Beiträge von MetalPirate im Thema „[2016] Ein Fest für Odin“

    Habe derzeit das von Folded Space, und da ist die Schachtel bis zum Bersten gefüllt.

    Das ist beim (sehr schönen!) Insert von Meeple Realty ganz genauso. Wenn ich mir anschaue, wie viel Zeugs in der Erweiterung drin ist, dann ist für mich auch schwer vorstellbar, dass als alles noch vernünftig organisiert in die Hauptspiel-Box passen soll. Das dürfte selbst mit Zip-Tüten und Gequetsche schwierig bis unmöglich werden.

    Wer sich das perfekte Holz-Inlay zum "Sofort-losspielen" für #EinFestfürOdin zulegen will, erhält auf der Messe in Essen die Möglichkeit eines von 200 Exemplaren für 35 Euro an einem der auf zwei angewachsenen Stände von #Feuerland zu kaufen.

    :thumbsup: (Sofern du, wie ich denke, das Insert von Meeple Realty meinst. Das ist ja auch offiziell von Feuerland lizensiert.)



    Man kann das freilich auch direkt für 36 Dollar aus den USA ordern,

    Letzte Woche im sale für $29.99. Da habe ich zugeschlagen.



    sofern Trump nicht spontan mal eben einen Handelskrieg vom Zaun bricht.. Wann ER wohl gefeuert wird - vom Volk?

    "Das Volk" sägt den Trump garantiert nicht ab, solange die Demokraten keine wählbaren Alternativen aufstellen, und schon dreimal nicht, wenn die führenden Demokraten bestenfalls die Mittel- und Oberschichten der Ballungszentren (sprich: an Ost- und Westküste) repräsentieren. Leute, für die die gender-korrekte Bezeichnung von Klos wichtiger ist als die Arbeitsplatzsorgen der einfachen Bevölkerung. Das ist das Klima, in dem primitive Trampeltiere wie Trump mit leeren Versprechungen und einfachen Rezepten an die Macht kommen können.
    Wenn Trump abgesägt wird, dann von der eigenen Partei -- was ich für gut möglich halte, denn dem GOP-Establishment schwimmen auch irgendwann mal ihre Felle weg, da wollen die Senatoren bei den Mid-Terms schließlich auch wiedergewählt werden.

    Bei Rosenberg-Spielen habe ich schon oft beobachten können, dass sich Mitspieler von zu vielen guten strategischen Wegen blenden lassen, nachher nichts Ganzes und nichts Halbes machen, und dann nachher punktemäßig mehr oder weniger weit abgeschlagen ins Ziel kommen.


    Ein "ich kann gar nicht so viel machen, wie ich tun möchte!" ist ja im Prinzip ein gutes Zeichen, steht es doch irgendwo auch für Spaß am Spiel, denn das Spiel ist dann spannend, interessant und dabei in angenehmer Art verzwickt. Das Besondere an Rosenberg-Spielen ist für mich, dass sich dieses Gefühl in der Regel auf einen mittel- bis langfristigen Weg bezieht. Soll ich auf Plünderungen, Walfang oder Handel setzen? Der Erfolg solcher strategischer Entscheidungen stellt sich eher selten unmittelbar ein; diese Wege müssen weiterverfolgt werden, erst dann lohnt es sich. Bei den meisten anderen Euro-Spielen, z.B. von Stefan Feld, kommt die "Erfolgs-Belohnung" für verzwickte Entscheidungen schneller.


    Ein grundsätzlicher Tip wäre deshalb von mir, sich einen Weg herauszupicken und den dann auch konsequent und unbeirrt weiter zu gehen, ohne sich von irgendwelchen "och, das könnte ich ja auch noch machen"-Sachen ablenken zu lassen. Die führen nämlich bei Agricola, Caverna oder ähnlichem bloß dazu, dass man nachher insgesamt eher wenig erreicht hat. Ein Fest für Odin habe ich noch nicht soooo oft gespielt, aber das schätze ich da sehr ähnlich ein.


    tl;dr: Rezept für über 80 Punkte: nicht ablenken lassen, sondern irgendwas konsequent durchziehen

    Nicht vergessen sollte man auch, dass es Karten gibt, die Strategien in dieser Richtung belohnen. Sowohl direkte Boni auf Tiersachen als auch indirekt, wie z.B. ein Bonus für die Jagd, der sich über die oben angesprochene gemeinsame Umwandlung der Jagdprodukte mit Wolle steigern lässt.

    Ich glaube sofort, auch mit nur einem selbst gespielten Spiel, dass 60-80 Punkte eigentlich immer drin sein sollten, wenn man als geübte(r) Spieler(in) von Optimierspielen sich nicht völlig verzettelt und/oder ganz viel Pech beim Würfeln bzw Kartenziehen hat. Mit etwas Spielerfahrung vielleicht auch ziemlich sicher 100+ Punkte. Ich persönlich würde darauf wetten, jederzeit wieder 100+ Punkte erreichen zu können; Ziel für mein zweites Spiel wären 120 Punkte, und ich glaube, meine Chancen dafür wären nicht schlecht. Aber es ist nun mal nicht jeder ein geübter Spieler von Optimierspielen.


    Gerade so ein Spiel wie "Ein Fest für Odin" bietet genauso auch die Möglichkeit es so zu spielen, dass man sich sagt "Och, meine Wikinger haben heute mal Lust auf Walfang!" anstatt sich auszurechnen, wie man die Felder auf dem Spielplan, die einen Ertrag jede Runde bringt, am geschicktesten mit Puzzleplättchen umzingelt, bei denen keine zwei grünen aneinander stoßen dürfen. (Jeder Vielspieler weiß, wie wichtig früh freigeschaltete regelmäßige Einkommen sind!) Aber: Ein Fest für Odin auf maximale Punktausbeute gespielt, das ist pure abstrakte Rechnerei mit geometrischer Optimierungsübung, bei der man jegliches Thema ausblenden muss.


    Ich glaube, @Sternenfahrer geht bei seiner Aussage ("wie kann man unter 60 Punkten landen?") ein bisschen zu sehr von Spielern aus, die das Spiel von der rein mechanischen Seite aus angehen; für die hätte er durchaus recht. Es geht aber auch anderes, selbst erlebt bei der Mitspielerin mit paar-und-fünfzig Punkten. Sie hat ihre Wikinger aus dem Bauch raus irgendwas machen lassen, am Ende waren ein paar ausgewandert, ein Haufen nicht abgedeckter Minuspunkte hat ihre Punktzahl gründlich verhagelt, aber, und das ist das Wichtigste: auch sie hatte ihren Spaß am Spielen, obwohl sie abgeschlagen Letzte wurde. Sowas schafft längst nicht jedes Spiel. Genau das ist auch ein wesentlicher Grund, warum ich mir durchaus vorstellen könnte, Ein Fest für Odin irgendwann zu kaufen, auch wenn ich mit den ganzen moderneren Rosenbergs sonst nicht viel anfangen kann.

    Bei so großen Differenzen frage ich mich immer: Haben alle nach denselben Regeln gespielt?

    In unserem Spiel: 59 (zweites Spiel) - 109 (ich; erstes Spiel) - ~120 (der Kenner/Erklärer; ~10 Spiele)



    es gehen wohl bis 200 Punkte

    Maximalpunktzahlen heißen bei so ein Spiel dann aber, dass man ideal würfeln und starke Kartenkombos bekommen muss. Solche Abschätzungen finde ich nicht sooo interessant. Interessanter ist, was man so konstant hinkriegen sollte, und da halte ich "über 100" für gut möglich. In meinem Spiel hatte ich kein ausgeprägtes Karten- oder Würfelglück, eher im Gegenteil, und wenn ich nicht erst in Runde 7 begriffen hätte, dass man auf die Häuserpläne auch rote und orangene Teile puzzeln darf, dann wäre noch mehr drin gewesen als die 109.

    Ich habe gestern beim Spieletreff auch zum ersten Mal "Ein Fest für Odin" spielen können. Ich bin kein großer Fan der jüngeren Rosenberg-Materialschlacht-Spiele, aber beim Spieletreff lerne ich gerne neue Spiele kennen, also mitgespielt. Ich hatte im Prinzip genau die gleichen Vorbehalte, die auch Marcel oben angesprochen hat.


    Tja. Am Ende ging's mir auch ganz ähnlich wie Marcel. Es ist kein Spiel, dass ich mir kaufen müsste, aber mitspielen gerne wieder, denn die vermeintichen Minuspunkte sind alle halb so wild. Meist weil die Umsetzung einfach gut ist. Die Fummeligkeit der Puzzleteile bleibt im okay-Bereich, weil die Sortierhilfen im Wargamer-Stil dabei sind. Die Massen von Aktionsmöglichkeiten sind nicht erschlagend, weil die Farbcodierung und Ikonografie einfach gut gemacht ist. Und allzu extrem Sandbox-mäßig ist es auch nicht, weil Würfel und Karten für Zufallselemente sorgen. Der Zeitbedarf ist auch okay, weil es sich überraschend schnell spielt mit seinen sieben Runden.


    Bevor ich falsch verstanden werde: dass einzelne Bereiche nicht störend waren, heißt noch lange nicht, dass es gut war. Zwar gibt es viele interessante Spielentscheidungen beim Arbeitereinsetzen, das ist für mich der größte Pluspunkt bei dem Spiel, zumal dadurch auch der Startspieler bestimmt wird. Aber in den ganzen oben genannten Bereichen kommt das Spiel eben auch nicht über ein schwaches gut raus; andere Spiele sind da einfach besser. Ein Fest für Odin ist mir immer noch etwas zu fummelig, ein bisschen zu interaktionsarm, ein wenig zu viel Sandbox.


    Die Zufallselemente geben auch keine taktische Auswahl (wie z.B. bei zufällig bestückten Kartenauslagen der Fall wäre), sondern sagen einem direkt, was man tun soll. Ich hatte als Startkarte eine Karte, wo ich beim Wildjagen mit zwei Wikingern mehr Belohnung bekommen konnte. Also sofort Holz geholt, Karte ausgespielt und in der ersten Runde schon jagen gegangen. 3 oder niedriger hätte ich in drei Versuchen mit dem D8 würfeln müssen. 4, 7, 5 gewürfelt. Schei*e. Da habe ich erstmal gedacht: okay, als einziger Anfänger am Tisch schon mal den Start verhauen, null Einkommen in Runde 1, das kann ja heiter werden...


    Aber der Ausgleich, dass man einen Bogen und ein Holz bekommt, klappt so halbwegs. Ich war nicht völlig aus dem Spiel und konnte mich zurückarbeiten. Am Ende den eigenen Plan und Neufundland komplett zugepuzzelt und sogar noch Teile übrig. Zu wenig Risiko gegangen. Ach ja: mit 109 Punkten knapp Zweiter geworden hinter dem Erklärer, der das Spiel schon so zehnmal gespielt hatte. Wenn ich die Berichte oben lese, scheint das für einen Anfänger gar nicht so schlecht zu sein. ;)