Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Single Malt-Genießer anwesend?“

    Alles gut. Es klang nur alles etwas nach „Damit kann man das Nackensteak ganz gut runterspülen.“

    Nö, überhaupt nicht. So war das nicht gemeint. Das Grillfest war nur weiter oben erwähnt, und dazu passt ein rauchiger Whisky ja geschmacklich auch ganz gut, deshalb habe ich darauf Bezug genommen. Das ging dann auch mehr in die Richtung, dass jeder sicher eine individuelle preisliche Schmerzgrenze hat, ab der es ihn doch irgendwie ankekst, wenn man eine Flasche Whisky bei einer Party hinstellt und diese dann von eher durstigen Gästen komplett vernichtet wird (im Gegensatz zu in kleinen Portionen bewusst genossen). Und da passt eine vergleichsweise günstige Flasche mit trotzdem ordentlichem Inhalt dann halt gut.

    Geil wie sie den Ardmore runterdegradieren und ich neulich nach dessen Qualität gefragt habe und nichts negatives kam🤪😆😘

    Ich lese da auch nichts negatives in meinem Post, falls du mich mit "sie" gemeint hast. Der schmeckt nicht schlecht und hat ein gutes Preisleistungsverhältnis. Für merklich mehr Geld bekommt man (erwartungsgemäß) aber etwas besseres. Widerspricht sich das mit dem, was ich dir oben recht ausführlich zusammengetippt habe? :/

    Für den Ardmore Legacy heißt das: Nur Malt Whisky, nur aus der Ardmore Distille, mindestens drei Jahre alt, das genaue Alter verrät Ardmore nicht, arg viel älter als 4, 5, 6 Jahre wird er auch nicht sein (Preissegment, Geschmack). Legacy bedeutet nichts, das ein Name den das Marketing dem Tropfen gegeben hat.

    Ardmore Legacy Singel Malt 0,7 für 19,99€

    Ja, zu dem Tarif kann man ihn sich gut in die Bar stellen. Da ist es auch verschmerzbar, wenn die Flasche den Grillabend nicht so gut überlebt. Viel mehr darf er aber fine ich auch nicht kosten, Richtung 30€ gibt es dann auch schon spannenderes.

    Noch besser gefällt mir bei den sehr günstigen rauchigen Malts aktuell der Islay Gold 10 Jahre - rauchiger Inselwhisky mit Altersgabe, den es im Angebot online teils auch für Anfang 20 Euro gibt.

    Habe zuletzt einige rauchige Whiskys im Glas gehabt. Besonders Spaß gemacht haben mir in bezahlbaren Regionen zuletzt die Folgenden gemacht: Ardbeg Uigeadail (super lecker, das kein Alter darauf steht ist mir deshalb sehr egal), der Ledaig 10 als Preistipp etwas dreckigem Charakter, der Benromach Contrasts Peat Smoke 2010/2022 (auch kantig, besser als der Ledaig aber auch etwas teurer) und dieser 19 Jährige, der sehr wahrscheinlich aus dem Hause Caol Ila stammt.

    Mich hatte die fehlende Jahresangabe gewundert, weil es ja kein Blend ist.


    Aber offensichtlich ist „Legacy“ sowas ähnliches, da er aus verschiedenen Single Malts der Region gemischt ist. Aber ohne Industriealkohol wie die Blends.

    Altersangabe: Hat mit Blend eigentlich nichts zu tun. Jeder Whisky ist mindestens 3 Jahre alt, sonst darf er nicht so heißen. Ob man das Alter des jüngsten Fasses in der Mischung dann draufschreibt oder nicht, ist dann eine Marketingentscheidung. Unter 10 Jahre lassen viele Schotten es weg ("no age statement").

    Blend(ed): Whiskys aus mehreren Distillen zusammengeschüttet (nicht per se schlecht, hat aber teils einen schlechten Ruf, weil gerade im Niedrigpreissegment gerne dann eben auch schwache Fässer und billiger Grainwhisky mit hineingegossen werden - wenn man aber nur gutes Zeug zusammenschüttet, kann das Ergebnis auch sehr lecker sein).

    Malt Whisky: Nur hochwertigerer Malt Whisky, kein industriell hergestellter Grain Whisky darin - letzterer schmeckt von sich aus nach fast nichts und nimmt nur Geschmack vom Fass an. Ausnahmefälle, wo Grainwhisky lecker und hochwertig sind, gibt es vereinzelt.

    Single Malt/Grain: Malt/Grain Whisky aus komplett einer Distille

    Für den Ardmore Legacy heißt das: Nur Malt Whisky, nur aus der Ardmore Distille, mindestens drei Jahre alt, das genaue Alter verrät Ardmore nicht, arg viel älter als 4, 5, 6 Jahre wird er auch nicht sein (Preissegment, Geschmack). Legacy bedeutet nichts, das ein Name den das Marketing dem Tropfen gegeben hat.


    Mir war der viel zu holzig... Aber egal. Wenn es dir schmeckt: Genieße es!

    Joa, ich mag ihn und würde ihn auch jedem empfehlen, der mal für erschwingliche Preise bei ordentlichen Rahmendaten unterschiedliche Finishes probieren mag - ein 12 Jähriger mit deutlichem Portwood Finish und 46% wird bei anderen Distillen schnell teuer. :)

    Was wären denn 1, 2 Favoriten von dir, sagen wir mal vergleichbar unter 50€? Bei mir wäre einer bei den Nichtrauchigen z.B. aktuell der Royal Brackla 12 - echt schöner, noch bezahlbarer Sherry Whisky.

    So eine starke Fruchtbombe mit Schoko-Einschlag hatte ich selten im Glas. In einem Blind-Tasting einer Whisky-Bar konnte er sich sogar gegen Springer und Octomore durchsetzen.

    Eine Fruchtbombe mit Schokoeinschlag mit einem Octomore zu vergleichen scheint mir irgendwie als würde man ein Motorrad mit einem Traktor vergleichen. Interesant um die unterschiedlichen Ausprägungen zu erfahren, aber echt schwer zu vergleichen, oder? :)

    Kurze Abstecher in "organic" von Benromach oder Bruichladdich (beide noch nicht versucht)

    Die sechsjährige Abfüllung vom Benrochmach Organic (2010/2016) noch im alten Design hatte ich schon mal, die fand ich ganz lecker. Ziemlich kräftig, frisches Holz, ziemlich kantig (wie Benromach im Allgemeinen, ich mag die, auch den 10er oder den Contrasts: Peat Smoke). Preislich leider angezogen zuletzt, aber das ist ja nichts neues. Den kann man, wenn man das geschmacksprofil so möchte, finde ich gut kaufen.

    Das große mittelpreisige Segment um 50€ ist relativ preisstabil. Da gibts ja glücklicherweise seeehr viele gute Tropfen, so das einem die Spekulationsblase erspart bleibt. :prost:

    Kann man (leider) so nicht ganz sagen, fürchte ich, v.a. für die Corerange mit etwas höherer Altersangabe. Da ist auch bei den Klassikern manches was früher 50€ gekostet hat und heute noch unverändert erhältlich ist auf nun 70€ gestiegen, Glendronach 15 etwa, oder der Lagavulin 16 (dafür gabs davor die Distillers Edition), GlenAllachie 15 ist auch deutlich am Anziehen.

    Die 30, 40% kann man schon bei vielen beobachten. Oder die Tropfen verschwinden ganz, wie ein Laphroaig 18.

    Aber ja, erfreulicherweise gibt es trotzdem noch viele preiswerte, grundsolide Whiskeys für deutlich unter 50€, an die man sich halten kann. Wenn Springbank/Longrow oder Macallan unbezahlbar werden, dann greift man eben zu Benromach (auch rauchiger Speysider, auch der 10er ist schon Klasse) oder Tamdhu (ähnliches Geschmacksprofil wie Macallan).

    Wee Beastie anyone ?


    Meine Frau hat den zum Geburtstag bekommen... wie gesagt... sie mag Adbeg sehr gern. Aber was ist denn da zu erwarten? Bisher noch ungeöffnet... ^^


    Wir haben sonst den 10er von Adbeg.... wie gesagt... der ist mir ehrlich gesagt zu krass.. ich schmecke da nur Rauch und Süße...

    "Our whisky creators set out to make the rawest, smokiest Ardbeg ever. The result is Ardbeg Wee Beastie" - Klingt nicht so, als ob du den mögen wirst :S

    Inzwischen habe ich mir selbst eine Flasche geschossen. Direkt 1:1 mit dem Ardbeg 10 vergleichen kann ich ihn nicht (das ist schon zu lang her dass ich den im Glas hatte), aber ich bin mir ziemlich sicher dass er noch mehr "love it or hate it" ist als der 10er. Den 10er habe ich als stark rauchig (eher Richtung Räucherschinken) und süsslich in Erinnerung, der Wee Beastie ist zusätzlich auch würzig, pfeffrig, medizinisch. Erinnert mich in der Hinsicht auch an Talisker und an grantigere Laphroaigs. Mit der Beschreibung als kleinem, wildem Biest trifft man es hier ziemlich gut. Ich mag ihn. Für z.T. deutlich unter 40€ durchaus eine Empfehlung wert - vorausgesetzt man mag solche doch speziellen Tropfen. :)

    Wee Beastie anyone ?


    Meine Frau hat den zum Geburtstag bekommen... wie gesagt... sie mag Adbeg sehr gern. Aber was ist denn da zu erwarten? Bisher noch ungeöffnet... ^^


    Wir haben sonst den 10er von Adbeg.... wie gesagt... der ist mir ehrlich gesagt zu krass.. ich schmecke da nur Rauch und Süße...

    "Our whisky creators set out to make the rawest, smokiest Ardbeg ever. The result is Ardbeg Wee Beastie" - Klingt nicht so, als ob du den mögen wirst :S

    aber in den Jahren schält sich doch raus, dass ich die Sherry-Cask-Whiskys bevorzuge, gerne auch Rotweinfaß-Finish. Durchaus auch schon mal einen weichen Iren.

    Mein Liebling ist/war ein 10y Dufftown von Berry Bros. & Rudd. "War" weil es ja einfach auch die natürlich Grenze bei Abfüllungen gibt. So habe ich vielleicht noch ein, zwei Gläschen in der Flasche, aber dann ist vorbei.

    Vielleicht gibt es ja hier ganz zufällig einen mit der gleichen Vorliebe und hat einen guten Tipp für einen adäquaten Nachfolger.

    Viele gute bis großartige, fasslastige Speyside Whiskeys gibt es neuerdings von GlenAllachie. Bisschen schwierig den Überblick zu behalten, nachdem dort sehr viel auf den Markt kommt und in unterschiedlichen Varianten, Batches, Qualitäten.

    Mit deutlichem Weinfinish hat mir der GlenAllachie 13 Rioja gut gefallen.

    Mein absoluter Favorit mit viel Sherry (großteil PX und Oloroso, sowie etwas Virgin Oak und Rioja) ist der GlenAllachie Cask Strength 10 Jahre Batch 5. Da muss man mega gute Fässer verwendet haben, der scheckt wesentlich älter und ist ungefärbt mahagoni-braun geworden. batch 5 ist leider weg, das ebenfalls (nachdem was man lesen kann) vergleichbar gute Batch 6 schein auch schon knapp und teurer zu werden.

    Aufgrund von Preisleistung ist der 10y eigentlich immer vorrätig. :saint:

    Preisleistung ist auf jeden Fall super. Das mit dem immer vorrätig haben finde ich nur schwierig, weil es noch einige andere Standardabfüllungen gäbe, über die ich das auch sagen würde. Talisker 10, Bunnahabhain 12, Laphroaig 10, Laphroaig Triple Wood (leider nicht mehr :loudlycrying:), Caol Ila 12 - zu viel um immer alle da zu haben und gleichzeitig noch reichlich neues zu probieren. :S

    Ich würde den Dark Storm an die dritte Stelle setzen...

    Hmm. ja wenn mir der mal vor die Flinte läuft muss ich ihn vielleicht doch mal probieren. :/

    Talisker hat sich beim mir so langsam zur Lieblingsdestille gemausert. Dank mäßigem Rauch und toller Schärfe. Ich bin schon oft genug mit dem Kopf gegen die Torf-Wand gerannt - die ganz heftigen Stinker brauche ich nicht mehr unbedingt. Und Talisker ist so schön die Mitte meist...

    Obwohl - die Lagavulin DE...? Yummy...

    Die Lagavulin DE rückt mit den aktuellen Preisanstiegen bei Lagavulin auch schon in unattraktive Sphären. Selbst der Standard 16er (den ich mit seinem schönen Kaminfeuerrauch auch schon sehr schätze) ist zuletzt schon von ca. 50 auf ca. 70€ geklettert...

    Hast du den Ardbeg Uigeadail mal getestet? Der ist weniger heftig als die hart torfigen Islays und wirklich sehr lecker. :) Preislich auch relativ attraktiver, wo die Konkurrenz teils alte Standards wegfallen lässt oder Preise deutlich anzieht.

    Zur Not Talisker - hatte auch gerade Schnappatmung! ;) Haben die überhaupt etwas im Programm, das nicht schmeckt?!

    Bisher nichts untergekommen. Mein Ranking der bisher verkosteten Flaschen:

    1. Talisker Distiller's Edition (deutlich komplexer und runder als die anderen)
    2. Talisker Port Ruighe
    3. Talisker 10
    4. Talisker Storm
    5. Talisker Skye (immer noch lecker und seinen kleinen Preis gut wert)

    (eher mäßiges habe ich zum Dark Storm gelesen, deshalb habe ich mir den bisher gespart)

    Ardbeg ist für mich dann schon drüber... Aber meine Frau mags rauchig und daher haben wir sowas auch zu Hause...

    Beim Ardbeg schwankt es aber auch je nachdem welche Abfüllung man erwischt. Der 10er ist heftig rauchig, der An Oa und der (großartige) Uigeadail sind dagegen spürbar zahmer was den Rauch angeht. (immer noch klar rauchige Whiskies, aber nicht ganz so voll auf die Zwölf)

    Tja, und schon lande ich in diesen Thread, wo wohl keiner einen Bourbon zu schätzen weiß.

    Ein guter Bourbon kann schon lecker sein. Es muss halt klar sein, dass Standardflaschen von Jim Beam oder Jack Daniels aus dem Supermarkt mit weißem oder schwarzem Etikett nicht unter diese Kategorie fallen. ^^

    Persönlich hatte ich (normal auch 95% schottische Whiskys) z.b. vor einiger Zeit mal eine Flasche 10-jährigen Evan Williams Single Barel Vintage 2005, den ich sehr gern getrunken habe (und der jetzt auch nicht megateuer ist).

    Der Triple Wood ist eingestellt. Sind (hohe) Restbestände, die noch verkauft werden.

    Schade, aber nicht überraschend. Der Triple Wood war, im Vergleich, für die gebotene Qualität, 48%, aufwändiges Finish, auch einfach sehr billig am Markt platziert. Da ist es nicht überraschend, wenn man ihn mit dem (persönliche Meinung) nicht besseren, aber doppelt so teuren Lore ersetzt, der ein ähnliches Finish hat.

    Die Restbestände scheinen zumindest im Onlinehandel so hoch nicht mehr zu sein, der Preis hat sich zumindest auf Idealo schon verdoppelt.

    Da hätte man sich ein, zwei Flaschen auf Halde legen können. Ist nach dem früher bezahlbar erhältlich 10yo Cask Strength the nächste Preis-Leistungs-Überflieger von Laphroaig, der vom Markt genommen wird. Wenn man die Reihe so fortsetzt, wä#re als nächstes wohl der 10yo dran, der entweder teurer oder schlechter wieder kommen müsste - der ist ja vom Preisleistungsverhältnis noch wirklich top.

    Der Lagavulin 16Y wäre einer, der andere ist ein Bowmore 12Y. Beide sind auch preislich noch in der -50€ Range, wobei letzterer so ca. 30-35€ kostet.

    Jupp, der Lagavulin ist auf jeden Falla auch eine Empfehlung wert! Jetzt nicht besser als die besten 10-12 jährigen Abfüllungen der Konkurenz in der gleichen Preisklasse, aber für <50€ wirklich fair.

    Beim Bowmore finde ich den 12yo solide, aber jetzt auch nicht besonders. Wirklich spannend wird es für mich hier erst mit dem 15yo Darkest. Wobei es, wie ich gerade sehe, den 15 Darkest auch nicht mehr zu geben scheint, nur noch einen 15. :/

    Wenn jemand paar Tips hat, wäre ich dankbar

    In Hinsicht auf deine genannten rauchigeren Whiskys:

    • Bei Talisker finde ich die Destiller's Edition sehr stark, der liegt preislich auf dem Level, auf dem dfer inzwischen kaum mehr erhältlich 57 North lag. (gut 50€)
    • Bei Laphroaig fand ich aus den bisher probierten (Select, 10yo, Quarter Cask, Triple Wood, PX, An Cuan Mor, Lore) den Triple Wood am stärksten. Lange Zeit ein absolut Preisleistungstipp um 35€, aktuell aber kaum mehr erhältlich, ich hoffe der läuft nicht aus. Geschmacklich ähnlich aber v.a. weniger rauchig ist der Lore, der auch noch gut erhältlich, aber preislich doppelt so teuer ist. In der Dutyfree Literflasche teils gut bezahlba ist auch der PX, auch fein. Laphroaig ist allgemein toll.
    • Ardbeg: Ich mochte den An Oa, eher süßlich, preislich im Rahmen
    • Rauchiger Tipp: Edradour Ballechin 10

    Ein bisschen Whisky getrunken habe ich in letzter Zeit auch:

    • Talisker Storm: NAS von Talisker, schmeckt mir gut, etwas zahmer als die 10-Jährige Standardabfüllung. Wäre im Prinzip empfehlenswert, wenn nicht der nach meinem Geschmack bessere Talisker 10 in der gleichen Klasse zu haben wäre, mit etwas Glück zum gleichen Preis.
    • Laphroaig PX Cask: Großartiger Laphroaig, stark rauchig, wie die Standardabfüllungen, gegenüber der Standardware Laphroaig 10, Select und Quartercask ist der unterm dem Rauch liegende Malt durch das namensgebende dritte Fass eher kräftig als leicht Nur in der Literflasche und da auch teurer als die Standardabfüllungen - trotzdem absolute Empfehlung für die Freunde stark rauchiger Whiskys.
    • Laphroaig Triple Wood: Auch ein richtig guter Laphroaig, geht in Richtung des QX-Cask, auch eher kräftiger als leicht-fruchtiger Malt unter dem Rauch. Leider konnte ich die beiden nicht im Vergleich probieren.

    meine neueste Errungenschaft ist ein Lagavulin 16Y.

    Sehr gute Wahl, einer meiner absoluten Favoriten. :)


    Lagavulin 16: Stark rauchig, auch neben dem Rauch voll und kräftig im Geschmack (während viele andere rauchige Whiskeys darunter ehre leicht/fruchtig sind), Erde, herb-fruchtig (Orangenschale? Das ist dann wohl das bisschen Sherry gewesen). Großartig! Leider ein Stück teurer als die anderen, wobei 45€ für einen richtig guten 16-jährigen Whisky relativ gesehen sehr günstig sind. Ich gebe hier mal gerne 5/5.

    Also ich habe hier noch einen zweiten Edradour rumstehen, neben dem 10jährigen, der m.E. deutlich ansehnlicher ist.

    ...leider auch (Literpreis) ungefähr dreimal so teuer. Theoretisch, da man ihn inzwischen nicht mehr kaufen kann.
    Sieht aber auf jeden Fall nach einem spannenden Schätzchen aus. Einen Tullibardine 228 Burgundy mag ich und dieser hier setzt vermutlich nochmal eine ordentliche Schippe drauf, wenn die Standardqualität schon so hoch ist.

    Beim Edradour finde ich die Flaschenform, Etikett und Tube eigentlich sehr, sehr hübsch - so verschieden sind die Geschmäcker.

    Glaube aus einer Gruppe von 10 unbekannten Flaschen der gleichen Preisklasse würden sich die allerwenigsten den Edradour herauspicken. Biedere Flasche, kein besonders hohes Alter, keine besonders aufregenden Versprechungen bzgl. Finishes etc. Das meinte ich. Vielleicht wäre "graue Maus" auch passender gewesen als "hässliches Entlein".
    Der 10-jährige hat noch das hübscheste Design der Edradours, ist aber auch ziemlich unspektakulär (fast schon trashig wird's beim Edradour Fairy Flag 15, den ich aber nach meinen Erfahrungen mit den beiden ersten Edradours natürlich trotzdem ungemein gerne probieren würde) .

    Habe in letzter Zeit wieder ein paar Tropfen probieren können. Da zwischen den zwei "Testgruppen" zu viel Abstand war um wirklich untereinander zu vergleichen, sind meine völlig subjektiven Noten nur innerhalb der Gruppe zu sehen.


    Gruppe 1 - recht nah beieinander getrunken:

    • Dalmore 12 - Klangvoller Name, aber hat mich ziemlich kalt gelassen. Wedere besonders spannend, noch besonders lecker. Ich habe mal gelesen, er würde nach Leder schmecken - ich mag wohl kein Leder. 2/5
    • Glenfarclas 105 Cask Strength - Schon ziemlich scharf mit seinen 60%, hätte man wohl mit Wasser trinken müssen. Von den Aromen aber klar besser als der Dalmore. Pur 2.5/5, verdünnt vielleicht mehr.
    • Oban 14 - Angenehm und die Kombi aus etwas würzig-kräftig, etwas nach Inselwhisky, aber nicht rauchig - interessant. 3.5/5
    • Ardmore 12 Port Wood - Lecker, moderat rauchig, kräftige Aromen, wäre mir den etwas gehobene Preis aber nicht wert. 3.5/5
    • Edradour 10 - Das hässliche Entlein ist der klare Gewinner der Gruppe 1. Unspektakuläre Flasche, kein aufregendes Alter, dafür auch nichtmal besonders günstig - aber ein ausgesprochen leckerer, voller, nussiger Geschmack. 4.5/5


    Gruppe 2:

    • Singleton of Dufftown 12 - Recht leckerer, kräftiger, nichtrauchiger Speyside Whiskey mit gutem Preisleistungsverhältnis. Hat schon besser abgeschnitten, in der der heutigen Runde aber etwas deklassiert. 2/5
    • Linkwood 15 - Nicht so unähnlich wie der Singleton - aber ganz klar besser, milder, aromatischer, interessanter Whisky (auch gut doppelt so teuer...) 4/5
    • Talisker 10 - Klassiker und einer meiner Lieblingswhiskys. Mittelrauchig, aromatisch, warm. Ganz tolles Preis-Leistungsverhältnis. 4.5/5


    • Talisker Skye - Auch lecker, deutlich weniger rauchig, weniger kräftige Aromen, weicher, süßer. Kann mir vorstellen, dass manch einer den Skye lieber mag. Für mich ganz klar der 10-Jährige. 3.5/5
    • Edradour Ballechin 10 - Das kommt bekannt vor: Das hässliche Entlein ist der knappe Gewinner der Gruppe 2. Unspektakuläre Flasche, kein aufregendes Alter, dafür verhältnismäßig teuer - aber ein ausgesprochen leckerer, stark rauchiger, lang anhaltender, warmer Geschmack von gerösteten, geräucherten Speisen. 4.5/5 (kratzt an der 5)

    Es ist der Aberlour A'Bunadh. Cask strength, die den Rachen mit allem erfüllt, was man an Malts so liebt...

    Der reizt mich auch schon länger, als extrem sherry-lastiger und häufig sehr gut besprochener Whisky. Wegen des doch gehobenen Preises ist die Wahl dann aber zuletzt einmal stattdessen auf den Benriach 12 Jahre Sherry Wood gefallen (auch lecker).

    Aufgrund der Wärme aber ganz anders als in Schottland. Der Angels Share ist dort besonders hoch, weshalb die auch gezwungen sind früh abzufüllen. Sonst ist nix mehr da...

    Glaub da wurde ein bisschen übertrieben. Insbesondere Rums gibt es ziemlich alte, die bei sehr heißen Temperaturen teils auch sehr lang reifen. 12 und mehr Jahre bei 20 °C Durchschnittstemperatur (inklusive Nacht und Winter) sind da kein völliger Exot. Übrigens sehr lecker was, dabei herauskommen kann und dabei teils auch erfreulich bezahlbar. :)
    Ron Botucal (ehemals Diplomatico) Reserva Exclusiva im Test » Destilerias Unidas, Diplomatico, Reserva Exclusiva, Ron, Venezuela » Eye For Spirits
    Plantation Barbados Extra Old 20th Anniversary im Test » Barbados, Melasse, Plantation, Rum » Eye For Spirits (mein Favorit aktuell)

    Kurzfazit Talisker 10yo vs Talisker Skye:
    Man munkelt dass der klassische 10-jährige irgendwann mal durch den NAS Skye abgelöst werden soll. Nachdem ein Freund eine Flasche des Skye hat, kenne ich nun beide.
    Im Wesentlichen ist der Skye weniger wild, mehr "everyday dram" als der etwas exzentrische 10yo. Der Freund zieht den Skye deshalb vor - ich sehe das 100% andersrum.
    Der Skye ist lecker, aber für quasi das gleiche Geld würde ich mir eher 2 Flaschen 10yo als 1/1 hinstellen - für mich ist der 10yo einfach besonderer, komplexer, spanneder und auch leckerer. Ich brauche den Skye da schlicht nicht, auch wenn er für sich ein solider Whisky ist.
    Für teils deutlich unter 30€ ist der Talisker 10yo für mich ein absoluter Preisleistungstipp!

    Kurzes Fazit Mini-Verkostung Highland Park 10 Jahre gegen Highland Park 12 Jahre:
    Beide ganz nach meinem Geschmack - süßlich-voll, Sherry, Würze und der leichte Rauch passen für mich prima zusammen.
    Der 12-jährige hat mehr Sherrygeschmack und ist merklich weicher im Mund, der 10-jährige hat deutlich mehr Würze.
    Unterm Strich würde ich mich für den 12-jährige entscheiden, wobei er nicht einfach nur klar besser ist, der 10-Jährige kommt auch aus etwas anderen Fässern und ist nicht nur 2 Jahre jünger.
    Den 10 Jahre gibt es nur in der 0.35L Flasche, wodurch er vom Literpreis nicht billiger ist als der 12 Jahre in der 0.7L Flasche, eher sogar etwas teuer.
    Gerade der 12-jährige hat für mich wirklich ein prima Preis-Leistungsverhältnis, gut 30€, als Sonderangebot auch mal billiger.

    Sehr erstaunt war ich vor kurzem über einen Dram Laphroaig Quartercask aus einer Flasche, die seit über einem Jahr offen ist und bei der sich der Füllstand bei ca. 10cl befindet.
    Der war so süß und mild, kein Vergleich zur neuen Flasche, bei dem einen der medizinische Rauch umhaut.

    Die Phenole im Whisky reagieren mit Luftsauerstoff und oxidieren. Da es sehr viele verschiedene Phenole gibt, ist schwer zu sagen was hier herauskommt. Der Rauch kann weniger stark werden, der Whisky kann aber auch umkippen und teerig schmecken (Quelle habe ich gerade ein bisschen gesucht aber nicht mehr gefunden, evtl. war's das 40min Rauch Video vom Whisky-Horst).
    Dass Whisky süsslich oder auch vanilliger werden kann, ist chemisch auch zu erklären. Eugenol, welches Whisky aus dem Holz bekommt und das eher herb-würzig schmeckt, kann mit Sauerstoff zu Vanillin oxidieren - das süßlich und vanillig schmeckt (Lesestoff wären diverse Beiträge auf eyeforspirits zu Holz, Whiskyreifung und Bestandteilen des Whiskys).

    Ich hatte mir jetzt mal den Bulleit 95 Rye gegönnt für 17,99 € - leider ein heftiger Fehlkauf, meinen Geschmack trifft er nicht.
    Im Vergleich zu den Bourbons in meinem Regal (Maker's Mark, Jim Beam Signature 12y, Knob Creek 9y, Four Roses Single Barrel, Elijah Craig 12y)
    fehlt ihm leider die Süße, die Würze, die Vanille - stattdessen riecht man bzw. rieche ich tatäschlich Gurkenwasser und Klebstoff.

    Dass ihm die Würze fehlt, erstaunt mich - schließlich stehen die Ryes allgemein im Ruf sehr würzig zu sein (Rohstoffbedingt durch den Roggen).
    War das dein erster Rye-Whiskey, d.h. ist das eher nicht deine Art Spirituose oder magst du speziell den Bulleit Rye nicht?
    (interessiert mich insofern, dass ich mir de Bulleit Rye vermutlcih auch mal zugelegt hatte, da ich den normalen 6 jährigen Bulleit gern mag)

    Nicht ganz billig.

    Um bei Bourbons einzusteigen oder auch einfach einen leckeren Bourbon zum Trinken zu haben, wenn es nicht unbedingt 50€ sein müssen, braucht es das nicht (gerade für Bourbon-Einsteiger vermutlich ist er dazu wegen der hohen Stärke auch garnicht so sehr geeignet). Da ist man denke ich auch mit einem Maker's Mark (klasscher Bourbon, länger her, dass ich mal einen getrunken habe, da hat er mir geschmeckt) oder Bulleit Frontier Whiskey (etwas Rye-Anteil, d.h. eine würzige Note dabei, ich finde ihn lecker) für ~20€ gut dabei.

    Persönlich muss ich sagen, dass ich mir viel leichter tue, zwei vrschiedene Spirituosen vergleichend zu beschreiben als eine absolut.

    Letztlich ist es auch vermutlich recht egal, was man schmeckt, hauptsache es schmeckt und man kann seinen Drink richtig genießen.

    Klar, dass es schmeckt und man Spaß hat, ist letztlich das wichtigste.


    Außerdem geht es dabei nicht direkt um wirkliche Aromen. Klar, bei einigen schon

    Es gibt Aromastoffe, die einfach aus chemischer Sicht da sind. Die Phenole aus Torfrauch, die dann für diverse rauchige Assoziationen sorgen, aus dem Eichenholz gelöste Stoffe, der Einfluss von Sonderfässern, das ist relativ objektiv. Subjektiv wird's dann, wenn man das genauer beschreiben möchte.


    Hier gibt's ein schön gestaltetes "Tasting Wheel":
    Whisky Tasting Wheel: Aromen einfach erkennen [Infografik]
    Denke die Oberkategorien (ganz außen) dürften eigentlich recht objektiv sein, v.a. wenn sie stark ausgeprägt sind.
    Die erste Unterkategorie (ganz innen) manchmal ja, manchmal nein.
    Bei der untersten Ebene (Mitte) wird s dann großteils sehr subjektiv.

    Bei den Bourbons gab es mal ein Angebot bei Whisky.de. Und zwar die beiden Bulleit-Flaschen für je 25€.

    Das ist eigentlich relativ teuer, die beiden zusammen bekommt man teils auch unter 40€.
    Aktuell z.b. für 36€ bei Delinero - mit einer guten Flasche Wein als Bonusartikel.

    Bei den Bourbons bin ich noch nicht so weit vorgedrungen, aber man sollte Jim Beam und Jack Daniels nicht auf deren Billigprodukte begrenzen.

    Klar, deshalb schrieb ich ja "die Supermarktware von...". Im Supermarkt gibt es ja gewöhnlich nur den White Label, Black Label und irgendwelche Honig-, KIrsch-, Apfel-... Panschereien.
    Einen Jack Daniels Single Barrel oder gelben Jim Beam (die wohl recht gut sind), habe ich im Supermarkt z.b. noch nie gesehen - ganz zu schweigen von irgendwelchen Small Badge Geschichten (der Knobcreek ist ja auch ein Jim Beam).

    Meine Favoriten bisher dennoch Knobcreek 9y gefolgt von Elijah Craig 12y.

    Die stehen aktuell beide auf meiner "ToDo-Liste", ebenso der Bulleit Rye (hatte noch nie einen Rye) und der Evan Williams Single Barrel Vintage.

    Also ich hab auch Iren und Amis im Regal. :whistling:

    Mit den Iren habe ich mir unterm Strich bisher ein bisschen schwer getan - zum einen Preis-Leistungs-technisch, zum anderen, weil mir die milden Whis(e)ys nicht so sehr liegen. Kann aber noch werden.


    Die Amis verfolge ich aber auch mit zunehmendem Interesse.
    Bourbon darf man auf keinen Fall nur mit Supermarktware von Jack Daniels oder Jim Beam gleichsetzen, die hauptsächlich nach Sprit und Kleber schmecken - aus Schottland gibt es ja auch nicht nur Old Keeper.
    Aktuell habe ich z.b. eine Flasche 6 jährigen Bulleit Bourbon offen - wirklich lecker und ein tolles Preis/Leistungsverhältnis!

    Ich wollte deine Meinung nicht in Frage stellen

    Habe ich auch nicht so verstanden. Klar ist das auch sehr subjektiv. Glaube hier war aber die Differenz, dass du eher den Geschmack im Mund beschrieben hast (wo es leicht rauchig besser trifft) und ich eher über Nase/Mund/Abgang gemittelt habe.

    wobei ich wohl den Traditional Cask bevorzugen würde bei Ardmore. Den neuen Portwood konnte ich noch nicht probieren

    Bei den beiden und dem Triple Wood ist man nur leider mit dem 2-3 fachen Preis dabei, die müssen sich (für mich) mit ganz anderen Hausnummern messen können. Kenne ich aber nicht, vielleicht können sie es ja. :)

    Ich kann mich noch ein Rauchbier mit ähnlicher Note erinnern, bäh...

    Kann man denke ich schwer vergleichen. Rauchbier oder allgemein Schwarzbier mag ich auch nicht. Meine eindrücklichste Erfahrung in die Richtung: Belgisches mit 12% und Spices - das ist verbrannter Lebkuchen in Spiritus....

    Ich hab den Ardmore hier auch rumstehen, meine (natürlich vollkommen subjektiven) Wahrnehmungen weichen aber doch ein wenig ab: Zunächst empfinde ich ihn keinesfalls als stark rauchig (ich empfinde aber auch einen Ardbeg 10 z:b. nicht als sehr rauchig im Vergleich zu beispielsweise einem Laphi QC oder einem Port Charlotte)

    Da habe ich mich vielleicht ein bisschen missverständlich ausgedrückt in meiner Wortwahl - die war abstufend gemeint, nicht als Synonyme, was aber für den Leser vielleicht nicht erkennbar ist. So etwa im Sinne von:

    • Extrem rauchig (Laphroaig)
    • Stark rauchig (Lagavulin)
    • deutliche/klar rauchig (da hatte ich den Ardmore eingeordnet)
    • leicht rauchig
    • nicht rauchig

    Glaube da sind wir also nicht arg weit auseinander.
    Wie geschrieben habe ich ihn anfangs in der Nase als deutlich rauchig (deutlich im Sinne von: das ist der erste Eindruck, den ich habe, da muss man nicht hinschmecken/riechen, das ist sofort da, bevor ich etwas anders schmecke). Im Mund ist er dann leicht, nicht besonders voll/komplex, da muss ich ein bisschen hinschmecken, um zu sagen was da ist. Finde ich jetzt ein bisschen dünn. Wobei ich sagen muss, dass ich tendenziell die ganz leichte, blumig-süße-zitonige-(...) Richtung weniger mag als die vollmundig-würzig-nussige-(....) Richtung. Der Abgang hat mich eigentlich am meisten überrascht, weil da plötzlich wieder mehr Rauch als erwartet im Gaumen hängen geblieben ist.
    Würde er 30+€ kosten, fände ich ihn eher entäuschend, für 20€ empfehle ich ihn wie gesagt gerne.