Beiträge von Huutini im Thema „Solo- / Alleinespielen, die (ca.) zehnte!“

    Von außen sieht es ja für mich echt langweilig aus mit den Chips und der seltsamen Matte für die kämpfe. Wie soll da Immersion aufkommen?

    Wenn das dein Ersteindruck des Spiels ist, dann ist es definitiv nichts für dich.

    Mir ging das früher auch so.

    Sah total langweilig aus und hat mich nie interessiert.

    Dann eine Partie gespielt, und seitdem ist es mein Lieblingsspiel.🤷🏻‍♂️

    Das Aussehen hat mir nichts über das Spielerlebnis vermittelt, wurde mir dann klar.

    Ich grätsche mal dazwischen: Spielt ihr das AH LCG "true solo" oder mehrhändig? Überlege es mir auch mal näher anzuschauen, aber mehrere Hände sind mir zu viel Verwaltungsaufwand 😅

    Ich finde den Verwaltungsaufwand true solo spürbar höher, weil man einen Einzelermittler sehr viel straffer und effektiver bauen und spielen muss als zwei Ermittler. Da kann man einfach mal "drauflos" spielen mit etwas Bauchgefühl.

    Liest sich herrlich, wenn man das Spiel nicht kennt. 😁👍🏻

    Nachdem Gewei ja gestern schon von #MrPresident geschwärmt hat, will ich mich anschließen.

    Hier meine kurze Kritik und mein deutlich(!) längerer Spielbericht des ersten halben Jahres, um zu zeigen, wie toll und wichtig man sich bei dem Spiel fühlt.
    (Leider hatte ich diese Woche nicht so viel Zeit zum Spielen wie erhofft, sonst hätte ich das erste Jahr geschafft. Wenn Bedarf ist, ergänze ich aber nächste Woche gerne das zweite Halbjahr ... :) ) damit das hier nicht ausartet, setze ich die Texte in Spoiler zum ausklappen. :)


    Mein Eindruck zum Spiel:

    Und hier mein Spielbericht zum ersten Halbjahr:

    Huutinis prachtvolle Präsidentschaft, Jahr 1.


    Endlich geschafft! Wahlzirkus beendet, ins Amt eingeführt, erster Tag. Mein Kabinett steht:

    Als Vizepräsidentin wird mir Kelly Borgeson hoffentlich den Rücken freihalten (Sie hat mir wichtige Stimmen gebracht, ist aber nur mäßig kompetent …). Als Stabschefin wird Kim Richards gute Arbeit leisten, und Krista Hallsten als Außenministerin gehört zum Kompetentesten, was man sich nur wünschen kann. Wobei das auch für Andy Lewis, meinen Verteidigungsminister, gilt.


    Dabei läuft der Start alles andere als glatt, denn meine Vorgängerregierung hat mir zwei dicke Dinger hinterlassen:

    Der Cyberdiebstahl hochbrisanter Geheimdienstinformationen erweist sich als massiver innenpolitischer Skandal, den ich zeitig beseitigen muss. Zudem hat mein Direktor der nationalen Nachrichtendienste seinen Rücktritt eingereicht, was für Unruhe in meinem Kabinett sorgt.


    Und das russische Säbelrasseln im Baltikum hat die Spannungen zwischen Russland und der Nato so erhöht, dass es ganz Europa mit sich reißen könnte … das in Ordnung zu bringen, bevor der Konflikt weiter angefacht wird, dürfte Kristas erste große Baustelle werden … Wobei auch im Nahen Osten, Afrika und Mittelamerika alle Zeichen auf Krisenverschärfung stehen …

    Grund genug, noch vor Arbeitsantritt eine Nachrichtendienstliche Sondergruppe für den Nahen Osten einzurichten – dort machen gleich drei größere Terrorgruppen von sich Reden. Mal schauen, ob wir mehr über sie herausfinden können.


    Nun dann – es gibt viel zu tun. Packen wir's an.
    (Disclaimer: Ich habe die erste Partie auf dem leichten Schwierigkeitsgrad gespielt, der einem wirklich entgegenkommt und viele Würfe erleichtert. Außerdem hatte ich wirklich viel Glück. Wenn es also ziemlich rund bei mir läuft, dann liegt das daran. Ich bin aber schon gespannt, wenn ich mal eine ganze Partie durch habe (also 4 Jahre), das Spiel auf einem strengeren Schwierigkeitsgrad zu testen, da dürfte es weniger glatt laufen ...)


    Februar bis April:

    Mai bis Juli:


    Das war es erstmal. Nächste Woche spiele ich weiter, und kann es jetzt schon kaum erwarten. :)

    Blöd wird's bei den eigenen Aktionen, weil die Unmenge an Möglichkeiten einen erschlägt. Aber genau da gibt es das gute alte Sprichwort "Probieren geht über Studieren". Man wird zwar arg geknechtet vom Game, aber der Lerneffekt ist enorm. Das weiß ich bereits nach 1 Runde. ;)

    Es ist wirklich komplettes "Learning by Doing". Ich spiele die erste Partie auf Easy, da kommt einem das Spiel echt entgegen. Ansonsten gehe ich das Stück für Stück, Tabelle für Tabelle, Würfelwurf für Würfewurf durch.

    Ich bin jetzt in Aktionsphase 3, hab also quasi einen Zyklus schonmal durch, und so langsam weiß ich, wo ich welche Schrauben drehen kann, und spiele tatsächlich ein bisschen zielgerichtet. (Ein tolles Gefühl, wenn man sich selbst vorgaukeln kann, dass man wüsste, was man tut! :) ) Aber am Anfang sind da wirklich sehr, sehr viele "Ach was! Das passiert jetzt?" oder "Ach was? Wie praktisch, was die NATO alles für mich tun kann, wenn sie mal am Zug ist!" Aha-Momente. Ein riesiges Kaninchenloch. Aber großartig!

    Und die Story, die das Spiel dabei erzählt, ist der Hammer!

    Heute kam tatsächlich "Mr. President" an. Wie erwartet, sind die Spielbretter allein ca. 15% größer als mein Tisch, wodurch ich wohl vorerst zum Spielen über den TTS gezwungen sein werde, aber ich freue mich trotzdem wie Bolle drauf. Endlich die Welt retten!! :D

    als Solo Spiel frage ich mich ob sich das Spiel überhaupt lohnt. Der Preis ist ja nicht gerade gering.

    Nein, On Mars lohnt sich definitiv nicht als Solo-Spiel. Der Automa ist zu simpel und das Spiel einfach nicht interessant genug.
    Die Erweiterung bringt einen besseren Solo-Modus mit, wodurch das Spiel aber NOCH teurer wird, und auch hier wird der Solo Modus nicht soooo gut, dass es die Anschaffung allein dafür lohnt.

    Weiß ich nicht, mir ist das zu pauschalisierend. Catan hat mMn kein gutes Preis-, Leistungsverhältnis. Das ist billigstes Papp- und Kartenmaterial, teilweise schwarz-weiß und nicht mal beidseitig bedruckt. Ich denke, das können die meisten hier schon beurteilen, was da bspw. an Heat und Revive wertvoller ist, auch wenn die Packungsgröße und vielleicht sogar die Menge ähnlich ist.


    Und gibt es nicht gerade hier im Forum auch viele, die froh wären, wenn die Packungen kleiner/platzsparender wären!? Also ich habe noch bei keiner Kampagne einen Kauf davon abhängig gemacht, wie groß letztendlich die Box sein wird. Ich weiß das gerade bei Burgle Bros. bspw. sehr zu schätzen, wie kompakt das verpackt ist und ist dann bei Trips immer eine der ersten Wahl.


    CTG-Sachen finde ich persönlich für Brettspiele einfach übertrieben was das Material anbelangt. Ich sage nicht überteuert/zu teuer für das was es bietet, aber meine Spiele müssen nicht unter Wasser überleben, das ist mir einfach too much. Dafür würde ich einfach keinen Mehrpreis bezahlen und daher ist mir das dann im Normalfall im Paket einfach zu teuer. Aber das ist ja ein gewaltiger Unterschied, ob ich sage, es darf nicht mehr als Catan kosten, weil die Box nicht größer ist...

    Die Frage ist ja aber nicht, wie jeder persönlich das sieht.

    Die Frage ist, nach welchen Kriterien die Produzenten das bewerten. Und die gehen ja nicht individuell ran.

    (Natürlich ist es interessant, wie du ganz persönlich das siehst, und jeder einzelne User könnte hier jetzt seine eigene Sicht darlegen und dann hätten wir so viele unterschiedliche Bewertungen wie Beiträge, aber die Frage war und ist ja, warum die Produzenten große Schachteln machen.)

    Ich dachte immer, das ist vollkommen normal so zu denken...

    Für einen Großteil der hier mit diskutierenden vielleicht. Bei Betrachtung der von mir angeführten Beispiele insbesondere der sogenannten Influencer, für die spätestens beim Preis-Leistungsverhältnis der Füllungszustand genannt wird, glaube ich zwar an Normalität dieses Verhaltens, nicht aber an große Verbreitung. Denn gerade die genannten YTler haben immer 5-stellige Follower-Zahlen und die wollen ja eben gerne ge-influenced werden ^^ .

    Selbst hier in der Blase ist das ja nicht "normal".

    Man hat ja bei der Diskussion um The Elder Scrolls von Chip Theory Games gesehen, WAS Leute für 200$ erwarten - nämlich das eigene Körpergewicht in Miniaturen, ein Kampagnenjournal mit dem doppelten Umfang von Krieg und Frieden, stattdessen bekommt Man Pokerchips und ein paar Karten und keine 150-Stunden-Kampagne.


    Stell mal die Schachteln von Too Many Bones, Burncycle (da passt TMB vier Mal rein!), Heat (da passt TMB immerhin noch zwei Mal rein) und Catan nebeneinander, und dann erkläre den Leuten, dass die ersten beiden BEIDE 150€ kosten, das ebenfalls große Heat 65€ und Catan, das jetzt auch nicht viel kleiner ist, 25€.

    Es zeigt sich ja, dass immer noch selbst hier im Forum viele leute Heat ebenso überteuert finden wie Revive und die CTG-Spiele sowieso. Da rechnet kein Einziger mit "Spielgefühl" oder "Spielspaß", da geht es nur um Größe und MaterialMENGE und irgendein vages Gefühl von "viel Geld für wenig Material".

    Und was meinst du, wie die Leute gucken, wenn ich ihnen Hoplomachus Victorum zeige und sage: Ja, das ist ein Solospiel, und ja, das kostet 150€! 150€ für ein Spiel, das man am Ende nur alleine spielen kann? Das kriegen viele nicht in ihren Schädel. :)

    Leider steht bei den Firmen aber scheinbar eher im Fokus, dass sich mit größeren Boxen höhere VK-Preise erzielen lassen, weil es nach "mehr Spiel" ausschaut.

    Wieso leider? Und wieso klingt es bei dir so vorwurfsvoll, dass die Firmen mit ihren Spielen tatsächlich Geld verdienen wollen?!?

    Mal davon abgesehen: Es wurde ja an anderer Stelle schon geklärt, dass die Kunden selber nicht bereit sind, viel Geld für kleine Schachteln zu bezahlen.
    Ich erinnere mich, dass vielen Leuten Top Ten für die "kleine Schachtel" zu teuer war, und am Beispiel von Splendor, das ja effektiv fast in eine Bohnanza-Schachtel passt, wurde das auch mal dargelegt.


    Man mag es bei der Lektüre dieses Forums kaum glauben, aber es gibt Leute, die den "Wert" eines Spiels tatsächlich an dessen schlichter Materialmenge messen, und da gehört dann auch die Schachtelgröße zu. Eine Bohnanza-Schachtel voller Pokerchips kostet halt mehr als Bohnanza, aber damit die Leute das dann auch kaufen, muss sie halt größer sein.
    Würde man einfach jedes Spiel möglichst kompakt zusammenschieben und ohne jeden Gedanken an Handling (am besten ohne Insert) optimal komprimiert in der kleinstmöglichen Schachtel auf den Markt werfen, würden nur die Wenigsten dafür das Geld zahlen, das es bräuchte, um überhaupt Gewinn zu machen. Vom verlorenen Handling mal ganz zu schweigen.

    Hätte man die Chance genutzt, müssten alle Karten flach liegen und damit nicht mehr getrennt, was das Handling erschwert hätte.

    Das nehm ich liebend gerne in Kauf, dafür dass ich ein Spiel mehr ins selbe Regal bekomme.

    Okay.
    Mir ist es so lieber, da freue ich mich, dass sie die Chance verpasst haben. :)

    Doppelt so viel Spiele im selben Regal schein aber nur ich attraktiv zu finden.

    Ja, ganz offensichtlich bist du da der einzige Mensch auf der ganzen weiten Welt.


    Aber ich bin da auch pragmatisch: Ich kann meinem Regal zwar mehr Spiele geben, aber meinem Tag nicht mehr Spielzeit. Von daher ist es bei mir auch egal, ob ich eine halbe Schachtel oder eine ganze Schachtel habe, die ich nicht bespielen kann.
    Oder um es mit deinen Worten zu sagen: Ich scheine der Einzige zu sein, der nicht bei jedem neuen Spiel auch eine Verlängerung des Standardtages um 5 weitere Stunden mitgeliefert bekommt.

    Heute kam endlich Legacy of Yu hier an und direkt auf den Tisch.


    Hammer!

    Klassischer Euro-Ressourcentauscher mit Engine Building und hammerhartem Finale! Am Schluss muss man effektiv min. 4 Barbaren besiegen, während man kaum noch Karten hat, die Flut einen überrollt und die einst prall gefüllten Ressourcenlager nur noch Spinnweben enthalten.

    Mein Sieg in der ersten Partie war so knapp, da hätte kein Windhauch mehr zwischengepasst. Irgendwo konnte ich am Ende noch die letzten Ressourcen rauswringen, den letzten nötigen Reiter sogar nur mit einem Viereckstausch!

    Das Writing ist zwar weniger spannend, aber der Legacyeffekt spürbar und deutlich: die "Belohnung" für meinen Sieg macht die nächste Partie quasi unschaffbar.


    Super Heavy, "crunchy" Solotitel!!!

    Toll!

    Gibt es hier bei euch schon Erfahrungen mit dem Solomodus von Dark Ages?

    Die hab ich nicht zu bieten, hab mich aber nach reiflicher Überlegung heute Morgen dagegen entschieden, weil mir rund 83 Euro dann doch zu viel sind für ein Spiel, das ja nunmal eindeutig für Mehrspieler gedacht ist, nur um es dann solo spielen zu können. Dafür habe ich hier genug andere Solospiele rumliegen, die ich dann lieber auspacke.

    Und beim Mehrspieler hab ich ja nun grade Cthulhu Wars gekauft, von daher steht recht sicher fest, dass Dark Ages bei mir eh nur im Regal läge, bis ich es verkaufe.

    Anders gesagt: Ich glaube nicht, dass das Spiel den Preis fürs reine Solospiel wert ist. :)

    Hab das Spiel schon lange nicht mehr, aber die gebratenen Nahrungsmittel hatten doch auch nicht mehr wie vlt. 6 Karten in den Zugstapel zurückgeholt? Ich war jedenfalls mehr mit Nahrungsbeschaffung, denn mit Fluch lösen beschäftigt. Also musste es gehn. :))

    Die Menge variiert. Aber das ist eben die Kunst: Immer genug Nahrung dabei zu haben. Darum sollte man die Chance halt nutzen, wenn sie sich einem bietet. Mit 4-6 Nahrung und einem Feuer sind das dann eben auch immer um die 30 Karten, die man zurück kriegt. Ich bin jedenfalls selten verhungert, und hab irgendwie trotzdem auch neben der Nahrungsbeschaffung die Flüche gelöst, war also anscheinend mehr mit Letzterem beschäftigt.
    Wenn man den Survivalaspekt in einem Survivalspiel nicht mag, ist es aber natürlich besser, wenn es geht. :)

    Dann schein ich da was nicht verstanden zu haben :lachwein: Wenn ich abspeichere wird doch mein Aktionsdeck nicht wieder mehr und der Ablagestapel weniger. Oder meinst du es so das ich mir durch Nahrungsbeschaffung die Karten wieder ins Aktionsdeck hole? Wahrscheinlich so ist es am besten, habe halt bisher straight forward gespielt um dann zu merken das man es nicht schaffen kann, selbst wenn der Ablagestapel zum Zugstapel wird, ist es ja eine Glücks und Zeitfrage bis man den Tod zieht. Ich werde beim nächsten Durchlauf mal Nahrung einsacken um zu schauen was es bewirkt :) Danke für den Hinweis

    Ja, genau.
    Wenn du die Nahrung verbrauchst (am besten noch über Feuer gekocht), bekommst du Karten vom Ablagestapel zurück ins Aktionsdeck. Auf die Art kann man immer wieder den gesamten Ablagestapel ins Aktionsdeck zurückholen.

    Thematisch "isst du was, und kommst wieder zu Kräften."

    Anders ist das Spiel eigentlich nicht zu schaffen. Ohne Nahrung geht dir der Aktionskartenstapel aus. Du "verhungerst" halt. :)

    Ich würde ja widersprechen, hab aber auch erst 6 Flüche gespielt. Was weiß ich schon?! 😇

    Klar Survival, da ist Nahrung immer gut, habe bisher 3 mal den Einstiegsfluch gespielt und nie geschafft. :lachwein:

    Wenn du versuchst, einen 15-20 Stunden Fluch mit einem einzigen Durchlauf des Kartendecks zu schaffen, ohne dieses je wieder zurückzusetzen, wundert mich das wenig. :)

    Generell ist das Spiel so konzipiert, dass du mit einem Durchlauf des Kartenstapels bis zum nächsten, maximal übernächsten Nahrungspunkt kommst, und dir dort alle Karten wieder zurückholst.

    Versuch das notfalls mal, evtl. hilft es ja, wenn du nach 5 Stunden statt nur noch 1 Karte den ganzen Stapel (abzüglich der gebauten Items) zur Verfügung hast. :)

    Nachdem ich zufällig bemerkt habe, dass es ein Twilight-Inscription-Modul auf dem TTS gibt, habe ich mich heute mal an eine Solo-Partie gewagt, um zu testen, was ich mir da mal bestellt habe.


    Hui!

    Also, das Spiel gefällt mir außerordentlich gut. Ist es ein Twilight Imperium? Keine Ahnung, ich habe bisher nur Eclipse gespielt. Aber vermutlich lautet die Antwort eher "Nein".

    Ist es ein waschechtes und komplexes Fliproll & Write? Absolut! Das Spiel ist tatsächlich eines der epischsten "&-Write"-Spiele, die ich bisher kennengelernt habe, und meine Solopartie dauerte (auch wegen der etwas sperrigen Bedienung) gute 2 Stunden NACH der Regellektüre. Das ist also was Abendfüllendes.


    Im Mehrspieler stelle ich mir das Spiel wirklich spannend vor. Sowohl die Rats-Ereignisse als auch die Kriege bieten durchaus Potential für Spannung. Das Interessante dabei, zumindest schätze ich MICH so ein: Selbst wenn einen eine Niederlage im Krieg nicht so juckt, weil sie "nur" einen Minuspunkt bringt, gönnt man seinem Gegner die saftige Belohnung nicht. Motivation durch Missgunst quasi. :)


    Solo fällt dieser Aspekt weg, weil die AI (die auch bei zwei Spielern ins Feld geführt wird) keine Punkte sammelt, sondern die oder den Spieler lediglich behindert - bei Kriegsereignissen verliert man die Belohnung (und bekommt besagten Minuspunkt), bei Rats-Ereignissen liegen ein positives und ein negatives Ergebnis aus. Bietet man mehr Stimmen als die AI (deren Wert noch durch einen Würfelwurf beeinflusst wird, sodass man nicht im Voraus weiß, wie viele Stimmen sie setzt), erhält man eine (teilweise recht deftige!) Strafe. Bietet man mehr Stimmen, gibt es eine dicke Belohnung.


    Von diesen Aspekten abgesehen verläuft das Spiel ohnehin eher solitär. (Nachtrag: Es gibt noch ein Wettrennen um die Achievements, die einem mehr Punkte bringen, wenn man sie als erstes erfüllt, auch hier mischt die AI mit.)


    Von daher spielt sich Twilight Inscription solo größtenteils wie alle anderen Roll & Writes: Man will so viele Punkte wie möglich machen. Die drei Aspekte, bei denen man mit anderen Spielern konkurriert, werden von der AI, nun, ich sag mal "okay" übernommen. Sie ist super einfach abzuhandeln, am Ende bestimmen aber die Würfel, ob und was die AI aufrüstet, es ist daher rein zufällig, man kann also nur bedingt planen oder gegensteuern.


    Trotzdem macht das Spiel mir wirklich einen riesen Spaß. Anfang ist man schier erschlagen, weil man nirgendwo so richtig was machen kann, und man hat ständig das Gefühl, nicht voranzukommen. Im Mittelteil kommt plötzlich Fahrt rein - jetzt wird es wichtiger, zielgerichtet auf konkrete Symbole zu spielen, die man braucht, um bestimmte Fähigkeiten freizuschalten, oder die süßen Extrawürfel, oder einfach genug Stimmen, damit man in den Rats-Events nicht unter die Räder kommt. Und auf einmal merkt man, dass es einem irgendwie überall an etwas fehlt - zu wenig Schlagkraft für den nächsten Krieg, nicht genug Stimmen für den Rat, man braucht noch 4 Systeme und 5 Produktionsgüter, um die hohen Punktebelohnungen freizuschalten, der Gegner hat beim Rennen um die Achievements die Nase vorn, und die eigenen Planeten müssen auch noch entwickelt werden - und dann kommt entweder die völlig falsche Karte, oder man würfelt nur Ressourcen, die man nicht mehr sinnvoll nutzen kann, und muss sich was einfallen lassen.


    Im Endspiel, wenn der Kartenstapel (jede Runde wird eine Karte geflippt, die entscheidet, was für ein Event diese Runde stattfindet, insgesamt maximal 25 Karten) viel zu schnell schrumpft, und man merkt, dass man noch viel zu viel tun will, wird plötzlich jede noch so kleine Ressource immens wichtig, und es zeigt sich, ob man gut (genug) geplant hat, denn natürlich weiten sich mit dem Spiel auch die eigenen Möglichkeiten, Abkürzungen, Kettenaktionen und Zugriff auf Ressourcen. Das Gefühl eines anfangs kleinen und dann immer größer und reicher werdenden Imperiums kommt also durchaus rüber.


    Fazit: Als Fliproll & Write ist Twilight Inscription ganz großes Kino und ich freue mich auf meine Vorbestellung.

    Als "reiner" Solotitel ist das Spiel "okay". Da gibt es vermutlich bessere. Die Spielzeit ist lang, dafür Aufwand und Verwaltung sehr gering, und auch Solo kommt durchaus Spannung auf. Ich weiß halt nicht, über wie viele Partien der Titel solo trägt, denn man merkt ihm an, dass er einfach von der Wurzel an als Mehrspielertitel konzipiert wurde, und das kann am Ende keine AI ersetzen. Und der Titel bietet reichlich Potential für Trashtalk am Tisch, der fehlt dann auch, außer man flucht mit den vermaledeiten Würfeln.


    Zwei mögliche Kritikpunkte: Gerade in der zweiten Spielhälfte sehe ich hier einiges an Potential dafür, dass einzelne Spieler wirklich LANGE für ihre Strategy-Events brauchen, einfach, weil so viel geschieht, und eben jedes Kreuz und jeder Strich und jede Ressource mit Bedacht genutzt werden will. Das kann also dauern.

    Und gerade in den ersten Partien sind Spielfehler bei größeren Spielgruppen fast unvermeidlich - ich halte es für fast unmöglich, als Spielerklärer hier die Tableaus aller Spieler mit im Auge zu behalten um helfend einzugreifen, wenn jemand einen Fehler macht, dadurch werden die anderen doch spürbar auf sich allein gestellt bleiben, und man macht hier anfangs wirklich schnell mal einen Fehler. (Mein liebster, der mir immer wieder unterlaufen ist: Mir einen der bunten Fokuswürfel in einer Abteilung zusprechen, in der ich ihn noch gar nicht freigeschaltet habe. Und wenn man das erst nach einem dicken Kettenzug merkt, ist das schwer wieder rückgängig zu machen.)


    Egal wie: Schönes Spiel, ich freue mich drauf. :)


    Habe das Spiel auch noch mal angefangen nachdem ich es zuletzt gespielt hatte, als die Deutsche Version herauskam. Nach knappen 5 Stunden war mein Charakter dann Tod. Ich kann nicht einschätzen wie weit ich beim ersten Fluch war, aber könnte relativ am Ende gewesen sein. Spiele aber True Solo mit nur einem Charakter.

    Der erste große Fluch geht erfahrungsgemäß etwas länger als 5 Stunden, von daher glaube ich, wäre da noch einiges gekommen.

    Vielleicht hast du Spiele zu Hause, die für den Einstieg gar keinen Automa benötigen? Das wäre ein guter Einstieg.
    Terraforming Mars, Underwater Cities, Arche Nova, Eine Wundervolle Welt oder Gentes fallen mir da spontan ein.
    Andere Spiele haben einen super simplen "1-Card-Automa" (oder was ähnliches, manchmal auch mit zwei Karten) mit sehr schlankem Regelwerk, wo du nicht so viele Regeln oder Aktionen kennen oder nachschlagen musst. Zum Beispiel Maracaibo, Flügelschlag, Teotihuacan, Everdell, oder Imperium. Die brauchen etwas Einarbeitung und sind mit etwas Routine aber dann auch schnell verinenrlicht.

    Dann erst würde ich Spiele mit komplexeren Automas nehmen, die mehr oder weniger komplexe "What if"-Entscheidungsbäume nutzen, darunter Anachrony, Trickerion oder Barrage, die berühmt dafür sind. :)

    Daneben kannst du vor allem kooperative Spiele wie Spirit Island oder Robinson Crusoe gut solo spielen, und fast alle Roll & Writes haben einen guten Solomodus, der nicht weit vom Mehrspielerspiel abweicht. :)

    Und zur Not gibt es immer noch gute bis sehr gute Solo-Spiele. :)

    "Empfehlen" ist ein starkes Wort - im Mehrspieler macht es mehr Spaß.

    Aber ich spiele es gerne mal solo. :)

    Bin am überlegen ob ich mir Tekhenu oder Teotihuacan kaufe. Mir ist halt auch der Solomodus wichtig.

    Tekhenu ist etwas "knackiger". Das mit "der" Überstrategie stimmt nicht, solo schon gar nicht, und die Erweiterung lockert das noch weiter auf.


    Teo ist etwas "fluffiger", ohne simpel oder so zu sein, und hat inzwischen dank der Erweiterungen deutlich mehr Variabilität. Am Ende sind es aber zwei so komplett unterschiedliche Spiele wie ... keine Ahnung. Zwei unterschiedliche Spiele halt. Barrage und Underwater Cities. Oder Gaia Project und Scythe. Just One und Lama. 🤷🏻‍♂️

    und ich habe gemerkt, dass halt all die Informationen (Basisartenschutz, Zielkarte, Planfähigkeit) Angebote sind, aber man nicht zwingend darauf spielen muss

    DAS ist so wichtig!


    Gerade die Basiskarten sind vor allem dann ein Angebot, wenn man keine "einfachen" Artenschutzkarten auf der Hand hat, denn es ist einfach von Vorteil, sich hier früh einen 2er zu holen. Und mit den Basiskarten geht das fast immer irgendwie.

    Aber du spielst auch noch auf dem ersten Plan, das verzerrt die Wahrnehmung extrem. 😊

    Das mag sein, allerdings habe ich noch keine Ambitionen diese Wahrnehmung zu ändern. ;)

    Nachvollziehbar. Ich verzichte bei Spirit Island ja auch auf Nationen und Szenarien. Allerdings weiß ich auch, dass ich das Spiel dadurch nur im simplen Modus kenne und beachte das bei meinen Gedanken zum Spiel. 😉

    Hättest ja aber auch teurer bauen können.

    Daher schrieb ich ja .. in diesem Modus.
    Der Kleintierzoo war quasi vorgegeben. Die entsprechenden Tiere hatte ich in der Hand bzw. lagen in der Auslage.
    Mit fortgeschrittenen Spiel waren die Runden kürzer, so dass durch die Pause 1 2er Gehege gebaut und über Bauen dann meist 1er, 2er und/oder Pavillions gebaut habe. Teuerer wurde es da nicht. Die Kleintiere kosteten auch eher nix, so dass das Geld durch die verkürzten Runden einfach nicht weniger wurde. Im Gegenteil.

    Sag ich ja, das ist im Solo-Modus so, dass du mehr Geld hast als du ausgeben kannst. Hättest ja aber trotzdem noch höhere Bauaktionen nutzen können um mehr zu bauen. Haste halt nicht, weil du nur kleine Gehege wolltest.

    Tatsächlich war das in dieser Partie und auch in diesem Modus gar nicht relevant.

    Über die Partie kann ich nix sagen, aber beim Modus liegst du echt falsch. 😅


    Aber du spielst auch noch auf dem ersten Plan, das verzerrt die Wahrnehmung extrem. 😊


    Aber das mit dem Geld ist tatsächlich rm Modus geschuldet. 😊

    Hättest ja aber auch teurer bauen können. 😊

    #ArcheNova

    Nach etwa 10 Solopartien treten noch keine Ermüdungserscheinungen auf : das Spiel macht einfach soviel Spaß :)!

    Bisher war ich immer mit dem Plan unterwegs, auf dem sich schon ein fertiger 3-er Käfig befindet. Außerdem bin ich mit jeweils 20 Artenschutzpunkten gestartet.

    [...] Das lag eindeutig an der Startaufstellung für den Artenschutzmarker bei Feld 20. So hat man zwar den Vorteil, nicht soviel Punkte machen zu müssen, damit sich beide Marker treffen, aber es fallen leider auch viele Boni weg.

    So habe ich gestern die Entscheidung getroffen, den Artenschutzmarker auf 0 starten zu lassen und siehe da: das Spiel fühlte sich nochmal deutlich besser an.

    Das ist auch die Grundregel. :)

    Du startest das Solospiel mit 20 Attraktivität ... nicht mit 20 Artenschutzpunkten. :)