Beiträge von Spielphase im Thema „31.10.-06.11.2016“

    Moin,
    nach längerer Zeit schreibe ich auch mal was über einigeSpiele, die ich in letzter Zeit mal gespielt habe.


    Hengist: Ein 2-Personen-Spiel, bei dem es darum geht,dass man seine drei Leute über Wege zu Ortschaften führt, um diese zu plündern.Die Bewegung erfolgt über Landschaftskarten, Joker sorgen dafür, dass dasgemeinsame Boot sich an der Küste entlang bewegt und sich dem Spielende nähert.Bei uns ging es gerade am Ende sehr schnell, denn wir hatten relativ vieleJokerkarten auf der Hand und nutzten die am Ende, um eine schnelle Bewegung desBootes zu ermöglichen, bevor der Gegner dann noch weitere Siegpunkte durchPlünderungen abgreift.
    Komisch ist das Plündern irgendwie schon. Ich mag denTeil mit den verdeckten Pfaden, die dafür sorgen, dass man zumindest beimersten Plündern gar nicht weiss, in welche Ortschaft man einfällt. Das dieFigur danach aber wieder zurück auf das sogenannte Hinterland gestellt wird unddort eine von drei Positionen blockiert, ist allerdings irgendwie doof. Gelingtes einem Spieler irgendwann, mit allen drei Figuren auf einem Hinterland-Feldzu stehen, kann man die Partie sowieso gleich abbrechen, sofern der Gegenübernoch Figuren dahinter stehen hat. Die wird er sein Leben lang nicht mehr nachvorne in lukrative Bereiche bekommen, zumal man mit jeder Figur sowieso nureinen Schritt machen kann. Das Spiel war eine herbe Enttäuschung. Aberzumindest das Boot sieht nett aus.


    Gold Ahoy: Das zweite Lookout-Spiel für 2 Personen. Siehtganz passabel aus und spielt sich auch recht flott. Sobald erst einmal das 6x6Raster steht, geht’s darum, schnell die inneren Felder zu belegen, um dann amEnde gegebenfalls mehrfach am Zug zu sein. In der Grundreihe des Gegners darfman nämlich keine Plättchen legen.
    Die Mechanismen funktionieren, sind aber etwas altbackenund spannungsarm. Kann man spielen, aber es gibt deutlich Besseres.


    Flip City / Design Town (?): Wir haben die deutscheAusgabe von Pegasus gespielt, dort allerdings nur das Grundspiel. Das Spiel ansich hat ja eine pfiffige Idee mit den Karten, die auf beiden Seitenunterschiedliche Gebäude zeigen und die man aufrüstet, um möglichst effizienteine der beiden Siegbedingungen zu erreichen. Wir haben zu viert gespielt,wodurch sich das Spiel schon etwas in die Länge zog. Zumindest gefühlt, da wirdas Spiel eigentlich in 60 Minuten beendet hatten.
    Was mir wirklich wirklich aufgestoßen ist, sind dieseFrustelemente. Gerade am Anfang (aber eben nicht nur) hat man immer wiederSpielzüge, die einem nichts bringen. Bestimmte Gebäude bringen einen rotenSmilie und bei drei dieser Dinger endet der Zug abrupt und es gibt nix. Bei denAnfangskarten gibt es gleich vier dieser Karten mit Smilies, die einen auchnoch zwingen, eine weitere Karte auszuspielen. Nullnummern sind da durchausöfters dabei, was bei mir und zumindest einem Mitspieler zu langen Gesichternführte. Man fühlte sich gespielt. Logischerweise versucht man dann, zumindestdiese bekloppten Gebäude umzudrehen und aufzuwerten, denn dann ist der Zwang,eine weitere Karte spielen zu müssen, nicht mehr gegeben.
    Aber selbst wenn die Dinger dann mal umgedreht sind imMittelspiel, kann man des Öfteren für sein erspieltes Geld keine Karten kaufenund manchmal auch nicht mal Karten aufwerten (weil man nur Karten aus seinemAblagestapel aufwerten darf). Klar gibt es bei anderen Deckbauspielen wie z.B.Dominion auch mal Null-Züge, aber hier war das für mich deutlich zu viel.
    Bei der Pegasus-Ausgabe gibt es eine kleine Erweiterungdabei mit zwei weiteren Gebäuden. Diese verbessern das Spiel und beschleunigenes zudem. Ohne diese Zusatzkarten würde ich das Ding nicht mehr spielen wollen.


    Pecunia non Olet: Die Neuauflage des altenGoldsieber-Titels, allerdings auch nur in der Grundversion, die dem alten Spielentsprechen soll. Mir macht das Spiel immer noch Spaß, obwohl man fairerweisesagen muß, daß es unfair, gemein und hinterhältig sein kann. Das kann beiMitspielern (und hat es in unserem Fall auch bei einem) zu Frust führen und zueiner Verweigerung, dieses Spiel noch einmal mitzuspielen. Trotzdem waren diePunkte am Ende bei allen recht nah beisammen. Aber die Ereigniskarten sindschon echt unterschiedlich stark. Mit den vielen kleinen Erweiterungen wird dasSpiel dann sicherlich abwechslungsreicher. Empfehlenswert aber nur für Leute,die es abkönnen, auch mal ihre halbe Auslage in einem Spielzug zu verlieren.


    Roll for the Galaxy inkl. Erweiterung: Wir haben ersteinmal nur die neuen Würfel ins Spiel gebracht. Das eigentliche Spiel wirddadurch kaum verändert. Der Fokus liegt auf neuen Startwelten und Firmenkarten,für das eigentliche Spiel kommen nur fünf neue Plättchen in den Beutel. DieDoppel-Würfel sind eine schöne Ergänzung, die orangefarbenen Würfel hatteallerdings nur ein Spieler überhaupt. Bislang bin ich mit der Erweiterungzufrieden, sie ist aber kein Muss. Mal schauen, wie das dann mit den neuenAuftragskarten wird…


    Bohnanza Das Duell:
    Wirklich gelungene 2-Personen-Version des beliebtenBohnenspiels. Macht Spass, auch wenn es am Anfang ungewohnt ist, aufBohnenfeldern mehrere Bohnensorten anzubieten. Dieser Anbieten-Mechanismusfunktioniert ganz ordentlich, allerdings glaube ich kaum, dass man dort oftbluffen wird. Gerne wieder.


    Freaky: Ja, ist auch ein ganz passables Kartenspiel vonAmigo. Müsste ich allerdings noch ein paar Mal spielen, um es bessereinschätzen zu können.


    Ice Cool: Ich finde die Idee mit der Arena und dieAusführung des Designs echt gelungen. Das Spiel macht auch Spass, auch wenn mandie Trick-Shots erst mal kräftig üben muss. Die Frage ist halt, wielanganhaltend der Spielspass bleibt oder ob sich das irgendwann einmalfestfährt. Vielleicht sind weitere Streckenabschnitte und mehr Fischklammern inden Spielerfarben dafür die Lösung. Jedenfalls als Geschicklichkeitsspiel inmeinen Augen im Moment noch echt lustig.


    Hi Fisch: Ein sehr schönes und kurzweiligesKartenaufdeck-Spiel von Oliver Igelhaut. In meinen Augen sogar das bislangbeste in seinem Verlag erschienene Spiel. Ich finde die Scholle in Form desRaumschiffs Enterprise einfach nur göttlich. Nur schade, dass man das Spielnicht so leicht im Handel bekommen kann. Aber vielleicht ändert sich dasspäter, denn in einer Spielgruppe meldeten sich schon zwei Interessenten fürdas Spiel…


    7 Wonders Pantheon: Eine Erweiterung zum 7 Wonders Duell.Funktioniert und ist auch gut eingebunden, aber wirklich zwingend braucht mandie Erweiterung auch nicht. Sie bläht halt das Spiel etwas auf.
    World of Tanks Rush: In meinen Augen ein schönerDeckbuilder, wenn man denn das Thema mag und den Kampfmechanismus verinnerlichthat. Gerade zu zweit finde ich das Spiel gut, es funktioniert aber auch zuviert. Hier sollte man aber natürlich darauf achten, nicht zu viele Vorlagen zugeben. Etwas nervig ist allerdings der permanente Wechsel in der Kartenauslage.Leider kommt man an die zwei Erweiterungen des Spiels nur sehr schwer heran.War seine 25 Euro damals definitiv wert, wurde in Essen aber (wahrscheinlichwegen des Themas) verramscht… Ihr glücklichen!


    Mandrago: Ein Erstlingswerk von ein paar Belgiern. VielLiebe ins Spiel gesteckt, aber leider ist das Design der Plättchen nichtbesonders gut und zwei Farben (blau und lila) ähneln sich auch noch stark. EinMemo-Spiel mit Sammeleffekt, zu zweit besser als zu viert. In voller Besetzungmag ich das Spiel gar nicht.


    X-Nimmt: Kramer und Staupe ist es meiner Meinung nachgelungen, das 6 Nimmt-Grundprinzip sinnvoll zu verändern und eineigenständiges, aber immer noch gemeines Kartenspiel, zu bauen. Bleibtdefinitiv in meiner Sammlung.


    Cucina Curiosa: Ein lustiges Legespiel im Stil von CITIESoder KARUBA. Einer zieht ein Plättchen, alle suchen das Gleiche aus ihrerSammlung und dann baut das jeder an. Hier müssen wir eine Großküche bauen undGänge zu den Lobstern und dem Ausgang fertig stellen, ohne dabei vieleFischgräten im Gangsystem zu behalten. Die Grafiken sind detailreich und ähnelnsich teilweise, so dass ein buntes Gewirr entsteht, bei dem man sich schonkonzentrieren muss, um keine Fehler zu machen. Mir gefällts, es kommt abernicht an Karuba ran.



    So, das wars. Ist ein wenig länger geworden, ich bitte das zu entschuldigen...