Gestern Abend habe ich #Tamashii Coronicle of Ascend gespielt. Ein Mix aus Cyberpunk und Bullet ❤️.
Ich habe nur den Prolog durchgespielt, der als Tutorial dient. Dazu vorweg: Hier und da wird empfohlen gleich mit einem "richtugen" Szenario zu beginnen, das empfehle ich nicht. Ebenfalls kann ich nicht empfehlen dieses Tutorial, wie es wohl angedacht ist, ohne vorheriges Regelstudium zu spielen. Das Spiel versucht den Spieler sachte an das Geschehen heranzuführen, dabei werden mehrere Mechaniken erst einmal außer Acht gelassen und später sukzessive eingeführt. Das Szenario weist einen dann entsprechend an, ein bestimmtes Kapitel im Regelheft zu lesen, um die neu eingebrachte Mechanik zu verstehen.
Auch wenn der Ansatz "gleich loslegen und dabei lernen" sicher gut gemeint ist und auch funktionieren kann, bei Tamashii ist man auf jeden Fall besser aufgehoben, sich zuerst einen Überblick über das Spielgeschehen zu verschaffen und dann das Tutorial zu spielen. Es wird sonst sehr stockend und ohne Spielfluss lernt es sich noch schwerer. Das mag Solo noch gehen, aber mit mehreren Spielern wird das zu einem Problem.
Die Regeln an sich sind nicht schwer, die Zugabfolge aber ungewöhnlich da z.B. ein Angriff an zwei Stellen des Rundenablaufs geschehen kann, oder sich das Programmieren und Aktivieren des Launchers auf verschiedenen Phasen (auch mehrfach) verteilt. Alles kein Hexenwerk, man muss es eben verinnerlichen.
Verinnerlichen muss man auch die Menge an Optionen, die einem pro Zug offen stehen. Und damit meine ich gar nicht Aktionen an sich sondern was man mit XP und "Geld" kaufen kann. Da hatte ich, naturgemäß, keine Erfahrung was zu welchem Zeitpunkt Sinn ergibt und was nicht. Auch mit der Menge an Augments, Skills, Learning Protocols (quasi Mini-Sidequests) führt dazu, dass man immer alles im Blick halten muss, was bei mir mehrfach dazu führte, dass ich mir im Nachgang noch Boni reingemogelt habe weil ich nicht gesehen, dass ich eine Aufgabe schon im Zug zuvor gelöst hatte.
Von daher, um wieder den Bogen zum Tutorial zu schlagen, ist es wirklich sinnvoll erstmal die Regeln zu studieren und dann das Tutorial zu spielen. Das schrittweise Heranführen an die Mechaniken ist dann aber gut gelöst.
Für das Solo-Spiel gibt es dann den J.O.R.D.A.N. - Bot. Zu dem gibt es wenig zu sagen... und das ist gut; er funktioniert nämlich gut. Keine komplexen Sonderregeln, keine Veränderung des eigenen Zugs. Der Bot läuft einfach nebenher mit. Sammelt er Ressourcen bekommt sie der Spieler, will man lieber die Feldaktion ausführen auf der der Bot steht statt der eigenen, zahlt man eine Energieeinheit. Ist die Energie vom Bot aufgebraucht (kann während des Zugs aufgeladen werden), geht der Bot aus dem Spiel. Das war's. Gut gelöst!
Aber wie läuft so ein Spielzug eigentlich ab?
Er ist in vier Phasen aufgeteilt, Planungs-, Aktions-, Kampf- und Quest-Phase.
In der Planungsphase würfelt man zuerst ob man auf einen Genger trifft. Wie wahrscheinlich das ist hängt davon ab wie hoch der Trace-Marker zu diesem Zeitpunkt ist und das hängt davon ab, wohin man sich im Zug zuvor(!) bewegt hat. Dann füllt man seinen Launcher wieder mit den Asset Token aus seinem Beutel auf, verschiebt diese zu (mehr oder weniger brauchbaren) Mustern. Diese werden jedoch noch nicht aktiviert.
Jederzeit während dieser Phase können auch Upgrades gekauft werden, wenn die nötigen Mittel zur Verfügung stehen.
In Aktionsphase bewegt man sich, erhöht den genannten Trace Tracker anhand des Wertes seines Zielfeldes, darf die entsprechenden Feldeffekte ausführen und aktiviert die zuvor gelegten Muster, um Effekte auszuführen. Dies sind meistens Hacks, um Gegner anzugreifen oder um ein oder mehrere der vier Ressourcen aufzufüllen.
Dann geht es in die Kampfphase (ja die beginnt erst jetzt auch wenn ich im Schritt zuvor schon einen Gegner angegriffen habe... wie eingangs erwähnt).
Das Kampfsystem ist sehr spaßig. Genauere Erklärungen erspare ich mir, das würde zu weit führen. Nur eins, hier wird nur gewürfelt. Es werden keine Token mehr auf dem Launcher verschoben oder Muster ausgeführt. Aktion/Reaktion sind also oft irgendwie "versetzt", so kommt es mir zumindest vor. Unintuitiv ist keinesfalls eine Abwertung, es spielt sich einfach anders als ich es gewohnt bin.
Zum Schluss noch die Questphase, hier werden Karteneffekte abgehandelt und Spielstatus geprüft, um den Missionsfortschritt zu ermitteln. Man referenziert, je nachdem was die aktuelle Missionskarte sagt, entweder die nächste Missionskarte oder das Szenarioheft.
Alle Szenarien können sowohl als Kampagnge als auch als one shot gespielt werden. Jedoch wird der komplette Charakter für die nächste Mission zurück gesetzt, nur die freigespielten Karten verbleiben dann im Pool der insgesamt zur Verfügung stehenden Karten.
Da die einzelnen Szenarien in sich verschachtelt sind können gibt es unterschiedliche Belohnungen. Ein mehrerfaches Spielen kann sich also lohnen.
Ein Fazit kann ich jetzt natürlich noch nicht ziehen, aber Spaß macht es auf jeden Fall. Und es sieht auch so aus, als wäre das Solo-Erlebnis nicht nur ein hingebogener Murks, damit es auf der Verpackung gut aussieht.
Bis jetzt klare Empfehlung, ich hoffe es bestätigt sich in den folgenden Runden.