Beiträge von uf0mammut im Thema „New Angeles“

    Naja, in deinem Beispiel geht es ja darum, dass sich Spieler 3 und 4 gegenseitig aus dem Rennen nehmen. Sie negieren ihre Stimmgewalt und überlassen dem 5. Spieler die freie Wahl, der dann mit nur 1 Stimme/Karte entscheiden kann.

    Spieler 3 und 4 nehmen sich ja nicht im Vorhinein bewusst aus dem Rennen. Es wird ja während der Abstimmung ja weiter verhandelt und wenn ein lukrativer Deal zustande kommt, macht es mehr Sinn die eigene Stimmgewalt zu negieren.

    Wenn Spieler 4 mit dem Ergebnis von Spieler 3 unzufrieden ist, warum sollte er dann genau so viele Karten spielen, dass das Ergebnis vor der Stimme des 5. Spielers bei 50/50 steht?

    Genau so viele Karten bedeutet, der Hauptvorschlag gewinnt bei Gleichstand. Spieler 5 kann sich auch entscheiden keine Karte zu spielen.

    Wenn Spieler 4 sagt: "Der Vorschlag, den Spieler 3 unterstützt, darf auf keinen Fall durchkommen" - wieso spielt er dann genau so viele Karten, dass das Ergebnis maximal offen ist?

    Weil er möglicherweise nicht mehr Karten hat, mit Spieler 5 einen Deal gemacht hat und darauf vertraut nicht hintergangen zu werden.

    Das ist entweder sehr unklug oder aber er hat mit Spieler 5 eine Absprache getroffen.

    Bingo!

    Wenn ich etwas nicht haben möchte, dann ist es doch unklug genau das zu tun, was das Ergebnis auf 50/50 bringt. Entweder ich kann mich in diesem Fall dagegen stemmen und mache Spieler 5 die Entscheidung für "meinen" Vorschlag attraktiver, weil günstiger, oder aber ich enthalte mich komplett und spare meine Karten, weil das Vermeiden der Option von Spieler 3 schlicht zu teuer wäre.

    Das schöne an New Angeles ist ja, dass man bei den Abstimmungen als moralisch fragwürdiger Megakonzern vom einen auf den anderen Moment plötzlich was anderes haben will. Das könnte ein wenig Kapital von Spieler 5 an 4 sein, weil er selbst auch Karten sparen möchte. Ein oder mehrere Spieler könnten Interesse haben, dass Spieler 3 und 4 ihre Handkarten verspielen, dadurch für zukünftige Abstimmungen weniger Stimmgewalt haben und gehen das Risiko ein, dass sich 5 für die "richtige" Wahl entscheidet. Wenn ich weit genug vorne auf der Kapitalleiste bin und es mir somit leisten kann, dass andere Spieler auf ihre Handkarten verzichten, weil sie selbst ihre Rivalen auf der Kapitalleiste überholen wollen, wird ein Deal zustande kommen.


    Natürlich kann ich mich auch dafür entscheiden Spieler 5 die Entscheidung günstiger zu gestalten oder mich ganz zu enthalten. Aber wenn mir jemand ein Angebot macht, dass ich nicht ablehnen kann, werde ich mich auch unklug verhalten :floet: Solange ich dadurch meinen Rivalen überhole...


    Oje, das waren jetzt viele wenns, oders und abers. :weia: Ich glaube du hast recht und es ist grundsätzlich unklug.

    Ist in meiner Runde durchaus schon vorgekommen. Je nachdem wie mit Kapital, Handkarten und Vorteilskarten verhandelt wird... Kann mich erinnern, dass bei uns ein Spieler der Meinung war, dass Spieler 1. die aktuelle Vorteilskarte auf keinen Fall bekommen darf und der nächste dasselbe von Spieler 2 behauptet hat. Da gingen die Meinungen weit auseinander, teilweise auch zum Nachteil der Stadt (der Förderalist hatte Erfolg) - nur damit ein bestimmer Spieler nicht die Vorteilskarte bekommt.

    Der Fall, dass nach dem 4. Spieler beide Vorschläge 50/50 haben, ist schon sehr unwahrscheinlich bzw. unklug.

    Mag sein, dass es eine unkluge und unwahrscheinliche Situation ist, meine Spielerfahrung wurde dadurch sehr geprägt. Wie unwarscheinlich das ganze ist kann ich nicht beurteilen. Unklug kommt darauf an, wer welches Ziel verfolgt.

    hat man da einen "Zünglein an der Waage"-Effekt. Bei vier Leuten (in der sechs Spieler-Partie), sind die Diskussionen noch intensiver.

    hier darf jeder beliebig viele Stimmen abgeben, nicht nur eine. In sofern ist es nicht korrekt, dass der 5. Spieler mehr Auswirkung hätte als der 4. oder 6.!


    Der Spieler mit den meisten Handkarten ist mächtig, nicht der letzte oder fünfte.

    Da habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt mit dieser Metapher. Wenn bei fünf Spielern die Situation ansonsten ausgewogen ist (alle können das Spiel gleich gut und die ersten zwei Spieler haben mit gleich viel Handkarten auf beiden Seiten abgestimmt), dann ist der letzte in Spielerreihenfolge der mächtigste, weil er mit seinen Stimmen entscheidet wie die Abstimmung ausgeht.


    3. Versprechen sind ein gern gesehenes Handelsmittel.

    Wenn man sie sofort erfüllen kann ja. Da sie laut den Regeln nicht bindend sind (wie z.B. bei Siderische Konfluenz) haben Versprechen in meiner Runde kaum Gewicht :evil: bei diesem Spiel vertraut keiner dem anderen. Kann in einer Runde mit weniger hinterhältigen Spielern natürlich ganz anders aussehen.


    Vorteilskarten sind bei uns ein gern gesehenes Handelsmittel, weil sie teilweise extrem mächtig sind.

    Nur sind wir jetzt nicht wie erwartet zu fünft, sondern zu viert. Ein Problem? Weniger zu empfehlen? Ich hab da ein Alarmglöckchen im Hinterkopf ...

    Kein Problem, geht gut zu viert.

    Zu fünft sind die Abstimmungen einfach knackiger.

    Es gibt einen Hauptvorschlag und einen Gegenvorschlag... und in der Mitte hast du zwei Leute, die sich auf die eine, oder andere Seite schlagen können. Wenn drei Leute abstimmen können, hat man da einen "Zünglein an der Waage"-Effekt. Bei vier Leuten (in der sechs Spieler-Partie), sind die Diskussionen noch intensiver.