Beiträge von ShotgunPete im Thema „Solo- / Alleinespielen, die (ca.) zehnte!“

    Zufrieden habe ich dann Jonsey (Spoiler: Die Katze! ^^) auf den Arm nehmen und mich in Kälteschlaf versetzen - ja, auch die Katze gibt es in den Decks, und ja, man kann sie als Charakter dann auch ins Deck ausnehmen! (Was Nichts kostet, wenn ich das richtig verstanden habe? Auch wenn Rekrutierungskosten von 1 drauf stehen ist der Reveal-Effekt ja, dass ein Spieler die Karte direkt bekommt?)

    Ja, hast du richtig verstanden, die kriegst du umsonst. Die Rekrutierungskosten sind auf der Karte, weil diese bei anderen Szenarien bzw. Szenariozusammenstellungen relevant werden, wo man z.B. Karten mit gewissen Rekutierungskosten abwerfen oder gar töten darf/muss...

    Die Erarbeitung der Regeln hat mich Stunden gekostet und auch das eigentliche Spiel wurde immer wieder durch Nachschlagen unterbrochen. Zum Spiel selber will ich lieber noch nichts sagen, ich glaube nicht, dass ich schon voll durchschaut habe, wie man das sinnvoll spielt. Ich will es aber unbedingt nochmal wissen. Thema und Umsetzung sind fesselnd. Wenn ich die Regeln mal beherrsche, sehe ich da Spaß am Ende des Regenbogens...:)


    Ich kann da nur sagen: Dran bleiben! #Comancheria habe ich ja selbst noch nicht gespielt (obwohl es seit einem Jahr in meinem Regal steht...), dafür aber den Vorgänger #NavajoWars, bei dem vieles ja sehr ähnlich ist.


    Es ist wohl fast unmöglich, nach einem Mal spielen alle Zusammenhänge so zu groken, dass man bereits siegbringende Strategien entwickeln kann. Daher solltest du das einfach mal als Lernpartie abhaken (was du, so wie ich dich verstanden habe, ja auch tust). Mir hilft es bei solchen Wargames und deren eigentlich fürs Nachschlagen hervorragend, beim Erlernen jedoch nicht immer ideal strukturierten Regeln auch, einfach mal loszuspielen und mir Anfangs noch nicht zu viele Gedanken um evtl. nicht ganz korrekt gespielte Regeldetails zu machen. Wenn ich bei Unsicherheiten eine Regel nicht gleich finde, notiere ich mir die Frage und regle es erst mal so, wie es mir passend scheint. Und dann schaue ich nach der Partie, was es damit genau auf sich hatte.


    Deine gefühlten 27 Stunden finde ich aber schon ziemlich krass, haha! Ok, ich brauch bei sowas auch länger als bei "normalen" Brettspielen, aber gerade das kommentierte "Let's play", das auch schon Navajo Wars beiliegt, hat mich eigentlich sehr gut ans Spiel heran- und hineingeführt. All die einzelnen Regeln und Unterregeln zu den Aktionen, Bewegungen und anderen Abläufen kann und sollte man ruhig mal durchlesen, sich dabei jedoch nicht gleich zum Ziel setzen, sie bereits alle bis ins Detail zu verinnerlichen - das ist dann wirklich ein fast unmögliches, zeitraubendes und weder produktives noch motivierendes Unterfangen. Daher lautet meine Devise bei Wargames: Learning by doing.


    Aber ich finde gerade die KI sehr gelungen - wie sie sich ein Stück weit voraussagen lässt, dabei trotzdem immer genügend Unberechenbarkeit mitschwingt, so dass man sich seiner Sache nie ganz sicher ist, und v.a. wie sie auf das reagiert, was du auf dem Brett machst: genial!


    Ich hatte übrigens im Vorfeld zum Erlernen von Navajo Wars auch das von Toppen in den Designer Notes als grossen Einfluss erwähnte "Blood and Thunder" gelesen, in welchem man viel über die Geschichte der Navajo erfährt - und das machte das Spielerlebnis für mich nicht nur noch thematischer und emotionaler, sondern half mir auch dabei, einige Abläufe schneller und besser nachzuvollziehen.

    3. Robinson Crusoe: Bin hin und weg. Hätte nie gedacht, dass ein Spiel mit diesem Namen und Thema so abgehen kann, was Spielspaß betrifft. Es ist eines der wenigen Spiele, bei denen es mich auch gar nicht - ok, KAUM stört, wenn ich es nicht schaffe.

    Nach wie vor auch immer noch eins meiner absoluten Lieblings-Solospiele. Ich bin auch immer wieder begeistert von der Story, die sich da aufgrund der Ereignisse und (oft missglückenden) Würfelwürfen wie von selbst erzählt. Hat mich unlängst gar zu einem fast schon ausufernden Spielbericht inspiriert.


    6. Herr der Ringe LGC: Das ist das einzige dieser Spiele, das zwar solo toll funktioniert, das ich aber lieber in Gesellschaft spielen würde. Es ist einfach sehr sehr schwer (einen zweiten Spieler mit einer zweiten Kartenhand simulieren möchte ich aber auch nicht, das wäre, glaube ich, kein schönes Erlebnis) und ich bin im Deckbau nicht so geschickt, als dass ich dem Geschehen wirklich was entgegensetzen könnte. Mit den Anfängerregeln habe ich das erste Szenario (*hüstel*) jetzt ein paar mal geschafft.

    Zugegeben, ich spiels mittlerweile auch fast nur noch zu zweit und finde es so auch spassiger. Allerdings funktioniert es auch alleine mit zwei Kartenhänden ganz gut - man hat dann natürlich nur mehr Arbeit vor (zusammenstellen des Decks) und während des Spiels ("wenn ich jetzt mit Gimli das mache, dann kann ich hier mit Aragorn dies tun, was Eowyn dann ermöglicht..."), aber auch da ist man mit der Zeit spürbar flotter unterwegs. Um ein Gespür für vorteilhaft zusammengestellte Decks zu bekommen, fand ich folgenden mehrteiligen Guide ganz nützlich und lehrreich: Beorn's Path. Falls dir das zu anstrengend ist, kannst du sonst auch gleich Rings DB aufsuchen: Eine Datenbank, wo unzählige LOTR LCG Spieler ihre Decks abgespeichert haben (u.a. auch Beorn aus dem vorherigen Link). Da kannst du dann ganz gezielt aufgrund der Karten, die du besitzt, nach empfohlenen Decks für einzelne Quests suchen.


    #LegendaryEncounters:Alien finde ich übrigens auch sehr gelungen. Da brauchst du dich auch nicht vom Englischen abschrecken zu lassen, zumal die Texte auf den allermeisten Karten sehr kurz sind (und deutlich einfacher zu interpretieren als etwa jene des LOTR LCGs).


    Als letzter Solo-Titel landete bei mir #MythosTales auf dem Tisch, welches vom Spielprinzip her auf #SherlockHolmesConsultingDetective basiert: Aufgrund verschiedener Textdokumente und eines abenteuerbuchartigen Storybandes (wo man quasi von nummeriertem Eintrag zu nummeriertem Eintrag springt) ermittelt man in diversen "Kriminal"-Fällen und versucht, auf möglichst effiziente Weise alle wichtigen Informationen zusammmenzubekommen. Als Fan der lovecraft'schen Welten war ich sehr erfreut, dass es in Essen erhältlich war, nachdem mich zuvor die hohen Versandkosten von einem Kauf abgehalten hatten. Auch erntete das Spiel einige Kritik, weil sich doch einige Fehler in den Druck geschlichen hatten, was bei einem sehr textlastigen Titel wie diesem natürlich äusserst unglücklich ist und so einiges versauen kann. Das Errata-Dokument, welches einer der Autoren zusammengestellt hat, schafft da aber Abhilfe, ohne dass die Stimmung darunter leiden oder Essentielles gespoilert werden würde. Schöner wärs natürlich allemal, man müsste da nicht selbst noch Hand anlegen, bevor sich gewisse Fälle überhaupt gänzlich lösen lassen, mir hat aber zumindest der erste Fall (weiter bin ich noch nicht) trotzdem ordentlich Spass gemacht.

    Eldritch Horror ist an so vielen Ecken thematischer...

    Naja... kommt wohl darauf an, was du unter thematisch verstehst. So eine globale Monsterhatz hat für mich nicht mehr viel mit Lovecraft-Feeling zu tun. Nicht falsch verstehen, auch bei AH passt so einiges nicht: Alleine schon die Artenvielfalt der Monster, die einem in einer einzigen Partie begegnen können (aber da kann man ja vorher auch aussieben und sich einen passenden Monstertopf zusammenstellen). Und natürlich generell die Actionlastigkeit beider Spiele. Trotzdem gibt mir das auf Arkham (und Umgebung) und die Ermittler konzentrierte Geschehen mit all den Örtlichkeiten, den daran gebundenen Ereignissen und Charakteren, die ich aus Lovecrafts Geschichten kenne, immer wieder ein heimeliges, "persönliches" Gefühl, das ich so - glaube ich - bei EH wohl nicht bekommen würde (lasse mich aber gerne eines Besseren belehren - muss wohl mal einen meiner Muwins-Kumpel, der grosser EH-Fan ist, zu einer Partie nötigen). Und gerade diese Kombination aus Persönlichem vs. Kosmischem macht zumindest für mich einen grossen Teil der Faszination Lovecraft aus.


    Mit der (mechanischen) Integration von Erweiterungen ist es wie bei vielem bezüglich AH: Gewöhnungssache. Zudem nimmt die Vorbereitung natürlich schon ein bisschen Zeit in Anspruch, aber das finde ich bei Spielen, die ohnehin länger dauern, auch nicht problematisch. Bei AH mag ich es sogar, in Ruhe bei einem grossen Becher Kaffee die Decks in Ruhe zusammenzustellen und zu mischen. Das ist für mich gespürt wie ein kleines Ritual, das meine Vorfreude aufs Spiel verstärkt.

    Ich habe Eldritch Horror noch nie gespielt, kann daher keine fundierten Vergleiche ziehen. Nach allem, was ich darüber gelesen, gehört und gesehen habe, reizt es mich aber auch nicht besonders, zumindest nicht der Kauf - mitspielen würde ich gewiss mal. Ich mag Arkham Horror so, wie es ist, mit all seinen ausufernden Elementen. Das finde ich irgendwie sogar sehr thematisch (nicht nur die Spielercharaktere, sondern auch die Spieler kriegen manchmal das Gefühl, verrückt zu werden...).