jahr bestimmt wieder eine Literaturspiele-Ausstellung. ;)


    Liebe Grüße


    Nils

    Hallo,


    ich habe gerade Christians Rezi zu "Die Säulen der Erde" gelesen. :kaffee:


    Rezension "Die Säulen der Erde"


    Christian stellt fest, dass das Spiel wenig Bezug zum Buch hat. :undecided:
    Mich würde nun interessieren, welche Maßstäbe man hier ansetzen kann. Und wie die besseren Beispiele lauten.


    Ich habe zuerst das Spiel kennenlernen dürfen, und dann vor kurzem den Roman gelesen. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung im Frühjahr. :up:


    Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, die Romanfiguren bereits aus dem Spiel zu kennen und fand es spannend, wann die Ereignisse aus dem Spiel im Buch eintreten. In dem ganzen Buch dreht es sich um das Auf und Nieder einer Wirtschaftssimulation.


    Wenn dieses Spiele keine gute Literaturumsetzung ist, dann frage ich mich, wo ihr die Maßstäbe setzt und welche besseren Beispiele genannt werden können.


    Ich mache dieses Jahr bestimmt wieder eine Literaturspiele-Ausstellung. ;)


    Liebe Grüße


    Nils