Constabler Kritik ist an jedem Spiel - also auch an KDM gewünscht. Kritik sollte aber auch fundiert sein. Oft sieht die Kritik an KDM leider folgendermaßen aus: "Hässliches Manga Artwork mit übergroßen Brüsten, welches nur 15 jährigen Jungen gefällt" - "Spiel ist nur so gut bewertet, weil der Preis hoch ist und sich die Leute die Ausgaben schön reden müssen" - "Das Spiel besteht nur aus Würfelglück und hat keinen taktischen Tiefgang". Das nervt dann natürlich. (Siehe teilweise auch Kommentare unter Beckis Videos).
Kritik am Grinding, an Gotcha-Momenten, an zu wenig Abwechslung durch die Basismonster, am Balancing, am Geschäftsgebaren, an dem Preis, meinetwegen auch am Heldenzug (auch wenn ich das nicht teile) hat definitiv seine Daseinsberechtigung und sollte / muss vorgetragen werden.
Ich habe KDM in mehreren Gruppen mit ca. 10 unterschiedlichen Personen in jeder Spieleranzahl gespielt. Und bisher ist es immer voll eingeschlagen. Der Tutorialkampf ist der untaktischste und der glücksabhängigste. Aber da stehen dann erst einmal die Mechaniken des Löwen, das AI und HL Deck des Löwen sowie die allgemeine Spielerklärung im Fokus. Dann kommt die erste Siedlungsphase, die schon immer ganz coole Momente hat und fasziniert. Die erste Hunt wird begonnen, der Anfangslöwe gejagt. Das ist alles noch die Einführung, damit die Spielregeln sitzen, die Atmosphäre eingesaugt werden kann und die ersten taktischen Züge begonnen werden. Wenn das alles rum ist und die erste Siedlungsphase mit den ganzen Craftingmöglichkeiten auf den Tisch kommen. Dann waren die Mitspieler bei mir erst einmal "wow - wie cool" und haben die nächsten dreißig Minuten begonnen, die Gear Möglichkeiten vom Organ Grinder, Skinnery usw. durchzuschauen und zu überlegen, was man denn nun bauen sollte und welche Kombinationen sinnvoll wären. Und da sind wir ja erst am Anfang der Leiter. Auf der untersten Sprosse. Das Spiel eskaliert dann ja gewaltig an Möglichkeiten. Wie gesagt - bei uns wurden die Spieler eigentlich immer von Minute 1, spätestens aber ab der 2. Siedlungsphase voll abgeholt. Also noch am ersten Spieleabend. Und die sind dann drangeblieben.
So eine richtige Differenzierung von Kampagnen beginnt bei mir meist mit LY 5, also so nach 5 Stunden. Bei KDM-Profis dürfte das noch früher der Fall sein. Dann wird die Synergiespirale so richtig angeschmissen und je nach Zustand der Survivor, Stats, Erfindungen, Ressourcen, Principals schlage ich verschiedene Wege ein. Mit teilweise komplett anderen taktischen Richtungen. Das Tutorial und die ersten Lantern Years sehe ich dann aber nicht als notwendiges Übel an, sondern ich habe trotzdem Bock da andere Sachen auszuprobieren. Nichtsdestotrotz würde ich nach z.B. 2 verlorenen Kampagnen erst einmal was anderes spielen und dann erst wieder mit KDM anfangen. Die Abwechslung am Anfang lässt wirklich zu wünschen übrig.
Es kann durchaus Spieler geben (wie jetzt z.B. Becki) denen das anfangs taktisch zu anspruchslos ist und die sich mehr erhofft haben. Die große Frage ist dann natürlich, ändert sich das noch (meiner Meinung nach ja, für ihn wird es trotzdem nicht ausreichend sein) und trifft das auf die meisten Spieler auch zu. Und letzteres bezweifel ich ganz stark.
A: 8 - Die Balance passt nicht immer. Gameplay gefällt mir sehr gut.
B: 10 - Artwork und Material sind cool, Miniaturen zusammen kleben hat mir Spaß gemacht, einige Rechtschreibfehler
C: 10 - Ein weiteres Monster hätte dem Spiel wirklich gut getan. Da ich über 100 Stunden ohne eine einzige Erweiterung in das Spiel gesteckt habe, triggert mich das anscheinend nicht so.
D: 10 - Soooo unglaublich viele epische Momente!