Beiträge von jaws im Thema „Single Malt-Genießer anwesend?“

    Ich bin immer wieder fasziniert, zu welchen olfaktorischen Höchstleistungen die Nasen der Genießer*innen hochprozentiger Alkoholika fähig sind.

    Rieche ich am Whisky habe ich immer Diesel E10, Brennspiritus, das abgebrannte Lagerfeuer und Roth-Händle ohne Filter in der Nase.


    Als ich noch Alkohol getrunken habe war ich vor zig Jahren mal auf einem Weinseminar; da kannte die Fantasie auch keine Grenzen und es war sehr lustig wie die Suggestion des Seminarleiters die Geruchsknospen mancher Teilnehmer*innen öffnen konnte.

    Ja, den Maker's Mark habe ich hier zuhause. Ich schrieb weiter oben bereits einmal, dass ich weniger Whiskey-Purist bin, sondern eher einen Wishkey Sour oder Old Fashioned bevorzuge. Dafür reicht dann ein guter, günstigerer Tropfen, wie die genannten oder Bulleit, Buffalo Trace, Knob Creek etc. aus.

    Der Elijah Craig ist definitv auch noch auf meiner Liste - vorher taste ich mich aber weiter an den Rum ran bzw. gibt es noch einige Gins, die ich probieren möchte.


    Den Faktor der Subjektivität bei der geschmacklicken und olfaktorischen Erkundung lasse ich gelten, allerdings errieche ich noch nicht mal das Vanillearoma, das ja, wie du selbst schreibst, im Bourbon allgegenwärtig und meist eine der hervorstechendsten Noten ist. Und dabei orientiere ich mich ausdrücklich nicht an Mutti's Vanillepudding, sondern eher an dem Aroma einer frischen Schote.
    Der Maker's Mark, der hier in Griffreichweite steht, soll ja auch recht vanillig sein, wenn ich daran schnuppere schießt mir als erstes aber sofort Marzipan in den Kopf - das habe ich allerdings bei keiner Beschreibung gelesen.


    Letztlich ist es auch vermutlich recht egal, was man schmeckt, hauptsache es schmeckt und man kann seinen Drink richtig genießen. Ich stimme dir zu, dass es vermutlich viel Gelaber ist. Was mich aber zuweilen stört, ist das Doktrinen- und Kennerhafte, das Experten raushängen lassen können. Wie ich bereits erwähnt habe, mag ich gerne klassische Cocktails und bin dann manchmal hier in MS auch in Bars, die etwas auf sich halten (bzw. sich vom studentischen Brei abheben - Long Island Ice Tea für 3,-!!!). Da wohnte ich letztens auch einer Diskussion bei, ob ein Whiskey Sour jetzt mit oder ohne Eiweiß besser wäre. Als die Sprache auf das Geschmackliche kam, dachte ich nur WTF, das Ei ändert doch null komma null am Geschmack in meinen Augen.

    Oh, Bourbon! Hier kann ich sogar marginal mitreden. ;) Eigentlich bin ich keine Whisk(e)y Trinker, aber einem guten, klassischen Cocktail nicht abgeneigt. Für einen Negroni, Old Fashioned, Tom Collins oder Whiskey Sour (oder dessen Derivate) bin ich immer zu haben.


    Daher hat zumindest der ein oder andere amerikanische Whiskey auch den Weg in meine Hausbar gefunden. Natürlich wird dieser zunächst auch einer puren Degustation unterzogen, obgleich es mir hier leidvoller Weise ein wenig wie @MANBEARPIG geht, denn ich teile das klägliche Schicksal, Besitzer unterentwickelter und nicht sehr feinfühliger Geschmacksknospen zu sein ;) Zumindest kann ich all jene feinen Nuancen, die in der Produktbeschreibung, in Review-Videos oder schriftlichen Rezensionen beschrieben werden, kaum nachvollziehen und teilen oder jedoch nur unter höchster Anstregung meiner Imaginationskraft. Apropos, das erinnert mich doch stark an ein Weinseminar für Anfänger, in dem der Dozent auch lange und breit schwadronierte, welche Aromen sich in diesem und jenem Wein erkennen lassen. "Natürlich grüne Traube, aber auch ein Hauch von Kiwi und grüner Paprika. Wenn Sie ganz genau riechen...." Aaah ja....



    Jedenfalls, Bourbon, da könnte ich noch folgende empfehlen, die mir allesamt ganz gut gefallen: Maker's Mark, Woodford Reserve und Buffalo Trace.


    Beim Amazon Prime Day wollte ich zunächst meine Hausbar auch noch dahingehend erweitern, letztlich ist es aber doch ein Rum geworden: Plantation Barbados Extra Old 20th Anniversary. Auf den freue ich mich bereits.