Ich sehe es auch so, daß Noten immer nur eine Tendenz wiedergeben können, und die Beurteilung auch auf Basis der zur Notenabgabe vorhandenen Erfahrungen und Stimmungen beruht. So kann z.B. ein mittelmäßiges Spiel eines Jahrgangs in einem Umfeld von sonst nur schlechten Spielen eine bessere Einschätzung erhalten, als in einem starken Jahrgang.
Und natürlich können sich Einschätzungen auch im Zeitablauf ändern. Allerdings finde ich die Diskussion am Ende akademisch. Nehmt Noten als grobe Richtung, vertraut auf das Gesetz der großen Zahl und schick ist. Wer damit ein Problem hat, muß eine Lösung dafür finden, daß Noten subjektiv und stichtagsbezogen sind (Neugierde!!!). und man darf natürlich nicht vergessen, daß bereits die Auswahl der rezensierten Spiele eine subjektive Auswahl sind. Ich schreibe logischerweise auch lieber über ein gutes Spiel, das ich mir gekauft habe, weil es sich gut anhört, als mir ein schlechtes Spiel zu kaufen, zu spielen und dann auch noch zu bewerten - dafür ist mein Leben einfach zu kurz!
Ich denke, wenn z.B. im spielblog für Säulen der Erde schon über 70 Bewertungen abgegeben wurden, dann kann man daraus schon eine Tendenz ableiten - außerdem hat man zusätzlich noch den persönlichen Eindruck des Rezensenten. Kritiker werden jetzt sagen: Aber wenn doch da einer mehrmals seine Note abgibt - na und? Vielleicht hat er ja seine Meinung über ein Spiel auch im Zeitablauf geändert. Und selbst wenn bei 70 Noten 20 von ihm sind, bleiben immer noch 50 andere Meinungen. Das ist wie bei DSDS, da gewinnt nicht der Beste, sondern derjenige, der mehr Freunde mit Telefon und Fanatismus findet.
Ich habe mir auf jeden Fall noch nie ein Spiel einzig und alleine wegen einer Note oder einer Rezension auf einer Seite gekauft. Wenn dann gehe ich primär nach der Rezension/ Spielbeschreibung und schaue ob das was für mich wäre. Stelle ich fest das die Rezension super ist und die abgegebenen Noten eher schlecht, dann muß ich schauen was für mich Priorität hat - Bauchgefühl sozusagen. Wichtig ist für mich natürlich auch, was der Rezensent sonst so spielt - und ob unser Geschmack kompatibel ist.