So, meine einer erste Vertiefung solo in das Spiel (als Vorbereitung für eine 2er-Partie mit einem anderen Ersttäter) ist doch etwas umfangreicher ausgefallen als erwartet. Nachdem ich die Tutorial-Regelung missverstanden und vor den Wölfen eine erste Abenteuerphase gespielt hatte und trotzdem mit zwei Charakteren (Hexer und Barde) in Bausch und Bogen untergegangen bin, war mein Ehrgeiz geweckt.
Ich habe dann erst mal das Tutorial solange gezockt, bis ich es mit jedem Charakter (und jedem Merkmal) in 2er-Pärchen mal gewonnen hatte und dabei nach und nach die Erweiterungsmodule dazugenommen: zuerst die Spezialwürfel, dann die Gelände und zuletzt die Tiere. Das ging meist ganz gut, mit dem Hexer und dem Barden in anderen Paarungen aber jeweils erst im 3. Versuch. Schön, dass sich die Charaktere so unterschiedlich spielen. Schade, dass ich offenbar gerade mit denjenigen gestartet war, die gegen die Wölfe ihre Stärken nicht so ausspielen können (wobei das Solo des Barden eigentlich schon ganz gut passt) ...
Die zusätzliche Variabilität durch die Module gefällt mir sehr, auch wenn das Spiel einem da auch damit meist nichts schenkt, der Humor sowieso. In der Tat ist es deutlich knobeliger als ich erwartet hatte (und das mir als AP-Spieler ...).
Wohlgemut startete ich also einen neuen Durchlauf auf der Standardschwierigkeit, der gegen einen einzigen Gegner in Akt I jäh endete, ohne dabei den Hauch einer echten Chance auf den Sieg zu spüren.
Der Beelzebub hat es für einen Anfänger wie mich schon in sich!
Ich war im vorherigen Abenteuer aber auch nicht so recht erfolgreich gewesen, harmonierende Kombinationen zwischen Fähigkeiten und Gegenständen zu finden. Da geht das schon in Ordnung.
Also neuer Versuch, mit ... tada: dem Hexer, dem schweinsreitenden, und dem übertrieben heroischen Wikinger, als "fast schon Helden", also den oben genannten etwas leichteren Schwierigkeitsgrad.
Viel Hoffnung hatte ich nicht, fand aber in einer äußerst erfolgreichen Abenteuerphase mit Komm' her, den Kampfsicheln, dem Stab der Weisen und dem Baby-Einhorn schöne Ergänzungen für meine beiden Fast-Helden.
Die konnte ich im Kampf in Akt I gut einsetzen, und so war er dann auch recht schnell für mich entschieden.
Sind die explodierenden Tomaten vielleicht sogar die einfachsten Gegner im Spiel?
Die folgende Abenteuerphase fühlte sich dann nicht ganz so erfolgreich an, aber der Tod von oben stellte sich später als entscheidend für den folgenden Kampf heraus, und das Amulett des Hasses und der Schädelmantel der Zauberei passten auch ganz gut zum Hexer. Nur vom Obsidian hatte ich mir mehr erhofft.
Der folgende Kampf in Akt II war extrem eng und nur mit sehr viel Glück am Ende zu gewinnen. Der Wikinger war in Runde 3 schon hopps, die nicht besetzten Gelände (beide leider nutzlos und nur eine Last) drohten Arges, und der Tod von oben rettete den Hexer, weil beide Gefährdungsmarker auf dem Gegner zusätzlichen Schaden brachten.
Der Pyromant und die unterstützenden Bestien des Unheils waren leider keine so guten Ziel für den Laser des Wikingers und Obsidian.
Das letzte Abenteuer mit sofortigem Aufbruch zum Doomrock ging trotz vieler geheimer Gebiete nicht gut aus: vier ungenutzte Silber blieben über, und nur der Laserpointer der Verdammnis und die Dornenrüstung der Verdammnis konnten noch den Wikinger stärken.
Das hat aber mal gar nichts genützt: der Hexer war samt Tierbegleitung schon am Ende der 1. Runde in den ewigen Jagdgründen, und der Wikinger folgte bei nächster Gelegenheit.
Tja, Hexenmeister Hycorax wird von den Schatten wohl wirklich optimal unterstützt.
Was soll ich sagen? Ich find's toll und freue mich auf die erste "echte" 2er-Partie. Dann wohl am besten doch auf dem Einsteiger-Level ... oder doch eins höher?!
Wenn's zu zweit nicht zündet, sehe ich hier viel Potenzial für lange währenden Solo-Spaß. Da gibt's noch viel zu entdecken und vor allem im Spiel besser zu werden. Ist halt knobelig ...
Das weiter oben kritisierte Insert finde ich ganz OK. Mit ein paar schnell gebastelten Dividern sind die Karten gut untergebracht (gesleeved habe ich nur die Aktivierungskarten der Gegner, da alles andere wenig gemischt wird und mögliche Macken an den Karten weniger schlimm wären), und der Rest kommt für das Spiel eh fast komplett auf den Tisch und kann in der Box gern in Zip-Tüten lagern.
Die Übersetzung finde ich übrigens sehr gut gelungen, ganz anders als beim ebenfalls aus der Spieleschmiede stammenden Beyond the Rift, bei dem mich offensichtliche Fehler (englische Begriffe auf einzelnen Karten) und subtilere Dinge wie eine recht holperige Sprache doch sehr gestört haben. Ich kenne das Original nicht, mag aber den Humor der Texte. Auch die Illus passen für mich perfekt: das verstörende Lächeln beim Merkmal sadistisch ist genau das - verstörend.