Beiträge von Mat im Thema „Anspruchsvolle Kartenspiele“

    Hallo,


    auch wenn die Woche für den "Thread der Woche" längst vorbei ist: ich war nicht da und hätte mich doch so gerne beteiligt. Deshalb muss ich unbedingt noch mein Lieblings-Kartenspiel einwerfen, wobei man hier wirklich von anspruchsvoll reden muss und auch der Platzbedarf ist nicht mal eben in einem Reisebus gegeben :).


    Es handelt sich um Middle-Earth: Das Sammelkartenspiel (MECCG). Der große (einzige?) Nachteil steht praktisch schon im Namen, es sind Sammelkarten, was ich eigentlich nicht so mag. Das Ganze wird aber dadurch gemildert, dass es OOP ist. So kommen keine neuen Karten mehr dazu und es ist in diesem Fall über Ebay relativ günstig zu bekommen (im Vergleich zu richtigen Sammelkartenspielen). Und man muss irgendwo "Herr der Ringe" mögen. Hier gehts allerdings nicht um den Filmabklatsch, sondern das Spiel ist aus den 90er Jahren, mit wunderbar gezeichneten Karten ähnlich wie MagicTheGathering. Nur viel schöner. :)


    Das Spiel hat eine immense Spieltiefe für ein Kartenspiel, allein die Regel ist ein kleines Büchlein. Glück dominiert irgendwo (hier v.a. Kartenziehen und Würfeln), aber die Strategie kommt bei weitem nicht zu kurz; auch kartentechnisch Unterlegene können durch gute Vorbereitung und Planung noch was reißen und dies ist eins der Spiele, wo man wirklich nie aufgeben darf, egal wie schlecht der Spielverlauf sich entwickelt. Wir hatten immer wieder Spiele, wo der Gegner praktisch auf dem Zahnfleisch kroch und durch eine glückliche Hand sowie mutige Entscheidungen (klar, was blieb ihm übrig?) das Spiel noch für sich entscheiden konnte.


    Hier fällt auch Jodeles Kritik weg, dass man einfach nur erahnen und sich merken muss, was der Gegner schon gespielt oder noch auf der Hand hat. Man weiß einfach gar nicht, womit der Gegner einen überrascht. Man versucht, mit der eigenen Kartenhand für alles mögliche gewappnet zu sein und außerdem seinen vorher ausgetüftelten Plan zum Sieg zu verwirklichen.


    Das Schönste ist aber, dass man, bedingt durch den Spielverlauf, am Spielende eine Geschichte erzählen kann; so macht auch das Verlieren noch Spass ;). Je nach der eigenen Kartenauswahl vor dem Spiel könnte man z.B. mit einer Gruppe von Elfen Gollum überzeugen, die Einzelteile von Narsil herbeizubringen, um es neu zu schmieden und währenddessen versuchen, die Ents als Verbündete zu gewinnen.
    Als zweite Gruppe der eigenen Streitmacht beschließen zur selben Zeit Aragorn, Eowyn und Bilbo, eben mal Mordor einen Besuch abzustatten, den Adler Gwaihir als Verbündeten zu gewinnen, Schattenfell aus Rohan zu holen, Elrond aus der Gruppe des Gegners abzuwerben, selbigen später aufgrund von Korruption an Sauron zu verlieren, Gandalf allein zu Smaug zu schicken, um eine Mithrilrüstung zu bekommen...


    Das das alles nicht so läuft, wie man sich vorgestellt hat, ist klar, also versucht man hier umzugruppieren, dort auf alles oder nichts zu setzen, wertvolle Gegenstände an sicheren Orten zu verstecken, den Gegner mit Orks, Drachen und Nazgul zu bremsen und nie das Ziel aus den Augen zu verlieren: So viele Siegpunkte wie möglich durch Gegenstände/Charaktere/Verbündete usw. zu sammeln oder den Einen Ring am Schicksalsberg zu zerstören.


    Das Ganze ist wirklich so plausibel und vielschichtig umgesetzt, dass man kaum glauben kann, was alles in den paar Karten steckt (paar? Allein die erste Edition hat über 400). Ein Spiel dauert auch gerne mal 3-4 Stunden, ist also nix für Ungeduldige und Mittagspausen. Dies und die komplexen Regeln sind leider der Grund, warum man selten Mitspieler in der Nähe findet. Dies ist deshalb das einzige Spiel, was ich auch online gespielt habe, momentan fehlt mir da allerdings auch die Zeit zu.


    Wollte ich nur mal erwähnt haben. Kartenspiele werden ja oft belächelt, aber hier ziehe ich meinen Hut. :boss:. Ok, der Herr mit der Zigarre bewegt ihn nur leicht.


    Liebe Grüße


    Mat

    Hallo,


    auch wenn die Woche für den "Thread der Woche" längst vorbei ist: ich war nicht da und hätte mich doch so gerne beteiligt. Deshalb muss ich unbedingt noch mein Lieblings-Kartenspiel einwerfen, wobei man hier wirklich von anspruchsvoll reden muss und auch der Platzbedarf ist nicht mal eben in einem Reisebus gegeben :).


    Es handelt sich um Middle-Earth: Das Sammelkartenspiel (MECCG). Der große (einzige?) Nachteil steht praktisch schon im Namen, es sind Sammelkarten, was ich eigentlich nicht so mag. Das Ganze wird aber dadurch gemildert, dass es OOP ist. So kommen keine neuen Karten mehr dazu und es ist in diesem Fall über Ebay relativ günstig zu bekommen (im Vergleich zu richtigen Sammelkartenspielen). Und man muss irgendwo "Herr der Ringe" mögen. Hier gehts allerdings nicht um den Filmabklatsch, sondern das Spiel ist aus den 90er Jahren, mit wunderbar gezeichneten Karten ähnlich wie MagicTheGathering. Nur viel schöner. :)


    Das Spiel hat eine immense Spieltiefe für ein Kartenspiel, allein die Regel ist ein kleines Büchlein. Glück dominiert irgendwo (hier v.a. Kartenziehen und Würfeln), aber die Strategie kommt bei weitem nicht zu kurz; auch kartentechnisch Unterlegene können durch gute Vorbereitung und Planung noch was reißen und dies ist eins der Spiele, wo man wirklich nie aufgeben darf, egal wie schlecht der Spielverlauf sich entwickelt. Wir hatten immer wieder Spiele, wo der Gegner praktisch auf dem Zahnfleisch kroch und durch eine glückliche Hand sowie mutige Entscheidungen (klar, was blieb ihm übrig?) das Spiel noch für sich entscheiden konnte.


    Hier fällt auch Jodeles Kritik weg, dass man einfach nur erahnen und sich merken muss, was der Gegner schon gespielt oder noch auf der Hand hat. Man weiß einfach gar nicht, womit der Gegner einen überrascht. Man versucht, mit der eigenen Kartenhand für alles mögliche gewappnet zu sein und außerdem seinen vorher ausgetüftelten Plan zum Sieg zu verwirklichen.


    Das Schönste ist aber, dass man, bedingt durch den Spielverlauf, am Spielende eine Geschichte erzählen kann; so macht auch das Verlieren noch Spass ;). Je nach der eigenen Kartenauswahl vor dem Spiel könnte man z.B. mit einer Gruppe von Elfen Gollum überzeugen, die Einzelteile von Narsil herbeizubringen, um es neu zu schmieden und währenddessen versuchen, die Ents als Verbündete zu gewinnen.
    Als zweite Gruppe der eigenen Streitmacht beschließen zur selben Zeit Aragorn, Eowyn und Bilbo, eben mal Mordor einen Besuch abzustatten, den Adler Gwaihir als Verbündeten zu gewinnen, Schattenfell aus Rohan zu holen, Elrond aus der Gruppe des Gegners abzuwerben, selbigen später aufgrund von Korruption an Sauron zu verlieren, Gandalf allein zu Smaug zu schicken, um eine Mithrilrüstung zu bekommen...


    Das das alles nicht so läuft, wie man sich vorgestellt hat, ist klar, also versucht man hier umzugruppieren, dort auf alles oder nichts zu setzen, wertvolle Gegenstände an sicheren Orten zu verstecken, den Gegner mit Orks, Drachen und Nazgul zu bremsen und nie das Ziel aus den Augen zu verlieren: So viele Siegpunkte wie möglich durch Gegenstände/Charaktere/Verbündete usw. zu sammeln oder den Einen Ring am Schicksalsberg zu zerstören.


    Das Ganze ist wirklich so plausibel und vielschichtig umgesetzt, dass man kaum glauben kann, was alles in den paar Karten steckt (paar? Allein die erste Edition hat über 400). Ein Spiel dauert auch gerne mal 3-4 Stunden, ist also nix für Ungeduldige und Mittagspausen. Dies und die komplexen Regeln sind leider der Grund, warum man selten Mitspieler in der Nähe findet. Dies ist deshalb das einzige Spiel, was ich auch online gespielt habe, momentan fehlt mir da allerdings auch die Zeit zu.


    Wollte ich nur mal erwähnt haben. Kartenspiele werden ja oft belächelt, aber hier ziehe ich meinen Hut. :boss:. Ok, der Herr mit der Zigarre bewegt ihn nur leicht.


    Liebe Grüße


    Mat