Ich mochte den Laga anfangs auch sehr gerne, hatte auch bald eine DE im Schrank. Auch lecker. Aber je mehr Whiskys man kennen lernt, desto "schwächer" wurde der Laga im Vergleich. Und mit schwächer meine ich nicht schlechter, aber die 43Vol% sind mir zu wenig. Es gibt Abfüllungen von Laga mit mehr Umdrehungen, die dann wieder kräftiger kommen. Gefällt mir schon besser. Ist eigentlich ähnlich wie beim 10 jährigen Laphroaig. Da gibt es auch Abfüllungen mit mehr Umdrehungen, die mir mittlerweile besser schmecken. Auch der 10 jährige mit cask strength.
Aber das kann auch alles nur eine Änderung in meinem Geschmack sein. Den die Whiskys sind nicht schlechter geworden.
Bei mir sind gerade die etwas älteren Whiskys vorne: ich habe einen AnCnoc mit 22 Jahren, den Glengonye 21 und die Glendronach Allardice (18) offen und geniesse diese sehr. Da kann ich schon mal ne halbe Stunde nur mit der Nase im Glas verbringen :
Der Lagavulin ist schon herausstechend und auch erfahrene Whiskykenner wissen den zu schätzen. Was mir am Lagavulin besonders gut gefällt ist, dass jeder Interessierten merkt, dass Single Malt Whisky so viel mehr ist, als einfach nur Hochprozentiges in der Flasche; und er ist leicht zu bekommen!
Aber generell stehe ich auch mehr auf die älteren Whiskys; so zwischen 18 und 21 Jahren finde ich besonders spannend. Aber mittlerweile habe ich auch erkannt, dass es für den Geldbeutel ganz gut ist, wenn man ein paar Whiskys aus der Standardrange zu schätzen weiß.
Was immer vorrätig sein muss ist: Talisker 18 Jahre, Glenlivet Archive 21 Jahre, Springbank 18 Jahre, Glendronach Parliament 21 Jahre.
Umwerfend sind aber auch Japanische Whiskys oder die Solist-Reihe von Kavalan (Taiwan). Oder der göttliche 17-jährige Karuizawa. Zweimal durfte ich den probieren und er ist umwerfend, so wie die Preise ... Nicht zu fassen, dass die Brennerei abgebrannt ist und nie wieder aufgebaut wurde. Es gibt nur Restbestände von Sammlern und jedes Jahr verdoppelt sich der Preis für die wenigen Flaschen auf den Auktionen. Gott, ich wüsste, was ich mit einem Lottogewinn machen würde ...
Und ich würde den Whisky TRINKEN! Und von jedem Schluck ein Foto machen ...
Aber gut, zurück zur Standardrange. Persönlich mag ich den 10-jährigen Bruichladdich ("The Laddie 10"), zu gefallen weiß aber auch der "Nicca from the Barrel" (Japan).
Ach ja, aber meine Vorräte schwinden leider auch dahin; und wie sollte es anders sein ... alle Flaschen werden gleichzeitig leer!
Demnächst wird meine Brettspielleidenschaft wohl wieder ruhen müssen, damit ich meine Vorräte wieder auffüllen kann.
Wer es noch nicht weiß, auf Whisky.de gibt's ein nicht uninteressantes Forum, wo auch (private) Samples angeboten und verkauft werden. Auf die Art habe ich schon einige Whiskys durchprobieren können, an die ich sonst vermutlich nie rangekommen wäre. Außerdem stolpert man immer wieder mal über kuriose Tasting Notes, wobei das hier mein persönliches Highlight ist:
Gordon & MacPhail, Ledaig 1997 - 2013 Cask-Strength, refill Sherry Hogshead:
Farbe: Pantone 723.
Nase: Nasser Hund mit einem Stück Bündnerfleisch vom Hirsch (was sonst) im Maul, der im Regen am Kai entlang rennt - während ich am Kamin sitze und Tee koche.
Mund: Walderdbeeren mit gecrushtem grünen Pfeffer, eingerollt in hauzartes Carpaccio, gesprenkelt mit Grana Pandano und etwas Feldsalat.
Nachklang: Winston Churchills Zigarre weht vorbei und ein Espresso hinterher.