Beiträge von Sankt Peter im Thema „Notensystem (Wens interessiert)“

    Zitat


    So setzen sich aber die wenigsten Spielspaßnoten zusammen. Auch nicht bei Hall9000. Die 4 Noten für Aufmachung, Spielbarkeit, Interaktion und Einfluss haben mit der letztendlich wichtigsten Note Spielreiz nichts zu tun. Das ist keine zusammengesetzte Note.


    Stimmt, das ist im spielblog hier auch so... Spielreiz ist sozusagen keine rechnerisch ermittelte Gesamtnote - auch wenn sie am Ende steht. Ich denke auch, daß eine mathematische Herleitung einer Gesamtnote schwierig bis irreführend ist - schon alleine deshalb, weil jeder die Gewichtung der einzelnen Bewertungskriterien subjektiv für sich vornimmt. Für mich ist zum der Spielspaß mit das Wichtigste. Im Extremfall kann es natürlich sein, daß ein Spiel aufgrund des Materials oder der schlechten Regel (Beispiele dafür sind jedem bekannt) einfach nicht oder nur schwer spielbar ist. Bei mir schlägt sich das dann aber auch in der Spielreiznote und Spielerezension nieder.

    Ich sehe es auch so, daß Noten immer nur eine Tendenz wiedergeben können, und die Beurteilung auch auf Basis der zur Notenabgabe vorhandenen Erfahrungen und Stimmungen beruht. So kann z.B. ein mittelmäßiges Spiel eines Jahrgangs in einem Umfeld von sonst nur schlechten Spielen eine bessere Einschätzung erhalten, als in einem starken Jahrgang.


    Und natürlich können sich Einschätzungen auch im Zeitablauf ändern. Allerdings finde ich die Diskussion am Ende akademisch. Nehmt Noten als grobe Richtung, vertraut auf das Gesetz der großen Zahl und schick ist. Wer damit ein Problem hat, muß eine Lösung dafür finden, daß Noten subjektiv und stichtagsbezogen sind (Neugierde!!!). und man darf natürlich nicht vergessen, daß bereits die Auswahl der rezensierten Spiele eine subjektive Auswahl sind. Ich schreibe logischerweise auch lieber über ein gutes Spiel, das ich mir gekauft habe, weil es sich gut anhört, als mir ein schlechtes Spiel zu kaufen, zu spielen und dann auch noch zu bewerten - dafür ist mein Leben einfach zu kurz!


    Ich denke, wenn z.B. im spielblog für Säulen der Erde schon über 70 Bewertungen abgegeben wurden, dann kann man daraus schon eine Tendenz ableiten - außerdem hat man zusätzlich noch den persönlichen Eindruck des Rezensenten. Kritiker werden jetzt sagen: Aber wenn doch da einer mehrmals seine Note abgibt - na und? Vielleicht hat er ja seine Meinung über ein Spiel auch im Zeitablauf geändert. Und selbst wenn bei 70 Noten 20 von ihm sind, bleiben immer noch 50 andere Meinungen. Das ist wie bei DSDS, da gewinnt nicht der Beste, sondern derjenige, der mehr Freunde mit Telefon und Fanatismus findet.


    Ich habe mir auf jeden Fall noch nie ein Spiel einzig und alleine wegen einer Note oder einer Rezension auf einer Seite gekauft. Wenn dann gehe ich primär nach der Rezension/ Spielbeschreibung und schaue ob das was für mich wäre. Stelle ich fest das die Rezension super ist und die abgegebenen Noten eher schlecht, dann muß ich schauen was für mich Priorität hat - Bauchgefühl sozusagen. Wichtig ist für mich natürlich auch, was der Rezensent sonst so spielt - und ob unser Geschmack kompatibel ist.

    Zufälle gibt es...


    Auf der spielbox habe ich im Teil Aktuelles folgendes gefunden:


    Zitat


    Keine Noten von Tom Felber
    31.03.07: Tom Felber, Mitglied der Jury Spiel des Jahres und Redakteur bei der Neuen Zürcher Zeitung, vergibt in seinen Spielerezensionen keine Noten. Auf der aktuellen Website der Jury begründet er seinen Standpunkt. Seine Konsequenz ist beneidenswert. Als die spielbox 1993 erstmals im w.nostheide verlag erschien, gab der neue Chefredakteur die revolutionäre Entscheidung bekannt: "Wir verzichten auf die Notengebung bei den Spiel-Kritiken. Spiele-Kritik ist eine subjektive Stellungnahme des Rezensenten, die auch durch Mehrfach-Benotungen nicht objektiviert wird." Nur selten musste die spielbox so viele Prügel einstecken wie für diesen Entschluss. 3 Hefte später waren die Noten wieder da. -kmw


    Wie passend. Aber anscheinend fordert die Leserschaft Noten ein - und der Leser ist König!

    Also bei mir in der Schule gab es als Note noch die "6" - Leistungsverweigerung.


    Noten sind immer schwer einzuschätzen, so lange z.B. jemand eine Bewertung abgibt, den man nicht einschätzen kann. Außerdem gibt es auch Benoter, die z.B. eine "1" sehr selten vergeben, weil das überirdisch gut sein muß.


    Bei unknowns gibt es ja zu jedem den Steckbrief, der einem zumindest helfen kann, ob derjenige ähnlichen Geschmack und ähnlichen Interessen hat. Und im spielblog darf jeder bewerten, so daß man dort auch viele Stimmen verschieden veranlagter Menschen hat und somit besser einen Trend abschätzen kann.


    Aber wie gesagt: Noten sind immer schwierig und ohen Zusatzinformationen oder Anmerkungen nicht zielführend.


    Ich denke noch an die Diskussion auf der spielbox, daß tendenziell immer zu gute Noten vergeben werden - denn eigentlich müßte der Duchschnitt über alles ja bei 3 liegen (Schulnotensystem vorausgesetzt). Was dabei nicht berücksichtigt wird, ist die Tatsache, daß ich z.B. Spiele rezensiere, die mein Interesse geweckt haben und damit meist über dem Durchschnitt liegen. Und die Benoter benotengerne, wenn sie ein Spiel richtig gut fanden, oder absolut grausam. Aber absolut grausam wird anscheinend dann seltener bewertet.


    Am Ende muß man eine Note so interpretieren, wie sie auch gemeint ist: ein subjektiver Eindruck - die Meinung eines Menschen zu einer Sache vor dem Hintergrund seiner Sozialisierung und Erfahrung :teach: