Beiträge von Sir Pech im Thema „Single Malt-Genießer anwesend?“

    War mir gar nicht bewusst, dass Rum günstiger ist als Whiskey - wobei die Anreise ja vermutlich länger ist. Woher kommts? Herstellungskosten wegen Nicht-EU?

    Der Grundstoff eines Rums ist Melasse, einem Abfallprodukt bei der Produktion von Zucker aus Zuckerrohr. Resteverwertung ist immer günstiger. Es gibt aber auch Rumsorten, die aus Zuckerrohrsaft direkt erstellt werden.


    Günstigere Produktionskosten, gesunkene Transportkosten, weniger erstreikte Rechte als in den Destillerien der rebellischen Iren und Schotten kommen dann noch hinzu. Rum hat eigentlich auch ein billigeres Image (Konservierungsmittel für Obst, Teezugabe als Grog oder Kaffeeverstärker für Pharisäer), vielleicht konnten sich höhere Preise auch daher nicht umsetzen. In den karibischen Ländern hat Rum den Standard von Korn hierzulande - Alkohol fürs "einfache Volk".


    OT:
    Literaturtip zum Wochenende: McGuffin, Sean: Zum Lobe des Poitin. Geschichten aus der irischen Schwarzbrennerei.


    Bei einer Whisky Blindverkostung war mal ein Rum mein Whiskyfavorit, der einfach so als Test zwischen geschummelt wurde.


    Doppel plus!


    Btw.: Mein Lieblingstabakhändler (und einer der wenigen, der in Deutschland selber Pfeifentabak mischen & verkaufen darf) erzählte von einer Reise organisiert für Tabakhändler nach Cuba. Bei einer Rauchprobe galt es original Zigarren von Zigarren mit Verschnitt von Bananenblättern zu unterscheiden. Die Erkennungsquote betrug im Grunde nur 50% - purer Zufall ob Original & Fälschung unterschieden werden konnte, wenn von außen nichts zu sehen war.


    Soviel zum menschlichen Geschmack & seiner Verlässlichkeit...

    Mal eine Frage nicht zu den Sorten:
    Füllt ihr eure Flaschen eigentlich auf (Stickstoff, Glasperlen)? Mir hatte ein Whiskyhändler dies einmal empfohlen, wenn Flaschen lange offen sind. Ist das gängig? Ich selber mache dies nicht.

    Aber mehr als 3 Minuten an einem Glenmorangie schnüffeln ist auch albern...


    Ok. Ich bin wohl albern...


    @Jimmy_Dean Dank der Vergärung des Alkohols in Zucker ist keines der hochprozentigen Produkte süß wie Liqueur, es sei denn es wird nachher versüßt oder mit Cola verpanscht. Vanille-Aromen sind mir mehr bei den US Bourbons bekannt, aber da kenne ich mich nicht so aus. Als milde Richtung würde ich Dir einen irischen Jameson oder Bushmills empfehlen. Den verlinkten Ardberg habe ich als leicht rauchig in Erinnerung (ich mag rauchigen und auch teerigen Geschmack - kommt wohl von den früheren Zigaretten).


    Die Iren (und durch die massive Auswanderung auch die US-Amis) bezeichnen das "Lebenswasser" als Whiskey, die Schotten als Whisky. Meinst Du irischen Malt?


    Trinkst Du bereits Whisk(e)y? Und was bevorzugst Du: Süßen Bourbon, feineren Iren (3fachdestilliert) oder schärfere / markantere Schotten (2fach destilliert)? Oder canadische oder japanische Sorten? So ganz ohne Angabe habe ich auch keine Ahnung, welche Sorte Dir gefallen könnte dir genauso gut einen reinen Brand aus reinem Cox Orange empfehlen (auch ein Kino für Geschmacksknospen, aber ohne Tabak!).