Beiträge von Yakosh-Dej im Thema „ Dark Souls The Boardgame“

    Da ich mit Tabletop nichts anfangen kann (alles mit Linealen und Messen ohne Hexfelder ist mir ein Graus), kenne ich möglicherweise nur die schlechten SFG-Titel. Das Darksouls Kartenspiel habe ich allein schon wegen meiner gruseligen (um nicht "traumatisch" zu gebrauchen) Erfahrung mit dem gleichnamigen Brettspiel ausgelassen. Es ist immer ein Problem, wenn eine Firma Tabletop fokussiert ist bzw. PC-Games möglichst 1:1 in Brettspielen umsetzen will. Das hat in den seltensten Fällen wirklich gut funktioniert. Das SFG Figuren kann, haben sie ja bereits bewiesen, aber ähnlich wie GW hapert es am Verständnis für Brettspiele und wenn dies eben nur einzelne Ausflüge in dieses Genre sind, bin ich da nicht nur aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen eher skeptisch ...

    Hätten sie nicht die Lizenzen, würde kein Hahn nach den Spielen drehen.

    Was mich abschreckt ist die Historie von SFG. Mich hat bisher kein Spiel von denen überzeugen können und da ich mit den Titeln keine PC / Konsolen Erfahrung verbinde, kann ich recht unbelastet urteilen, andererseits fehlt mir halt die emotionale Bindung, welche unter Umständen für den ein oder anderen ein Kaufgrund war bzw. ist. DarkSouls war wirklich im Bereich BossBattle / DungeonCrawler meine mit Abstand fürchterlichste Spielerfahrung, ganz ehrlich selbst mit bereits teilweise implementierten Hausregel konnte man das nicht spielen. Nach einer elendig langen Testpartie, hätte ich eher eine Partie HeroQuest gespielt als noch einmal diesen Murks. Positiv zu erwähnen waren Bosskampf an sich und die Qualität der Minis, aber der Rest - Unterirdisch. Ähnlich wenn auch spielerisch etwas unterhaltsamer ist #HorizonZeroDawn aber auch hier liegt ein Großteil des Problems im Weg zum Bosskampf. Da dieser einen Großteil des Spiels bzw. der Spielzeit ausmacht, kann nicht nicht sagen, dass ich bei anderen SFG Titeln große Hoffnungen habe, dass sie es jetzt besser hinbekommen. Richtig überzeugt hat mich bisher kein Titel aus deren Feder und der Verdacht liegt halt nahe, dass sie sich zu sehr auf der jeweiligen Lizenz ausruhen bzw. nicht ausreichend Ressourcen für Gameplay und Testläufe übrig bleiben. In der ausgelieferten Version war jedenfalls DarkSouls meiner Meinung nicht auszuhalten, und ich bezweifle auch stark, dass selbst hartgesottene Fans der Lizenz das Brettspiel mit den ursprünglichen Regeln jemals komplett durchgespielt haben ...

    Yakosh-Dej Wie viel Zeit hast du mit dem PC Spiel (bzw ursprünglich Videospiel) verbracht?


    Das Grinden und das zufällige Ziehen der Ausrüstung gefällt mir persönlich auch nicht und zumindest um die Ausrüstung werde ich mich nächstes Jahr, wenn alles da ist, mal kümmern. Für das andere wirds wahrscheinlich auf die doppelte Seelenzahl hinauslaufen. Auch im Videospiel metzel ich mich durch die Gegner einfach durch, weil sie irgendwann keine Gefahr mehr darstellen. Ich weiß wo sie stehen und wie ihre Abläufe sind. Da will ich im Brettspiel nicht Stunden mit grinden verbringen.


    Gerade die Bosskämpfe finde ich jedoch klasse. Natürlich, das Videospiel lässt dir ein paar Sekunden Zeit zu erkennen welchen Angriff der Boss als nächstes startet, diese Andeutungen kann man in einem analogen Spiel jedoch nicht umsetzen, daher finde ich das Nicht-Durchmischen des Decks gut. Es kommt dem Boss Kampf des Originals sehr nahe und zwischendrin wird das Deck ja auch einmalig durchgemischt und man muss wieder auf der Hut sein. Es ist also nicht so, als würde man die Bosse einfach so stumpf besiegen.

    Wenig, ich habe das PC-Spiel mal angetestet und bin dann aber schnell wieder von abgekommen. Ich sage nicht, dass es einfach ist rine gute Brettspielumsetzung eines Videospiels zu machen, doch was am PC / Konsole spassig oder zumindest noch OK ist, funktioniert in einem Brettspiel (vorallem mit mehreren Mitspielern) nur bedingt. Im Nachhinein betrachtet ist es für mich insgesamt fraglich, ob man aus einem solchen PC-Spiel überhaupt ein vernünftiges Brettspiel machen kann, ohne auf Kernelemente des Originals zu verzichten. In meinen Augen muss man aber ein waschechter Hardcore-Fan des Videospiels sein, um auch nur ansatzweise Spass an dem Dark Souls Brettspiels zu haben. Selbst mein Mitspieler als Dark Souls PC-Spieler mit sehr, sehr viel mehr PC-Spielzeit des Originals (im Vergleich zu mir) vorweisen kann, hat an dem Brettspiel die meiste Freude zu der Zeit gehabt, als er vorab die Miniaturen liebevoll bemalen konnte ...


    PS. Ich weiss ich wiederhole mich, und ich bin sicherlich auch voreingenommen, aber in Sachen durch Karten gesteuerte Bosse in Brettspielen kann ich immer nur wieder auf Kingdom Death Monster verweisen. Die Bosskämpfe sind X-mal spannender als bei Dark Souls ...

    Yakosh-Dej

    Danke für Deinen Beitrag - es wäre aber wesentlich augenschonender, wenn Du hier und da mal ein paar Absätze einstreust.... ;)


    Die dort genannten Gründe sind genau der Grund, warum ich das Spiel bei uns noch nicht auf den Tisch gebracht habe. Ich warte jetzt noch auf die Lieferung aller fehlenden Sachen und danach kommt´s (vermutlich nur einmal) auf den Tisch.

    Aber vielleicht führt der Einsatz der ein- oder anderen Hausregel dazu, dass das Spiel doch bleiben darf, denn normalerweise gefällt mir der taktisch angehauchte Bosskampf - außerdem finde ich die Miniaturen nicht schlecht..... :whistling:

    An den Miniaturen ist wirklich nichts auszusetzten, auch die allgemeine Ausstattung ist wirklich ordentlich. Leider hat dieser erste doch recht gute Eindruck bei mir nicht über die Mängel im Spielkonzept hinweghelfen können ... wenn du das KI-Karten-Modell bei Bosskämpfen magst, versuch doch mal Kingdom Death : Monster, im Gegensatz zu Dark Souls gehst nach einer kurzen Jagdphase gleich in den Bosskampf über. Jeder Kampf verläuft völlig unterschiedlich auch gegen den gleichen Bossgegner, weil die KI-Karten immer wieder zu unterschiedlichen Decks zusammengestellt werden. Zudem sind bei KD:M die KI-Karten auch gleichzeitig die Lebenspunkte des Gegners, wo durch sich die Bewegungen / Angriffe im Laufe des Kampfes verändern.

    Steamforged selbst nicht, aber auf BGG gibt es natürlich eine Fantastilliarde an Hausregeln. Im Kern geht es doch nur darum, die Phase bis zum Bosskampf weniger repetitiv zu gestalten. Die Bosskämpfe an sich sollen ja toll sein.

    Ich habe das Spiel aber bislang noch nicht gespielt, da ich natürlich warten wollte, bis es komplett ist. Konnte ich ja nicht ahnen, dass die dafür 5 Jahre brauchen. :D

    Ich selbst habe Dark Souls nicht, hatte den Kickstarter damals nicht unterstützt, da er a) vor meiner richtig aktiven Kickstarter-Zeit lag und b) ich kein Fan des PC-Spiels bin. Ein Kumpel von mir, hat es aks Retail-Version ganz normal im Handel gekauft, daher hatte ich trotzdem die Möglichkeit es auszuprobieren. Wir haben es zwei Mal gespielt, einmal nach den "normalen" Regeln und ein mal mit ein paar, kleineren Hausregeln. Das Positive vorab war, alle Komponenten des Spiels sind qualitativ einwandfrei und wertig gestaltet. Die Figuren sind ansprechend, wenn in meinen Augen auch etwas lieblos und ohne innovative Details. Die erste Partie war dann ehrlich gesagt, überhaupt nicht mein Ding, das mehrfache Durchlaufen ein und des selben Dungeon mit den gleichen Gegnern in der immer gleichen Kampfsituation, nur um sich dann einen zufälligen Gegenstand zu ziehen, und festzustellen, dass man diesen in vielen Fällen garnicht braucht bzw. nicht verwenden kann, ist mir wie verlorene Zeit vorgekommen. Das System krank meiner Meinung nach leider an vielen Stellen. Zum einen machen die erneuten Durchläufe immer weniger Spass, man zieht in Raum X, weiss bereits von den letzten drei Mal, wo die Gegner in welcher Anzahl / Aufstellung stehen, schiebt fünf Minuten die Figuren im Raum umher, fast immer in der genau gleichen Weise, wie vor gut einer Stunde. Das fühlt sich nicht nur blöd und sinnlos an, es macht mir persönlich auch null Spass. Ehrlich gesagt, ist es genau das Gegenteil von dem, was ich von einem Dungeon Crawler im besten Fall erwarte. Die Wiederholungen an sich sind, aber nicht das größte Problem, denn weder Gegner noch Räume verändern sich bzw. haben irgendwelche Besonderheiten. Die größten Abwechslungen sind ob eine Schatztruhe drinsteht, oder mal ein Fass, welches die Bewegung innerhalb des Raumes geringfügig beeinflusst. Zudem gibt es im Grundspiel nur ein sehr begrenzte Anzahl an Gegnertypen. Nach dem dritten Raum hat man eigentlich (vom Bossmonster mal abgesehen) alles gesehen. Ein weiterer Punkt ist, dass diese wenigen Gegnertypen immer die gleichen Bewegungen abspulen, die Varianz innerhalb des jeweiligen Typs ist gleich null, da ja z.B. bei der Gegnerbewegung auch nichts gewürfelt wird oder so. Da man die Bosskämpfe in der Regel nur einmal macht und der Boss durch eine Art KI-Kartendeck gesteuert wird, ist dies noch der Teil der am meisten Abwechslung und Spass mitbringt. Auch wenn ich es seltsam finde, warum der Gegner das KI-Deck immer wieder in gleicher Reihenfolge durchläuft. Auch dies ist ein Anleihen an das PC Spiel, aber will ich in einem Brettspiel, alle Bewegungen und Angriffe der Gegner stumpf auswendig lernen und dann quasi im Autopilotmodus abspielen. Weder mein Spielpartner noch ich waren nach der ersten Partie auch nur entfernt begeistert, es war schlicht ernüchternd. Man kann vielleicht ein PC-Spiel so aufziehen, aber kein Brettspiel. Nach einigen Wochen Abstand, kam dann der zweite Versuch mit ausgewählten Hausregeln. Die Räume bzw. Entcounter werden noch jedem Durchlauf neu gezogen, bei den Gegenständen zieht man zwei statt einen und wählt einen davon aus. Dadurch wurde zwar der Dungeon Crawler Teil etwas spannender, aber dank ähnlicher Räume und sich wiederholenden Gegner nicht wirklich gut. Zudem zeigte sich, dass der Schwierigkeitsgrad durch die abgeschwächte Zufälligkeit beim Gegenstandsziehen zu leicht wurde. Die Hauptschwierigkeit bei Dark Souls besteht nämlich in dem fehlenden passender Ausrüstung, hat man diese erst einmal gezogen, durchläuft man das Dungeon einfach um so schneller, hat also schlicht schnellere Wiederholungen. Die zweite Partie hat bei mir dann endgültig zu der Erkenntnis geführt, dass ich Dark Souls in seiner Gesamtheit nicht gut finde, und es auch nicht nochmal spielen werde. Selbst zusätzliche Gegnertypen aus den kommenden Erweiterungen werden die grundlegenden Probleme meiner Meinung nach nicht in dem Maße lösen, dass mir das Spielen von Dark Souls Spass machen wird. Hausregeln können die schlimmsten Auswüchse abmildern, aber wirkliche Lösungen sind dies nicht. Das Konzept, das aus dem PC Spiel entliehen ist, ist aus meiner ganz persönlichen Sicht für ein Brettspiel einfach nur broken, und damit leider recht ermüdend. Selbst eine einzelne Partie fühlt sich wie geraubte Zeit an, von mehreren Spielen hintereinander mal gsnz abgesehen, denn auch dort gib es so gut wie keinen Wiederspielwert, auch wenn die Boss dann andere sind ... schade, dies und der mangelnden Kunden- / Lieferservice machen aus meiner Sicht der Dinge Dark Souls zu einem Paradebeispiel für ein gescheitertes Kickstarter-Projekt.