Beiträge von Sepiroth im Thema „Solo- / Alleinespielen, die (ca.) zehnte!“

    Nachdem #NemosWar gestern bei mir angekommen ist, musste es natürlich gleich auf den Tisch. Also erst einmal mit den Regeln vertraut machen und das ist auf den ersten Blick schon ein echter Brocken mit 32 Seiten. Ich fand die Anleitung aber schön strukturiert und verständlich, wobei ich doch etwa eine Stunde auf das Studium derselben verwendet habe.

    Dann ging es an den Aufbau:

    Das dauert auch schon ne Zeit, vor allem wenn man immer mal wieder nachschauen muss, was man jetzt braucht und was nicht. Ich habe mich für das Motiv "Explorer" entschieden, wie in der Anleitung für das erste Spiel empfohlen. Bezüglich des Schwierigkeitslevels habe ich die "normale" Variante gewählt, nur den ersten Ausbau der Nautilus habe ich mir umsonst gegeben. Ja manchmal bin ich doch sehr großzügig! ;)


    Dann ging es los mit Akt 1. Der erste Zug war dann gleich ein Lull-Turn. Also nichts mit Aktionspunkten. Immerhin hat man einen am Anfang und so konnte ich das Adventure-Deck um eine Karte ausdünnen und zwei Schätze abgreifen. Bislang war auch noch kein Test notwendig. Also weiter zum zweiten Zug: Doppel-1 :rolleyes:. Ja dann machen wir halt mal nichts. Macht er gut, der Nemo. Wahrscheinlich liegt er schon depressiv in seiner Koje und sinniert über den Weltuntergang. Egal, weiter gehts. In Akt 1 kommen tatsächlich wenige Tests auf mich zu und so kann ich einige Schätze einsammeln. Kämpfen ist bis dahin kaum notwendig.

    Akt 2 und so langsam nimmt das Spiel Fahrt auf. Mit den immer drei hinzukommenden Kontakten füllen sich die Weltmeere doch deutlich schneller. Da die Nebel-Torpedos auslagen und ich die als Unterstützung für mein Motiv passend fand, habe ich versucht die zu bekommen. Damit dann gezielt wichtige Schiffe raussnipern, um sich die Aktionen für den Kampf sparen zu können. Ich habe weiter recht penibel darauf geachtet, dass Nemo, seine Crew und sein Schiff immer in gutem Zustand sind. Das bedeutete auch, dass ich einige Tests mit geringen Auswirkungen abgeschenkt habe. Trotzdem waren bald überall Schiffe.

    Auf in das finale Abenteuer! Überall Schiffe! Und jetzt müssen auch die ersten Schiffe gelippt werden. Gerade auf den Südatlantik und im Indischen Ozean musste ich ein bisschen achten. Der Wendepunkt kam als letzte möglich Karte und auch das Finale war natürlich ganz unten X/. Und da kam er auf uns zu, der alles verschlingende Mahlstrom! Bei dem gefährlichen Manöver stellte sich Nemo dann aber an, als wie wenn er das erste Mal ein U-Boot steuert. Wahrscheinlich ist ihm irgendwas Schweres auf den Kopf gefallen. Durch den heldenhaften Einsatz des ersten Offiziers, der dabei leider sein Leben verlor und auch einen Schatz mit ins Grab nahm, konnte der übergroße Ablauf aber doch noch knapp umfahren werden.

    Damit ging es dann an die Endabrechnung. Ich hatte von allem ein wenig und insbesondere die Schätze brachten mit 57 doch ganz gut Punkte. Insgesamt war ich bei 230, was zwar grundsätzlich einen Erfolg bedeutet, aber leider im Weltegeschehen keine Wirkung hinterließ. Ich war trotzdem zufrieden.


    Ersteindruck:

    Mir hat das Spiel gut gefallen. Allerdings ist es am Anfang auch noch sehr mechanisch gewesen, was man vielleicht auch an dem Spielbericht merkt. Insesamt hatte ich anfangs sogar mit deutlich mehr Tests gerechnet, was aber vielleicht auch an den wenigen Kämpfen lag, die ich bestritten habe. Aber vor allem bei den Abenteuerkarten war doch regelmäßig kein Test notwendig.

    Auch wenn das Spielbrett alle wichtigen Infos zeigt, musste ich doch das ein oder andere Mal in der Regel nachlesen. Welche Schiffe darf ich in welcher Reihenfolge angreifen? Welche Boni oder Mali sind bei der Aktion jetzt genau zu beachten? Da hat schon die Immersion ein wenig gelitten. Aber mit ein paar Partien sollte das doch deutlich besser werden.

    Für mich aktuell eine 8/10.

    Ne ich verstehe das. Vor allem, da für diese Lücke ja auch TTs genau passen. Mechanik steht im Vordergrund, durch die Würfel kommen aber epische Momente (Siege und Niederlagen) rein und daraus spinnen sich dann Geschichten. Und wenn ich mir so deine derzeitigen Präferenzen ansehe, dann passt das ja ganz gut ;)


    Wollte dich nur oben bissl aus der Reserve locken. Hat leider weniger gut geklappt..

    Ach Bandida, das hatten wir doch gerade erst....

    Ein Buch lesen ist halt passiv und ich habe wie bei einem Film auch keine Einflussmöglichkeiten. Hier arbeite ich an meiner Geschichte. Auch wenn andere Forenmitglieder keine Entscheidungen sehen - ich sehe welche. Im Video von Alex und Piet wurde in einem Nebensatz erwähnt, dass sie einen Meilenstein auch schon an einem anderen Ort bekommen haben. Ich kann also links oder rechts herum gehen. Das ist meine Entscheidung. Auf dem Weg sehe ich dann unterschiedliche Orte, treffe andere Personen und Monster, auch wenn es im Ergebnis auf das gleiche herauskommt. Von der anderen Möglichkeit kriege ich gegebenenfalls gar nichts mit. Ich finde diese Karotte im Nebel toll.


    So wie es bei einem Abenteuerbuch oder auch bei Computerspielen auch ist. Nirgendwo habe ich im Rahmen einer konsistenten Story eine komplett freie Welt, die adäquat auf mein Handeln reagiert. Trotzdem haben gerade mit PC-Spielen Millionen von Menschen ungeheuren Spaß. Natürlich nicht jeder, aber doch sehr viele. Echte Veränderung klappt nur mit einer mehr oder minder generischen Story bzw. Storybausteinen. So ist Nemesis auch sehr immersiv, aber die Geschichte entfaltet sich für mich erst in der Nachbetrachtung. Sie ist im Endeffekt beliebig, auch wenn es dadurch nicht unbedingt weniger spannend oder episch wird.


    Damit muss man klarkommen. Wem es nur auf Mechanik ankommt, der ist imo bei TG falsch. Andererseits kannst Du aber mit Euros auch nichts anfangen, also scheint dir Mechanik auch nicht wichtig zu sein :/.