Beiträge von unittype001 im Thema „Lisboa von Vital Lacerda“

    @unittype001


    Das ist doch Humbug :D


    Es gibt für soooooo viele Spiele deutsche Anleitungen, welche z.B. von Spielern (vielleicht auch Freaks) geschrieben werden und mit Genehmigung des Verlags veröffentlicht werden dürfen.
    Diese haben meistens auch eine sehr gute Qualität.

    Warum darf denn jemand mit dieser Dienstleistung kein Geld verdienen, und sei es nur als Bonus dafür, dass es der Käufer über den jeweiligen Kanal kauft? Ich finde daran nichts Verwerfliches. Und auf der einen Seite nach der Regel krähen, auf der anderen sie aber schon mal prophylaktisch abzuwerten, weil die vom Vorgängerspiel auch kacke war, ist irgendwie widersprüchlich.

    Ohne die Schmiede verteidigen zu wollen (die letzten beiden Wochen Verzögerung fand ich auch ziemlich unnötig): Ohne sie gäbe es keine deutsche Übersetzung. Und da das das Alleinstellungsmerkmal für ihre Arbeit, kann ich aus wirtschaftlichen Gründen vollkommen verstehen, warum es die Regel nicht als Download gibt. Würde ich nicht anders machen. Und ganz ehrlich: alles andere ist Schönmalerei.

    Soo, das hat heute geklappt und war doch mal sehr nett. Folgendes Fazit aus einer 2er-Partie auf Tabletopia:



    • Die erste Partie Lisboa ist definitiv eine Lernpartie ohne jeglichen Anspruch auf effizientes Spielen.
    • Die Regeln sind noch überschaubar, man muss bloß die Aktionen einmal drin haben, dann kommt es langsam von Schleifpapier zu flüssigem Spielen. Recht typisch für den Author.
    • Die kleine Spielerhilfe ist Gold wert und in meinen Augen das beste Stretchgoal, was die Kampagne hervorgebracht hat
    • Die Endwertung hat mir gefühlt etwas zu viele Stellschrauben und Mehrheiten und haut überdurchschnittlich rein. Klarer Unterschied zu The Gallerist, wo die Währung Geld gleichzeitig die Siegpunkte sind.
    • Das Spielgefühl bewegt sich dabei sehr ähnlich zum Gallerist mit seinem internationalen Kunstmarkt, zusätzlich kommen Ähnlichkeiten zu den neuen Magnatenplättchen aus dem 2016er Vinhos mit dazu
    • #Tabletopia gefällt mir, ist sehr nah am Brettspiel dran. Macht einen guten Eindruck, auch wenn wir einseitig kurz Probleme mit der Verbindung hatten. Kann der Client aber ab, da der Gameroom davon unabhängig persistent bleibt.
    • Audioverbindung ist ein Muss.
    • Der @ferion ist'n Netter! :)

    @ferion Würde ich gerne, muss aber morgen früh auf der Kanban-Zertifizierungs-Leiste für den Konferenzraumbereich noch den letzten Schritt nach oben gehen und dafür heute ein Buch für die Heimarbeit ausgeben. Also so im echten Leben. :D


    Dienstagabend würde gut passen.

    Thematisch passen sie recht hübsch zu Vinhos. Überlege, mir zwei Packen zu bestellen und dann als allgemeinen Münzvorrat für einen ganzen Haufen Spiele zu benutzen. Sie sind gut unterscheidbar und in der doppelten Stückelung auch für das meiste geeignet.

    Hm, ich habs ja oben eigentlich schon geschrieben, was meine Motivation ist.Und da kommt sicherlich noch einmal zu, etwas "Besonderes" im Sinne von Ausstattung und Qualität zu haben. Jede meiner The Gallerist-Partien war für mich ein Fest für die Sinne: Optisch, haptisch erzählerisch. Und bis auf eine Ausnahme erging das auch meinen Mitspielern zumindest so, dass sich viele sehr lobend über das Spiel geäußert haben. So etwas hätte ich gerne nochmal. Und da gebe ich auch diese Menge an Geld "ohne mit der Wimper zu zucken" aus. Ich kann jeden verstehen, der das nicht möchte oder vielleicht auch einfach nicht kann. Ich sage auch nicht, dass jeder jetzt dieses Spiel ghanz unbedingt backen muss weil warumauchimmer. Bei mir triffts nen Nerv und ich freu mich wie Schnitzel drauf.


    Zum Vergleich: Für Mare Nostrum wars inklusive der Add-Ons 113€, für Glen Dover's Empires auch in etwa so, Vinhos war ja auch in einem ähnlichen Segment. Alles Ausstattungsbolzen, alles Zeug für Leute, die Lust drauf haben. Ich schaue ja auch immer ungläubig, was Tabletop-Spieler für son bisschen Plastik auf den Tisch legen oder was Magic-Spieler in ihre Kartendecks investieren..

    Hm, sind da noch irgendwelche goldenen Eier in der Verpackung die ich in der Zutatenliste nicht finde? Ausstattung ist doch ziemlicher Euro Standart, nur dann gleich mal zum doppelten Standart Preis? In der (IMO!) rotzehässlichen babyblau/Meißener Porzelan *kreischichmußweg* Grafik?
    Da muß das ja ein Riesenspiel sein, werde ich aber wohl eher nicht kennen lernen ;)

    Schau Dir mal die anderen von Eagle Gryphon produzierten Spiele an. Die Qualität ist sehr hochwertig. Letztlich muss das jeder für sich selber entscheiden.

    Ich gehöre ja zu diesem scheinbar dubiosen, geschmacksverirrten und höchst suspekten Haufen, der Lacerdas Spiele bis jetzt fast ausnahmslos gut bis großartig findet. (wird immer so betont 8) ) Außerdem mag ich die Eagle Games Ausstattungsorgien und habe das Glück, dass mir Spielepreise halbwegs egal sein können. In den Elementen des Spiels sind einige alte Bekannte drin (huhu Einflussleiste aus The Gallerist!, hi Autoteile aus Kanban!), das Spiel bringt aber mit den Karten wieder einen schönen neuen Schub Dinge rein, auf die ich sehr gespannt bin.


    Eigentlich ein wenig ambivalent: Ich kann z.B. mit Feldsalat in 90% aller Fälle so gar nichts anfangen, mit Lacerdas Spielen aber schon. Der Unterschied liegt glaube ich in dem Narrativ, welches ich meine in den Spielen von Lacerda trotz aller Mechanik immer wieder zu entdecken. Das Weltklimaproblem in CO2 (aktuell zeigt Siegmar Gabriel die Entscheidungsebenen des Spiels in echt sehr schön), die Simulation des "mittleren Managements" in Kanban (mit drolligem Augenzwinkern a la Machtspiele) oder die Schlacht um die Besucher in The Gallerist - die Spiele erzählen trotz des Gewichts von Leisten, Leisten und Abhängigkeiten zwischen all diesen Leisten mir eine Geschichte meines Wirkens. Und in den letzten Jahren lege ich bei abendfüllenden Spielen darauf immer mehr wert. Kleiner Einschub: Für mich mittlerweile auch einer der eklatantesten Unterschiede zwischen Mombasa und Great Western Trail - ersteres schafft das auch, letzteres für mich irgendwie nicht so.


    Zurück zu Lisboa: Ich liebe Artwork, das eigene Wege beschreitet. Selbst einem Dilluvia Project verzeihe ich seine Schluderigkeitsfehler wegen der grundsätzlichen Gestaltungsrichtung der Komponenten. CO2 ist nach wie vor für mich eins der schönsten Brettspiele. Durch die Regeln, die ich mittlerweile gelesen habe, habe ich einen Eindruck bekommen, wie das Spiel mechanisch aufgebaut ist. Ob das wirklich ein richtig gutes Spiel wird, kann ich dadurch nicht erkennen, das können nur die ausgewiesenen Experten der Glaskugelfront. Aber meine Erfahrungen mit den vorangegangenen Spielen des Autors, die subjektiv grandiose Gestaltung des Materials, live gesehen als Prototyp in Essen und die hochwertigen Komponenten von Eagle Games lassen mich das Spiel höchstwahrscheinlich unterstützen. Ob Kickstarter oder Spieleschmiede sehen wir dann mal.

    Ich habe versucht, die Regeln zu lesen. Leider sind mir dabei mehrmals die Augen zugefallen, so langweilig kam das alles daher. War aber nicht schlimm, den die grottenhässliche Gestaltung konnte ich mir eh nicht mehr länger an tun!


    Wäre aber auch egal, wenn es das tollste Spiel der Welt wäre: EGG bekommt von mir in diesem Leben kein Geld mehr, egal für welches Spiel.

    Uhh.. Was haben die Jungs und Mädels von dort Dir denn getan? (ernsthafte Frage)