Beiträge von yzemaze im Thema „Spiele mit Solovariante interaktionsarm?“

    Praktisch wird sich kein regelmäßiger Catan-Turniergewinner sich auf einen angebotenen Handel einlassen. (Es sei denn, dass das Angebot stronzdumm ist.) Bei diesem Spiel untersagt sich eine regelgebotene Interaktionsmöglichkeit, wenn man mit Gewinnabsichten spielt. Bei sehr guten Spieler wäre der Catan-Handel unter "Interaktionsarmut" einzuordnen, weil er ab einem gewissen Niveau für das Spiel nicht wichtig ist.

    Als "regelmäßiger Catan-Turniergewinner" (und mehrfacher DM-Teilnehmer) kann ich dazu nur sagen: Stimmt fast. Je länger ein Spiel dauert, desto unwahrscheinlicher wird es, dass noch gehandelt wird. Insbesondere in der Startphase eines Spiels gibt es aber durchaus Handelsangebote, die beiden Spielern helfen und daher auf jeden Fall akzeptiert werden sollten, weil man sich von Spieler 3 und 4 absetzt. Man sollte jedenfalls tunlichst aufpassen, dass man bei den entscheidenden Deals nicht plötzlich außen vor ist. Schlimmer als einen suboptimalen Handel einzugehen ist eigentlich nur, wenn jemand anders einschlägt und man nicht mal den angebotenen, aber minimalen Vorteil erlangen konnte.


    Ist das so? Man ist bei Catan erfolgreicher, wenn man nicht handelt?

    Nein. Es kommt aber sehr wohl darauf an, die richtigen Händel abzuschließen und im Zweifelsfall lieber nicht zu handeln als einem Gegner einen gravierenden Vorteil zu gewähren.

    @MetalPirate Mit deiner Vermutung liegst du in dem speziellen Fall schlicht falsch. Egal wer welches Teil zieht, rot gewinnt, wenn er die Kurve richtig platziert. In exakt dieser Konstellation spielen die Wahrscheinlichkeiten keine Rolle. Ich könnte mir da auch weitere Beispiele für ausdenken. Aber als Beweis, der deine These oben aushebelt, sollte es auch so reichen. Auch wenn es ein Spezialfall ist ;) Gesucht ist exakt das, was du im zweiten Abschnitt selbst nennst: "ein besonders kreativer, ungewöhnlicher, überraschender Zug" :)


    Damit es hier auch verlinkt ist: Carcassonne-Rätsel


    Ich hatte zu meinen Liga- und Turnierzeiten mal überlegt, regelmäßig derartige Rätsel zu stellen. Leider stolpert man in Spielen nicht alltäglich darüber und müsste sie tatsächlich meist von Hand kreieren. Das war mir mit den damals zur Verfügung stehenden tools zu müßig.

    Rätsel der Art "Finde den perfekten Zug unter folgenden Bedingungen: ..." lassen sich für deutlich mehr Spiele kreieren. Ich könnte z. B. welche für Carcassonne erstellen, die in der Tat auch etwas mit den tatsächlichen Problemstellungen des Spiels insbesondere gegen Ende zu tun haben. [Ich muss im BSW-Forum mal nach alten suchen.] @MetalPirates Bedingungen halte ich daher keinesfalls für definitiv.

    Vielleicht kennen wir einfach unterschiedliche Spiele. Aber bei den meisten Worker-Placement-Spielen, die ich kenne, schade ich meist nur einem Spieler, wenn ich eine bestimmte Aktion blockiere.
    Falls dieser nicht gerade der Führende Spieler ist, und mir den Sieg streitig macht ^^, dann würde ich da nicht blockieren.
    Und sonst freuen sich eben alle anderen Spieler, weil sich zwei zoffen und gegenseitig rausnehmen...

    Lest doch nicht immer alles so schwarz und weiß ;) Das war ein theoretisches Beispiel. Das es in der Praxis in den allermeisten Spielen darauf hinausläuft, dass unterschiedliche Aktionen für die Spieler unterschiedlich viel wert sind und dies oft dank einiger unbekannter Variablen gar nicht exakt oder nur mit unverhältnismäßig viel Aufwand berechnet werden könnte, ist doch gerade der Reiz an WPs.


    Dennoch wäre #BuBu, wenn ich alle Spiele in "links eher interaktionsreich, rechts eher interaktionsarm" teilen müsste, auf der rechten Seite.

    Das unterschreibe ich sofort. Mich störte hauptsächlich das "sehr" in "sehr interaktionsarm". Aber auch das ist sicherlich Geschmackssache ;)


    Ein gutes Indiz ist immer, dass man nicht auf einem gemeinsamen Spielplan spielt, sondern jeder vor sich hin wurschteln darf.
    Kein Kampf, kein Verdrängen, kein Handel, keine Absprachen, keine Bündnisse, einfach nur effizienter sein.

    YASE halt - yet another soulless Euro ;)


    Generell würde ich @Sankt Peters Eingangsfrage mittlerweile mit einem "bei Eurogames schon" beantworten. Ich glaube, dass die Zielgruppen für optimierlastige Eurogames und Solovarianten Überschneidungen aufweisen. Der gemeine Optimierer hat sicher auch ohne weitere Mitspieler gewissen Spaß am Optimieren.

    Spielt die Spiele, die euch interessieren doch einfach und bewertet das Maß der Interaktion dann für euch. Wieso nen Stacheldraht durch den Kopf ziehen?

    Ein möglicher Grund: Wenn man nicht die Möglichkeit hat, alles evtl. Interessante zu spielen und hinreichend auszuloten, sollte man vorher sinnvoll filtern. "Spiele mit Solovariante" wäre ein Kriterium. Wenn das tatsächlich stark mit "interaktionsarm" korrelieren und man selbst eher auf "interaktionsreich" stehen sollte, wäre einem also schon geholfen.

    Das siehst du nicht genau umgekehrt ;) Denk mal drüber nach ;) [ich tippe derweil weiter...]
    ...
    Deine Schlussfolgerung ist selbstverständlich ebenso korrekt. Die Wahrheit liegt ja in der Mitte und es gilt halt abzuwägen, was wem wie viel bringt und auch auf lange Sicht, die größte Punktedifferenz zu meinen Gunsten erzeugt.
    Wenn ich eine Aktion blockieren kann, die (unter’m Strich) meinen Gegenspielern +5 Punkte gegenüber allen anderen Aktionen brächte, mir selbst aber 2 weniger als andere Aktionen, dann mache ich das [, wenn ich nicht auf andere Weise mehr Differenz reinholen kann ;) ]

    Blockierend absichtlich zu interagieren passiert ja nur, wenn ich selbst nichts sinnvolles mehr tun kann.

    Sicher nicht. Gerade bei WPs sollte man doch immer den potentiellen Nutzen aller Optionen für sämtliche Mitspieler betrachten, entsprechend opportunistisch agieren und eben nicht erst dann blockieren, wenn nix anderes mehr sinnvoll erscheint. Mit "ich spiel immer das, was mir am meisten bringt" gewinnt man im Regelfall keinen Blumentopf.


    Aber ja, ich finde #BuBu sehr interaktionsarm.

    Vielleicht spielst du es einfach nur "falsch" oder mit den "falschen" Leuten ;) Man kann es zwar sicher auch als Solo-Optimieraufgabe spielen, dauerhaft erfolgreich ist der Ansatz allerdings nicht. Bei BuBu reicht es oft genug, ein Plättchen zu nehmen, um jemand anderem den Zug komplett zu versauen. Ist das "sehr interaktionsarm" nur weil ich ihm nicht aktiv Siegpunkte wegnehme und zu meinem Haufen werfe?


    Die Übergänge zwischen den Abstufungen sind jedenfalls fließend und hängen bei einigen Spielen gewiss auch von der Spielweise der Mitspieler ab.