Alles anzeigenAufgrund des ganzen Hypes um die Vorbestellung bei Frosted Games bin ich auch neugierig geworden und habe mich grob ins Spielprinzip reingelesen, aber die Faszination hat sich mir dadurch nicht ganz erschlossen. Deshalb die doofe Frage: Was macht das Spiel für euch so besonders? Was sind die Stärken und die Schwächen?
und weil ich dazu keine Infos gefunden habe: Wie skaliert das Spiel mit der Spieleranzahl? Was ist ideal, wie lange dauert ca eine Partie bei ca. 3-4 Mitspielern und wie gut ist der Solo-Modus?
Ich bin ja grade noch in meiner Flitterwochenphase (und Flitterwochen sind immer so furchtbar teuer ...), und daher kein lang erfahrener Kollege, aber für mich ist das Schöne an dem Spiel das Gefühl von Progression. Dass du jeden einzelnen Gearloc (die allesamt so unterschiedlich fungieren wie die Spirits bei Spirit Island) so individuell ausstatten und seinen Fähigkeitenbaum erkunden kannst. Du kannst ihn in jedem Spiel etwas anders leveln, etwas anders spezialisieren.
Und ja, auch wenn mir das Kampfsystem früher etwas dröge erschien, muss ich zugeben, dass es mir im Verbund mit dem abwechslungsreichen Gearlocs wirklich gut gefällt. Ich erwische mich dabei, dass ich LIEBER einen Kampf-Encounter wähle als einen friedvollen, weil ich hier im Kampf all meine neuen Fähigkeiten und Werte zur Schau stellen kann. Mehr Würfel, mehr Kombinationen - vor allem, weil sich bei jedem Gearloc eben verschiedene Würfel gegenseitig beeinflussen.
Und ja, die Ideen der Kämpfe gefallen mir auch sehr gut. Wenn man beim ersten "kleinen" Bossgegner in Undertow plötzlich auf einem Floß steht, und einem Riesnmonster die Tentakel abschlägt, bis endlich der Hauptkörper auftaucht, und vermöbelt werden kann ... das hat schon was.
Und ich liebe tatsächlich das Minispiel zum Schlösser knacken.
Das Spiel hat mit Sicherheit auch einiges an Lore und Story, aber ich muss gestehen, dass mich das gar nicht so reizt. Manche Encounter sind aber ecth smart ausgedacht und ins Spielprinzip eingefädelt (etwa, wenn man einen Kampf plötzlich gefesselt und kopfüber von der Decke baumelnd beginnen muss ... )
Was die Skalierung angeht, ist das Spiel äußerst flexibel. Zum Beispiel in der Zeit: Du kannst dir Gegner suchen, die mehr oder weniger Zeit brauchen, bis du sie angreifen kannst. Und mit einer Erweiterung (bzw. in Undertow schon eingebaut) kannst du auch eine längere Kampagne spielen. Im Grunde kannst du aber jederzeit nach jedem Tag im Spiel einfach abbrechen, oder unterbrechen und später weitermachen.
In Sachen Schwiergkeit skaliert das Spiel so, dass du dir immer, wenn ein Kampf kommt, die bösen Buben aus einer Reihe von Chips zusammenstellst, die einen aufsteigenden Schwierigkeitsgrad haben, nämlich Werte von 1 (einfach), 5 (MIttel) oder 20 (schwer). Du multiplizierst die Anzahl der Gearlocs mit der Anzahl des Tages, an dem du bist, und diesen Wert (zu viert also je nach Tag 4, 8, 12, 16, 20 etc.) füllst du mit den Werten der bösen Jungs auf. Je länger du spielst, desto mehr oder desto schwerere Gegner kommen also.
Und es ist hervorragend zum Solospiel geeignet, zum einen eben wegen dieser Skalierung, zum anderen aber auch, weil Solospieler einen kleinen Stapel Encounter-Karten ganz für sich alleine bekommen.
Ich hätt's nicht gedacht, aber das Spiel macht mir wirklich Spaß, auch und gerade Solo, weil man so viel entdecken kann.
Man muss halt Würfel mögen - du beeinflusst zwar, welche und wie viele Würfel du wirfst, aber bei Würfeln bleibt immer das Restrisiko eines Fumbles - aber eben auch eines Critical Hits. Und so elend Ersteres ist, so edel ist Letzteres.
Aber wie gesagt, ich bin auch noch in der Flitterwochenphase und entdecke das Spiel gerade für mich.
Genau dies ist es, was das Spiel auch für mich so besonders macht. Ein neuer Gearloc ist wie eine neue Erweiterung in anderen Spielen (und kostet auch entsprechend😏).
Die Initiativeleiste kann nerven. Ich hatte schon Partien, in denen alle „Vorbereitungstage“ innerhalb von 2 Stunden perfekt verliefen, im Finale der Tank sofort aus den Latschen gehauen wurde und das Spiel nach 2 weiteren Minuten beendet war.
Nur Hauptattribute zu skillen halte ich für abwegig, aber auf jeden Fall auch. Hängt halt vom Encounter, den Gearlocs, Items ab. Dies macht das Spiel gerade so interessant und abwechslungsreich.
Alles auf lächerlichen 4x4 Feldern, und trotzdem hat das Positionsspiel entscheidenden Einfluss.