Beiträge von Ben2 im Thema „Yomi deutsch“

    Man kann ja nicht einfach sagen: so da mache ich mal Elemente, oder Qi oder was auch immer. Es muss ja schon zum Thema passen. Und Yomi orientiert sich sehr stark an bekannten Beatem Ups und da gibt es das nicht. Und jede Karte muss sich selbst referenzieren können für Damage Boosts UND die beiden Kartensorten Normals und Special Moves und Aces noch mal oben drauf. Das ist bei Weitem mal nicht ohne, was da oben on top kommt. Unterschätzt das bitte nicht und schon erst recht nicht, was man da noch erlernen muss.
    Edit: Ganz vergessen - die Geschwindigkeit von Normals ist ja auch an ihre Zahl geknüpft. Eine 9 hat immer die Geschwindigkeit 9 - bei dem einem aber halt 9.2 beim anderen 9.4 usw. Das heisst, mit zunehmenden Infos kannst du die gegnerischen Möglichkeiten einfach einschätzen.

    Ist es optimal? Nein, sicher nicht.

    Alles was ich sage: in den 15 von 38 Reviews von Yomi 1st Edition und allen Reviews von Yomi 2nd Edition auf BGG habe ich diese Kritik nie gelesen. Die kommt NUR über die Verbreitung der deutsche Version. Es scheint also eine deutsche Einstellung zu sein, dass das so olle doof ist.


    Sirlin macht gerade eine stark abgespeckte Version von Yomi. Da verzichtet er auch aufs Pokerblatt. Und selbst bei dieser abgespeckten Version braucht es einige neue Symbole (und sicher auch Infos zur Kartenverteilung) Help Us Fund a New Yomi Card Game — Sirlin.Net — Game Design

    Ich empfinde es als unschön, daß die Kartenfarbe (Pik, Karo,...) auf den Karten behalten wurde. Das machte immer den Eindruck, als sei der Prototyp in die Druckerei gewandert.

    Da stimme ich zu. Pokerdeck hin oder her, das wirkte irgendwie "shabby".

    Zum Glück schreibst du das hier und nicht auf BGG. David Sirlin und viele Yomi-Fans würden dich lynchen.

    Das hat ja durchaus einige auch sehr gute Gründe. Gründe, die auch bei deinem „sperrig im Einstieg“ greifen. Weil es sonst noch sperriger wäre. Einerseits weißt du so, wie viele Karten es gibt. Welche davon Spezialangriffe sind, etc. Wäre das anders, müsstest du für alles zusätzliche Symbole einführen und die müsstest du lernen und das zusätzliche Wissen müsste vermittelt werden. Und dem nicht genug: JEDE Zahl und jedes Bild bräuchte ein neues Symbol. Du unterschätzt, was dir da abgenommen wird. Es bei diesem Spielprinzip anders zu machen würde nämlich schlicht bedeutet: Du musst die Info doppelt kodieren. Und das macht ja mal überhaupt keinen Sinn.

    Ich gebe aber auch zu: ich habe nie verstanden warum das deswegen billig wirkt. Diese Kritik findest du auf BGG so nicht - zumindest habe ich sie nie gelesen. Edit: in DE habe ich sie aber schon öfter gelesen.

    Chordcommander


    Frag Ben2


    Wenn dir einer was zu den Regeln sagen kann, dann er. Beschwerden kannste dann auch gleich bei ihm einreichen, biste immer richtig :sonne:

    Stimmt - und du musst einfach UNTER dem Bild weiterlesen Chordcommander :P "... musst du im passenden Zeitfenster von deiner Hand ausspielen" oder "wenn du die Karte Im Schlagabtausch als deine Kampfaktion oder ine deine Kombo gespielt hast".

    Dann geht die Anleitung weiter und listet sogar auf, welche man direkt aus der Hand auspielen muss, und welche die Kampfaktion/Kombo sein müssen.


    Beschwerden immer her - hier sollte aber alles glasklar sein ;)

    Ich finde das einen wichtigen Mehrwert für eine deutsche Version weil man so dem Spieler einen Mehrwert geben kann. Ich finde das sollte man immer so gut wie möglich versuchen

    Äh what? Der Mehrwert für die dt. Version ist, dass man dem Spieler einen Mehrwert geben kann?

    ja, und ein weiterer Mehrwert ist es nicht totmüde im Bett in Foren zu antworten ;)

    Ich finde das wichtig für eine deutsche Version weil man so dem Spieler einen entscheidenden Mehrwert gegenüber der englischen Version gibt. Ich finde das sollte man immer so gut wie möglich versuchen.

    Ok, und was die Spielregeln angeht ist dann die deutsche Version mit der aktuellsten englischen Version identisch, richtig?

    Ich denke zum Schnuppern reicht mir das Starterpack mit 2 Helden - das Zeug wird ja alles noch produziert auf deutsch, oder?

    Nein, die deutschen Regeln und alle Kartentexte sind vollständig neu erarbeitet mit David Sirlin. Sie sind damit neuer als die aktuellsten englische Version.

    FFG, Kosmos, Ravensburger. Da ist gar kein Vergleich was da an Geld im Marketing möglich ist. Das sind ja ganz andere Strukturen. Wenn ich sage, dass man diesen Erfolg nicht messen kann, dann meine ich für einen normal-sterblichen Verlag. Ich kenn zum Beispiel den Preis der aufgerufen wird, um Cover in einer Marktanalyse testen zu lassen. Das alleine wären 3x Kosten des ganzen Spiels (exklusive Druck). Wie soll man das denn abbilden? Und gutes Webdesign ... wenn man da jetzt ordentlich Geld in die Hand nimmt; verkauft man dann wirklich mehr Spiele als jetzt? Wenn ja, wie viele? Das ist alles sehr nebulös ...

    Der Begriff "Cry Havoc" geistert in meiner Filterblase schon seit sehr langer Zeit, obwohl mich das Spiel selbst nicht mal besonders anspricht und ich es mir wahrscheinlich nicht kaufen werde, ohne es zuvor irgendwo gespielt zu haben. Aber dennoch ist es mir ein Begriff, einzig und allein durch die leider viel zu selten geposteten Insider-Videos. Und was braucht man dafür? Ein Handy, 20 Minuten Zeit und Facebook. Ideraler Weise vielleicht eher YouTube ;)

    Ich hätte gerne noch mehr gemacht - das Problem ist leider, dass es Zeit kostet, die ich als Redakteur an dieser Stelle nicht unbegrenzt hatte. Lustigerweise ist aus meiner Arbeit heraus dann Ignacys Portal Games Insider enstanden. Wo man schön sieht, was passiert, wenn man dass dann richtig anpackt. Mit nem Team dahinter und einem Budget dafür. Ich finde das sehr schön.


    Mein Motto bei Portal war ja 100% Transparenz. Was passiert, was sich verzögert und warum. Und dass man auch mal Fehler macht. Ignacy hat das sehr sehr gut gefallen.


    Bei Pegasus war ich schlicht Redakteur - ich habe gerne meine Videos dort gedreht. Aber ich kann halt nicht gleichzeitig Autoren treffen und Videos drehen. Gleiches gilt für die Videos zu Spielen. Irgendwo ist zeitlich Schluss. Ich glaube auch nicht, dass das Interna sind. Das ist mMn kein Geheimnis. Ich war ja nicht für die Videos angestellt.


    Btw. Micha Kränzle bei Pegasus weiß um die Macht des Videos. Ich finde, er tut schon sein Bestes hier was ordentlich auf die Beine zu stellen. Aber das kostet halt alles unendlich Ressourcen (damit meine ich auch Zeit) und man bräuchte fast schon einen eigene "Abteilung" im Marketing dafür. Dafür ist aber der Nutzen noch nicht ausreichend messbar. Ich finde daher GERADE Pegasus macht da bisher alles richtig.

    Ich werde nicht im Detail darauf eingehen, aber in diesem Abschnitt steht wirklich eine Menge Humbug. Das kann ich nicht unwidersprochen so stehen lassen, sorry. Auch wenn ich nicht im Detail darauf eingehen kann, weil Interna nun mal nicht nach außen gehören. Aber das Bild, das du zeichnest, ist absolut realitätsfern.

    Danke André, ich mag dich auch.*


    *Keine Ironie

    Ich gebe doch dem Käufer keine Schuld. Ich kann aber sehr wohl feststellen dass der Käufer offenbar nicht zugriff und das kann auch den Grund haben „Cover war asiatisch“ oder „zu grün“. Dann kann ich daraus 2 Analysen ziehen: der deutsche Käufer ist nicht bereit für grüne asiatische Cover und ich kann sagen dass ich mit meinem Wagnis, trotzdem es mit einem Produkt mit grünem asiatischen Cover versucht zu haben, keinen Erfolg verzeichnen konnte.
    Das ist das eine Momentaufnahme. Wenn der Markt in 5 Jahren bereit für grüne asiatische Cover ist, könnte ich plötzlich Erfolg haben. Das gilt es doch einzuschätzen.*


    Mir ist deine „der dumme Verlag“-Analyse zu eindimensional an dieser Stelle. Und das meine ich nicht böse.


    *gesponsort von „Ein Herz für grüne asiatische Cover

    @Maftiosi - vollkommen richtig. Die hatten ja sogar Werbung auf den Pressebadges auf der Spiel16; also da wurde ja wirklich alles abgefeiert, was das Marketing hergibt.

    Hype und Marketing für die Zielgruppe geht heutzutage vom Developer statt vom Publisher aus. Das ist
    zumindest mein Eindruck. Man muss sich nur mal anschauen WER bei BGG die Diaries macht (oder Videos). FFG - wie üblich - ist die Ausnahme.

    @Ben2 Hattet ihr euch damals eigentlich überlegt mit Gaming-Youtubern zusammen zu arbeiten? Die haben die entsprechende Reichweite. Ob man das nun gut findet, was die machen ist was anderes...

    Da darfst du nicht mich fragen - keine Ahnung. Das ist ja ne Marketingfrage.

    Ich denke aber man muss unterscheiden! Ein schwieriges Spiel ist ein schwieriges Spiel und setzt ein gewisses Maß an Lernprozess voraus. Daher kann eine Kennenlern-Partie nie mit einem vollwertigen Spiel um den Sieg verglichen werden. Die Losspiel-Anleitung von Mage Knight erklärt es doch ganz gut. Erstmal werden die Grundbegriffe erklärt und dann wird man losgeschickt. Was in einer Stadt passiert und vor allem wie das technisch vor sich geht, bekommt man erst erklärt, wenn man die Stadt betritt. Für mich gibt es da einen Unterschied zwischen lernen und spielen. Die Kennenlern-Partie ist somit nie mit einem vollwertigen Spiel vergleichbar, sie dient aber auch nur dem schnellen und vor allem spielerischen Einstieg. Ein PC-Tutorial beginnt übrigens genau so, Beispielsweise League of Legends: "Das ist Ashe. Ashe ist eine Bogenschützin. Klicke jetzt in den Kreis, damit Ashe sich dahin bewegt.

    Natürlich muss man unterscheiden. Ich behaupte aber auch mal, dass "unsere" Kennenlernpartien einen ganz anderen Zweck verfolgen, als das Spiel zu "erlernen". Sondern eher dafür gut sind, um bereits komplexe Zusammenhänge kennenzulernen. Das ist schon mehrere Stufen nach "Lernen".

    Interessant was hier so über Videospieler und Brettspieler geschrieben wird. Ich kenne genügend Brettspieler die bei manchem Videospiel wohl das Handtuch werfen würden, weil Sie auch am Tisch lieber einfache Dinge spielen. Ich kenne Videospieler den kann ein Brettspiel gar nicht kompliziert genug sein. Ich kenne Leute die wollen in beiden Hobbys Zerstreuung oder total versinken. Die Palette der Videospiele und Brettspiele ist so umfangreich, wie kann man da so pauschal alles in einen Topf werfen?!


    @Maftiosi Manga ist bei Beat'm Up doch absolut in Ordnung. Die besseres Karten eines Decks sehen auch gut aus und ich kenne keinen der da gesagt das diese Karten häßlich sind. Aber die normalen Karten, sind einfach murksig. Da hast du absolut recht, das Spiel wirkt an dieser Stelle nicht hochwertig.

    Ich würde nie alle über einen Kamm scheren, jeder Mensch ist einzigartig. Aber es gibt eben auch generelle Tendenzen, die man schlicht und ergreifend in der Masse festellen kann. WIe zum Beispiel, dass Spiele, die auf Comics basieren. DC oder Marvel zum Beispiel in Deutschland nicht funktionieren, egal wie erfolgreich das ganze hierzulande im Kino ist. Siehe zuletzt Kosmos' Versuch.
    Klar gibt es Ausnahmen. Klar kennt jeder jemanden, der anders ist, aber solche Markteinschätzungen sind wichtig und auch leider nicht von der Hand zu weisen. Das sind die Eckpfeiler für jegliche Risikoeinschätzung.

    Ja warum sollte er auch? Das PC-Spiel kann er schön alleine zocken, Schwierigkeitsgradeinstellen wie er willen, oder eine Multi-Map wählen. Bei Brettspiel ist erhalt auf andere angewiesen und kann am Spiel auch nicht so viel einstellen etc.Nur weil einer gerne Rennspiele spielt hängt er ja auch nicht auf der Rennstrecke herum. Viele Musikliebhaber spielen kein Instrument usw.


    Ich finde auch den Vergleich unpassend, ist ja so als wenn die hierzitierten Filmfreunde auch alle ins Theater rennen müssten. Tun sie aber nicht,und anstatt sie deshalb gleich als Kulturbanausen abzustempeln könnte man auch fragenob die heutigen Theaterproduktionen noch für die meisten funktionieren.

    Verstehe deine Gegenargumente nicht. Also gar nicht. Ich habe das Gefühl du hast mich komplett falschverstanden. Jetzt ganz ehrlich . Das war nicht mal ansatzweise mein Punkt.



    Das Yomi kein Verkaufshit wurde liegt m.M. nicht am deutschen Käufer sondernam Spiel selbst bzw. auch deren Vermarktung. Dem Deutschen die Experimentierfreudeabzusprechen geht doch voll übers Ziel hinaus. Gerade die hiesigenForumsteilnehmer kaufen doch die ganzen Nischenspiele.


    Meine Meinung: Ein super Spiel läuft auch von alleine. Ansonsten muss man mit Werbung nachhelfen.

    Das Forum hier ist ein besondere Niche einer Niche - das meine ich in der freundlichsten Art und Weise. Yomi hätte eine ganz andere Zielgruppe bedienen sollen. GIbt es Überschneidungen? Sicherlich. es hätte mich auch nicht gewundert, wenn niemand hier Yomi gekauft hätte.


    Und nein, so vehement kann ich gar nicht widersprechen: Ein gutes Spiel läuft nicht von alleine. Nicht mal im Ansatz.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch mit tiefgründigeren Spielen geht, als mit Andor.

    Das glaube ich nicht - nur bedingt. Im Gegensatz zu Computerspielen, habe Brettspiele ein Ende, dass du vorher wissen musst. Ich bin oft in der Situation, dass Wenigspieler genug von Regeln haben und einfach losspielen wollen. Das geht aber halt nicht, wenn du nicht weißt, für was du etwa alles Siegpunkte bekommst, wie Dinge zusammenhängen und welche Auswirkungen gewisse Aktionen haben.
    Brettspiele funktionieren nur, WEIL du diese gesamte Info als "Preload" aufspielst. Wenn nur Neulinge am Tisch sind, dann ginge das losspielen vielleicht, aber nicht wenn ein anderer an dem TIsch auch noch Spaß haben will. Und wenn du MEGA verlierst, weil du bis zur Mitte des Spieles keinen Plan hattest, dann wirst du am Ende auch keinen Spaß gehabt haben.
    Das ist sogar oft ein Problem bei "Ersteindrücken": Leute spielen etwas falsch - Spiel machte keinen Spaß. Warum sollte ich dann eine Zweitpartie wagen? Gibt ja genug andere Spiele ...
    Die einzige Lösung, die ich sehe (und diese habe ich bei Yomi versucht) hat etwa auch Paläste von Carrara versucht. Komplexere Sachen weglassen, wenn das Spiel das zulässt, und als verschlossenes Paket nachliefern. Das geht leider nicht bei jedem Spiel. Und wenn es geht, muss man sich fragen, ob das abgespeckte noch so viel Spaß macht, dass man das verschlossene Paket überhaupt öffnen möchte.

    Yomi ist, so habe ich gelernt, ein Spiel, dass die meisten Spieler schon optisch nicht anspricht. Liegt das vielleicht am Manga-Stil? Dasselbe kenne ich von ArcadiaQuest. Mädels sind erst voll dabei und erkennen dann, dass es nur gegenseitig auf die Mütze gibt. Männer schreckt die Optik auch eher ab.

    Sehr guter Punkt - ja, das ist auch meine Beobachtung.

    Wieso? Ich würde sagen das Yomi von der Sache sogar anderen Leuten gefallen sollte als mir, denn ich bin nicht die eigentliche Zielgruppe. Ich bin seit meiner Kindheit, im Gegensatz zu fast allen aus meinem harten Spielgruppenkern, derjenige mit dem wenigsten Bezug zu Beat'm Ups - das waren nämlich böse Prügelspiele ;)
    Ich habe in meinem Freundeskreis einige echt Hardcorefans. Die kennen die Hintergundgeschichten von Kämpfern und haben zu Haue einen Arcadestick. Wenn Yomi mit seiner Art solche Leute nicht begeistern kann, dann ist das ein Problem des Spiels, denn die Zielgruppe brettspielaffiner Beat'M Up Fan ist ja da... Ich wiederhole mich, aber ich kenne wirklich einige die das Spiel sogar selber zu Hause haben, aber der Funke nie übergesprungen ist.

    Das Problem - und das ist schon sehr deutsch an dieser Stelle - ist dass die Schnittstelle zwischen Computeraffinen und Brettspielaffinen erstaunlich klein ist. Bzw. würde ich nun nach meiner Erfahrung auch von anderen Verlagen sagen: In Deutschland springen Videospieler nicht auf komplexere Spiele auf. Das kann man ziemlich gut beobachten, wenn man youtubern zuhört. Ich glaube es war eine Folge von Brettballet in der versucht wurde Roll for the Galaxy zu spielen und einer der Videogamer sagte "Munchkin gefällt ihm besser". Wir als Brettspieler beömmeln uns natürlich bei diesem Vergleich, aber ich fand das erstaunlich logisch.


    Man sagt ja gern "Easy to learn, hard to master". PC Spiele erlauben nun mal einfach losspielen zu können. Das erlaubt dir FAST kein Brettspiel. Diese Regelhürde zu bekämpfen ist das tägliche Brot eines Redakteurs und "wie können wir die Regelhürde runtersetzen" ist wenigestens alle 2 Jahre ein Thema beim Redakteursseminar in Göttingen.


    Ich könnte jetzt noch ewig über die Dichotomie an dieser Stelle reden, weil ich erst kürzlich ausführlich darüber gesprochen habe - aber die Akzeptanz von Brettspielen und Computerspielen gerade beim Thema und der Umsetzung ist phänomenal riesig.
    (Beispiel: Der Familienpapa kann am Abend Call of Duty spielen, aber nicht am Sonntag nachmittag Black Orchestra;)

    @Maftiosi Also ist es jetzt komplex oder eigentlich ganz einfach? ;) Und mit wie vielen Leuten spielst du Yomi und konntest sie damit begeistern? Theoretisch hört sich das zwar gut an, aus meiner Erfahrung geht das aber an der Realität vorbei. Ich habe z.B. mit allen Leuten auch Epic PvP gespielt, immer wenn ich mal Yomi vorschlage, dann kommt die Antwort, ne dann lieber Epic PvP. Taktisch wesentlich interessanter finde ich Yomi, es kommt aber nicht so gut an. Da nun zu sagen das liegt einzig an der Zielgruppe finde ich falsch, denn gerade viele Leute die ich kenne, kommen auch aus der "Pad" Ecke und eben nicht nur "Brett" ;) Davon halten manche übrigens die Optik des Standardblattes für einen ziemlichen Atmosphärekiller. Ich denke Yomi macht ganz sicher nicht alles richtig.


    Aus meiner Sicht lebt Yomi übrigens davon den Gegner einzuschätzen und sich zu merken was er schon gespielt hat. Aber diese Art Spiel erblüht nur wenn beide Spieler das Spiel öfters spielen.

    Wenn DU Yomi taktisch interessanter findest als Epic PVP, deine Freunde aber nicht, dann ist das doch exemplarisch für ein Zielgruppenproblem. Oder?

    Ich glaube nicht, dass es generell am dt. Markt liegt bzw. der experimentieren Freundlichkeit. Hört sich für mich an, als ob man die eigene Fehleinschätzung auch hinterher nicht eingestehen will. Ich glaube auch Yomi ist nicht so ein gutes Spiel, dass es eine breite Fanbase generieren kann.

    Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Muss man überhaupt etwas eingestehen? Haben wir hier eine "mea culpa"-Kultur? Wenn man nicht Abbitte leistet, und sich beugt, macht man was falsch?


    Erstmal: Erfolg und Qualität sind auf einem Markt vollkommen unterschiedliche Aspekte. Wie viele "Filmperlen" gibt es, die auf dem Markt gefloppt sind. Das kann zig-Gründe haben. Muss aber garantiert nicht am Film - oder hier Spiel - selbst liegen. Ich finde Yomi nach wie vor gut. Aber ich habe die die selbstverständlich den Markt dabei falsch eingeschätzt. Und natürlich lag es dann am Markt, an was denn sonst? Ist Monopoly so erfolgreich, weil es ein so geiles Spiel ist? Wie sieht es mit Munchkin aus? Es gibt Dinge, die der Markt akzeptiert und es gibt Dinge, die der Markt nicht akzeptiert. Zumindest ich habe mich also in der größe der Nichengruppe geirrt, die Spaß an einer Videospiel-Implementierung hat.
    Ein Schicksal, dass auch das XCOM-Brettspiel ereilt zu haben scheint, über das auch keiner mehr spricht, obwohl ich es für sehr gut umgesetzt halte.
    Ich habe wahrlich kein Problem damit Fehler einzugestehen. Im Fall von Yomi bin ich aber schlicht traurig, dass es nicht angenommen wurde. Da habe ich gewiss dazugelernt. Wenn man 2000 Stück + in Deutschland verkaufen will, muss man Standardkost servieren. Das ist in Amerika wahrlich nicht so. Und zwar unproportionell zu ihrer größeren Einwohnerzahl.


    Und zu einer ganz persönlichen Nachfrage: Die Karten drehen ist fummelig? Spielst du Netrunner?

    Diese Komplexität ist eben genau das, was es zu einer würdigen Simulation von Beat-em-ups macht. Ich habe die Anleitung 3x umgeschrieben und LANGE mit Kollegen diskutiert, bis ich den gewünschten Fluss drin hatte. Daher auch die Entscheidung die Anleitung zweizuteilen und dann die Referenz als Ablaufschema zu machen. 90% des Spiels ist sehr einfach, aber wie bei einem LCG muss man die Punkte wissen, an denen die Effekte wirken können. Da das teils krasse Auswirkungen haben kann und Sirlin seine Spiele peinlich genau balanced, war mir das wichtig, dass das 100% sitzt.


    Das man das als beliebig am Anfang findet kann ICH nicht nachvollziehen, aber ich hatte einen Kollegen, der das genau so sah, bis ich ihm die entsprechende Dokumentation gezeigt habe ...


    Generell: Ich musste mich damit abfinden, dass der deutsche Markt keine Experimente mag. Im Großen und Ganzen wird nach Standardkost verlangt. Das finde ich unsäglich traurig, aber so ist es eben. Natürlich gibt es mal Ausbrecher, aber das bestätigt ja bekanntlich die Regel.

    Ich kenne kaum jemanden der das Spiel mochte. Das problem war das es aussah wie ein munteres Karten-Prügelspiel, das dann aber beim ersten Verstehen viel komplexer war. Nach dem Erstspiel wirkte es dann zu zufällig. Also sprang der Funke nicht über. Dabei ensteht der Spaß ja dadurch das man a) den Gegner versucht zu lesen und b) sich merkt was der Gegner wie oft gespielt hat, um eben den Zufall zu minimieren und seine eigenen Karten richtig spielt. Ich habe diverse Leute kennen gelernt, die zu diesem Schritt, also ernsthaftes und anspruchsvolles Duell, gar nicht gekommen sind. Schade, ich mochte das Konzept!

    Ich kenne ganz viele, die das Spiel mochten. Man muss nur mal über den großen Teich schauen.
    Aber hierzulande ist eben auch das Beat-em-up leider nicht so kulturell verankert, während in Amiland noch heute Arcades existieren.

    @Ben2
    1. Da antwortet schon der Redakteur, und der weiß es auch nicht. ;)
    Es gibt keine Karten, die explizit auf die "Farben" Bezug nehmen?


    2. Alles andere hätte mich auch gewundert. Passte so gar nicht zu Rest.

    1. Ich habe das Spiel ja "nur" lokalisiert, aber nicht geschaffen. Klar gibt es Karten die darauf Bezug nehmen. Auch die Kombomechanik nimmt ja "Straßen" als Anfang. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht auch irgendwelche Icons hätte nehmen können. Ich kann dir also nicht beantworten warum GENAU David Sirlin das Pokerblatt behalten hat. Nur was es ermöglicht.

    1. Das musst du Sirlin Games fragen. Ich glaube ja, dass es daran liegt, dass man eben die Häufigkeit immer im Blick hat.


    2. Das ist vollkommener Humbug. Diesen Charakter gibt es nicht einmal.


    Edit: Der Rest des Reviews ist allerdings sehr treffend beschrieben, wie ich finde.

    Wo ich Euch gerade im SpielLama-Video über Yomi habe reden sehen .. darin sagst Du dass ein Konter einen garantiert durchgehenden Kombo ermöglicht.In der Referenz auf Seite 7 steht, dass ich einen Joker/eine Bluff-Karte auch nach einem Konter spielen kann. Wo ist denn da die Garantie?
    Ich bin ebenso davon ausgegangen, da der Tipp in der Losspielanleitung (Seite 20) genau das sagt.

    Spielerisch hast du natürlich Recht - es ist keine Garantie. Und natürlich kann der Joker das verhindern. Allerdings: In den MEISTEN Fällen wird man so deutlich sicherer sein Ass spielen können, als wenn man darauf hofft, zur richtigen Zeit den Superangriff als Kampfaktion gespielt zu haben. Meine Aussage sollte nur zur Verdeutlichung dienen :)

    Genau, wie gesagt, im Zweifelsfall die Referenz befragen, da steht alles drin und alle Abläufe sind detailliert wiedergegeben.

    Heißt es dann, dass ich die Kampfaktion auch im Nachhinein auflade? Also nachdem ein Joker/Bluff platziert wurde?

    Genau so!


    Seht euch genau die Abläufe in der Referenzanleitung an: Punkt 4 ist der Joker, und erst bei Punkt 5 macht man Kombos, und Aufladen ist ja ein Unterpunkt von Kombos.

    Mmm, wirklich? Hatte gedacht, ich kann selbst wenn ich verloren habe meine Kampfaktion potentiell noch Aufladen. Aber gut zu wissen, dass das nicht geht.

    Kombos IMMER nur, wenn man gewonnen hat.


    Wenn du verloren hast, machst du ja auch keinen Schaden. Warum also aufladen?


    Losspiel-Anleitung Seite 16:
    "Hast du den Schlagabtausch mit einem Angriff oder Wurf gewonnen,
    darfst du (je nachdem, was die gespielte Karte dir erlaubt) eine
    Kombo spielen."


    "Deine Kampfaktion selbst ist die erste Karte deiner
    Kombo. Diese Kombo darfst du jetzt fortsetzen und/oder aufladen"

    Danke für die Klarstellung .. dann habe ich das letztens mit ihr falsch gemacht und ihr 3-fach aufgeladenes Ass für 16 Lebenspunkte wieder auf die Hand genommen. :-/ .. schreit nach einer Wiederholung des Kampfes.
    Muss gestehen, dass ich bis gestern das Aufladen auch total falsch gespielt hatte. Ist mir beim Regellesen wohl durch gerutscht, aber ich dachte man muss die im grünen Kasten abgebildeten Karten abwerfen um den +X Wert zu erhalten, anstatt, dass man für jede Karte den +X Wert erhält. Das macht nun einige Karten deutlich stärker :)


    Vor allem finde ich es gut, dass man sich das Aufladen erst überlegen muss, wenn feststeht wie der Schlagabtausch ausgeht. Das Aufladen einer weiteren Kombokarte muss ich aber machen, bevor die Bluff/Joker-Karte aufgedeckt wird, oder?

    Genau, jede Karte der +Schaden.


    Generell: Kampfaktion ausspielen -> Joker/Bluff spielen -> Aufladen und Kombos -> Aufdecken.


    Nur die KAmpfaktion selbst ist sicherer Schaden, jeder zusätzlicher Schaden kann durch den Joker geblockt werden.


    Aber ja, aufgeladen wird ja sowieso nur, wenn du gewonnen hast und Kombos spielen darfst.

    Genau, Karten zum Aufladen sind nicht Teil der Kombo, dürfen also nicht wieder aufgenommen werden.


    FunFact: Diese Regel ist schon immer so gewesen im Englischen, trotzdem sagt das Original-FAQ, Jaina würde diese Karten auch aufnehmen dürfen. Das ist aber natürlich falsch.

    @Thygra, @Ben2: Kleine Verständnisfrage - auch im Pegasusforum gepostet:


    Jaina ist ja in der Lage über ihre Fähigkeit Kombokarten wieder zurück auf die Hand zu nehmen.
    Bisher hatte ich das so gespielt, dass Kombokarten die Karten sind, die man neben seiner Kampfaktion spielt und damit nicht andere Karten aufläd.


    Im Regelwerk wird auf Seite 16 unter dem Abschnitt "Kombo spielen", dass ein gespielter Angriff, Wurf oder Konter erlaubt einen Kombo fortzusetzen, und somit die gespielte Karte Bestandteil eines Kombos ist. Kann ich also auch den Angriff, Wurf oder Konter wieder auf die Hand nehmen?

    Genau! Schon die Kampfaktion zählt als Kombokarte. Seite 7 der Referenzanleitung - erster Punkt zu Kombos:
    "Die Kampfaktion selbst zählt als erste Karte der Kombo. Sie
    verbraucht bereits Kombopunkte (siehe Kombolimit, S. 9)."

    Wenn du mal BBB in Aktion gesehen hast oder auch Gwen, dann wird schon deutlich, dass es genau so eine hohe Varianz an Kampfstilen gibt. Schon mit dem nächsten Release kommen komplexere Kämpfer. Die ersten 4 sind alle vergleichsweise einfach, um niemanden direkt abzuschrecken.

    Danke für die Größendurchgabe. Ich hatte ähnliches bezügliche der Tiefe gedacht, wollte aber erst mal hören, was die Verlagsinternen zu sagen haben. Dann muss ich nämlich sagen.... sehr schade. Ich stehe also nun vor der Entscheidung die schicken Deckboxen zu nutzen, dann aber wohl mit der Zeit an Kartenqualität zu verlieren (kostet nix extra - lediglich irgendwann neue Decks) oder halt die Kartenqualität zu sichern und mich dann noch nach einer Deckbox umzusehen( kostet Hüllen und Deckbox)
    Ich hätte den Zwischenschritt am Besten gefunden, wo ich nur Hüllen brauche.

    Ich halte den Wear&Tear bei Yomi für übersichtlich. Mein privates Grave Deck hat sicher 50 Partien schon hinter sich sieht noch nagelneu aus. Aber klar, Sleeves schaden ja auch nicht.

    Nachdem wir am Fr abend 3 Runden Yomi gespielt haben, muss ich sagen ... sehr schönes Ding. Finde auch die Deckboxen super. Daher mal die Frage an @Thygra oder @Ben2 ..
    Welche Kartenhüllen sind denn für das Yomi-Kartenformat geeignet und passen die Karten verhüllt auch nicht komplett in die Deckboxen? Rein vom Gefühl her würde ich sagen, ihr habt die schon mit ein wenig Luft versehen, damit genau das noch klappt.

    Die Yomi-Karten haben amerikanisches Standardformat. 63x88mm da sollte es genügend Auswahl für Sleeves geben. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass man nicht sleeven kann. Glaube nicht, dass die Karten wieder in die Deckbox passen. Nicht von der Breite oder Höhe, sondern der Tiefe.

    Diese Aussage verwirrt mich jetzt ehrlich gesagt ein wenig. Wird es im deutschen Raum mehr Inhalt für Yomi geben als es bei der englischen der Fall ist, oder bezieht sich das jetzt allein auf die Präzisierung der Regeln und Karteneffekte?


    Rein um die Präzisierung. Da sich so ein Spiel aber hauptsächlich um eben jene Karteneffekte dreht, ein wesentlicher Punkt mMn. Die Lebenspunkteanzeiger sind aber auch nett :P