Beiträge von ode. im Thema „Meine Top 5 und meine Flop 5 des Jahres“

    Flundis Konter im @Herbert Style


    • gleiche Autorenquelle
    • gleicher Spielstil
    • gleiche Zielgruppe (Midweight)
    • Vatikanleiste Lorenzo = Kaisersleiste Hotel
    • Bestrafung bei Versagen mit extremer Erschwernis
    • Kartenauslage Gäste Hotel = Kartenauslage Lorenzo
    • extremes Mangelgefühl + Verknappung
    • Aktionen werden durch Würfel definiert
    • Leader Cards Lorenzo = Personalkarten Hotel
    • Drafting Personalkarten/Leader Cards
    • Schöngeistthemen (Hotel/Kunst)
    • Klemens Franz Look

    Das meiste davon hat für mich bei der Bewertung eines Spiels wenig Einfluss.


    Wenn ich Grand Austria Hotel spiele und dann Lorenzo, dann habe ich da kaum Vergleiche. Gut. Die eine Leiste ist ein Element, das in beiden Spielen drin ist. Aber bsw. hat Stefan Feld seine Spielreihenfolgeleiste auch in mehreren Spielen verbraten. Auch Spielen mit ähnlichem Anspruch/Zielgruppe, etc. Und trotzdem spielen sie sich für mich alle anders.


    Aus meiner Sicht verwenden die Spiele andere Mechanismen, vermitteln ein anderes Spielgefühl, ihre Elemente sind völlig anders designed. Die Würfel kommen auch völlig anders zum Einsatz. Das eine Spiel ein Würfeldraft. Das andere ein glasklares Worker Placement.


    Sicher, einige Sachen ähneln sich. Trotzdem: Für mich ein komplett anderes Spielgefühl. Bsw. mochte ich GAH überhaupt nicht. Lorenzo hat mich sofort mitgenommen und finde ich sehr gut. Aus meiner Sicht war meine Aussage auch ein wenig darauf gemünzt, was du (als Aussage - nicht unbedingt auf dich bezogen) in deiner Rezension schriebst. Nämlich, dass, wenn man das eine Spiel nicht mochte, vom anderen die Finger lassen sollte. Kann ich so nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil. Lorenzo macht vieles, was ich an GAH nicht mochte, sehr viel richtiger.


    Beispielsweise die Kartenauslage. Obwohl beide Spiele eine haben, ist das Element komplett anders eingebunden. Bei GAH total zufällig, kaum vorhersagbar, von der Hand in den Mund. Was zu dem Spiel überhaupt nicht passte. Bei Lorenzo hast du viel länger Zugriff auf eine größere Auslage. Man kann viel kontrollierter Spielen. Man muss nicht ewig auf seinen Zug warten, weil die Aktionswahlmechanik ganz anders ist. Selbst, wenn sie von Würfeln abhängt.

    Das "folgen" kann aber auch stressfreier gestaltet werden, üblicherweise hat man auch nicht soviel Kulturpunkten, um bei allem mitzumachen. Meistens beschränkt es sich auf 1-2 Actions, bei denen man partizipieren möchte. Hat einer diese als seine Action, folge ich ihm und gut ist.
    Bei jeder Action wird kurz gewartet, ob jemand folgt, danach geht's weiter. Hat man was verpasst, Pech gehabt, dann eben beim nächsten Spieler/Würfel...

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Trotzdem ist es eben auch so, wie ich es beschrieb. Das ist das Dingen, wenn man in verschiedenen Runden spielt/testet. Spiele wirken manchmal total unterschiedlich in anderen Besetzungen. Es reicht, wenn ein Spieler dabei ist, der dieses Gruppending fortsetzt. So laufen bsw. auch Testspiele, bei denen der Autor anwesend ist, immer viel runder als solche Spiele, wo er nicht dabei ist...

    Arbeit - wobei denn
    Wenn mehr mitspielen, hat man auch mehr Möglichkeiten mit seinen Kulturpunkten anderen zu folgen. Das war es dann auch schon...

    Gemeint ist auch, wenn man bedenkt, was für eine Art Spiel dies ist. Natürlich ist es nicht viel Arbeit, wenn man es mit Denk-Monstern wie bsw. Aquasphere oder umfangreiche Materialschlachten wie Ein Fest für Odin vergleicht. Aber für diese Art Spiel ist es mit mehr Spielern meiner Ansicht nach deutlich zu anstrengend für das, was das Spiel bietet und bieten sollte (aus meiner ganz persönlichen Sicht). Und dabei geht es gerade um dieses "folgen". Das ist ja bei jedem Würfel möglich, so lange mal das noch nicht gemacht hat in diesem Spielzug. Bei 5 Spielern sind das 4 Folger pro Spielzug, bei jedem einzelnen Würfel muss das wieder abgewogen werden ob man folgen möchte oder nicht.


    Ich nehme mal als Beispiel das Würfel-Bohnanza, bei dem man auch von den Würfelwürfen der anderen Spieler profitieren kann. Nach jedem Wurf checken dann 4 andere Spieler ihrer Auftragskarten, ob ich was für sie getroffen habe. Die ersten 1-2 Würfel pro Spielzug bestehen nur aus "Warte!!!"-Rufen von anderen Spielern. Der Vorteil, dass man jederzeit ins Spiel eingebunden ist, was ja eigentlich sehr schön ist, wird in manchen Spielen dann zur Arbeit, denn man hat kaum Ruhepausen.


    Daher sind für mich solche Spiele mit weniger Spielen oft ein wenig relaxter als mit mehr Spielern. Und das gilt auch für Tiny Epic Galaxies, das ich einmal zu fünft spielte und das ungern wiederholen würde. Das war mir zu viel für diese Art kleines, pfiffiges Spielchen...

    So, im Spielen.de-Forum hab ich auch mitgespielt, dann will ich mich hier auch mal nicht lumpen lassen...


    Top 5-Liste:


    1. #RollForTheGalaxy
    Aus dem Stand hat das Spiel meine all-time-fave-Position geknackt. Der Spielreiz ist nach 30 Partien ungebrochen. Wir haben nach Essen eine RollFTG-Pause eingelegt, wegen der vielen Neuheiten. Aber zu Weihnachten gab es die Erweiterung dazu, die auch sehr interessant ist. Und daher denke ich, wir spielen die nächsten Wochen mal wieder öfters...
    2. #FirstClass - Unterwegs im Orient-Express
    Das Spiel hat mich ziemlich schnell begeistert. Noch nicht sooo viele Partien gehabt, aber das Spiel finde ich super.
    3. #GreatWesternTrail
    Nachdem ich mit Mombasa weniger anfangen konnte hat mich dieses Spiel restlos überzeugt. Vielleicht ein wenig zu lang...
    4. Das Orakel von #Delphi
    Hier bin ich natürlich ein wenig voreingenommen. Aber ich bewerte das für mich schon realistisch. Ob ihr mir das jetzt abkauft oder nicht, müsst ihr selber wissen. Für mich hat das Spiel neben dem tollen Würfelmechanismus diese großartige Mechanik mit der die Götter nach oben laufen. Dazu sorgt die modulare Spielfläche für ständig wechselnde Spielverläufe.
    5. #LorenzoIlMagnifico
    Von dem Spiel wusste ich wenig. Hat mich aber mit seinen schönen Kettenzügen auch gleich abgeholt. Ich muss gestehen, dass ich nicht der größte Worker-Placement-Fan bin und hier finde ich das auch recht öde umgesetzt. Aber das stört nicht. Es funktioniert als Aktionsmechanismus gut und das Spiel dahinter reizt mich sehr. Den Vergleich mit Grand Austria Hotel kann ich nicht nachvollziehen...


    Honorable mentions:
    #RoundHouse gehört eigentlich mit in die Liste, aber es passen eben nur fünf. Für #EinFestFürOdin gilt dies auch, aber bei dem Spiel stört mich einfach die unüberschaubare Masse an Aktionsfeldern. #OrleansHandelundIntrige ist ja "nur" eine Erweiterung, kommt aber mit einer Variante für die segensreichen Werke, die das Spiel einfach noch mal viel besser macht. #KanaGawa hat mich nach einer Partie sehr begeistert, leider noch nicht wieder auf dem Tisch gehabt. Eine riesen Überraschung ist für mich #Ulm, von dem ich nichts erwartet, aber ein super Spiel bekommen habe.


    Flop 5-Liste:


    1. #TerraformingMars
    Ich wollte es lieben, aber das Spiel sorgt bei mir immer wieder für Frust und schlechte Gefühle. Nach 4 Partien hab ich es wieder abgegeben, eine fünfte hat mich von der Richtigkeit dessen überzeugt.
    2. #MysticVale
    Die vielen Vorschusslorbeeren sind zu keinem Zeitpunkt erfüllt. Das Card-Crafting ist lustig, aber das Spiel dahinter einfach nur langweilig.
    3. #MitListUndTücke
    Aufgebohrte Love Letter-Variante. Unfassbar öde.
    4. #Kepler3042
    In Essen ausprobiert. Erwartet hatte ich nicht viel. Ich hätte mich gern positiv überraschen lassen. Aber bereits die erste Partie hat mich nicht abgeholt. Ziemlich langweilig...
    5. #Colony
    Eigentlich ein richtig, richtig gutes Spiel. Aber für mich der Beweis, warum redaktioneller Schliff manchmal nicht verkehrt ist... Allerdings ist dies ein Spiel, dem ich noch Chancen einräumen werde.