Beiträge von Warbear im Thema „Ich brauche ein Cosim (Teil 2) ?“

    Mat

    Ich habe jetzt den ganzen Thread durchgelesen.

    Interessant, welch ausführliche Postings ich vor 15 Jahren noch geschrieben habe - stimmt alles auch heute noch weitgehend.

    Und zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich mich nicht mehr erinnern konnte: weder an diesen Thread, noch an unsere Verabredung für 2024, noch an Dich.

    Kennen wir uns denn persönlich, müsste ich Deinen richtigen Namen kennen, haben wir schon miteinander gespielt?

    Und hast Du irgendeinen der vielen Tipps in die Tat umgesetzt?

    Zitat

    Original von Warbear


    Bin gespannt auf Reaktionen ...


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    Nur zwei Kommentare zu meinem Posting?
    Wo ich mir doch so viel Mühe gegeben habe.
    Das finde ich schon etwas enttäuschend. :sniff:


    Sind denn alle meiner Meinung?
    Gibt's sonst gar nichts mehr dazu zu sagen?
    Das wäre ja fast unglaublich ... :denk:


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    Vorerst nur ein paar sehr kurze Anmerkungen (meine Meinung), da ich mich noch für Athens & Sparta (heute abend) vorbereiten muß.


    1) FtP ist vorerst nix.
    2) Warbear hat neben ASL auch noch genügend Platz für anderes. Kann man das denn wirklich nicht erkennen?
    3) WtP hat keinen nennenswerten Nachteil (außer OOP)
    4) GCACW: kein Reprint in Sicht, aber die Serien-Regeln gibt's hier: http://www.gcacw.com/newrules.htm


    Aber ich habe wahrscheinlich noch andere Vorschläge für Dich (die nun aber leider bis morgen warten müssen). :)


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    Hallo Mat,


    vielleicht mal ein wenig Generelles (aus meiner Sicht) zum Anfang:


    Der Hauptreiz beim Cosim-Spielen liegt (jedenfalls für mich) darin, mal den "Armchair-General" spielen zu können, also historische Ereignisse (Schlachten Feldzüge, Kriege, ...) historisch nachzuspielen und, je nach Spielverlauf, die wirkliche Historie - der Situation auf dem Spielplan entsprechend - auch zu verändern ("alternate History", "what if"). Cosim heißt schließlich "Conflict Simulation", und Cosims simulieren die Historie mehr oder weniger (Simulationsgrad).


    Dazu gehört natürlich, daß man die seinem Spiel zu Grunde liegenden Geschichts-Fakten auch einigermaßen gut kennt, und daß man sich für die entsprechende Epoche auch interessiert. Logisch daher, daß mein Lesezimmer ca. 1.000 geschichtliche Bücher und Magazine enthält (die ich natürlich noch nicht alle gelesen habe), die meinen geschichtlichen Interesen entsprechen.


    Wenn man also Cosims kauft, sollte man sich erst mal darüber im Klaren sein, wo die eigenen Haupt-Interessen liegen, und was man eigentlich simulieren will. Logisch, daß Stein-Schleuderer in der Antike anders zu spielen sind als MG-Schützen im WWII.


    Weiter ist wichtig, ob man lieber taktische oder strategisch/operationale Spiele bevorzugt. Grob gesagt heißt das, will ich lieber nachspielen, ob der Stein-Schleuderer gegen einen römischen Legionär eine Chance hat, oder ob der Schlieffen-Plan im WWI so gelingt, wie er ursprünglich geplant war?


    Generell nennst Du erst mal Card-Driven-Games (CDGs) und Nicht-CDGs, wobei sehr streitig ist, was zu den CDGs gehört und was nicht (jeder hat da eine andere Meinung). CDGs im klassischen Sinn sind jedenfalls diejenigen, die auf dem Spielprinzip von "We the People" basieren (vorher gabs den Begriff CDG noch gar nicht). Es liegt in der Natur der Sache, daß CDGs nur - mehr oder weniger - geringen Simulations-Gehalt aufweisen, daher werden sie üblicherweise nicht den Cosims, sondern den historischen Wargames zugeordnet.



    Um auf die in Deinem Posting genannten Spiele (übrigens alle von GMT) zurückzukommen:


    CDGs:
    Paths of Glory: Thema WWI. Eins der besten CDGs, aber m.E. für den Anfang nicht geeignet. Jeder Spieler hat sein eigenes Karten-Deck, das jeweils in 3 Zeit-Stapel unterteilt ist. Für erfolgreiches Spielen braucht man durchdachtes Karten-Management, und dafür braucht es sehr viele Partien (meine bisher ca. 30 Partien haben für mich bisher noch nicht ausgereicht). PoG dauert recht lange (8-12 Stunden oder mehr, wenn alle Turns gespielt werden).
    For the People: Thema Amerikanischer Bürgerkrieg, über dessen Verlauf man sich auch gut auskennen sollte. Komplizierte Regeln mit viel Chrom, schwierig zu spielen (ich habs bis jetzt noch nicht richtig gemeistert). Nicht zum Einstieg geeignet.
    Wilderness War: Thema 7-jähriger Krieg in Amerika (French-Indian). Gut geeignet für den Einstieg, allerdings scheint nur das Tournament Scenario ausgewogen zu sein. Kurze Regeln.
    30 Years War: Thema ist ja klar. Mir gefällt's nicht. Warum, habe ich in diesem Forum schon an anderer Stelle dargelegt.
    Clash of Monarchs: Thema 7-jähriger Krieg in Europa. Noch im P500-Status. Das wird wahrscheinlich ein CDG-Monster-Game mit sehr langer Spieldauer.


    Nicht-CDGs (strategisch/operational):
    Pax Romana: Rom BC. Ich habe bisher nur ein 2er- und ein 3er-Scenario gespielt, und ich bin bisher mit dem Spiel noch nicht klargekommen. Als alter Römer-Fan werde ich mir aber natürlich die geplante, überarbeitete 2ed zulegen und es dann intensiver spielen.


    Nicht-CDGs (taktisch):
    Revolutionary Series: Thema Amerikanische Revolution. Bis auf Savannah habe ich alle Spiele in dieser Serie schon öfters gespielt, und ich finde sie für den Einstieg recht gut geeignet. Brandywine hat uns am besten gefallen, Saratoga ist vom Gelände her schwierig (viel Wald). Guilford ist das einfachste. Es gibt inzwischen Serien-Regeln, die für alle Spiele gleich sind.
    Devil's Horsemen: Thema Mongolen. Diese Spiel gehört zu der vielgelobten "Great Battles of History Series" (GBoH) von GMT, der Referenz-Serie für taktische Schlachten in der Antike. GBoH hat keine Serien-Regeln, aber viele Spiele verwenden dieselbe Basis-Mechanik. Flagschiff der GBoH-Serie ist SPQR, gefolgt von Alexander de Luxe. Ich habe mehrere GBoH-Spiele intensiv gespielt, insbesondere SPQR (weit über 50 Partien). Ich würde nicht mit Devil's Horsemen beginnen (unausgewogene Reiterschlachten, wie in Wirklichkeit), sondern auf P500 SPQR de Luxe warten, das - zu einem Superpreis - auch noch alle 5 Expansions enthalten wird. Wem die GBoH-Regeln zu schwierig sind, der kann sich die vereinfachten "Simple GBoH-Rules" besorgen, die als Serien-Regeln für die meisten GBoH-Spiele verwendbar sind.
    Men of Iron: Thema 100-jähriger Krieg. Ich würde es als "kastriertes SPQR" bezeichnen. Die Regeln basieren auf den SPQR-Regeln, sind aber um Umfang her halbiert und um mittelalterliche Kampf-Taktiken erweitert. Ca. fünf Partien haben mich (noch) nicht überzeugt, da zu viele Regel-Löcher entstanden sind.



    Meine Meinung zu den übrigen CDGs aus dem zusammengefassten CDG-Ranking von Cristinus:


    Die Meisterwerke:
    1. Hannibal - eines meiner liebsten CDGs (ca. 90 Partien bisher).
    4. Twilight Struggle - das kürzeste, sehr empfehlenswert (ca. 30 Partien bisher)


    Die Guten:
    5 Napoleonic Wars - mein liebstes CDG (knapp 100 Partien bisher). Zu 2-4 nahezu gleich gut spielbar, zu fünft (für mich) nicht so. Zeitlich im Rahmen. Demnächst wirds eine 2ed geben, mit über 20 zusätzlichen neuen Karten. Ich bin natürlich sehr gespannt darauf.
    7. We the People - Urvater der CDGs. Ich mags (ca. 30 Partien bisher). Man sollte sich über die Taktiken der Amerikanischen Revolution etwas kundig machen.
    8. Successors (kommt in 2008 wieder) - sehr gutes 4er-CDG von AValon Hill. Kam aber schon eine Weile nicht mehr auf den Spieltisch. Auf P500 als (überarbeiteter?) Reprint (Successors III).


    Die, die mir (cristinus) nicht gefallen haben:
    7. WW2: Barbarossa to Berlin - hat mir auch nicht gefallen. Die Wellenbewegung im Ostfeldzug ist halt etwas problemtisch für das Spiel, wenn der Deutsche am Anfang entweder schwächelt oder zu übermächtig wird. BtB gilt aber bei vielen als gleichweritg oder besser im Vergleich zu Paths of Glory. Hat eine ähnliche Regel-Basis.
    9. Empire of the Sun - sehr komplex, viel Chrom. Ich habs erst 3x gespielt, und noch nie bis zum Ende. Gilt als Meisterwerk. Derselbe Designer wie bei We the People und For the People. Ich bin gerade wieder am Regel-Studium, da es demnächst wieder auf den Spieltisch soll.



    Die anderen CDGs von GMT (Wellington, Sword of Rome) sollte man aber auch nicht vergessen. Sie gehören sicherlich nicht zu den schwächsten CDGs. Und auf P500 von GMT ist noch einiges zu erwarten.
    Und auch von anderen Firmen gibts es noch gute CDGs (Shifting Sands, Triumph of Chaos, ...) bzw. sind noch einige in der Pipeline. Aber da gabs schon mal einen Thread hier.



    Bei Solitär-Tauglichkeit kennen sich andere hier sicherlich weit besser aus als ich (-> Mixo). Ich halte aber CDGs - wie Jodele - nicht für solitär-geeignet. Und daß Paths of Glory dafür besser geeignet sein soll als z.B. Napoleonic Wars, halte ich für absolut falsch. Bei PoG ist es viel wichtiger zu wissen/ahnen, was der andere gerade auf der Hand hat. Und die Diplomatie bei Napoleonic Wars hat bei uns noch nie eine große Rolle gespielt.



    Jodele hat noch die alte Avalon Hill Serie Great Campaigns of the American Civil War (GcACW) angesprochen. Die halte ich auch für ausgesprochen gut. So gut, daß meine Frau und ich sogar am Playtesting für die Modulen 7 und 8 (Grant Takes Command, Burnside Takes Command) beteiligt waren (siehe auch Playtesting Thread). Wir haben von allen GCACW-Spielen alle Scenarios und die meisten Campaigns gespielt. Auch zum Einstieg absolut empfehlenswert, wenn man sich für den ACW interessiert. Wenn man sich von den ersten 6 Modulen welche zulegt, sollte man auch die beiden Skirmisher-Hefte kaufen. Im ersten ist ein Countersheet, daß die Counter auf die Serien-Regeln der 7. Moduls angleicht.



    Uff, jetzt soll mal genug sein.


    Wahrscheinlich habe ich aber trotz der Länge des Postings die Hälfte vergessen (ach richtig: z.B. andere Empfehlungen von mir, die müssen aber jetzt noch etwas warten).



    Bin gespannt auf Reaktionen ...


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    Zitat

    Original von Jodele
    Ich habe nix mit ASLSF zutun. Ich hab davon auch noch nie gehört. Gibts da Bridge-TEM -1 ?


    Solltest Du aber. RN aus Deinem Club hat's geschrieben.


    Zitat

    Original von Jodele
    Hinter Jodele verbirgt sich Jo in Wien der öfters ASL spielt. Mixo möge mein Zeuge sein :watt:


    Sorry, knapp daneben. Wir hatten aber auch schon mal kurz Kontakt.


    Zitat

    Original von Jodele
    Wollte dir nur einen Tip geben womit du deinen ASL Gegner überraschen kannst.


    Vielen Dank, war mir schon bekannt (meinem Spiel-Partner aber auch) ;)


    Zitat

    Original von Jodele
    ich vermute wahrscheinlich darf man nicht zu laut ASL sagen sonst hauen sie einen :spruceup:


    Kein Problem. Manche waren nur durch ein paar Regel-Texte erschreckt. :)


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    Zitat

    Original von Jodele
    versuch concealed in CC zugehen und dabei concealed zu bleiben in dem du ihn nicht anzugreifst um dann im Prepfire TPBF auf ihn zu schießen am besten im Wald oder Orchard ;)


    Du weißt wahrscheinlich nicht, was Du mit diesem Satz hier gerade angerichtet hast. :)
    (wenn's Dich interessiert, dann suche mal nach "7.83" und lese den Thread dazu)


    Ich habe ja gewisse Vermutungen, wer sich hinter Jodele verbirgt.
    Wenn Du mit ASLSF was zu tun hast, dann hast Du kürzlich von mir einiges bekommen. Kann das sein?


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    Zitat

    Original von Mat
    Danke trotzdem für eure Tipps!!
    Mal sehen, ob Warbear noch was sagt. Aber solitär ist sicher auch nicht so sein Fach. :winke:


    Ich freue mich auch über die vielen Meinungen, die ich mehrheitlich teile, teilweise aber auch nicht so ganz (auch wenn solitär nicht so mein Fach ist).


    Um 18 Uhr werde ich meine VASL-Partie von letzter Woche fortsetzen, daher kann eine ausführlichere Antwort von mir hierzu erst morgen kommen.


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    Hallo Mat,


    ich bin's schon wieder. ;)


    Aber keine Sorge. Da ich hier nicht den Allein-Unterhalter für den Cosim-Bereich spielen will, werde ich mich erst mal raushalten.


    Ich bin gespannt, welche Meinungen hier geäußert werden. Da ich praktisch alle der genannten Spiele schon x-mal gespielt habe, habe ich natürlich schon meine eigenen Meinungen dazu.